Weisheitszahn-Op überstanden

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von amber64, 24. Oktober 2008.

  1. amber64

    amber64 Neues Mitglied

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    7. Oktober 2007
    Beiträge:
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    Hallo an alle,
    wie schon in einem anderen Beitrag berichtet, hatte ich mich ja nun schweren Herzens zur Weisheitszahn-Op entschlossen.
    Die Op fand nun am Dienstag statt. Enbrel und Ass 100 hatte ich eine Woche vorher abgesetzt und ab Montag schon Clindamycin(Antibiotikum) eingenommen.
    Zunächst wurde alles mit Spritzen um die Zähne herum und in den Gaumen betäubt. Der untere Wz wurde zuerst gezogen bzw. herausgehebelt, nachdem vorher natürlich erst das Skalpell zum Aufschneiden des Zahnfleisches zum Einsatz kam. Der Einsatz des Knochenbohrers war das schlimmste:eek::eek::eek:! Da ich ja unter Tinnitus und Hyperakusis leide, dachte ich, mein Schädel wird aufgebohrt:mad::mad:! Natürlich rutschte ich dadurch etwas tiefer im Op-Stuhl, wurde gleich unsanft vom Chirurgen darauf hingewiesen, wenn ich nicht in korrekter Op-Stellung bleiben würde, müßte er die Op abbrechen! Schade, daß man nicht umgehend antworten kann:D:D! Die Wunde wurde dann genäht.
    Dann wurde ich in eine liegende Position gebracht und das gleiche Spiel ging mit dem oberen Wz los. Nachdem der Knochenbohrer endlich schwieg, mußte ich mit dem Gesicht zum Chirurgen sehen (nach rechts), der Unterkiefer wurde von der Assistentin nach links gezogen und dann wurde die Zange oder der Hebel angesetzt! Erfolglos! Nochmal Knochenbohrer! Nochmal das ganze, dann endlich knackte es und der Zahn löste sich vom Knochen:uhoh:! Ich hatte das Gefühl, daß mein Gesicht einmal auseinandergenommen und dann wieder zusammengesetzt worden war, nur das natürlich ersteinmal nichts richtig zusammenpaßte!
    Wunde genäht, Tupfer eingelegt!
    Kommentar des Chirurgen:"Große, verquer liegende, tief verankerte Wz! Ihre Wange ist ziemlich ramponiert, ging aber nicht anders, empfehle Ihnen gleich Prednisolon gegen die Schwellung zu nehmen. Und schon hatte er mir eine Tablette in die Hand gelegt. Ich:"Wieviel mg?" Er:"50mg." Ich:"Her damit". Und schon war die Tablette geschluckt.
    Meine eingerissenen Mundwinkel wurden gleich mit Dexpanthenol versorgt, ebenso gab es gleich eine Eispackung. Dann durfte ich mich noch einige Zeit in den Aufwachraum auf ein Bett zur Stabilisierung legen.
    Vor Nachlassen der Betäubung begann ich gleich mit 40 Trpf. Novalgin, die waren auch nötig, habe dann am 1. Tag nach der OP 4x40 Trpf. Novalgin genommen und dann weiter reduziert. Das ging ganz gut so. Ebenso kühle ich fast ununterbrochen. Gegen die Schwellung nahm ich am Folgetag noch einmal 20mg Prednisolon, ebenso gleich 4x10 Globuli Arnika D12 (hatte der Chirurg empfohlen).
    Heute ist Tag 3 nach der Op und ich bin ganz zufrieden.
    Ich bin sooooooo froh diese Weisheitszähne los zu sein!
    Jetzt liegen sie eingeschweißt vor mir und können mir nichts mehr antun:D:D:D!
    Am Dienstag muß ich zur Kontrolle und zum Fäden ziehen in die Praxis, Hauptsache die Wundheilung verläuft komplikationslos, sodaß ich dann auch wieder mit Enbrel beginnen kann.Bin da aber ganz guter Dinge.
    Drückt mir die Daumen!
    Danke für´s lesen
    amber64:)
     
  2. Faustina 24

    Faustina 24 Bekanntes Mitglied

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    Hallo amber,
    oje, da hast du aber Schlimmes hinter dir! Aber du hast es geschafft und überstanden und das ist die Hauptsache. :top::)
    Ich wünsche dir weiterhin gute Besserung, dass alles gut verheilt und die ganze Sache irgendwann nur noch eine unangenehme Erinnerung ist.
    Liebe Grüße
    Faustina
     
  3. Siggy

    Siggy Siggy

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    Hallo Amber,
    toll,wie tapfer Du das durchgestanden hast!Super!!!:)
    Ich wünsch Dir auch gute Besserung und das alles schnell
    abheilt!
    Du hast Recht,die blöden Zähne ärgern Dich jetzt nie mehr!
    lg Sieglinde
     
  4. amber64

    amber64 Neues Mitglied

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    Hallo Faustina und Siggy,
    vielen Dank für eure Genesungswünsche!
    Habe mich sehr darüber gefreut:)!

    Ich bin auch so froh die Zähne los zu sein, habe mir auch immer gesagt, herausgenommen werden müssen sie sowieso, und wenn man denn so lange wartet, bis sie vielleicht entzündet sind, das ist auch nicht gut. Dann sagt man sich nämlich: hätte ich damals bloß...

