hallo lagune,du hast mir klar gemacht,daß der beitrag nicht hierher gehört.ich wünsch deinen papa alles gute zum geburtstag morgen.lg gabi
Hallo Anurju, du hast nach Ursache und Sinn einer Krankheit fragen wollen. In diesem thread demnach kindliche Traumata als Ursache, die zu Kollagenose führt. - Dein letzter Beitrag ist mir verständlich. Ursache ist für mich der Grund der Erkrankung, weshalb die Erkrankung überhaupt auftritt. Ich meine, die Tendenz/Fähigkeit eine Kollagenose zu entwickeln ist ursächlich in einem Induviduum vorhanden, in einem anderen nicht. Ein kindliches, psychisches Trauma (genauso auch eine Infektion, langanhaltender sonstiger Stress, Reizklima usw.) kann dann eine Kollagenose auslösen/aktivieren. Ich unterscheide hier zwischen der Ursache und dem Auslöser. Die Ursache, der Grund, weshalb es Kollagenosen gibt, ist nach meiner Sicht eben noch nicht gefunden; genausowenig die Heilungsmöglichkeit. Auslöser kennt man inzwischen viele. Wobei Auslöser, die auch Verstärker der Kollagenose sein können, zeitnah (innerhalb von Tagen und Wochen) Symptome verursachen. Nach meinen eigenen lebenslangen Erfahrungen mit der Krankheit halte ich es für höchst unwahrscheinlich, dass dier Erstsymptome einer Kollagenos etwa mit 24 Jahren auftreten, der Auslöser dafür aber im frühen Kindesalter liegen soll. Was die Anthroposophen angeht, ja, da gibt es verschiedene, inzwischen auch Abspaltungen. Die Anthroposophische Gesellschaft jedoch, mit ihrer streng hierarchischen Ordnung, ist m.E. nach genauso verantwortlich für die im Namen der Anthroposophie aus ihren Reihen heraus begangenen Misshandlungen und Missbräuche ihrer Schutzbefohlenen wie die Katholische Kirche. Liebe Grüße Clara
Hallo zusammen, mit Interesse habe ich alles gelesen was hier zum Thema geschrieben worden ist. In einem scheinen sich alle ziemlich einig zu sein. Nämlich dass es einen Zusammenhang zwischen, Körper, Seele und Geist geben muss. Anders liessen sich viele "Sinnfragen" im Zusammenhang mit allen Erkrankungen, nicht nur den rheumatischen, nicht beantworten. Genannt wurde auch die anthroposophische Medizin. Die Anthroposophie ist ja nun eine Weltanschauung die viele Bereiche einschliesst( Pädagogik, Kunst, Medizin, Religion...). Die Medizin ist nur ein Teilbereich davon. Sie befasst sich ausschliesslich damit, wie der Mensch konstituiert ist und entsprechend sucht sie nach Antworten und geeigneten Therapieansätzen von Krankheitsbildern. Das Basiwissen dazu liegt in den riesigen(vielleicht etwas komplexen) Grundlagenwerken Rudolf Steiners. Wie jede Ideologie, Weltanschauung oder Philosophien hat auch die Anthroposophie Anhänger und Gegener. Nicht jede Weltanschauung mag für jeden geeignet und hilfreich sein. So kommt es vielleicht auf die Erfahrungen, die man damit gemacht hat an, ob man sich damit identifizieren kann oder nicht und welche Herkuft oder persönliche biographische Geschichte man mit sich bringt. Und wie überall gibt es Menschen, die anderen (gewollt oder ungewollt) durch mannigfache Begegnungen und Beziehunge Schaden zufügen. Wie in überall gibt es positive Erfahrungen oder negative die man macht. Was jeder Mensch als Trauma erlebt, das wurde ja schon genannt, ist sehr individuell. Auch die Frage von Henne und Ei wurde schon angesprochen. Ohne Grenzerfahrungen in sozialen Kontexten wird es wohl nirgends gehen. Es macht das Leben nicht einfacher, aber es macht es möglicherweise reicher, auch wenn wir das nicht immer sofort erkennen können. Zum besseren Verständnis ein empfehlenswerter Literaturhinweis "Intuitive Medizin- Anthroposophische Medzin in der Praxis: Grundlagen- Indikationen-Therapiekonzepte, von Volker Fintelmann( Dr. med der