Hallo zusammen, Ich bin 23 Jahre alt und habe erst vor kurzem meine für mich leider noch recht schwer zu akzeptierende Diagnose erhalten: axiale Spondyloarthritis. Ich leide schon seit einem Jahr an starken schmerzen vor allem in der Nacht nach ca 4-5 Std schlafen. Dies meist in der Lendenwirbelsäule. Seit einer weile jedoch habe ich auch Tagsüber immer mehr schmerzen (meist zwischen den Schulterblättern). Ich habe früher immer mal wieder wenn es nicht auszuhalten war IBU 600 genommen. Dann habe ich nun eine weile Diclofenac 100mg reatard immer vorm schlafengehen genommen wegen den Nachtschmerzen. Hat ne weile auch geholfen. Nun aber wieder nicht mehr nun habe ich schon gegen abend meist extreme schmerzen an der ganzen wirbelsäule oder überwiegens im Bereich Brustwirbelsäule. (Sitzen ist auch nicht so super) Mein Rheumatologe hatte mir dann bei der Diagnosestellung als alternative noch Acemetacin 60mg verschrieben die ich statt Diclo vorm schlafen gehen nehmen soll. Habe also heute abend zum ersten mal diese Acemetacin genommen und bin gespannt wie sie wirken. ich hoffe besser als Diclo. Nun zu meiner eigentlichen Frage: Was sind die besten Medikamente bei einer axialen Spondyloarthritis? ich habe das gefühl ich habe leider noch nicht das richtige für mich gefunden da ich noch immer nicht wirklich ganz schmerzfrei bin. kann man durch bestimmte Medikamente auch mal GANZ schmerzfrei werden? Hat hier jemand die selbe Diagnose und kann mir tipps geben zu gut wirksamen medikamenten? Was sind langwirksame Antirheumatika? Wo ist der unterschied zu dem was ich z.B nehme? und ist es wirklich gut so ein mittel wie Acemetacin oder Diclo TÄGLICH zu nehmen? ich dachte diese Mittel sind nur für den kurzfritigen Gebrauch gedacht und nicht über lange zeit hinweg? Ich mache mir natürlich auch sorgen wegen den starken nebenwirkungen.... aber ich möchte auch gerne einma schmerzfrei werden. hat also jemand eine empfehlung für mich? Mit welchen Medikamenten kommt ihr gut über den Tag? wie viele nehmt ihr am tag? Gibt es auch phasen in denen ihr die Medis weg lassen könnt? Gibt es vielleicht auch hier noch tipps zu alternativer Medizin gegen das was bei mir diagnostiziert wurde?? Ich wünschte eine solche entzündung für die es ja eigentlich keinen grund gibt würde einfach weg gehen... Glaubt ihr das Rheumatische erkrankungen wirklich unheilbar sind? Ich finde es so frustrierend diese Aussage anzunehmen und weigere mich noch innerlich gegen diesen Gedanken nun den rest meines lebens ein "kranker mensch" zu sein und nur als ein solcher gesehen und behandelt zu werden. Nunja, ich weiche vom thema ab. Bitte um tipps zu gut wirksamen Medikamenten gegen axiale Spondyloarthritis!! Danke!!!
Hallo ! ich leide am SAPHO Syndrom, einer anderen Erkrankung, die aber mit ähnlichen Schmerzen einher geht. Ich werde seit einem Jahr mit Stelara, einemBiologikum, behandelt, aber das nur am Rande, denn das ist eine Sache, die Du dringend mit einemRheumatologen besprechen solltest. Ich will vor allem von meiner Schmerztherapie berichten. Mir ging es ähnlich, ich wachte regelmäßig von meinen Schmerzen auf. Tagsüber ging es mitunter auch nicht besser. Ich konnte manchmal kaum noch gehen. Nach einem besonders heftigen Schub, der mich bewegungsunfähig per RTW ins KH beförderte, sprach mich dort ein Anästhesist auf das Thema Schmerztherapie an. Also eine Therapie, die primär nicht meine Grunderkrankung behandelt, sondern sich ganz auf das Symptom "Schmerz" und das mittlerweile daraus entstandene chronische Schmerzsyndrom und die akuten Schmerzen konzentrierte. Da wurde mir erstmal klar, dass das tatsächlich 2 Probleme waren: die akuten, zT unerträglichen Schmerzen im akuten Schub (10 von 10 - ich schrie bei jeder Bewegung, deswegen der RTW) bzw. die akuten, von den Entzündungen etc verursachten Schmerzen und die chronischen Schmerzen, die ich auch dann hatte, wenn der Schub eigentlich nicht mehr so akut war. Dieses chronische Schmerzsyndrom habe ich nur dem Umstand zu verdanken, dass ich jahrelang nicht konsequent auch gegen Schmerzen behandelt wurde (Danke an meinen schnarchnasigen Hausarzt, der mir gern einreden wollte, ich hätte Depressionen und deswegen Schmerzen - nö, umgekehrt wurde ein Schuh draus!). Ich besprach das mit der Rheumatologin. Die sagte sofort: das Thema überlasse ich Schmerztherapeuten, gehen Sie dahin, lassen Sie sich helfen, ich unterstütze Sie dabei, wo ich kann - zB mit den Rezepten. Gesagt, getan. Eine Kombination aus ambulanter und stationärer, vor allem multimodaler Schmerztherapie hat mir enorm geholfen, bis das Biologikum Wirkung zeigte. Ich erlebte nach Jahren wieder längere schmerzfreie Phasen, selbst im akuten Schub sind die Schmerzen zu managen. Ich habe ein ganzes Arsenal von Methoden und Medikamenten, die mir dabei helfen. Wie diese Bausteine eine für Dich geeignete und hilfreiche multimodale Schmerztherapie ergeben können, ist eine Frage, die Du mit einem Schmerztherapeuten besprechen müsstest, wenn Du Dich entschließt, dieses Thema konsequent anzugehen. Meine Bausteine sind: Autosuggestion, TENS, Meditation, Targin (Oxycodon - ein BTM) sowie verschiedene Medikamente, die mir ermöglichen, mich vom Schmerz innerlich zu distanzieren als Fundament im Alltag, desweiteren eine wöchentliche Infiltrationstherapie unter Propofolnarkose, und zur Therapie von akuten Schmerzspitzen ein schnell wirksames Oxycodonpräparat (auch BTM) und ein nicht müde machendes Muskelrelaxans, das nicht abhängig macht namens Ortoton. Das sind ne Menge Mittel, die mich deutlich weniger ohnmächtig im Kampf gegen Schmerzen werden lassen, weswegen ich auch viel motivierter und lebensfroher bin. Denn ich habe endlich viel weniger Schmerzen und sogar richtig lange Phasen, in denen ich völlig schmerzfrei bin. ich drück Dir die Daumen, dass Du einen Weg findest.
Hier steht übrigens, was Biologicals sind: https://www.rheuma-online.de/a-z/b/biologische-therapien.html