    Die Schmerzen sind heute nicht mehr schlimm, habe Novalginmenge schon reduziert, leider scheint jetzt ein Fieberschub zu kommen(habe Psoriasis-Arthritis ohne Pso):mad:.
    Kenne ich schon von der letzten Schulter-Op.
    Werde versuchen das Geschehen weiterhin in Schach zu halten:D:D, kann jetzt nur noch besser werden!

    Euch und allen anderen ein schönes, schmerzarmes Wochenende!
    amber64
     
  5. pumuckl

    pumuckl (Sym)Badisches Mädel

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    Raum Karlsruhe
    Hallo amber,

    mir tat richtig der Kiefer weh, als ich deinen Bericht las. Wow, dass du das durchgestanden hast. Ich dachte, warum hat sie sich nicht eine Vollnarkose geben lassen? Dass du immer weiter im Stuhl runter gerutscht bist, kann ich gut nachvollziehen.
    Im Grunde habe ich keine Angst vor dem Zahnarzt, aber früher, als ich noch "gesund" war, empfand ich das Bohren, Füllen oder auch Wurzelbehandlungen als nicht schlimm. Jetzt empfinde ich alles sehr viel schneller als schmerzhaft, obwohl ich mir die Zähne immer vorher betäuben lasse. Wenn der Zahnarzt mal gefühlvoll arbeitet, dann ist die Helferin grob mit ihrem Absaugschlauch, klemmt die Lippen ein oder reißt die Mundwinkel auf...

    Kompliment, dass du so tapfer warst und weiterhin alles Gute und gute Besserung.
     
  6. amber64

    amber64 Neues Mitglied

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    Hallo Pumuckl,
    ja, den Kiefer spüre ich auch immer noch, er hat ganz schön rumgezickt nach der Op:mad:!

    Der Chirurg hat eine Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie-Praxisklinik und bietet auf seiner Homepage drei Möglichkeiten der Betäubung an: örtliche Betäubung, Dämmerschlaf(Dormicum) und Vollnarkose.
    Als er beim Vorstellungstermin meinen Anamnesebogen studierte, schien er etwas überfordert zu sein:D:
    Er:"Sie haben Bluthochdruck!"
    Ich:"Nein."(Hatte ich auch gar nicht angekreuzt)
    Er:"Aber Sie nehmen doch Celebrex! Das ist doch ein Medikament gegen Bluthochdruck!"
    Ich:"Ich nehme Celebrex, aber das ist ja kein Medikament gegen Bluthochdruck, das ist ein Cox-2-Hemmer."
    Stille.
    Ich:"Das ist ein Medikament gegen rheumatische Beschwerden."
    Er:"Ach ja, Sie haben ja chronische Polyarthritis!"(Hatte natürlich Psoriasis-Arthritis ohne Psoriasis angegeben und Spondarthritis mit peripherer Gelenkbeteiligung)
    Ich:"Nein, ich habe Psoriasis-Arthritis ohne Psoriasis und Spondarthritis."
    Er:"Ah, dann kommt das Rheuma von ihrer Schuppenflechte!"
    Ich:"Nein, ich habe keine Schuppenflechte. Es gibt dieses Rheuma auch ohne Schuppenflechte."
    Er:"Hm. Das ist ja alles recht kompliziert bei Ihnen, schauen wir uns jetzt mal das Röntgenbild von den Zähnen an...

    So ging es dann in ähnlicher Form betr. des Aspirins und des Immunsuppressivums weiter.:D
    Er meinte ,ich müßte betr. der Medikamente und des Absetzens alles mit meinem Hausarzt besprechen, das wäre ihm zu kompliziert.
    Das hatte ich alles natürlich schon abgeklärt und sagte ihm das auch.
    Ebenfalls bat ich um seine Meinung betr. der prophylaktischen Gabe von Clindamycin um eine Infektion zu verhindern. Er nickte nur noch und meinte, wenn ich das wollte könnte ich es nehmen:D.

    Als ich ihn dann noch auf die Art der Narkose ansprach, und ob er bei der Dämmerschlafnarkose Dormicum oder Propofol verwenden würde, wußte er nicht mehr viel zu sagen. Er meinte dann, er würde Dormicum nehmen, aber das müßte ich selbst bezahlen.Ich sagte ihm, daß es mir nicht um die Kosten geht, sondern um das Medikament. Aber das wäre ja nun egal, denn Dormicum würde bei mir nicht wirken, also käme die Art der Narkose sowieso nicht in Frage. Er sagte, daß dann ja nur noch die örtliche Betäubung bleiben würde, denn eine Vollnarkose würde er bei meiner Krankheitsgeschichte lieber nicht machen!":confused:
    Das fand ich völlig daneben, denn ich habe gar keine komplizierte Krankengeschichte:D!
    Aber so sind sie halt, die Chirurgen, Handwerker und Techniker, das zwischenmenschliche zwischen Arzt und Pat. bleibt bei ihnen meistens auf der Strecke, zu kompliziert, wenn es nicht nach Schema F geht.:rolleyes:

    Nach diesem Termin wollte ich schon nicht mehr zu ihm gehen, weil mein Vertrauen etwas erschüttert war:D, aber er hat eben einen guten chirurgischen Ruf und er sollte mir ja halt nur die Zähne ziehen und nichts sonst.
    Somit blieb es bei der örtlichen Betäubung und ich habe es ja auch überstanden, aber eine Kurznarkose wie mit Propofol wäre schon schön gewesen:D:D:D!

    Danke für dein Interesse und noch einen schönen Abend!
    amber64:)
     
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