Tierhaltung

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Mara1963, 30. Dezember 2015.

  1. Sinela

    Sinela Bekanntes Mitglied

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    Stuttgart
    Sorry, da habe ich Dich missverstanden, ich dachte, du bist gegen Haustierhaltung allgemein.

    LG, Inge
     
  2. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    30. April 2003
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    3.234
    Hi Mara,

    ich kann Deine Gedanken nachvollziehen, aber leider entsprechen sie nicht der Realität.
    Der Mensch hat die Welt verändert, in vielen Bereichen ist ein gefahrloser Freigang für Katzen kaum noch möglich. Der Autoverkehr hat enorm zugenommen und in ländlichen Bereichen werden Katzen auch von Hunden, Wildtieren oder Jägern gejagt.

    Ich kenne Deine Argumente aus den Katzenforen. Menschen mit Freigängerkatzen können und wollen sich nicht vorstellen, dass das Leben der Wohnungskatzen akzeptabel sein kann, wenn der Mensch dafür etwas tut.
    "Eine Katze sollte nicht ausschließlich in der Wohnung leben"...ok....das sollte man dann den weit über 44.000 Katzen in deutschen Tierheimen erklären, dass man ihnen kein Zuhause gibt, weil es "nur" ein Leben in der Wohnung wäre.

    Ich habe vier Katzen, davon zwei Tierheim-Langzeitinsassen. Ein Kater war 3 Jahre im TH, der andere Kater war 4 Jahre im TH und beide hatten in den ganzen Jahren keine Interessenten. Sie hätten auch keine Anfrage bekommen, weil sie zu jeweiligen Einzug schon 8+ Jahre waren. Zu alt, zu unschön, zu uninteressant.
    Beide Kater wären (wie viele viele Tausend andere Katzen) im TH verstorben...irgendwann....in einigen Jahren.
    Zwei Kater (der, der vier Jahre im TH war und ein anderer, der bei einem psychisch kranken Menschen lebte und alle Fenster mit Brettern vernagelt hat und die Tiere damit jahrelang in Dunkelheit leben mussten) waren traumatisiert. Die Freiheit können sie bei uns nicht erleben, aber ein katzengerechtes Leben ohne Angst, Kälte und Hunger.

    Bei allem Verständnis für optimale Lebensbedingungen, gibt es für die Tiere auch eine "individuell optimale Haltung" und damit Chance auf ein lebenswertes Leben, ausserhalb des Tierheimes.

    Natürlich kann und soll (!!) man eingefleischte Freigängerkatzen nicht in die Wohnung sperren. Wer solche Katzen hat, weiß, dass das auch nicht möglich wäre, da die Katzen massiv ihren Freigang einfordern.
    Ein Teil meiner Katzen (und verstorbenen Katzen) waren Ex-Straßenkatzen. Sie haben die Hölle durchlebt, sie waren abgemagert und medizinisch unterversorgt.
    Sie hatten anfangs kein Interesse mit auf den Dachboden zu gehen, weil die Angst ausgesperrt zu sein, so furchtbar tief saß.

    Alle meine Katzen sind heute weitestgehend angstfrei. Sie können nicht draußen stromern, aber sie leben entspannt mit viel Lebensfreude in der Wohnung, sie bekommen abwechslungsreiche Beschäftigungsmöglichkeiten und Spieleeinheiten.

    Ein Ersatz für die Freiheit ist es nicht....aber sie müssen auch nicht im TH auf ihren Tod warten.
     
  3. Flocke_79

    Flocke_79 Bekanntes Mitglied

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    Danke für deine langen Ausführungen Sabinerin. Ich hatte es auch genauso gemeint, bin aber dann doch zu tippfaul gewesen ;-)

    Genauso ist die Lage! Das Ideal ist kaum noch praktikabel und die Mitte kann für viele Tiere ein schönes Zuhause beinhalten.

