Psyche und Krankheit

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von julilein, 27. Dezember 2017.

  1. julilein

    julilein Mitglied

    Registriert seit:
    8. März 2017
    Beiträge:
    69
    Hey ihr!

    Ich war hier schon eine Weile lang nicht mehr online, aber mich beschäftigen mal wieder eine Menge Fragen. Vermutlich kennt der ein oder andere schon meine Probleme (https://forum.rheuma-online.de/threads/hallo.64777/ , https://forum.rheuma-online.de/threads/hla-b-27-morbus-bechterew.65853/ , https://forum.rheuma-online.de/threads/ana-ds-dna-c3-c4.65912/ , https://forum.rheuma-online.de/threads/cmd-craniomandibulaere-dysfunktion-und-rheuma.66174/).
    Da das ganze jetzt fast ein Jahr her ist und meine Probleme leider nicht weniger geworden sind, stelle ich mir die Frage: Kann man sich das ganze auch einbilden?
    Ich bin überzeugt davon, dass irgendwas mit mir nicht stimmt. Nur sieht das meine Umwelt anders. "Akzeptiere deine Diagnose doch endlich, sie ist schon schlimm genug!" (in Bezug auf meine CMD). Mir ist auch klar, dass meine bisherige Diagnose nicht toll ist.. aber ich kann einfach nicht glauben, dass sie für all meine Probleme verantwortlich ist. Dann hätte ich schon vor Jahren Gelenks- und Muskelschmerzen haben müssen, außerdem erklärt es meine Blutwerte nicht (vor allem die C3 und C4 Werte).
    Ich verbringe auch meine Tage nicht mit irgendwelchen Gedanken an meine Schmerzen, wie manche denken. Ja, ich habe Schmerzen, aber sie sind nicht mein Hauptproblem. Mein Hauptproblem sind meine ständige Müdigkeit und das ganz einfache "Nichtfunktionieren" und mein Nicht-Essen-Können. Ich bringe den Tag irgendwie hinter mich. Ich kann mir nichts merken, konzentriert bin ich schon mal gar nicht und das Lernen für mein Studium ist ehrlich gesagt unmöglich.
    Ich kann nichts schlucken und habe einfach keine Erklärung dafür. Noch ein Grund, weshalb "mein Kiefer für alles Schuld ist". Breischlucktest negativ, Magenspiegelung negativ... nur noch mein Thorax CT im Januar steht an. Wenn da auch nichts rauskommt bin ich mit meinen Nerven vermutlich komplett am Ende.

    Ich habe auch keine Depressionen. Ich finde mein Leben derzeit zwar alles andere als toll, aber das ist ja wohl verständlich? Es helfen nur nicht gerade die ganzen Kommentare über meine "Hypochondrie". Ich habe "kein Problem" und auch "keine Angst" davor krank zu sein, das Einzige das ich möchte ist, nur endlich eine Erklärung zu haben?? Mir kommt es so vor, wie als hätte jeder in meinem engeren Umfeld größere Schwierigkeiten mit einer möglichen Erkrankung als ich selbst? Kennt das jemand? Haben sich eure Probleme doch als wahr herausgestellt?

    Liebe Grüße
    Julilein
     
  2. Knocket

    Knocket Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. November 2017
    Beiträge:
    10
    Ich hab, sagen wir Mal ein ähnliches Problem.

    Bei mir war im letzten Jahr die Diagnose Ccp/Ra. Ich bin seropositv hab Gelenkschmerzen und fertig.

    Ich hab aber keine Schwellungen, keine Erwärmung, keine Morgensteifigkeit, keine Entzündungswerte. Mein Rheumatologe meinte dann es wäre mein Kopf, wir haben mein Sulfasalazin abgesetzt und ich solle sehen was passiert. (Unter sulfasalazin hatte ich zeitweise große Lust mich von ner Brücke zu werfen also war es ein Segen das loszuwerden)

    Nunja. Ich wollte nicht akzeptieren das die schmerzen trotz seropositv von meinem Kopf kommen und bin deshalb derzeit in einer Rheumaklinik vorstellig geworden. Die meinen da nun das das alles nicht so richtig zu CCp passt und vllt. Doch was ganz anderes dahintersteckt und scannen mich von Kopf bis Fuß. (Abschlussgespräch Ende Januar... Ich freue mich auf mehr Klarheit)

    Meine bekannten, Freunde und Familie lieben es auch meinem Kopf die Schuld zu geben. Man sieht die Krankheit eben nicht. Dem normalen gesunden fällt es daher schwer dir nachzufühlen. Dennoch haben sie teilweise Recht. Solange ich das sulfasalazin genommen hab hat sich mein Leben um die Krankheit gedreht. Jeden Tag hier im Forum gewesen oder mit jemanden das Gespräch gesucht oder Forschungsergebnisse über die Krankheit gelesen. Und mir ging es in dieser Zeit sehr sehr viel schlechter. Mittlerweile denke ich wieder an die normalen Dinge. Hier und da hab ich schmerzen. Und das jeden Tag. Aber iwie hab ich mich damit abgefunden. Und aufhören sich damit Tag ein, Tag aus auseinanderzusetzen und Erklärungen hinterher zu jagen machen alles viel viel schlimmer. Klar. Ich freue mich auf neue Erkenntnisse. Aber ich konnte für mich mit Abstand auch eine deutliche Verbesserung des Krankenhausbildes herbeiführen.

    Ich drücke dir die Daumen das du Problemlinderung erfährst. Bei mir ging es kurz nach dem Studium los. Aber im Studium... Hart halt den Kopf oben ;)
     
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