Tilidin - Hilfe oder Teufelszeug?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von Mieze1960, 17. Mai 2020.

  1. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Hallo Mieze1960,
    ich habe bereits einiges an Schmerzmedikamenten durch.
    Tillidin war bei mir eines der Medikamente, die sehr wenig geholfen haben. Übelkeit hatte ich eher nicht - ich bin aber im allgemeinen bei Nebenwirkungen, die den Magen-Darm-Bereich betreffen nicht sonderlich anfällig. Tillidin wurde bei mir nach ca. 4 Monaten wieder abgesetzt, da es sehr wenig Wirkung zeigte, ich aber massive Probleme mit meinem Blutdruck bekam (normalerweise bin ich eher im noch normal hohen Bereich zu finden, mit Tillidin kam ich oft nicht mal mehr auf über 80 zu 40 mmHg, dementsprechende Neigung zu Ohnmachtsanfällen, Schwindel ...). Tramadol half mir dann eine ganze Zeit ganz gut weiter. Mittlerweile bin ich auf Buprenorphinpflaster eingestellt. Zwaur muss auch hier immer mal wieder eine Dosisanpassung erfolgen, aber wesentlich seltener als mit den anderen Medikamenten (zusätzlich habe ich das Medikament als Tabletten für "Schmerznotfälle" zu Hause, sowie auch Novalgin und Ibuprofen). Allerdings haben alle Medikamente ab der 2. WHO Stufe etwas gebraucht, bis sie ihre komplette Schmerzlinderung entfalteten. Und bei sehr starken Schmerzen (Schüben) hilft das bei mir alles nichts - egal welche Kombination versucht wurde.
    Ich würde Dir raten, das Szenario mit deinem behandelden Arzt komplett durchzusprechen und ihn evtl. - falls Du Dir jetzt sehr unsicher mit Tillidin bist - auf ein anderes Schmerzmedikament ansprechen.
    Ich wünsche Dir alles Gute (und hoffentlich eine Besserung Deiner Schmerzen)
    LG kekes
     
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  2. Hallo Mieze1960,

    ich frage mich halt nur, warum denn dein Basismedi nicht wieder hochgefahren wird, anscheinend hast du es ja vertragen. Und wenn jetzt wieder soviele Schmerzen da sind, warum n u r Schmerzmittel nehmen?
    Aber vielleicht verstehe ich auch etwas falsch. ;)

    Ich hab letztes Jahr auch Tilidin von meinem Hausarzt bekommen und ich hab es auch nicht vertragen, hab mich auch noch nie so unwohl gefühlt und den Schmerz reduziert hat es leider auch nicht.

    Ich bin ja dann in eine Rheumaklinik und dort hat man mir aufgrund der hochgradigen Entzündung der oberen HWS 10mg Oxycodon retardiert gegeben, das war wirklich das einzige was mir geholfen hat.

    Diclofinac, Ibuprofen und Arcoxia etc. durfte ich noch nie nehmen, wegen meiner Colitis.

    Ich habe immer versucht mit dem Oxycodon zu spielen, hab mir als erstes dann 5 mg verschreiben lassen, kam so lange rum, morgens und abends und konnte es auch schon ne ganze Weile wieder ganz absetzen.

    Ich habe das so mit meinem Hausarzt besprochen, und der hat mehrere Schmerzpatienten und kennt sich ein bissel aus.
    Ersetzt natürlich keinen echten Schmerztherapeuten, die leider rar gesät sind. Aber so denke ich, komme ich ganz gut klar.

    Als ich jetzt wieder einen Schub hatte, hab ich es wieder etwas höher dosiert genommen, allerdings bin ich jetzt schon wieder am runterfahren, denn ich möchte Schmerzmittel nur nehmen, wenn ich es garnicht vermeiden kann, also leide wie ein Hund.

    Aber das Schmerzempfinden ist ja bei jedem unterschiedlich.
    Wenn du kein anderes Mittel verträgst, oder es nicht wirkt, frag doch deinen Arzt mal danach.

    Ich hatte anfänglich auch Probleme mit dem Wort "Oxycodon", allerdings hat sich das bei mir gelegt, denn es kommt immer darauf an, wie man mit solchen Mitteln umgeht. :)

    Wünsch dir, das du das passende Schmerzmedi findest, oder das du dein Basismedikament wieder nehmen kannst.

