In der Bau-und Wohnungswirtschaft wird immer mehr das Altersgerechte und barrierefreie Bauen umgesetzt. Der Grund liegt in der erhöhten Nachfrage und das der Anteil der Bevölkerung durchschnittlich immer älter wird. So soll erreicht werden dass gerade ältere Menschen auch mit Handycap sich so lange wie es möglich ist, sich in ihrem gewohnten Umfeld aufhalten zu können. Allerdings steht diesem eine hohe Anzahl von vorhandenen Wohnungen gegenüber wo Menschen drinnen leben, dessen Lebenssituation sich durch Erkrankungen wie auch Rheuma derart verändert hat, so dass es im Alltag schwer ist damit zurecht zu kommen. Wer kennt es nicht, mühseliges Treppensteigen, überall Schwellen und enge Durchgänge es gibt nur eine Badewanne wo man schlecht reinkommt, nur um mal einige Beispiele zu nennen. Und nicht jeder hat ein Haus oder eine Eigentumswohnung sondern wohnt zur Miete, wo ein Umbau einer Wohnung nicht machbar ist, da es mit Komplizierten genehmigungsverfahren mit dem Vermieter verbunden ist. Da ich in diesem Forum nichts über das Thema Wohnen mit Rheuma finden konnte, habe ich es mal hier zur Anregung eingestellt, und freue mich auf viele Antworten. Strippe-HH
Hallo ! Gute Idee, dieses Thema aufzugreifen. Also ich habe ja hauptsächlich Probleme mit meinen Augen, da kann meine Wohnungsgenossenschaft kaum helfen. Aber in meiner Nachbarschaft wohnt eine Familie, deren Haupternährer durch einen Schlaganfall plötzlich behindert wurde. Meine und also auch seine Wohnungsgenossenschaft hat dieser Familie eine Wohnung im Erdgeschoss in der Nähe angeboten und auch im Innenbereich die Türen erweitert. Da hoffe ich auch auf Entgegenkommen, falls mir mal etwas passiert. Allerdings ist es eben eine Genossenschaft, die sind nicht auf Gewinnoptimierung aus. Liebe Grüße Luna-Mona
Meine Wohnung Es war leider vor 14 Jahren gewesen, dass meine Frau (Inzwischen verstorben) einen Schlaganfall erlitten hatte, und durch ihre teilweise erlittenen Lähmungen war es notwendig gewesen, sich über eine andere Wohnung Gedanken zu machen wir wohnten damals beengt im 1.Stock. So erwarben wir eine im Hochparterre gelegene Eigentumswohnung in einem älteren Mehrfamilienhaus. In dieser Wohnung war bereits eine Dusche (aber leider nicht bodengleich) mit Klappsitz und Haltestangen eingebaut worden das Bad liegt auch gleich neben dem Schlafzimmer. Zur Wohnung gehen nur 6 Stufen, das war für meine Frau machbar, dann sind die Türen breit genug für einem Rollator gewesen. In der Wohnung erneuerte ich ein großen Teil der Elektroanlage, die Schalter kamen auf Türgriffhöhe die dann mit dem Ellenbogen bedient werden konnten, Steckdosen für Tisch-und Stehlampen wurden von der Tür des jeweiligen Raumes schaltbar gemacht, im Schlafzimmer am Bett kam auch ein Wechselschalter für die Deckenbeleuchtung hin, die Diele erhielt an jeder Zimmertüre einen Lichttaster mit Glimmleuchte zur Orientierung. Alle Wasserhähne erhielten Mischventile mit langen Schwenkgriffen, dazu Haltegriffe auch am Waschtisch und am WC. Hier ist auch eine Sitzerhöhung vorhanden. Da ich nun selber mit meinem Bewegungsabläufen eingeschränkt bin, profitiere ich natürlich davon. Was auch schön ist, der Stellplatz für mein Auto ist fast vor der Haustüre also auch hier kurze Wege zur Wohnung und den darunter befindlichen Keller. Ja, ich hab echt Glück damit gehabt.
Hallo! Als ich vor knapp 16 Jahren an RA erkrankte, habe ich in einer Wohnung im 4. Stock gewohnt - ohne Aufzug. Nach 2 Jahren waren auch meine Knie betroffen, das Treppen laufen fiel mir immer schwerer, deshalb bin ich auf Wohnungssuche gegangen. 2005 bin ich dann in meine jetzige Wohnung gezogen. Sie liegt im 9. Stock eines Hochhauses und es gibt zwei Aufzüge, die im Zwischenstopp halten, das heißt, ich musste immer noch 8 Stufen laufen, war mühsam, aber machbar. Vor knapp 2 Jahren wurde dann der Lastenaufzug zu einem Personenaufzug umgebaut. Dieser hält ebenerdig, so dass das Treppen laufen jetzt zum Glück entfällt - außer das Teil ist kaputt. LG, Inge
Hallo Zusammen, ja das ist ein interessantes Thema. Denn ca. 10% der Bevölkerung braucht "Barrierfreiheit", für ca. 25% wäre es empfehlenswert und für den Rest wäre es komfortable! Allerdings sollte man ein paar Dinge wissen. Was für Blinde gut ist, ist wiederum für "Gehbehinderte" nicht geeignet. Prinzipell ist es ratsam 88,5 Türen (Standardmass für Türen in DE) einzubauen. Die in der DIN-Norm erwähnten 90 cm haben dort Einzug gehalten, weil man umgangssprachlich zu 88,5 Türen 90 er Türen sagt. In der Regel reichen diese Türen völlig aus. Zudem muss man entscheiden, was für die einzelne Person hilfreich ist. Für Luna-Mona wäre vielleicht die Erhöhung der Lux-Werte hilfreich, heißt deutlich mehr Licht (entschuldige Bitte, das ich die genaue Ursache jetzt nicht kenne!). Für jemand der sehr lichtempfindlich ist, wäre diese Maßnahme natürlich nicht hilfreich. Ein stufenloser Zugang bei einer Dusche ist bei Neubauten weniger ein Problem, da man noch Einfluss auf Gefälle und der damit verbundenen Aufbauhöhen des Fußboden hat. Im Bestand sieht die Sache schon anders aus. Daher scheuen viele auch Veränderungen. Aber wo ein Wille, da ist auch ein Weg. Im Bestand sind Bäder z.B. von der Größe nicht für Barrierefreiheit nicht ausgelegt, daher wird man nur schwer die DIN-Norm anwenden können. Gleichwohl kann man diese Bäder so herrichten, das diese durchaus funktionieren, aber halt nicht Norm gerecht. Da liegt oftmals das Problem. Wird sind da zu Normlastig. Im Bestand lassen sich DIN-Normen oft nur mit einem recht hohen technischen Aufwand erfüllen, was hohe Kosten verursacht, was dann abschreckt. Was Wohnungsgesllschaften angeht, die die nachhaltig wirtschaften, achten bei Sanierung/Modenisierung drauf. Die Gesellschaften die Gewinn optiemiert wirtschaften, werden irgendwann merken, das dies nicht funktioniert. Die verschwinden dann vom Markt, es kommen dann aber genug nach, solange das Banken und Großkonzerne so vorleben. Gruß kreimue