Keineswegs, @Manoul. Ich kenne inzwischen eine ganze Reihe Menschen, die ansonsten gesund sind, deren "milder Verlauf" dem einer sehr schweren Erkältung glich. Alle waren komplett ausser Gefecht gesetzt, bei einigen hat es durchaus auch länger gedauert, bis sie sich wieder wohl fühlten. Schmerzen im ganzen Körper, Übelkeit, Husten, Schnupfen, Bauchschmerzen, Halsschmerzen, starke Kopfschmerzen, bei einigen auch Fieber, Durchfall waren eher die Regel. Arbeiten oder Dinge erledigen konnte in der akuten Phase niemand. Einer hing auch danach noch wochenlang durch. Und, wie gesagt: alle ohne bekannte Grunderkrankungen.
@Banditensocke Na wenn das so ist, wurde der Begriff "mild" wohl irreführend gewählt. Ich schlage ganz offiziell eine Umbenennung in "umwerfender" Verlauf vor.
Würde es da nicht Sinn machen gleich zu Beginn Medikamente einzunehmen, damit Immunsupprimierte einen wirklich milden Verlauf haben? Ich hab bisher von niemandem gelesen, dass er Paxlovid o.ä. bekommen hat, obwohl doch klar ist, dass die Begleiterkrankung Einfluss auf den Krankheitsverlauf hat. Lediglich ein Bekannter (mit COPD) bekam Antikörper, nachdem er schon auf Intensiv gelandet ist, also zu spät. Sowas müsste doch zu vermeiden sein. Es war im Januar, und er ist noch nicht wieder fit.
Chrissi, ich meine, gelesen zu haben, dass diese Mittel ausschließlich in Krankenhäusern angewandt werden, warum auch immer.... hat sich da was geändert?
P.S. was daran liegt - dass es vielen Ärzten als Therapie nicht bekannt ist - es nur im absoluten Anfangsstadium überhaupt Sinn macht
Also die Hausärzte sind bestimmt informiert, denn meine hat mir ja vorgeschlagen, sofort beim positiven Test die Verordnung auszustellen. Es sollte innerhalb der ersten 5 Tage genommen werden. MTX u.ä. muss man dann allerdings aussetzen wegen Wechselwirkungen, die nicht ausreichend geklärt sind. Auf Nachfrage hat dies die Rheumatologin bestätigt. Es kann ambulant gegeben werden, lediglich die Apotheken müssen es besorgen, denn sie dürfens nicht bevorraten.
Ganz so simpel ist es eben und insbesondere für hausärztliche Praxis nicht. Viele Patienten, die immunsupprimiert sind, bekommen als Multimorbide eben auch eine Vielzahl an Medikamenten. Paxlovid ist ein sehr neues Medikament, das derzeit weiterhin stark unter Beobachtung steht. Wir kennen das Risikoprofil nur eingeschränkt, aber Wechselwirkungen werden vermutet in Zusammenhang mit - Analgetika - Herzmedikamenten wie Bepiridil - Krebsmedikamenten - Neuroleptika - Antibiotika Dass man da als HA nicht Hurra schreit und den Rezeptblock zückt, ist nachvollziehbar. Hinzu kommt das schmale Zeitfenster. Das Medikament macht nur in den ersten 5 Tagen nach positivem Test überhaupt Sinn, aber dieses Zeitfenster wurde in der Vergangenheit zumindest und bei hohen Inzidenzen häufig überschritten.
Ja, so hab ichs auch verstanden. Die Erfahrung fehlt. Warum wird es nicht in der ganzen Welt getestet, so wie andere Dinge auch? Die Impfung haben sie uns auch gegeben, ohne lange zu testen. Und es gibt ja auch noch andere Mittel, die schon lange Aids-Patienten erhalten. Aber sterben, oder 4 Wochen Intensivstation und Angst, weil COPD, Herzprobleme usw..... wer will das schon, wenn mans verhindern kann oder wenigstens die Aussicht auf Milderung besteht? Schwierig. Edith meinte, ich sollte mal die Buchstaben richtigdrehen.
Zum Beispiel ich würde es nicht wollen, liebe Chrissi. So bin ich froh, dass es nicht einfach mal pauschal über allen Menschen ausgeschüttet wird, wie die Impfstoffe. Wir sind zum Glück alle Individuen. Gesundheit oder Heilung ist wundervoll und ich tue Vieles, was mir in den Sinn oder aus vertrauenswürdiger Stimme in die Ohren kommt, um meinem Körper, um mir Gutes zu tun. Aber die X te Milderung einer Erkrankung ist für mich kein Ziel.
Also Corona trotz COPD überstehen ist für mich ein Ziel, weil ich noch leben will, so lange es möglich ist. Nach meiner Herz-OP haben die Ärzte auch gesagt, bei Ihnen hätten wirs auch mit einer Brustkorböffnung riskieren können. Ja, hinterher kann man das gut sagen, aber vorher hat sichs niemand getraut, da ging man auf Nummer sicher. Und so hör ich vielleicht hinterher nicht mehr, ob man nicht doch besser Antikörper oder ähnliches gegeben hätte, um auf Nummer sicher zu gehen. Man ist ja nicht nur ein bissi tot, es ist zu endgültig, um es auszuprobieren, ob mans auch ohne das vorhandene Medikament schafft. Nachbesserung geht leider nicht.
Das liegt in der Natur der Sache, liebe Chrissi. (Unsere) Leben sind sehr unterschiedlich und wir alle ziehen unterschiedliche Schlüsse. Was mir sehr wichtig erscheint ist, dass wir alle unseren Weg finden und jeden anderen Weg respektieren.
So sehe ich es auch.... Ganz schwere Medikamente sollten dem Notfall vorbehalten sein. Die Wechselwirkungen und überhaupt Wirkungen /Langzeitwirkungen sind mir zu wenig erforscht. Ich finde es es übrigens bewundernswert lieber @Manoul, dass du die Erkrankung ohne Panik erträgst bei deinen Vorerkrankungen und starken Medikamenten und sogar noch einen kleinen positiven Aspekt siehst für die nächste Welle. Meinen absoluten Respekt dafür... Viele Grüße
@Aida2 , danke für die Blümchen liebe Aida. Panik ist ein schlechter Berater und bringt einen ja auch nicht weiter. Manchmal ist es schwer einer herausfordernden Situation noch etwas positives abzugewinnen, doch wie heißt es so schön ... "Wo Schatten ist, muss auch immer etwas Licht sein". Liebe Grüße
@Manoul , ich wünsche dir sehr eine baldige Besserung oder zumindest Linderung! Und weiterhin die Kraft, die Contenance zu behalten! Das ist nicht leicht: Hast du es trainiert oder liegt das in deiner Natur? Vor der Anwendung von Paxlovid möchte ich mir sehr wünschen, dass HA und Patient die Zeit und die Möglichkeit haben, gemeinsam über Risikofaktoren in Richtung Nebenwirkungen oder Tod zu beraten. Was mir nicht klar ist: Inwiefern kann der HA tatsächlich auf Patientenwünsche eingehen, ohne seine Zulassung zu riskieren? Wie weit reicht die Verantwortung, wo gibt es Spielraum?