    Viele Grüße
    Indeed
     
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  3. anurju

    anurju anurju

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    Liebe Mieze,

    mir hat Tilidin eine Menge Lebensqualität zurück gegeben, weil es die nervigen Dauerschmerzen bei mir ganz gut reduziert....
    Ich nehme allerdings 100mg retardiert 2x täglich - und darf selbständig auch auf 150mg pro Einnahme erhöhen (mache ich aber so gut wie nie).
    Ich hatte zu Beginn nur minimal etwas Schwindel und Müdigkeit - das ging nach 2 Wochen für immer vorbei...
    Allerdings wurde es bei mir auch langsam eingeschlichen - erstmal einige Tage nur 50mg abends - dann morgens dazu und dann langsam hochdosiert auf die 100mg pro Einnahme (ich glaube, die auch erstmal abends).
    Ich finde, diese Medikamente gehören in die Hand eines erfahrenen Schmerztherapeuten... für mich hört sich das nach viel zu schnellem Einstieg an (direkt morgens dann die 2. Tablette).
    Trotzdem glaube ich, dass jeder für sich das passende Opioid herausfinden muss - Tramadol ging bei mir garnicht - bei anderen super - Lyrica und Palexia haben mir üble Nebenwirkungen beschert und ich wollte schon aufgeben als mein Doc dann mit Tilidin ankam - aber ich bin sooo froh, durchgehalten zu haben!
    Übrigens unbedingt darauf achten, dass es retardiert verschrieben wird - das macht einen großen Unterschied (in Bezug auf die Gefahr von Abhängigkeit und Dosissteigerung - retardiert wird es langsam ausgeschüttet und es kommt somit nicht zu Wirkungsunterschieden - wenn man es regelmäßig nimmt).

    Mögest du bald eine gute Medikamentation finden... für mich klingt das schon so als hätte man Roactembra besser nicht abgesetzt...
     
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  4. Julianes

    Julianes Bekanntes Mitglied

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    Moin Mieze,
    ich bekam seinerzeit meine BTM- Rezepte für Tilidin mit Naloxon von der Schmerzambulanz einer Anästhesie- Abteilung eines KH.
    Wenn sich die "Sandmännchen" nicht mit Schmerzmitteln auskennen - wer dann?
    Halt durch, viell. kannst du etwas zusätzlich wegen der Magenprobl. bekommen, bis du dich dran gewöhnt hast.

    Ich drück die Daumen, lg jule.
     
  5. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Norddeutschland
    Als Tilidin noch half, war es super. Ich habe es in Tropfenform genommen und habe sehr davon profitiert. Irgendwann reichte die Wirkung nicht mehr aus und ich wurde auf Fentanylpflaster eingestellt (und Cannabis). Wenn die nicht reichen, bin ich akut erkrankt. Es gab schon Schübe, da brauchte ich sehr viel. Anschließend dosiere ich wieder runter.

    Ein- und ausschleichen ist wichtig.
     
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  6. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Hallo,

    nach zwei schlaflosen Nächten und drei qualvollen Tagen haben sich die Schmerzen in der linken Schulter so ausgebreitet, dass ich am Montag früh Probleme mit dem Schlucken hatte.

    Mein Rheuma-Doc hat mir von der Sprechstundenhilfe ausrichten lassen, ich solle mich an den Notarzt wenden, wenn ich Halsschmerzen hätte, könnte das ja auch was mit Corona zu tun haben. Von der 116117 wurde ich dann an die 112 verwiesen. Die Feuerwehr hat mich schließlich in die Notaufnahme der Schloßpark-Klinik gebracht.

    Nachdem sie erstmal massive Probleme hatten, mir Blut abzunehmen, kamen vier Personen von der Rheuma-Abteilung, dann haben sie mich für 20 Minuten an einen Tropf mit 40mg Dynastat-Lösung gehängt, mir einen 10ner Pack Celebrex 100mg mitgegeben und das wars. Die Schmerzen sind noch da, aber zumindest war mir bis dahin nicht schlecht geworden. Ich schreibe immer als Notiz in mein Handy, welche Medis ich seit wann nehme: mein Rheumadoc hatte mir Tilidin 100mg/8mg morgens und abends verschrieben, was für den Einstieg wohl viel zu viel ist.

    Das Celebrex 100mg nehme ich nun immer abends. Bis auf eine leichte Übelkeit und leichte Kopf- und Schulterschmerzen geht es mir recht gut, aber Rückenschmerzen habe ich immer noch reichlich. Die Rheumadocs im Krankenhaus sagten, ich könne die Dosis bis auf 2 Tabletten abends steigern, aber ich will erstmal schauen, wie es sich entwickelt.

    Bitte drückt die Daumen, dass das neue Mittel hilft.

    Ich habe seit dem 17.04. eine Zahnentzündung, das AB schlug gut an, am 24.04. der Weisheitszahn entfernt (und das in meinem Alter :bored: ). Aber die wieder entflammte Enzündung wird nur ganz ganz langsam besser, inzwischen bin ich bei der vierten Packung Antibiotika (3x Amoxicillin 100mg und jetzt Clindasol 600mg). Mein Rheumadoc und auch in der Klinik sagten, ich könne dadurch nichts gegen die Rheumatoide Arthritis nehmen, weil die Entzündung im Zahn sonst nie heilen würde. Ich muss also warten, bis ich beim Zahnchirurgen mit der Behandlung fertig bin und dann können wir sehen, wie es mit der RA weitergeht.
     
  7. Julianes

    Julianes Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
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    Oh oh, Mieze,
    Schulterschmerzen? Ist mal ein EKG gemacht worden?
    Gute Besserung, lg jule.
     
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  8. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

    Registriert seit:
    1. April 2011
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    Ort:
    Berlin
    Hallo julianes,

    mein Herz ist ok, da mein Vater schwer herzkrank war, steht sowas regelmäßig auf er Checkliste. Und Schulterschmerzen vom Herzen aus sind nicht den einen Tag auf der linken Seite und den anderen Tag auf der rechten...
     
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