    Meine Tiere waren auch alle arme Seelen und noch nie war eine verhaltensauffällig wg mangelndem Freigang.
     
  4. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Okay Sabinerin, ich sehe das auch so. Wenn die Katze wirklich keine andere Wahl hat, vom Tierheimleben schon deprimiert und dann in einen Haushalt darf ohne Freigang ist das immerhin ein kleines Glück, was von Vorteil für das Tier ist. Und so meine ich das ja auch. Ein Haustier soll doch auch immerhin einen Glücksvorteil haben, wenn es bei einem Menschen lebt.
    Das haben Aquariumfische auf jeden Fall nicht (um nochmal darauf zurück zu kommen) und Vögel im Käfig wohl auch kaum.

    Mara
     
  5. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Mara,

    das finde ich auch und die Massentierhaltung ist wirklich grausam. Wenn man sich ansieht, wie ein Schwein, das Babys hat eingepfercht wochenlang in einem Gitter liegen muss, Mutterschweine werden in Kästen gehalten, in denen sie sich nicht einmal um die eigene Achse drehen können.
     
  6. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ja Lagune, ich finde das auch total grausam. Ich verstehe auch nicht, dass es keine Gesetze dagegen gibt. Schließlich ist jedes Tier ein Lebewesen und sollte es Wert sein, als solches behandelt zu werden.
    Jedes Tier sollte ein Recht auf ein schönes Leben haben, bis zu seinem Tode und wenn es dann "human" geschlachtet wird, hat es immerhin auch eine schöne Zeit auf Erden verbracht. Schlimm sind auch die Hühnerfarmen und keiner tut was, keiner macht ein Gesetz dagegen in unserer Politik.
    :sniff:
     
  7. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Bayern
    Ja die Hühnerfarmen, hatte mir da letzthin erst einen Film dazu angesehen, wie da die Küken aufgezogen werden, mit einem Leben hat das nichts mehr zu tun. Ich bin ja selber auch keine reine Vegetarierin oder Veganerin, aber so müsste das nicht sein. Bei so einigen Menschen muss jeden Tag Fleisch auf dem Esstisch stehen und billig soll es obendrein sein und so wird der Kreislauf sich immer weiter drehen. Gesetze sollte es strengere geben, aber auch so manch ein Verbraucher sollte sein Verhalten ändern.

    Als Argument höre ich dann ja häufig, aber wir haben wenig Geld und können uns nur billiges Fleisch kaufen. Da kann ich nur sagen, ich hatte auch schon Jahre, in denen mein und unser Einkommen geringer waren als heute, aber ich musste trotzdem nicht jeden Tag billiges Fleisch auf dem Teller haben. Es gibt viele Gerichte ohne Fleisch, die auch preiswert zuzubereiten sind, man muss sich doch nur ein bisschen kundig machen und das ist heutzutage mit Internet und Rezeptewebseiten doch nun wirklich nicht mehr schwer. Dann kann man sich auch mal am Sonntag oder so teureres Fleisch leisten, was aus artgerechterer Tierhaltung stammt.
     
  8. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich denke, wenn die Gesetze strenger wären und dafür gesorgt würde, dass jedes Tier ein würdiges Leben haben MUSS,

    dann erübrigt sich der Rest von selbst. Fleisch wäre teuer und die Leute könnten es sich nur selten leisten und gibts halt nur noch selten Fleisch, dafür gutes und hochwertiges und wir könnten ein gutes Gewissen dabei haben.