Schulmedizin und anthroposophischen Medizin), erschienen im Verlag Hippokrates. Falls wer mehr dazu lesen möchte. Darin wird den rheumatischen Erkrankungen ein eigenes Kapitel gewidmet. Es gibt darin aber keine konkreten Hinweise, dass traumatische Erfahrungen im Kindesalter in einem ganz besonderen Zusammenhang mit rheumatischen Erkrankungen stünden. Es wird jedoch darauf hingewiesen, wie eng seelisches Erleben und Krankheiten zusammenhängen und wie die jedes Individuum mit seiner Konstitution zu gewissen Krankheitsbildern tendieren kann, jedoch nicht muss! Auch Aspekte der Psychohygiene und Ernährung, sowie verschiedene Therapieansätze werden erwähnt. Wie andere komplementräre Medizinische Ausrichtungen ist die anthroposophische Medizin eine ergänzende Medizin. Ich persönlich glaube, dass sie wie andere komplementärmedizinischen Angebote Hand in Hand gehen muss mit der Schulmedizin. Wenn man, wie von einigen von Euch schon thematisiert, davon augehen kann, dass unsere Erkrankungen in einem Zusammenhang stehen mit unseren Lebenserfahrungen(z.B.Traumata) und unserer Seele, dann ist jeder dazu aufgerufen, zusätzlich zu einer schulmedizinischen Behandlung einen eigenen Weg zu suchen der ihm bei der Krankheitsakzeptanz hilft. Ich bin ebenfalls der Auffassung, dass Körper und Seele /Geist miteinander verknüpft sind.Auch meine Geschichte steht in einem Zusammenhang mit meiner Krankheit. Und auch ich hab noch was zu leren und zu bearbeiten Wünsche allen einen schönen Tag
Danke Mamamüd, dass du bei Fintelmann nochmals nachgeschaut hast. Traumata im Kindesalter als Ursache für Kollagenosen als anthroposophische Erklärung war mir auch ziemlich fremd. Tja, der Steiner mit seinen 3 bis 5 Vorträgen jeden Tag. Seine Zuhörerinnen haben sie mitstenografiert und Frau Steiner später korrigiert und als "Zyklen" herausgegeben. Von ihm selber gibt es nur sehr wenig. Ich habe mich ziemlich schnell eingelesen. Man muss nur wissen, dass er sich oft selber widersprochen hat. Die Widersprüche muss man stehen lassen. Bevor man sein Kind in den Waldorfkindergarten bringt, sollte man mindestens 30 Zyklen gelesen haben. Sonst weiß man nicht, was man tut. Oftmals heißt es "anthropsophisch erweiterte Schulmedizin". Das ist nicht "Schulmedizin + anthropsophische Medizin". Die Anthropsophie geht davon aus, dass die Schulmedizin rein materialistisch sei, Seelisches und Geistiges nicht berücksichtige und deshalb zu völlig falschen Schlüssen käme. Das aber ist genau der Irrtum. In der Schulmedizin wird sehr wohl alles berücksichtigt, was auch in der Anthroposophie vorkommt. Es ist nur nicht so starr wie in der Anthroposophie. Wir leben alle aus den Jahrtausende alten Kulturen des Hinduismus, des Judentums, der Christen und Mohamedaner, sogar der heidnischen und schamanischen Erinnerungen, die es bei uns auf jeden Fall auch im 17. Jahrhundert noch gab. Was Steiner sich zusammengelesen hat, können wir mir den heutigen Möglichkeiten viel leichter und umfassender studieren. Die Geschichte hat uns - vor allem uns Deutsche - Toleranz gelehrt. Es ist so eine Sache mit dem Glauben, elitär zu sein, über dem "gewöhnlichen" Menschen zu stehen und dunkelhäutigen Menschen geistige Erkenntnis abzusprechen, weil ihre Haut das Licht der Erkenntnis nur extrem schwer durchlasse. Andererseits gibt es viele Ärzte mit einem religiösen Hintergrund, fundierten Kenntnissen der Engelhierarchien, homöoppatischer und naturheilkundlicher Ausbildung, dem Glauben an Wiedergeburt und der Gewissheit, dass Menschen mehr als Fleisch und Blut sind. Es ist immer die Frage, was man aus seinen Fähigkeiten macht. Rennt man den ganzen Tag charismatisch plappernd herum, erzählt, dass man in seinen Träumen diesen und jenen in der Geistigen Welt getroffen habe und begründet eine Weltanschauung? Man kann sich auch bescheiden, versuchen den Menschen zu helfen und sich über seine Erkenntnisse mit anderen austauschen, sie nicht oktroyieren. Mir ist jedenfalls eine offene Gesellschaft mit Wertschätzung aller Menschen lieber. Liebe Grüße Clara
