wenn Proteste Wirkung zeigen... ;-)

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Sabinerin, 15. September 2004.

  1. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Einen wunderschönen guten Morgen zusammen,

    gestern war ich bei einem Arzt, weil die Abrechnungsstelle meiner KK die Rezepte für KG nicht wollte. Eine ältere Patientin (60-70 Jahre) bekam das mit und sagte:"Ja, ja, die machen mit uns was sie wollen..."
    Ich lächte sie an und meinte:"Nein, das werden sie nicht, man muß nur den Mut haben zu seinen Rechten zu stehen..."
    So kamen wir ins Gespräch und was erfuhr ich da???

    Die ältere Dame hatte "Rheuma". Ich fragte nicht nach, welches "Rheuma", also irgendeine Erkrankung des rheumatischen Formenkreises.
    Die bekam vor einigen Jahren eine Kur verordnet. Sie fuhr hin und fand ein Haus vor, welches in keinster Weise "rheumagerecht" war. Es gab keine Aufzüge, nur lange Gänge, verwinkelte Ecke. Ferner waren einige Angestellte furchtbar "pampig". Die Dame erzählte mir einige Geschichte, die mir die Haare zu berge stehen ließen *kopfschüttel*

    Sie packte nach wenigen Tagen die Koffer und fuhr heim. Dann schrieb sie Beschwerdebriefe. (Ich kürze das Gespräch auf einige wichtige Details) Irgendwann schrieb der Oberste aller Oberen der KK zurück mit dem Hinweis, daß er schon viele Dankesbriefe bekommen hätte und die Menschen dieses Haus gelobt hätten.

    Die ältere Dame war darüber so empört, daß sie zum Hörer griff und diesen Herrn von der KK anrief. Sie sagte zu ihm, daß die kK kein Wohlfahrtsverband wäre, bei dem man sich bedanken müsste, sondern daß die Kuren verordnet würden, weil Menschen krank sind (*bg*:D:D)

    Na, es ging hin und her.... nach einigen Wochen rief dieser Herr zerknirrscht an und meinte, sie hätten dieses Haus in Augenschein genommen und er möchte sich bei ihr entschuldigen.
    Daraufhin erzählte sie ihm die Gespräche, die sich zwischen einigen Angestellten und Patienten ereignet hätten.

    Fazit: Die ältere Dame bekam umgehend eine neue Kur in einem schönen Haus...."Wo mein Vater auch immer zur Kur fährt"...sagte der Oberste von der KK.
    Die ältere Dame:"Ach von UNSEREN Beiträgen oder was??" (*nochbreitergrins* :D)

    Nach einigen Monaten fand irgendwo eine Veranstaltung statt. Dort standen auch einige Leute aus dem Ort, wo sich die Kurklinik damals befand. Sie fragte nach dem Haus XY.
    Antwort:"Ach das war ein ehemaliges Kurhaus der Krankenkasse XY. Das wurde aber verkauft an YZ:"

    Und die Dame???? Sie lächelte nur und nickte....


    Während die Dame ihre Geschichte erzählte, fing ich immer breiter an zu grinsen. Ich sagte ihr, daß ich genau DAS meine. Ich halte es für sinnlos um unwichtige kleine Dinge zu kämpfen, sondern darum daß man seine Rechte wahren sollte und man in der Tat etwas erreichen könnte.

    Nachdem ich ihr meine Geschichte mit der "Erpressung des Arztes" schilderte, meinte sie:"Wir beide sollten uns als Team zusammen tun..." ;) *lächel*

    Das wollte ich hier einfach mal erwähnen. Es ist natürlich nicht einfach gegen die großen Mühlen anzukämpfen, aber manchmal kann Mann/Frau etwas erreichen...

    Viele Grüße
    Sabinerin
     
  2. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Nachtrag...

    Na, da vergeß ich doch glatt noch eine nette kleine Geschichte der Dame...*schmunzel*

    Die Dame sammelte ihre Belege für die Zuzahlung und nach ihrer Rechnung war sie 0,23 € über der Grenze.
    Da es im Vorfeld bereits Unstimmigkeiten gab, ging sie persönlich zu ihrer KK und sagte dem Mann:"Ich bin nun 0,23 € über dem Satz und wagen Sie nicht, die Krankenkassenbeiträge zu verschleudern, indem Sie mir die 23 Cent zurücküberweisen und einen Ihrer sinnlosen Briefe schicken...."

