Immer wenn ich mal den ÖPNV nutzen möchte erscheint es mir viel zu kompliziert. Die Fahrpläne, falls sie den da sind, sind wirklich unübersichtlich und ich brauche immer eine Weile bis ich es durchschaue. Genauso ist es am Ticketautomaten, welcher Tarif ist denn nun richtig? Kann ich mit dem gleichen Ticket weiterfahren? Ist es überhaunt der richtige Automat für den entsprechenden Verkehrsverbund? Gilt das Ticket nur für S-Bahn oder auch für U-Bahn und Bus und wenn ja wie weit? Ein einziger Irrsinn! Es ist derart kundenunfreundlich, dass die Nutzung einem regelrecht verleidet wird. Ich war schon in einigen exotischen Ländern außerhalb Europas und habe öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Überall war es flexibel, billig und superleicht zu durchschauen. Selbst als Ausländer ohne entsprechende Sprachkenntnisse bin ich immer überall ohne weiteres zurecht gekommen. Meist brauchte man sich eh nur an die nächste Durchgangsstrasse stellen und das nächste Fahrzeug anhalten, das irgendwie nach Bus aussah. Völlig simpel. So unpraktisch, undurchschaubar, unlogisch und kompliziert wie bei uns habe ich ÖPNV noch nirgends erlebt. Selbst in China begreift jeder Depp sofort wie es funktioniert, so einfach ist es und das trotz chinesischen Schriftzeichen. Ich stell mir dann gerne vor, was ein Chinese denkt, wenn er nach Deutschland kommt und mit Bus und Bahn von Köln-Hauptbahnhof nach Arnsberg möchte. Das ist ja für mich schon eine echte Herausforderung. Jetzt ist unser Verkehrsnetz natürlich nicht für Chinesen ausgelegt und insgesamt nicht sonderlich international grstaltet, wenn ich aber am Bahnhof vor dem Ticketautomat stehe, komme ich mir immer wie ein Chinese vor und verstehe nur Bahnhof. Wie soll dieses in großen Teilen komplizierte, zu teure und unlogische Verkehrssystem ernsthaft zur Energiewende beitragen? Appropos Bahnhof ..... im Zusammenhang mit der Energiewende und der Nutzung von Bus und Bahn, wird besonders die Bahn immer als der blaue Engel des Verkehrs hervorgehoben, weil die Bahn ja so unglaublich viel umweltfreundlicher ist als alle anderen Verkehrsmittel. Da haben die Bahnlobbyisten und selbsternannten Umweltexperten aber wohl eine Milchmädchenrechnung gemacht. Möchte man nähmlich eine realistische Berechnung für die Klimabilanz der Bahn haben muss man auch das gesamte Bahnsystem mit berechnen. Ein vollbesetzter Zug allein hat bestimmt eine gute Klimabilanz, damit aber nur ein Zug rollt, braucht es eine ganze Menge Menschen die täglich zur Arbeit fahren und dabei CO2 erzeugen. Zugführer, Zugbegleiter, Bordküche, Bahnhofs-, Wartungs-, Reinigungspersonal, Gleisarbeiter, Stellwerksmitarbeiter, Reparaturteams etc. Ausserdem müssen die Bahnstrecken ja erstmal gebaut und erhalten werden. Bahnhöfe, tausende Kilometer von Gleisen mit Strom- und Steuerungsinfrastruktur, Bahnübergänge, Schrankenanlagen, Brücken, Tunnel, Rangier-und Verladeanlagen, Lärmschutzwände usw. usw. Würde man das alles mal realistisch zusammen rechnen, wäre die Ökobilanz der Bahn weit hinter jedem Flugzeug. Auf den Kilometer und pro Kopf gerechnet, ist ein modernes Flugzeug tatschlich auch heute schon besser als die Bahn. Ausserdem gibt es auch bei der Bahn nicht nur moderne ICEs und S-Bahnen sondern auch eine riesige Flotte veralteter Diesel-Lock-Dreckschleudern deren Klimabilanz eh niemand berücksichtigt. Jedenfalls würde es das Klima definitiv nicht retten, wenn wir alle nur noch Bahn fahren würden. Zum Opfer der Möchtegern-Experten werden regelmäßig auch SUVs bzw. deren Besitzer und Fahrer pauschal für den Klimawandel mit verantwortlich gemacht. Das ist nun tatsächlich nur dumm und einfach schlecht informiert. Es kommt schließlich noch immer auf die Motorisierung eines PKWs an und nicht auf die Bauform. Ich fahre auch einen SUV. Er verbraucht mit Klimaanlage unter 6,5 Liter Benzin. Ein 911er Porsche, ein VW Bulli, ein Ford Mondeo oder ein 6 Zylinder Mercedes brauchen alle deutlich mehr Kraftstoff und haben einen entsprechend schlechteren CO2 Ausstoss. Das scheint aber niemanden zu interessieren. LG Manoul
Der Tarifdschungel im ÖPNV ist für Fremde nicht zu verstehen, besonders das Thema Tarifzonen macht einen kirre. Wer sich nie damit beschäftigt hat, versteht das nicht.
