Wenn der Alltag zum Berg wird

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Estelle, 23. April 2006.

  1. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    23. April 2006
    Beiträge:
    643
    Ort:
    Schweiz
    Ich hab mittlerweile noch mehr zum Weichteilrheuma gegooglet und muss sagen: Es trifft alles auf mich zu: z.B.

    - chronisch
    - grösstenteils bei Frauen
    - chronische Überforderung durch Leben
    - verkrampftes (!) Durchbeissen im Leben
    - Teufelskreis Schmerzen - Schonung - abnehmende Fitness
    - Schmerzmittel helfen nicht richtig
    - typische Schmerzpunkte
    - andere Symptome (nervösen Magen, Müdigkeit, Atembeschwerden, etc)

    Eigentlich kein Wunder bei mir und meiner Familiensituation! Vielleicht hilft es, wenn ich mich mehr mit den Hintergründen und psychosomatischen Ursachen auseinandersetze.
     
  2. üpoi

    üpoi Neues Mitglied

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    138
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    Köln
    Pflichten/Müssen/Dürfen

    Müssen müssen ist die Ursache für Rheuma! :eek: Pflichten haben, und sie getreu wie ein Esel oder aus Unausweichlichkeit jahrelang zu erfüllen, sind die Ursachen von Rheuma. Sich schuldig zu fühlen, seine "Pflichten" nicht zu erfüllen, sind die Ursache von Rheuma. Irgendwann sagt der Körper seronegativ oder seropositiv HALT. Er ist sauer!:mad:

    Der Panzer deiner so empfundenen Pflichten und Schuldigkeiten umhüllt dich so eng, dass jede Bewegung schmerzt. Zähle mal in deinen Beiträgen die Sätze mit "Müssen", "Pflichten", "Aufgaben". Wieviele schöne Dinge fallen dir in der selben Zeit ein, die du möchtest, auch darfst und schon getan hast?:rolleyes:

    Übrigens habe ich da auch noch nicht so ganz rausgefunden.
     
  3. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Schweiz
    Halihallo üpoi

    Ja, da hast Du schon Recht...

    Ich hab jetzt auch bei einer wirklich belastenden Sache abbauen können, brauche nur noch ungefähr einen Viertel der Zeit dazu. Was bin ich froh darüber! Gleichzeitig kommen dann die Selbstvorwürfe, weil ich es nicht schon vorher so gemacht habe in meinem blinden Aktionismus. Ich glaube, ich bin einfach eine Niete, was Selbstmanagement betrifft, deshalb lese ich jetzt viele Dinge in diese Richtung und versuche, meine Defizite dort aufzuholen.

    Ich hab mich auch in einem Diät-Forum angemeldet, wo ich im Wettstreit mit anderen mein Übergewicht durch Diät und Sport loswerden will, sehr motivierend. Ich kann zwar nicht an einem Stück Sport machen, aber über den Tag verteilt summieren sich die Minuten. Und die Schmerzen nehme ich in Kauf, denn leichter Sport soll das Muskelrheuma im Endeffekt positiv beeinflussen.

    Jemand sagte mir mal, ich reibe mich bei jeder Kleinigkeit so auf, wobei nur wenig dabei rauskomme. Ich stimmte zu, konnte es jedoch nicht ändern. Hätte ich doch nur! Aber jetzt will ich es: effektiv arbeiten, meinen blinden Aktionismus ändern in eine zeit- und kraftsparende gezielte Handlung. Hier ein Text dazu, passt gut hier rein, da auch die Muskelanspannung erwähnt wird.


    Wasserklar


    Im Karatesport gibt es ein Bild, mit dem man die Stellung vollkommener Bereitschaft definiert: ein "wasserklarer Geist". Stellen Sie sich vor, Sie werfen einen Kiesel in einen stillen Teich. Wie reagiert das Wasser? Nun, es reagiert vollkommen angemessen auf Kraft und Masse der Eingabe, dann kehrt es in den Ruhezustand zurück. Es reagiert weder über- noch untertrieben. Die Kraft eines Karateschlags kommt von der Geschwindigkeit, nicht von den Muskeln; sie stammt aus einem fokussierten "Knall" am Ende der Peitschenschnur. Deshalb können zierliche Personen lernen, Bretter und Ziegelsteine mit den Händen zu zertrümmern: Dazu sind keine Schwielen oder rohen Kräfte erforderlich, nur die Fähigkeit, durch Tempo einen konzentrierten Schlag zu erzeugen. Ein gespannter Muskel ist jedoch langsam. Auf den höheren Ausbildungsstufen der Kampfsportarten lehrt und fordert man folglich Gleichgewicht und Entspannung ebensosehr wie alles andere. Entscheidend ist es, den Geist zu klären und flexibel zu sein. Alles, was einen veranlasst, über- oder untertrieben zu reagieren, kann einen kontrollieren - und tut es auch oft. Wenn Sie unangemessen auf die Gedanken, was Sie tun müssen, reagieren, wird weniger herauskommen, als Sie gerne hätten.

    Allen - Wie ich die Dinge geregelt kriege S.26/27

     
  4. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    @Estelle, ich hab das Gefühl, es geht dir besser und du bekommst den Bettel, der an dir hängt, in den Griff ... Es freut mich sehr, dass dir hier ein bisschen geholfen werden konnte und du guten Mutes bist.

    @üpoi: wow - wenig geschrieben, viel ausgedrückt!

    Schööönen Tag!
    Rosarot
     
  5. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Hi Rosarot

    Ja, grundsätzlich geht's mir besser. Ich räume jetzt Stück für Stück meinen Wohnbereich und mein Leben, um irgendwann innerlich und äusserlich aufgeräumt mein Leben in übersichtlicher Ordnung vor mir zu haben und in einer einfachen bewältigbaren Überschaubarkeit mein Leben in den Griff zu kriegen. Das ist mein Traum.
     
  6. Estelle

    Estelle Neues Mitglied

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    Schweiz
    In den letzten 5 Monaten konnte ich meinen Wohnbereich so weit in Ordnung bringen, dass ich immer alles finde, aber es fallen immer wieder neue Sachen an, bringen neue Unordnung und schön einrichten konnte ich meinen Wohnbereich auch noch nicht. Es gibt sonst so vieles zu tun, sodass ich natürlich immer zuerst das Allerdringlichste erledige. Von meinem Ziel bin ich also noch meilenweit entfernt, fühle mich weder innerlich noch äusserlich "in Ordnung". Trotzdem bin ich froh über jeden sichtbaren Fortschritt.
     
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