    Einige Tage später fand sie einen Brief Ihrer KK mit dem Wortlaut "Sie weigerten sich die 23 Cent in Empfang zu nehmen, aber denken Sie daran, Sie haben ihre Zuzahlungsgrenze noch nicht erreicht. blablabla"

    Empört griff sie zum Hörer und rief die KK an. Sie meinte, daß sie die KK anzeigen würde, wenn sie nochmals solche unsinnigen Briefe und somit für das Porto unsinnigerweise Geld rauswerfen würden. Ausserdem sollten sie mal gefälligst ihre Konten prüfen.

    Schweigen am Telefon...

    "Ähm ja Entschuldigung. Sie haben Recht. Sie bekommen umgehend Ihre Befreiungskarte. Senden Sie uns bitte dieses Schreiben zurück"

    Sie meinte darauf nur:"Zurücksenden??? Das rahme ich mir ein und hänge es mir über´s Bett, damit ich täglich sehe, wie unsinnig meine KK arbeitet. Vielleicht sollten Sie mal einen Fortbildungskurs bei der AOK belegen, die schaffen es, die Anträge zu prüfen, während der Versicherte vor Ihnen sitzt. Vielleicht lernen Sie von denen noch etwas.."

    Nur wenige Tage später befand sich die Befreiungskarte in der Post.

    *schmunzel*

    Die alte Dame hat mir gut gefallen....

    Amüsierte Grüße
    Sabinerin
     
  3. Matthias

    Matthias Neues Mitglied

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    Wie hiess das alte Behindertenmotto nochmal:
    "Jedem Krüppel seinen Knüppel". :D

    Da ich ein friedlicher Mensch bin, verwende ich auch immer die verbale Sorte...
     
  4. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    megagrins...

    liebe sabinerin,

    die dame würde ich auch gerne mal kennen lernen.

    sie könnte einigen von uns vielleicht auch mal mut machen, den mund zu öffnen...mensch,tolle "begebenheiten" hast du uns da zukommen lassen.

    ja es lohnt sich.wir tun es schließlich für uns..*ggg*

    liebi,die sich immer noch scheckig lacht über *0,23 und wagen sie sich diese mir........:D :D :D )
     
  5. bise

    bise Neues Mitglied

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    klasse, das sollte immer mal wieder nach oben kommen. es macht mut, den mund aufzumachen. leider darf man es oft nicht, sobald man tatsächlich von anderen abhängt. ich bin in einer solchen position. ich erlebe immer wieder eine "bestrafung" - da ich von "monopolisten " abhängig bin. das wird leider oft vergessen bzw. nicht daran gedacht.
    doch sonst habe ich mich köstlich über den beitrag amüsiert.
    gruss
    bise
     
  6. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Bise

    Hallöchen Bise,

    es muß sich auch nicht jeder beschweren, wenn er die Umstände tragen kann :)

    Ich kann Deine Sorge wegen der "Monopolisten" nachvollziehen, aber genau das ist das Problem. Da viele Patienten "Angst" haben, etwas zu sagen, bekommen genau diese Ärzte immer mehr Macht.

    Trotzdem soll es jeder so machen wie er will bzw. wie er es vertreten kann *knuddel*

    Viele Grüße
    Sabinerin
     
  7. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    oh sabinerin, wie recht du hast. die umstände können gerade die nicht mehr tragen, die sich nicht (mehr) wehren können.