Das sehe ich anders. Ein vernünftig ausgebautes Bahnnetz mit einer entsprechenden Taktfrequenz ist natürlich umweltfreundlicher als der Transport der gleichen Menge Menschen mit einem Querschnitt der PKW, die derzeit auf unseren Straßen unterwegs sind. Denn auch dort muss man die Straßenmeistereien, Autobahnpolizei, Tankstellen und Rasthöfe und nicht zuletzt die Rettungssanitäter, Feuerwehr und Polizei mitrechnen. Und alle, die PKW reparieren und instandhalten. SUV's sind sehr groß und schwer, was viele aber nicht davon abhält beispielsweise auf dem Bordstein zu parken. Man kann oft nicht drübersehen. Sie belegen - selbst wenn der Fahrer damit umgehen kann - eineinhalb bis zwei Kleinwagenplätze. Viele dürften im Alltag nicht den von dir angegebenen niedrigen Verbrauch haben. Bei der Undurchschaubarkeit des Tarifdschungels im ÖPNV gehe ich allerdings mit. Im Fernverkehr ist das ganz gut gelöst.
Dass es für das Autofahren auch eine erhebliche Infrastruktur benötigt, ist natürlich vollkommen richtig und sicher auch jedem klar. Nur wird das gerade bei der Bahn nie mitbetrachtet und das ärgert mich immer ein wenig. Vieles wird in diesen Zusammenhängen gern einseitig beleucht und damit sehr subjektiv, weil es nicht sachlich fundiert, sondern emotional oder interessengerichtet betrachtet wird. Übrigens sind nicht alle SUVs groß und schwer und es gibt auch eine breite Palette schwerer Fahrzeuge die keine SUVs sind. Natürlich geht es in erster Linie darum sich am besten ohne oder mit möglicht wenig Co2-Emission fortzubewegen, ganz egal welches Fortbewegungsmittel. Es ist aber auch sinnfrei, als Fahrradenthusiast im Urlaub eine Kreuzfahrt zu machen oder in einem energetisch rückständigen Haus zu wohnen usw. Ich finde, es gibt eine unüberschaubare Menge an Möglichkeiten CO2 zu produzieren oder einzusparen. Es ist einfach nicht zielführend das pauschal an einem Fahrzeugtyp festzumachen. Wenn z. B. ein Tesla in erster Linie an der Schnellladesäule mit konventionellem Strom geladen wird, ist die Ökobilanz deutlich schlechter als bei einem Mittelklasse Verbrenner-Auto. Es ist einfach wichtig die Dinge zu Ende zu denken und im Gesamtkontext zu betrachten, sonst geht man schnell einer Lobby auf den meist garnicht so umweltfreuntlichen Leim. LG Manoul
Manoul,ich denke wir werden nicht sofort die perfekte Lösung für Jeden parat haben......einfach Mal anfangen wäre doch schon richtig gut ! Egal womit,sei es mehr Rad fahren,Bahn fahren,mehr die Öffis nutzen,nachhaltig einkaufen,generell weniger Konsumieren usw......einfach Mal machen. Irgendwie sind wir Menschen immer so penetrant.....so nach dem Motto: Mensch ernährt sich vegan......aber Lederschuhe trägt er noch.Ja,bringt es irgendwem etwas wenn man alles was man aus Leder hat gleich wegschmeißt ? Aber da wird dann gleich mit dem Finger drauf gezeigt. Oder Plastik ist nicht gut für unsere Umwelt.....ja ! Aber deswegen schmeiße ich Mutterns über 50 J alte Tuppersachen trotzdem nicht weg . Einfach Mal anfangen ohne das immer gleich alles super Perfekt ist !
