thema der woche - opfer und täter, rechtsprechung

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Marie2, 24. September 2007.

  1. Marimo

    Marimo in memoriam † 28.8.2008

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    Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh und glücklich ich bin, dass unsere beiden Kinder mittlerweile erwachsen sind und ihre Kindheit unbeschadet überstanden haben. Ich weiß nicht, wie ich gehandelt hätte, aber ich denke, ich hätte wie Marianne Bachmeier gehandelt......., denn das hätte ich als Gerechtigkeit für mein Kind empfunden. Und dazu stehe ich auch, denn auch eine verletzte Mutterseele hat eine "schwierige Zeit" hinter sich, auf die dann ja mal Rücksicht genommen werden muß, oder?

    Bei meiner Tochter kam es damals in der Schule zu einem Vorfall der nie eindeutig geklärt wurde. Es wurde ein Lehrer erst von 1 Mädchen beschuldigt, sie in der Sportstunde mehrfach an der Brust angefaßt zu haben. Dann stellte sich heraus, dass dieses bei anderen Schülerinnen wohl auch der Fall gewesen sein soll. Es meldeten sich zum Schluß 6 Mädchen mit ungefähr der gleichen Figur (deutlich vergrößerter Busen) aus verschiedenen Klassen. Die Mädchen wurden dann einzeln "vernommen" und es wurde ihnen untersagt, sich über diesen Vorfall zu äußern. Das eine Mädchen ging mit meiner Tochter in die Klasse und dann sich dann doch auf einem Gruppenabend dahingehend geäußert. So wurde der Vorfall bekannt. Der Lehrer durfte die betreffenden Klassen nicht mehr im Sportunterricht unterrichten und ansonsten ging alles seinen normalen Gang weiter. War das nicht schon Mißbrauch im kleinen Rahmen, sexuelle Belästigung bei Abhängigen? Muß so etwas nicht auch bekannt werden und öffentlich gemacht werden? Aber da kam dann wieder heraus, das kann man doch nicht machen, nachher haben sich die Mädchen verabredet um den Lehrer raus zu kicken. Toller Grund oder? Im Zweifel immer gegen die Opfer, denn die können sich sowieso nicht wehren. Wir Eltern haben uns damals stark gemacht für die Mädchen, aber wenn noch nicht mal die betroffenen Eltern mitziehen sondern den "Schwanz" einziehen, was soll man da schon tun?

    Wie kann sich jemand der Frechheit erdreisten zu sagen, ich hatte eine schlimme Kindheit und habe deshalb so gehandelt. Da geht mir der Hut hoch und ich könnte schreien. Vielleicht hätte dies der Lehrer ja auch gesagt. Die Täterdatei im Internet fände ich klasse, da hätte dann jeder Zugriff und könnte sehen, was der liebe Nachbar so alles hinter sich hat in Sachen Pädophilie. Denn meist sind es doch die, von denen man es nicht erwartet.

    Meine Kinder sind erwachsen, aber jetzt kommt die Angst um unsere Enkelkinder. Hoffentlich können die ihre Kindheit genauso unbeschadet leben wie ihre Eltern.

    Mit der Hoffnung, dass keine Abartigen ihre Abartigkeiten mehr ausleben dürfen und alle Kinder vor diesen geschützt werden wünsche ich allen eine angenehme Nacht.

    Marion
     
  2. suse19782002

    suse19782002 ich liebe gummibärchen

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    Ich habe nach diesem Buch mal etwas gegoogelt. An diesem Autor sollte sich manch einer eine Scheibe abschneiden. Hat auch eine sehr schlimme Kindheit gehabt, und setzt sich heute u.a. für misshandelte Kinder ein. Es geht auch anders.:)
     
  3. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Ich lese hier, die Täter öffentlich machen. Aber was ist wenn der Täter Kinder, also Familie hat. Sie sind dann auch Opfer. Ich will nichts Verbbagatellisieren. Für mich kommt nur eine harte Strafe in betracht. Aber bitte ohne Unschuldige an den Pranger zu stellen.
    Liebe Grüße
    Poldi
     
  4. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    die kirche spielt in meinen augen - ich bedaure das zutiefst -
    eine sehr unrühmliche rolle. das thema missbrauch durch kleriker
    sollte ursprünglich gar nicht auf der tagesordnung der bischofskonferenz stehen, trotz des jüngsten vorfalls.