    hier nur einige beispiele aus meiner vita:
    1. lag nach unfall mit beckenbruch im kh, brauchte hilfe, die war nicht nur unbeholfen sondern auch lustlos - knallte mir das tablett auf den nachtisch und sagte nur: essen können sie doch wohl alleine!. klasse, wie nur an den teller kommen, also erneutes klingeln. 2 stunden später bei der chefvisite tönte dann die stationsschwester: frau ... ist nen schwerstpflegefall - die muss ins pflegeheim. dort kann man sich auch um sie kümmern. 2. bei dem unfall bin ich mit dem kopf in den schmutz gefallen, klar dass meine haare vom schmutz verklebt waren, nach 1 woche bat ich darum, mir bitte die haare zu waschen, ich könnte es vor jucken nicht mehr aushalten. antwort, das müsse ich schon selber machen, dazu sei keine kraft vorhanden. ich moserte, nach 2 wochen wurden die haare gewaschen - im bett im liegen - es war grauenhaft, ich habe vor schmerzen gewimmert.
    erneuter hinweis: sie sollten doch ins pflegeheim......
    3. fürs töpfchen musste ich natürlich auch klingeln. wer wurde geschickt? ein junger mann, gerade 18 jahre alt, der für eine squaschtrainerausbildung einen schein benötigte, dass er 4 wochen in einem kh gratis gearbeitet habe.
    eine äusserst unschöne situation nicht nur für mich sondern auch für ihn. er hatte so etwas noch nie gemacht.
    anstoss daran nehmen? klar. antwort: wenn sie damit nicht einverstanden sind, müssen sie eben warten bis eine schwester zeit für sie hat. und das konnte lange, zu lange dauern. ins bett gemacht? klasse einfall. nur nicht zu empfehlen, da konnte man lange warten bis saubergemacht wurde.
    oder: ich war in einer rehamassnahme nach einer op. wollte schnell wieder gesund werden und arbeiten gehen, war ja noch jung, brauchte das geld. der chefarzt fand die op überflüssig und war sauer, er hätte das nie "erlaubt" und untersagte die nachsorge. klasse, war nicht damit einverstanden. was machen? die entzündung tobte, ich war geschwächt, den koffer konnte ich alleine nicht mehr packen, war weit weg von daheim, wo auch niemand war. habe hausdoc angerufen, was ich tun sollte, taxigeld für nachhause hätte ich noch gehabt. doch was hätte ich allein daheim machen sollen? dort hätte mir auch niemand helfen können. operateur wollte sich nicht einmischen. ergebnis: ein gelenk ist eingesteift - aber nicht in funktionsstellung. den chefarzt - rheumatologe - gibt es gott sei dank nicht mehr.
    ich könnte noch viele, viele beispiele anführen.
    das habe ich gemeint, dass man sich eine beschwerde auch leisten können muss.

    was nun die 23 cent story anbelangt, ist das eine danaer geschichte. kassenprüfung ist später, was soll der sachbearbeiter mit 23 cent, er darf sie nicht nehmen, muss sie ordnungsgemäss verbuchen. aber wie? wer im job schon mal ein theater wegen damals noch 5 pfennig "aus Prinzip" miterlebt hat, wird tunlichst die finger von irgendetwas wie: nicht brief schreiben und 23 cent behalten lassen. die 23 cent wegnehmen und in die kaffeekasse stecken ist nämlich nicht erlaubt!!!!
    gut gemeint von der älteren dame doch nicht so ohne weiteres machbar.

    abschliessend meine ich, dass es immer gut ist, wenn die mobilen und noch belastbaren betroffenen sich beschweren und auf missstände hinweisen. sie können den zeigefinger auf schwachstellen legen und damit den hilflosen helfen und vielleicht damit auch sich, wenn sie später in ähnliche situationen kommen könnten.
    übrigens als ich in meinem früheren leben noch fit war, habe ich selbstverständlich immer auf ärgernisse hingewiesen. ich liess mir und anderen nix gefallen. hab dadurch auch manches bewirken können.
    gruss
    bise, die dir sagt: mach weiter so!!!!
     
  8. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    @Bise

    Liebe Bise,

    es tut mir leid, daß Du solche Erfahrungen gemacht hast. Ja, das tut weh und ist absolut nicht ok. Es kostet Kraft, nimmt Hoffnung, Mut und Energie. Wenn sich dann solche Situationen häufen, ist die Tendenz aufzugeben und schwach zu werden nachvollziehbar.