Ein anderes Beispiel zur "Selbsterkenntnis" und der "Welterklärung". Woher kommen die Zeugen Jehova? Weil der damals 18-jährige Kaufmannssohn Charles Russell um 1870 herum begonnen hat die Bibel zu lesen und für sich zu interpretieren. Aus seinen Gedanken machte er dann ein "Geschäftchen", gründete eine Verlagsgesellschaft und begann seinen Wachturm zu verkaufen. Heute stehen sein Jünger jedes Wochenende vor der Tür und wollen Dir die Welt erklären . Wenn man sie nach dem Umgang mit einer Rheumaerkrankung frägt, haben die sicherlich auch einen "entsprechenden" Rat Und wie Clara so treffend schreibt; das sollte die Basis gesellschaftlichen Handelns sein: "Mir ist jedenfalls eine offene Gesellschaft mit Wertschätzung aller Menschen lieber"
Ich glaube wir kommen etwas vom Thema ab, und deshalb frage ich mich gerade, ob dieses Forum hier der richtige Ort ist, um über anthroposophische Medizin und die Berechtigung der anthroposophischen Weltanschauung zu diskutieren.Sie ist ja auch nicht die einzige Weltanschauung.... Alles im Leben, einseitig gelebt, kann zu Schwierigkeiten führen. Die Grundfrage war ja eigentlich, ob traumatische (Kindheits-)Erfahrungen zu einer rheumatischen Erkrankung führen können, bzw zum Ausbruch derselben. Vielmehr wäre es interessant, wer mit welchen "Therapien" oder welchen Strategien der Traumabewältigung positive Erfahrungen gemacht hat und seine Beschwerden damit reduzieren konnte. Allen einen schönen Abend Mamamüd
Ich möchte nochmal auf Gittas Beitrag zurückkommen: Ich stelle mir die Krankheit nicht wie so ein Wesen vor, das jetzt sucht, wo es "angreifen" kann und genau da zubeißt. Aber etwas geht es für mich schon in die Richtung. Vielleicht ist es mit den Körpern und ihren Funktionen so, wie mit einer Sprossenleiter. Lange Zeit ist alles in Ordnung. Irgendwo ist ein kleiner Knacks, oder eine Sprosse nicht haarscharf eingefügt oder zu lang oder zu dick. Es sind schon hundert Leute die Leiter rauf und runter geklettert. Nichts ist passiert. Plötzlich kommt ein ganz dicker Mensch oder vielleicht der 101te oder ein ganz Zappeliger, der beim Klettern die Leiter hin und her rüttelt. Es ist egal, jedenfalls ist es einfach zu viel für die Leiter, die Sprosse bricht oder die ganze Leiter gerät an der Stelle aus den Fugen. - Ja klar, Immunsystem: Der kletternde Eindringling liegt auch mit am Boden. So rein physikalisch kann ich mir das gut vorstellen. - Da seelischer Stress, angelesen und aus eigener Erfahrung bestätigt, meine Kollagenose verstärkt, kann ich mir den Kletterer auch als etwas Seelisches vorstellen, eben sehr schwer. Leitern lassen sich meistens flicken. Leider weiß man noch nicht, wie man Kollagenosen stoppen kann. Einmal ausgelöst, macht sie weiter. Obwohl der seelische Stress längst weg ist. Ich brauche meine Dauermedikation. Andererseits versuche ich der Krankheit entsprechend zu leben. Ich brauche mehr Ruhe, mehr Pausen, weniger Sonne und möglichst keine Aufregung. Da kann man einiges für sich tun, zum Beispiel bösen Menschen aus dem Weg gehen, sich so okay finden, wie man ist, Autogenes Training oder so Sachen lernen, aber auch Spazieren gehen und Sport in Minidosis, wie man es schafft. Manchmal hilft auch die biografische Rückschau, um sich besser kennen zu lernen. Auf jeden Fall hilft es, sich etwas schönes vorzunehmen, was sich auch umsetzen lässt.