    Ich bin übrigens auch keine reine Vegetarierin bzw. Veganerin, esse jedoch wenig Fleisch, weil mir der Appetit verübelt ist. Meine Eier hole ich beim Biobauern, da laufen die Hühner frei rum und Fleisch gibts selten; wobei, wenn man sich andererseits wieder überlegt, in der Gaststätte aß ich auch schon Schweinebraten, ganz billig, habe ich jedoch schon lange nicht mehr gemacht, seitdem ich darüber nachdenke,

    Mara
     
  9. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Naja...wenn man aufmerksam diverse Berichte verfolgt hat und gesehen hat, unter welchen furchtbaren, kaum in Worte zu fassenden Umständen die Tiere gehalten, gequält und ausgebeutet werden, dann braucht man keine Gesetze, die erwachsene Menschen auf den richtigen Weg bringen.
    Es sollte jedem Menschen klar sein, dass er mit seinem Kauf von Billigfleisch etc das tägliche Quälen unterstützt.

    Gibt es Gesetze, verweigern viele Menschen diese, "weil sie sich nicht vorschreiben lassen, was sie zu kaufen haben!".
    Gibt es keine Gesetze, muss man auch nichts ändern.
    Wenn ein Mensch einen kleinen Teil zur Linderung der Qual beitragen möchte, dann kann er das von sich aus und ohne Gesetze tun.

    Und dabei geht es nicht um die 100%ige Änderung seiner eigenen Entscheidungen, denn das Reduzieren von Fleischmahlzeiten, Kauf von Bio-Eiern etc ist ein sehr guter Anfang.

    Es gibt ein schönes Sprichwort:

    "Wenn viele kleine Menschen,
    an vielen kleinen Orten
    viele kleine Dinge tun,
    verändern sie die Welt".
     
  10. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich meinte Sabi nicht ein Gesetz für den Verbraucher, sondern ein Gesetz für die Halter von Schlachttieren, sei es Hasen, Kühe, Schweine, Hühner, Puten...

    Es sollte so sein, dass diese Schlachttierbesitzer nur Tiere halten dürften, wenn eine Weide / Freiraum zur Verfügung ist und sichergestellt ist, dass die Tiere ein gutes Leben haben, wo sie gut und reichlich versorgt werden so lange sie leben dürfen.

    Somit würde sich alles andere von selbst ergeben, es gäbe kein Billigfleisch mehr.

    Mara
     
  11. Sabinerin

    Sabinerin Bekanntes Mitglied

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    Die Problematik fängt noch viel früher an.
    Menschen hungern, weil enorm große Anbauflächen für Tierfutter benötigt werden.
    Schlachttiere müssen furchtbares Leid ertragen.
    Und später braucht man Unmengen Wasser, um das Fleisch zu reinigen und zu verarbeiten.

    Es ist ein schwieriges Thema und solange Menschen Billigfleisch etc kaufen, solange wird Billigfleisch produziert (wie harmlos sich das anhört :( )
     
  12. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Leider ist das so,

    unsere Politik könnte was verändern, aber es interssiert nicht, leider.

    Mara
     
  13. Katy

    Katy Mitglied

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    NRW, Kleinstadt am Rande des Ruhrgebiets
    Mara
    solange die Geiz ist Geil Mentalität, sowohl bei den Politikern als auch bei den Verbrauchern, anhält, wird sich leider gar nichts ändern.:(
    Da bleibt es wirklich bei jedem Einzelnen zu überlegen wo kommt das her was ich esse, anziehe etc...
    LK Katy
     
  14. Snoopiefrau

    Snoopiefrau Bekanntes Mitglied

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    8. Februar 2006
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    Ort:
    Puppenkistentown
    ...und jeder Verbraucher.
    Keine Qualzucht bei Schweinen, Rindern, Federvieh etc. wie ich es immer wieder im Umwelt Thread schreibe.
    Dazu keine Qual an Tieren wegen ein paar Fellaccessoires am Mützchen, keine Internet-Hunde aus winzigen Käfig-Gebährstationen ...da fühlt sich ein Neonfisch im Aquarium doch fast wie im See. Ich möchte es trotzdem nicht und freue mich lieber über einen "geretteten" Köderfisch, der in unserem Teich sein Leben lang herumschwimmen darf und mir die Schnacken vom Leib hält!;)
    Gruß
    Snoopiefrau
     
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