    Die Krankenschwestern haben einen anstrengenden Job, um den ich sie nicht beneide. Sie sind meistens das Ventil der Patienten, die sich durch Ärzte und Schwesterkolleginnen unverstanden und ungerecht behandeln fühlen.
    Ich möchte nicht mit ihnen tauschen...
    ABER es gibt ihnen trotzdem nicht das Recht Patienten so zu behandeln. Manchmal glaube ich, es fällt ihnen noch nicht einmal mehr auf. Viele Schwester stehen sicher auf der Schwelle zum "Burn-out"-Syndrom, weil sie die multiplen Belastungen kaum noch aushalten können.
    Nein, aber auch das rechtfertigt ihr Verhalten nicht!!!

    Ich habe ähnliche Erfahrungen im Krankenhaus gemacht. 1996 wurde ich gleichzeitig an beiden Händen operiert. Beim rechten Handgelenk wurde das Ulnar-Köpfchen rausgenommen und das HG "gesäubert" und gleichzeitig wurde auf der linken Seite am kleinen Finger Kapsel, Sehnen gerafft und das zerstörte Gelenk mit meinen eigenen Knochenmaterial aufgefüllt.
    Mein Chirurg hatte sich schon auf die OP gefreut, es war eine Herausforderung...für ihn...für mich eher sehr unangenehm.
    Der eine Arm im Gips, der andere im dicken Verband, die ersten Tage war die kleinste Bewegung so schmerzhaft, daß ich das essen verweigerte. Nach drei Tagen sollte ich zwangsernährt werden. Es ging mir sehr schlecht...
    Anfangs meinten die Schwestern mich mit einem "gleich" oder "später" abspeisen zu können. Aber ich hatte schon immer einen enormen Willen und kann manche Dinge aussitzen *g*
    Ich fragte immer freundlich, ob sie "gleich, wenn etwas Zeit ist" zu mir kommen könnten.
    Es klappte wunderbar. Ich brauchte Hilfe beim Toilettengang, ich wurde "wie ein Pferd abgebraust", in der Stationsdusche, weil ich keine Hand benutzen konnte. Ich brauchte Hilfe beim Brote schmieren, anziehen, Schuhe zubinden, na halt alle alltäglichen Dinge. Ich habe mache "Minuten" *g* gewartet, aber sie arbeitet nach ihren Möglichkeiten und es klappte.

    In Sendenhorst gibt es eine Krankenschwester, die mich "echt gefressen hat". Die kann mich von der ersten Minuten an nicht leiden. Da kann ich machen was ich will. Ich kann nett und weniger nett sein oder sie ignorieren, die ist IMMER pampig zu mir. Meine Bettnachbarinnen sind immer entsetzt über die Art und schauen ganz betreten drein, so unverschämt ist diese Schwester.
    Bei den letzten Aufenthalten legte ich mir zum einen ein dickes Fell zu und zum anderen bleibe ich immer freundlich, so biestig sie auch ist. Ich kann Dir sagen, ihre Laune sinkt zunehmend *g*, aber ich bleibe immer freundlich und lächel sie an. Die anderen Damen sagten mal:"Puh, daß Sie so freundlich bleiben können. Bei der Art hätte ich jetzt schon Depris bekommen!"
    Warum soll ICH Depris bekommen, wenn SIE mies drauf ist?? ;)

    Eine weitere Schwester lässt mich auch schon mal ein zweites Mal die gleiche Strecke laufen:"Ach, das hab ich gerade nicht gesehen. Sie müssten noch einmal runter gehen!"
    Aber sicher, mit einem Lächeln nehme ich die Unterlagen und mache mich noch einmal auf den Weg und gebe sie mit einem Lächeln wieder ab.

    Früher hat mich so etwas geschockt und traurig gemacht, heute habe ich zum einen Verständnis für die Schwester (daß sie gestresst sind, nicht daß sie unfreundlich sind!) und mir zum anderen in manchen (nicht vielen *g*) Dingen eine Gemütsruhe und Gelassenheit erarbeitet.

    Wenn sie meinen, sie könnten mich mal triezen, indem sie mich irgendwo länger sitzen lassen...ok.. ich habe IMMER ein Buch in derTasche, sei es nun im KH oder beim Arzt. Ich lese dann eben, über solche Dinge versuche ich mich nicht aufzuregen.