    "Gibt keine kinderfreien Räume"

    Auch den Vorhalt des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen, dass man nach einer früheren einschlägigen Verurteilung einen solchen Priester nicht wieder mit Kindern arbeiten lassen dürfe, wies Bischof Müller zurück: "Es gibt keine kinder- und jugendfreien Räume. Auch im Altersheim besuchen die Enkel ihre Oma und im Gefängnis kann man den Kindern der Angestellten begegnen."
    Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 39-jährigen Priester des Bistums Regensburg. Ihm wird vorgeworfen, mehrere Jungen sexuell missbraucht zu haben. Wegen einer solchen Straftat war der Geistliche bereits im Jahr 2000 rechtskräftig verurteilt worden. Trotzdem wurde der Mann vom Bistum Regensburg 2004 erneut in der Pfarrseelsorge eingesetzt, im Widerspruch zu den Leitlinien der Bischofskonferenz.

    quelle

    dies ist für mich das widerlichste überhaupt, wenn aus diesem
    berufsstand übergriffe stattfinden. wenn man sein kind jemandem anvertrauen mag, dann doch wohl einem kirchenmann,
    sollte man denken. trotz allem, man darf nicht verallgemeinern,
    aber ich habe auch nicht das gefühl, dass die kirche das tut, was zu tun wäre.

    lieben gruss marie
     
  5. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    du hast schon recht poldi, unschuldige sollten nicht darunter leiden.
    nur das wird sich nicht vermeiden lassen. daran müssen die täter schon vorher und selber denken! es wird nicht die liste sein,
    die die familie belasten würde, das passiert schon lange vorher durch anschuldigung und gerichtsverfahren. und welche mutter lässt bitte ihre kinder bei einem vater der kinderschänder ist?
    oder bleibt selber bei einem solchen mann?
    und wer das dann tut.....tja.

    die missbrauchten kinder sind auch unschuldig.
    genau wie deren familien. und das geschehene lässt diese familien ein leben lang nicht wieder los.
    ich denke, so eine veröffentlichung könnte missbrauch vorbeugen, da ich mir vorstellen könnte, dass genau aus den angesprochenen gründen viele vor einem übergriff zurückschrecken. hoffe ich.
    ich bin für eine veröffentlichte liste! ich habe einen süssen
    4 jährigen enkel, und wenn ich mir vorstelle........!
    wenn man mit einer liste menschen aufmerksam und vorsichtig
    machen kann, ist es in meinen augen ok.

    lieben gruss marie
     
  6. Arlene

    Arlene stilles Wasser

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    Sehr emotionsbeladenes Thema diese Woche...
    erstmal meine Meinung als Mutter: wer meinem Kind auch nur ein Haar krümmt, soll den Tag verfluchen, an dem er geboren wurde... gleiches gilt für Mann, Mutter, Schwester, schwiegereltern, Freunde... ich würde mir wünschen, dass der Täter in seinem ganzen Leben nie, nie mehr einen glücklichen, unbeschwerten Augenblick erlebt, dass er alles durchleidet, was sein Opfer durchmachen muss.
    Das Problem ist nur, als Bürger eines liberalen Rechtsstaates stecken wir in einem Dilemma. Einerseits dürsten wir nicht nur nach Recht, sondern auch nach Vergeltung. Da kommen eben die Wünsche nach Aufhängen, Kastrieren etc. hoch. Andererseits: wie sehen wir von außen solche Länder, die Todesstrafe etc. noch haben? Wollen wir, dass Dieben die Hände abgehackt und Ehebrecherinnen gesteinigt werden? Finden wir es gut, dass in den USA zum Tode verurteilte Häftlinge jahre- und jahrzehntelang in Todestrakten sitzen? Solche Meldungen lesen doch wahrscheinlich die meisten von uns mit gemischten Gefühlen. Denn auch die härteste Bestrafung des Täters kann dem Opfer nicht sein Leben oder seine Körperliche und seelische Unversehrtheit wiedergeben.
    So. Wie kommen wir jetzt da raus? Erstens: Härtere Strafen und deren konsequente Umsetzung für Kinderschänder, Mörder, Vergewaltiger und andere Gewalttäter. Keine mildernden Umstände mehr für schwere Kindheit, Drogenkonsum etc.
    Zweitens: lebenslange Sicherheitsverwahrung für Gewalttäter mit Verpflichtung zu Arbeitsleistungen, kein Durchfüttern mehr mit Pingpongtisch, Fernsehen und Urlaub auf Staatskosten.
    Drittens: schnelle, kompetente und auch langfristige Betreuung und Entschädigung von Opfern und deren Angehörigen. Niemand darf mit seiner Trauer, Schmerz, Wut, mit seinen körperlichen, seelischen und finanziellen Schäden allein gelassen werden.
    Viertens: Soziale Netze müssen Problemfamilien auffangen können. Als Nachbarn, Bekannte, Lehrer, Verwandte: achtet aufeinander! Bietet Hilfe an! Und traut euch, zur Not die Behörden einzuschalten! Niemand darf wegsehen, solange es Kinder gibt, die hungern, geschlagen und misshandelt werden, solange Frauen verprügelt und vergewaltigt werden, solange Tiere gequält werden.
    Kleiner Versuch, meine Gedanken ein bisschen zu sortieren - eigentlich könnte man eine 100seitige Abhandlung schreiben und keine Lösung finden:confused:
    Die Arlene
     
