Liebe Forum-Mitglieder, ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin. Hoffe auch, dass ich niemanden mit meinen Fragen verärgere, weil ich Zeit raube. Ich bin inzwischen verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Bin eine 50jährige Frau, bis vor 15 Monaten war ich auch recht aktiv und fit. Wird grad immer weniger. Seit ca. 15 Monaten habe ich Schwierigkeiten mit einem Fuß. Konnte ihn nicht einmal mehr schmerzfrei auf die Matratze legen. Der dritte Arzt hat dann herausgefunden, dass eine Schwellung im Fuß ist. Rein äußerlich betrachtet sah man dem Fuß nichts an. Ich konnte nur nicht mehr auftreten und es tat höllisch weh. Ein Fersensporn ist aber nicht vorhanden. Seitdem ich Spezialsohlen trage, kann ich wieder laufen. Nicht endlos, aber es ist viel viel besser. Seit ca. einem halben Jahr habe ich in einem Handgelenk eine Schwellung. Auch hier ist äußerlich nichts zu sehen, nur innerlich. Eine Sehnenscheidenentzündung müsste laut Arzt schon lange weg sein mit Hilfe der Handgelenkschiene. Ein Nerv ist nicht eingeengt oder verklemmt. Und seit einigen Wochen kann ich einen Arm nicht mehr richtig heben. Tut wirklich weh und der Schmerz zieht in den Nacken, in den Hinterkopf, in den Hals und schafft mich. Wenn ich morgens aufstehen muss, komme ich teilweise vor Schmerz kaum aus dem Bett. Schmerzmittel habe ich durch. Da hilft nichts. Nicht einmal 800 mg Ibuprofen. Es gibt Momente, dann denke ich, dass es besser wird, und dann haut es mich im nächsten Moment wieder um. Im Moment ist's nur noch schlimm. Ich werde immer wieder angesprochen, dass ich mich mal auf Rheuma und Borreliose testen lassen soll, allerdings nicht von den maßgeblichen, sondern von anderen Ärzten. Anhand welcher Untersuchungen kann eine rheumatische Erkrankung diagnostiziert werden? Aber kann Rheuma in einzelnen Gelenken auftreten? Also zum Beispiel in einem Handgelenk und nicht gleichzeitig in beiden? Mir ist klar, dass ich mit den behandelnden Ärzten sprechen muss. Ist aber nicht so leicht, denn mit dem zuhören haben sie es leider nicht so. Und obendrein bin ich ja auch verunsichert und weiß nicht, was ich von allem halten soll. Inzwischen bin ich frustiert, müde, deprimiert und frage mich, ob ich mir das alles nur einbilde. Mein Selbstwertgefühl leidet, so dass ich mich kaum noch traue, überhaupt Fragen zu stellen. Vielen Dank fürs "zuhören". Bin wirklich dankbar für jede Antwort, für jede Hilfe, jede Info. Lieben Gruß, Moonlight
Hallo Moonlight, herzlich Willkommen erstmal! Also: Die Diagnose Entzündliches Gelenkrheuma bzw. besser gesagt, rheumatoide Arthritis oder Psoriasis-Arthritis (oder eine der anderen Formen) ist manchmal ganz einfach (über bestimmte Blutwerte), manchmal aber auch komplizierter, da bei einigen die entsprechenden Werte nicht erhöht sind. Herangezogen werden u. U. auch Röntgenbilder, CT- und MRT-Bilder, eine Szintigrafie (macht man heute glaube ich nur noch selten) oder eine Ultraschalluntersuchung der betroffenen Gelenke. Bestimmte Blutwerte kann auch der Hausarzt testen, aber ich würde um eine Überweisung zu einem internistischen Rheumatologen bitten - Grund genug dazu ist vorhanden. Bei denen musst du dich auf eine lange Wartezeit auf einen Termin einstellen (3 - 6 Monate oder sogar noch länger). Manchmal machen Ärzte auch den Versuch mit Cortison (Prednisolon), einem so genannten Cortisonstoss. Dabei werden höhere Dosierungen gegeben, die aber dann schnell wieder runtergesetzt werden, damit keine Nebenwirkungen auftreten. Wenn sich darunter die Beschwerden deutlich bessern, kann das ein Hinweis auf etwas Rheumatisches sein. Im Blut wird auch nach bestimmten (überstandenen) Infektionen gesucht, die möglicherweise auch als Auslöser für eine so genannte reaktive Arthritis (heilt meist