Wir tuns, wir bemühen uns..... Aber Deutschland ist größenmäßig ein Mückenschiss, wenns um die ganze große Erde mit all den anderen Ländern geht. Was tut der Rest der großen weiten Welt? Womit fahren sie in Asien rum? Was kommt aus deren LKWs raus? Wer fährt unsre Dreckschleudern, die hier keinen Tüv mehr kriegen? Mit Schiffen ists genauso. Maschinen und Fabriken kommen auch noch dazu. Nur mal ein Denkanstoß. Ich glaub, da ists egal, ob ich Rad fahre oder E-Roller, oder eine kleine Tupperdose seit 1969 benutze, sondern dort, wo die großen Dreckschleudern sitzen, müsste man ansetzen. In Frankfurt starten und landen die Flieger oft 3 Stück in der Minute, also nicht alle 3 Minuten, sondern sie kommen wie an der Perlenschnur herein. Und vor der Landung wird Kerosin abgelassen.....
Chrissi,aber das ist doch genau das Denken welches hemmt. Es wird immer jemanden geben,der sich schädlicher Verhält......deswegen nichts zu machen oder irgendetwas damit zu rechtfertigen ,halte ich persönlich für den falschen Ansatz. Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung ist ein guter !
Ich hab nichts gegen die kleinen Schritte gesagt. Es müssen halt effektive Schritte sein. Oft haben Schritte Alibifunktion, aber bringen keine wirkliche Verbesserung. Urlaubsverhalten wird gerügt.... wir fahren mit dem Womo 60 km. Sollten wir nicht tun. Aber Politiker fliegen um die halbe Welt, um dort jemandem die Hand zu schütteln, was er leicht auch per Video-Telefon hätte machen können. Ich mach ja weiter mit meinen kleinen Schritten. Und ich mach die Schritte seit 1968.
@Chrissi50 Ich bin da ganz bei Dir. Es müssen ALLE umdenken. Aber das wird nicht passieren. Leider, leider, leider! Ich bin sowas von enttäuscht. Aber es wird nicht der Planet sterben, unsere wunderschöne Erde wird sich radikal verändern und ob der Mensch da mithalten kann wird sich zeigen. Nur so meine Gedanken....
Auch der Mensch passt sich an. Man sieht in anderen Ländern, in denen schon Veränderungen stattgefunden haben, leben noch Menschen. Sie leben anders. Pflanzen andere Nahrungsmittel an. Ernähren sich anders. Leben verändert sich. Schon immer. Es gab schon immer Dürrezeiten, Hungersnöte, Heuschreckenplagen, Erdbeben, Überschwemmungen und neue verheerende Krankheiten.
Die Umweltprobleme sollten eigentlich jedem hier in diesem unserem Lande bekannt sein. Ich finde es deshalb total wichtig, dass jeder einzelne seinen kleinen Beitrag zur Müll oder Schadstoffvermeidung beiträgt. Das heißt, unsinnige Kunststoffverpackungen (z.B. bei Obst und Gemüse) meiden. Oder auch nur das Auto zu benutzen wenn es unbedingt nötig ist. Das rettet wahrscheinlich die Welt nicht mehr. Aber es ist etwas, was wir selbst aktiv gegen die Umweltverschmutzung tun können. Was haben wir denn sonst noch für Möglichkeiten ? Demonstrationen ? Das juckt heutzutage keinen Politiker mehr. Die Globalisierung hat sich zu einem negativen Selbstläufer entwickelt. Die ganze verwobene Weltwirtschaft wird sich nicht mehr ändern. Oder warum bezieht ( und bezahlt ) Deutschland immer noch Gas aus einem Land welches es selbst mit Sanktionen belegt, und ein potenzieller Kriegsgegner ist ? Gibt es noch irgendwo einen Politiker der eine Vorbildfunktion für das Volk hergibt ? Wir haben im Moment so viele Staats-FÜHRER die tatsächlich bereit sind den roten Knopf zu drücken wie noch nie in der Vergangenheit. Ich persönlich werde versuchen meine Umwelt durch mein Dasein so wenig wie möglich zu belasten.