  7. Garfield

    Garfield Aktives Mitglied

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    Hallo Ihr da draußen an Euren Geräten,



    zum Thema Opferschutz:



    Für die Täter wird wirklich alles getan. Von Ausbildung im Knast, über psychische und therapeutische Hilfe, bis hin zur Resozialisierung sprich Wiedereingliederung in unsere Gesellschaft.
    Und alles wird von uns allen über die Steuergelder bezahlt!!!



    Für die Opfer gibt es - - - richtig - - - nix.

    Die dürfen sich dann selbst versorgen und alles aus der eigenen Tasche bezahlen.



    Tschuldigung, aber wenn Täter, die Gründe dafür sind mir sch…egal, Kinder quälen, missbrauchen und töten, haben sie Ihr Recht auf eine Teilnahme am Leben in unserer Gesellschaft verwirkt.

    Und zwar für immer.



    Klar möchte man nicht, dass deren Frauen und Kinder zu Schaden kommen. Die sind ja unschuldig.

    Richtig.



    Aber der Täter denkt bei seiner Tat weder an die Folgen für sein Opfer noch an die Folgen für seine Familie.



    Ich bleib dabei:

    Jeder sollte die Möglichkeit haben zu erfahren ob im Umfeld seiner Familie potentielle Gefahren bezüglich der Kinder vorhanden sind – sprich öffentliche Internetseite mit allen Daten der Täter.



    Leider wird dies aufgrund unserer liberalen Gesetzgebung niemals realisiert werden.



    Schade.



    Euch allen einen schönen Tag wünsch der in diesem Thema „gallige“
     
  8. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    München
    ... und ich wette auch da gab es wieder LLehrer, Mitschüler, Freunde, Nachbarn, Verwandte etc. die dem fleißigen Reporter gesagt haben: " wir haben das ja immer gesagt, da stimmt was nicht" und so weiter und sofort.

    Wer mich fragt dem sag ich die gehören gleich mit in den Knast. Auch die, die zusehen wenn einer verprügelt wird und sich gleich ausser Reichweite bringen. Auch die , die sich kopfschüttelnd abwenden wenn genervte Mutter im Supermarkt ihr Kind durch den Gang prügelt , weil es quengelt ( weil sie ihre Erziehung verpatzt hat?) oder die, die .... ihr wißt was ich meine. Es gubttausend Beispiele. Solche Sachen passieren, weil es uns Zuschauern nicht wichtig genug erscheint, andere zuständig erscheinen oder man ja sooo viel um die Ohren hat, Fitnessstudio, Arzttermin, faul auf dem Sofa rumsitzen...

    Jeder von uns muß sich nochmals feste an die Nase packen und seine sieben Sinne und Zivilcourage zurechtschubsen....

    :cool: Kira
     
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