Bei dem Spruchbild: "Das ist alles, was von uns allen übrig bleibt ..." ist mir der Song "Dust in the wind" in den Sinn gekommen (habe ich in meiner Playlist), doch zuvor dachte ich beim Anblick der Asche: "Ist ja nur die äußere Hülle des Menschen ..."
Und dann kommen die Überlegungen. Sind denn Religionen und der Glaube an einen Gott nicht von Menschen gemacht ? Oder woher kommt die Erde und das Universum ? Habe im Moment sehr viele Gedanken dazu.
Ja Majorhealey, diese Überlegungen kann ich sehr gut verstehen, weil ich selbst mal an dem Punkt war, intensiver darüber nachzudenken. Auch darüber, welchen Sinn denn unser (kurzes) Dasein auf Erden eigentlich hat ...? Tja, viel Nachdenkliches begleitete mich schon mein Leben lang ... Als ich damals auf so einige Lebensfragen Antworten suchte, schlummerte in mir beständig die Ahnung, dass es doch irgendetwas außerhalb unserer Existenz gibt. ( ..... )
Hmmm, dann könnte mein Eindruck beim Sterben meiner Mama doch richtig sein, denn mir erschien es nicht möglich und jeder sagte, es war Zufall. Als sie wirklich nur mehr schwer atmete, und der Schrittmacher sie noch am Leben hielt, und das Sterben absehbar war, nahm ich sie bei den Schultern und dachte, also sprach es nicht aus, dass sie doch loslassen darf und sich nicht mehr quälen muss. Und Mama machte ihren letzten Atemzug. Vielleicht gibts ja doch was....
Mit Ergriffenheit und bewegt las ich Deine Zeilen, Chrissi ... Ja für Sterbenskranke kann das Abschiednehmen von Angehörigen, in der letzten Phase etwas erleichtert sein, wenn beidseitig ein Loslassen als okay empfunden wird. Gerade in der allerletzten Sterbephase wird die Wahrnehmung von Sterbenden besonders geschärft.
Meine Oma hat sich sehr gequält, bevor sie gestorben ist. Mein Vater war in der Klinik aufgrund eines Suizidversuchs und ich musste sie ständig vertrösten, dass mein Vater bald kommt. Sie war so verzweifelt, ihn nicht zu sehen. Das tat echt weh. Und trotzdem haben wir in der Zeit auch viel gelacht, weil die Oma immer ihre Witze rausgehauen hat, sie hatte echt Humor . Mein Vater wurde dann entlassen, hat sie besucht und dann ist sie jeden Tag noch ein bisschen weniger geworden. Wir waren alle nochmal da, Papa, sein Bruder und wir vier. Und ich hab ihr versprochen, nach meinem Vater zu gucken und dann ist sie nachts endlich eingeschlafen. Ich musste alles organisieren und der Bestatter meinte, sie sieht friedlich aus und das war echt tröstlich. Auch dass ich sie tot gesehen habe und nochmal streicheln konnte, das war bei meinen Opas und meiner anderen Oma nicht so. Auch bei meiner Lieblingstante und -onkel nicht, doppelter Suizid . Das ist jetzt ein Roman geworden, sorry, aber Oma hat die Verbundenheit sicher gespürt, als wir bei ihr waren und konnte gehen, als sich alle verabschiedet hatten.
Oh Tinchen ... da warst Du eine große Hilfe und Trösterin für Deine humorvolle Oma, welche letztendlich friedlich "gehen" durfte. Wie schön, dass zuvor noch ein Abschied von Deinem Vater und den engsten Angehörigen möglich war. Hm, von familiär vorkommenden Suiziden höre ich auch immer wieder mal. Es ist nicht einfach, schwer an Depressionen Leidende oder Menschen, welche aus anderen Gründen den Freitod wählen wollen, im Alltag zu begleiten ...
Das stimmt, sentens. Und noch schwieriger ist es, wenn es keine Anzeichen gab. Wir wissen bis heute nicht, warum meine Tante und mein Onkel diese Option gewählt haben. Trotz Verbundenheit.
Tja, dabei kommt es manchmal bei den Betreffenden zu gewissen Konstellationen, welche in einer aktuellen Lebensphase dazu führen können, dem Leben spontan eine Absage zu erteilen. Leider ...!
ich hoffe, dass Du so viele schöne Schutzengel hast, wie Du selbst eine bist Pass bitte immer gut auf Dich auf, liebe @Tinchen1978
Liebes Tinchen, Du bist immer und überall für andere da und warst auch in der Situation für Deine Lieben da. Du hast das so toll geschrieben. Passe immer auf Dich auf, nur so kannst Du für Deine Familie usw. immer wieder da sein. Ich knuddel Dich mal ganz lieb. Du bist ein ganz toller und wertvoller Mensch. Schön das es Dich gibt.
Ich glaube, das lag mit an der Oma, sie war sehr interessiert und offen für jedes Thema, so ist mein Vater auch . Man konnte mit ihr auch über Tod und Sterben reden. Danke fürs Lesen, das hat mich in den letzten Tagen oft beschäftigt. Bei deinem Beitrag bekam ich Gänsehaut, sentens.
@sentens Das ist wirklich sehr beeindruckend, was Du erlebt hast. Ich habe oft solche Berichte gelesen. Aber von Dir kommt es ja quasi aus erster Hand. Danke für Deinen Beitrag.
Ja hier bei "Nachdenkliches" lese ich gerne aufmerksam mit und ich finde es wirklich fein und wichtig, dass hier auch Raum ist, sich darüber, was einem bewegt austauschen zu können oder es einfach mal "loszuwerden".