    Aber es gibt auch sehr sehr nette Krankenschwestern. Bei meinem letzten Aufenthalt gab es viel Ärger, weil ich mich weigerte mit einer meiner Patientinnen im Zimmer zu liegen. Die Dame hat SO LAUT geschnarcht, das man es auf dem Flur gehört hat. Ich bin - trotz Schlaftablette! - durch die Gänge getigert und habe dann entnervt vor der Nachtschwester gestanden und gesagt, daß ich am nächsten Morgen das KH verlassen werde. Punkt!
    Sie war total lieb und organisierte mir ein Bett auf einer anderen Station, dort habe ich im Arztzimmer genächtigt *g*
    Nächsten Morgen ging es dann rund....alle Schwester waren SEHR schlecht gelaunt und muckten mich an. Ich beharrte darauf, daß ich das KH verlassen würde und siehe da, meine Bettnachbarinnen mussten ihre Betten wechseln. Die Schnarcherin musste ins vordere Zimmer ziehen, die anderen zu mir ins kleinere hintere Zimmer. Der Haussegen hing schief ;)
    Ich kann so etwas aussitzen und erklärte meine Beweggründe. Nach einem Tag haben sie die Damen beruhigt, die Schwestern haben es auch hingenommen und die, die mich auch gefressen hat, fand es eh doof. Aber die findet eh alles doof, was ich mache *gg*

    Wenn die Schwestern zu mir/uns ins Zimmer kamen, waren sie angetan von der guten Laune, die wir hatten. Sie kamen gerne zu uns und haben sich auch mal Zeit genommen, kurze Zeit zu plaudern. So kann es auch gehen ;-)

    Vor einigen Jahren bin ich häufiger in einer Klinik operiert worden. So ca. einmal im Jahr. Ich saß also entweder die Zeit im Rollstuhl oder kämpfte mit dickverbundenen Händen gegen die Tücken des Klinikalltags.
    Irgendwann war ich so entnervt und sauer, daß ich der Klinikleitung mal ein netten Brief schrieb. Dort schilderte ich auf amüsante Weise die alltägliche Tücken eines operierten und rheumakranken Patienten.
    Sei es die Türen, die zugeparkten Abfahrten für die Rollstühle, die Schrankgriffe, der fehlende Aufenthaltsraum etc.

    Nein, ich habe nichts Großes geändert, aber ich habe mir Luft gemacht. Ich glaube der Klinikchefin war es nicht klar, womit ein rheumakranker Patient zu kämpfen hat, um durch das KH zu kommen.
    Vielleicht haben sie sich auch amüsiert oder oder oder, das ist mir egal. Ich habe es geschrieben und nicht geschluckt.


    Liebe Bise, es geht mir nicht darum, wie ein wildgewordener Büffel blind vor Wut gegen die Menschheit anzurennen. Es geht darum Mißstände aufzuzeigen. Es geht darum zu zeigen, daß kranke Menschen nicht automatisch mundtot sind.

    Nein, ich als Einzelperson werde nichts Großes ändern, aber ich kann zumindest ein Zeichen setzen. Im Verbund z.B. Rheuma-Liga (bin ich auch Mitglied) kann man etwas mehr erreichen.
    Wenn jeder einzelne denkt er kann nicht erreichen, so können letztlich alle Selbsthilfegruppen an eine Auflösung denken und wir können uns "dem Fluß der Macht" hingeben und schauen, "wo es uns hintreibt".

    Mal habe ich mehr Kraft, mal habe ich weniger Kraft, nicht alles zu schlucken, aber ich hoffe sehr, daß ich nie wieder (habe ich auch mal...) resigniere und einfach zuschaue.

    Liebe Bise, an bestimmter Stelle seine Meinung zu sagen und dann die Folgen zu tragen stößt auf wenig Gegenliebe und ist nicht einfach, aber wer sagt schon, daß das Leben einfach ist ;) *lächel*

    Trotzdem wiederhole ich:
    Jeder soll es so machen wie er will bzw. wie er es vertreten kann. Ausserdem muß es ja auch nicht für jeden richtig sein... *knuddel*

    Herzliche Grüße und ganz viel Kraft wünscht Dir
    Sabinerin
     
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