wieder aus) in Frage kommen könnten. Ein Borreliosetest ist bei einer umfangreichen rheumatologischen Blutuntersuchung auch dabei, wenn ich mich richtig erinnere - wobei der Nachweis glaube ich nicht ganz so einfach ist. Hattest du denn öfter Zeckenbisse? Die Schwierigkeiten beim Armheben hören sich nach einem Schulterproblem an - genau so fühlt es sich bei mir zumindest an. In der Literatur steht zwar oft, dass Arthritis typischerweise beidseitig auftritt, das war und ist aber bei mir auch nicht so - das hat also nichts zu sagen. Ich hoffe, das hilft dir schon mal ein bisschen weiter. LG, Birte
Hallo Moonlight, das einzige was ich Dir raten kann: - Großes Blutbild incl. Rheumafaktoren beim Hausarzt anregen - Termin bei einem Rheumatologen machen, kann manchmal lange dauern, und entsprechende Überweisung von Hausarzt holen. Viele Grüße und gute Besserung Birgit
Liebe Birte, vielen Dank für deine Antwort. Ja, sie ist mir in jedem Fall weiter. Schon auch ganz besonders deshalb, weil es bei dir auch nicht beidseitig ist. Und es macht mir Mut, nicht aufzugeben und den Ärzten gegenüber zu treten. Etwas über die Untersuchungsabläufe zu erfahren ist für mich auch wichtig. Die Ärzte hier in der Gegend sind wirklich sehr schweigsam und haben es auch nicht gern, wenn man Fragen stellt. Auch hier gilt für mich, nicht in mutigen lassen. So schwer das auch manchmal ist. Wenn du schreibst "Schulterproblem", meinst du dann etwas rein orthopädisches?
Vielen Dank Birgit für deine Antwort! Die Tatsache, dass ihr die Möglichkeit Rheuma nicht sofort verneint, macht mir Mut, solch ich eine Untersuchung vom Arzt einzufordern. Das ist wohl mein größtes Problem. Ich habe wirklich kein Selbstvertrauen mehr.
Nein, meine Schultern sind auch von meiner PSA (Psoriasis-Arthritis) betroffen (aber bisher noch nie beide gleichzeitig, toi, toi, toi), wobei ich nicht sicher weiß, ob jetzt die Sehnenansätze oder das Gelenk entzündet ist - ist ja im Endergebnis auch das gleiche. Da ich medikamentös gut eingestellt bin, geht das relativ schnell wieder weg. Leider ist die PSA bei mir schwer in den Griff zu bekommen, sodass ich immer wieder Probleme habe.
Das mit der Schulter kann ein orthopädisches Problem sein, z. B. ein Impingementsyndrom, oder eine Sehnenentzündung, das hab ich gerade durch. Da würde ich ein Mrt empfehlen, die Überweisung dafür kann auch der Hausarzt ausstellen. Ansonsten schließe ich mich den Anderen an. Mach einen Termin beim internistischen Rheumatologen und richte dich schon mal auf eine längere Wartezeit ein. Du kannst auch erstmal beim Hausarzt Blut abnehmen lassen und auf Entzündungswerte untersuchen lassen. Danach wäre der Versuch mit einem Cortisonstoß sinnvoll. Cortison solltest du dann aber möglichst nicht mehr nehmen, wenn der Termin beim Rheumatologen ansteht, da sonst die Werte verfälscht werden und dann möglicherweise keine Diagnose gestellt werden kann.
Hallo, ich kann dir leider keine super Tipps geben, aber auf jeden Fall würde ich auch schnell einen Termin beim Hausarzt machen und gleichzeitig um eine Überweisung zum internistischen Rheumatologen bitten. Das mit der langen Wartezeit ist wirklich schlimm, manche nehmen gar keine neuen Patienten mehr! Wenn man dann erst mal Patient ist, gibt es natürlich notwendige, regelmässige Termine! Ich bin bei Ärzten immer seeehr aufgeregt, und oft habe ich all meine Fragen vergessen, wenn ich vorm Arzt sitze. Vielleicht legst du dir auch einen Zettel hin, auf den du jederzeit etwas aufschreiben kannst wenn dir eine Frage einfällt oder dir etwas an dir auffällt, was du dem Arzt erzählen möchtest. Dann beim Arzt habe ich auch tatsächlich meinen Zettel rausgeholt und auch gesagt, dass ich vor Aufregung sonst alles vergesse. Ich wünsche dir alles Gute! LG vom nordlicht