Kortison hilft nicht?

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von melina991, 16. April 2021.

  1. melina991

    melina991 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    16. März 2021
    Beiträge:
    1
    Hey ihr, vor einigen Wochen war ich das erste mal beim Rheumatologen.
    Schmerzen habe ich in mehr als 5 Gelenken jeweils beidseitig, in den Füßen und Händen liegt bereits zudem eine gesicherte Sehnenentzündung seit einigen Monaten vor. Ein auffälliger Röntgenbericht meines Vorderfußes lag vor, diesen Fuß schaute er sich per Ultraschall auch nochmal an. Allle anderen Gelenke untersuchte er nur sehr ungründlich. Er sagte: Das ist wohl Polyathritis. Mein Blut ist übrigens top.
    Mir wurde zunächst 150mg Diclophenac verschrieben, was aber leider so gut wie gar nicht anschlug- also komplett in seiner Funktion als Schmerzmittel versagte. Ab diesem Zeitpunkt fing der Arzt an, daran zu zweifeln ob es bei mir wirklich Rheuma ist und verschrieb mir quasi als "Test" eine Kortison Stoßtherapie: 100mg Prednisolon für eine Woche. Schlug gut an- zumindest gegen die Schmerzen in Händen und Füßen (Sehnenentzündung). Weitere drei Wochen sollte ich die Dosis beibehalten. Jetzt ist es nur so, dass meine Schmerzen in den anderen Gelenken nicht komplett weg sind. Sie treten immer nur kurz (bis zu 20 Minuten) auf und sind dann einfach wieder weg. Das ist nicht typisch für Entzündungen oder? Ich habe auch keine Morgensteifigkeit, meine Hüfte wird allerdings beim Stehen schnell steif. Angeschwollene Gelenke habe ich auch nicht. Muskelschmerzen und teilweise auch Sehnenschmerzen habe ich recht häufig und auch recht stark. Diese sind zwar seit dem Kortison besser, aber immer noch da. Ich habe noch weitere Beschwerden( Magenprobleme, Herz-Kreislaufprobleme, Schlafstörungen, Muskelzucken,..) um nur ein paar zu nennen.
    Mittlerweile bin ich dabei, das Kortison auszuschleichen und bin bei 25mg pro Tag. Nach meinem Medi Plan sollte ich in einem Monat bei 0mg angekommen sein und dann Rücksprache mit dem Arzt halten. Die Kommunikation mit meinem Arzt ist nicht gerade die Beste und ich fühle mich recht unwohl bzw unaufgeklärt. Ein Wechsel ist aber leider nicht möglich.
    Sowas wie einen Arztbrief gibt es noch nicht und ich weiß eigentlich gar nicht wirklich was ich denn eigentlich habe. Letztes mal sah ich auf dem Bildschirm Sachen wie "wenn Kortison anschlägt kann Rheuma sein" und "V.A chronisches Schmerzverstärkungssyndrom". Letzteres ist doch Fibro, oder? Mich stört, dass er gar nicht mit mir über seinen Verdacht redet.... Ich bin mir einfach seeehr unsicher bei allem... :/
     
  2. Schosl

    Schosl Bekanntes Mitglied

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    Oberbayern
    Hallo @melina991
    erstmal willkommen hier im Forum.
    Bei mir hat es ähnlich angefangen wie bei Dir. Mit Schmerzen an Händen und Füßen und dann ist immer wieder etwas dazu gekommen. Mein Weg war über den Neurologen zum Rheumatologen. Beim Neurologen war erst MS Thema, dann eine Neuropathie, dann eine somatoforme Schmerzstörung. Viele Blutuntersuchungen und MRT wurden angefertigt. Überall nix halbes und nix ganzes, ich war dann vorstationär in einer neurologischen Klinik und in der Schmerzambulanz im Klinikum Rechts der Isar. Beide haben unabhängig voneinander Fibromyalgie, Small Fibre Neuropathie und reaktivierende Arthrosen festgestellt. Danach war ich beim Rheumatologen. Der hat nur eine Blutuntersuchung gemacht und nur leicht erhöhte Werte beim Rheumafaktor etc. festgestellt und mich wieder ohne Erklärung mit der Begründung „hast ja ne Diagnose“ nach Hause geschickt. Mittlerweile sind immer mehr an Beschwerden wie Fatigue oder Taubheit des Armes dazu gekommen. Der Orthopäde ist sich fast sicher mit einer weiteren Art von Rheuma. Ich gehe jetzt bald zu einem anderen Rheumatologen, auch wenn der Weg schon weiter ist.
    Ich kann Dir für die Zeit, bis endgültig war feststeht, welche Diagnose es ist, den Weg zu einem Schmerzarzt empfehlen. Die können Dir akut helfen und wissen aus der Erfahrung wo man hingehen soll.

    ich wünsche Dir viel Erfolg und ein dickes Fell. Es ist eine lange Reise mit vielen Unwägbarkeiten, auf der Du gerade unterwegs bist.

    lG
    Schosl
     
    Taz Devil und stray cat gefällt das.
  3. Colana

    Colana Musikus

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    Beiträge:
    6.349
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    Schleswig-Holstein
    Hallo Melina,

    ich kann Dir auch grad nur den Tipp geben, Dir einen anderen Rheumatologen zu suchen.

    Wir haben hier eine Liste mit Ärzten: https://www.rheuma-online.de/aerzteliste/liste/

    Vielleicht ist ja jemand dabei, der in der näheren Umgebung bzw. am nächsten ist.

    Die Suche nach einer Diagnose und damit zu einer Therapie ist wie ein Puzzlespiel und

    dauert oft länger als 3 Monate. Hier ist viel Geduld gefragt.

    Was Du noch machen kannst? Fertige dazu eine Liste an - die Anleitung findest Du unter

    Tipps für Neugierige : https://forum.rheuma-online.de/threads/tipps-fuer-neugierige.35400/

    und hat schon manchem hier geholfen.

    Auch Deine Ernährung kannst Du "rheuma-gerecht" umstellen - die Rheumatologen bevorzugen

    hier eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, guten Ölen, wenig Mehl und Fleisch.

    Ich wünsche Dir einen schnellen Therapiebeginn, damit es Dir bald wieder besser geht.
     
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