Mutter Erde wird alles überleben. Auch Eiszeit und Sintflut haben ihr nix getan. Es gibt sie immernoch. Eher werden die Bewohner die Zeit der Veränderung nicht überleben und ausgetauscht. Es werden sich veränderte neue Lebenwesen bilden, und es geht weiter. Panta rhei.
ich glaube nicht, dass Heraklit meinte, dass wir nicht aufhören sollen, die Welt zu zerstören. Ich denke, es geht eher um eine innere Haltung- im philosophischen Sinne. Und die Welt untertan machen bedeutet nicht, sie, also die Natur und alle Tiere auszunutzen und zu schlachten und bis dahin zu quälen, sondern für sie zu sorgen, sie zu schützen und zu bewahren.
Über den Satz habe ich so richtig herzhaft lachen müssen, gerade weil es mir eben gerade im Internet auf dem Fahrkartenshop passiert ist - ich wußte nicht, ob ich für meinen Sohn jetzt die Monatskarte oder die Abo-Monatskarte holen sollte und habe den ganzen Mist zu gemacht und mich nun an die Behörde gewandt .... Von Euren Überlegungen her tendiere ich ebenfalls dazu, daß sich das eine oder andere Lebewesen sich anpassen wird - natürlich Evolution, jedoch viele auf der Strecke bleiben werden. Dabei kann ich nur hoffen und beten, daß unsere Nachfolger sich intelligenter verhalten werden als die heutige Menschheit, die ihren Lebensraum systematisch kaputt macht. Ja - der Mensch lernt leider nur über Verbote - ein eigenes Einsehen haben die wenigsten, die meisten sind die reinsten Ich-Denker.... - leider
Hi, ich habe etwas geschmökert. Also verstehe ich richtig, dass die vielen Auto, die meist nur mit einer Person in der Stadt unterwegs sind, der Umwelt helfen, weil die Bahn soviele Ressourcen verschlingt. Und SUV gerade im urbanen-städtischen Bereich die Alternative zum Tarifjungle des ÖPNV sind? Dann muss ich mich umstellen. Bis jetzt hat mir die Bahn App gut angezeigt, welches Ticket, auch im Verkehrsverbund benötige und oder Google Maps hilft. Auch fahre ich noch mit Öffis in die Stadt und lasse meine Limousine außerhalb der Stadt stehen. Ich hatte mal ne Sendung gesehen, wie gerade schwere und breitere Autos die Städte verändern, vor allem der Platzbedarf und wieso Alleinfahrten nicht gut sind. Ganz ehrlich: wenn wir unser Mobilitätsverhalten nicht ändern, sei es Individualverkehr oder sich alles aus der Welt per Post schicken lassen, wird es zäh mit der CO2 Reduktion. Der Verkehr ist der einzige Sektor, bei dem der CO2 Ausstoß einfach still steht. Es geht nicht um die notwendigen Fahrten! Das Gesamtpaket macht’s. Und das Freizeitverhalten. Eine Schlange von Kufstein bis zum Gardasee und zurück mit Wohnmobilen und Wohnwagen mit entsprechend großen Zugfahrzeugen, unter der Woche das gleiche mit LKWs. Genauso der Verkehr in die Stadt. Der Großteil der Autos mit nur einer Person besetzt. Wie wir alles verschandeln mit Parkplätzen. Und jedes neue Auto wird immer größer. Ein neuer 3er BMW ist größer als ein alter 5er BMW. Oder ein Polo größer als ein Golf. Die vermeintlichen Helferlein wie Start Stopp Automatik sind nur Makulatur. Alleine die Klima im Auto oder die größeren Räder fressen die Effekte auf. Aber immer größer. Drum hat sich das 3 Liter Auto nicht durchgesetzt. Oder was soll ein Elektro SUV bringen, der 2 Tonnen schwer ist und die Aerodynamik eines Kühlschranks hat. Oder ein Kind und ich brauche nen VW Bus? Ich meine immer, wir müssen immer mal wieder nen Gang zurückschalten und vernünftig denken. Reparatur ist besser als neu. Und bevor neu: braucht man das alles wirklich oder gehts auch anders? Wenn man bewusst entscheidet, fühlt es sich auch nicht nach „Verzichten“ sondern nach einer guten Sache an. Dann gibts auch keine Verbote, oder man kann auch das Flugzeug nutzen, alles nur halt mit Sinn und Verstand machen. Wenn wir da hinkommen, helfen wir der Umwelt/ Natur am meisten.