Danke Anurju für den link! Die bestehende Rheumatherapie soll man ja, laut diesem Podcast, nicht abbrechen. Das leuchtet ein. Allerdings soll man nach einer Corona-Infektion sofort abbrechen. Mein Rheumatologe will mich nicht auf Olumiant einstellen, so wie es eigentlich vorgesehen war für den Monat März. Das lehnt er wegen Corona vehement ab. Er meint das wäre zu riskant.
Der Student meiner Kollegin, der nun die Abschlussarbeit mit ihr schreiben sollte - ein bis zum Virus gesunder 30-jähriger Mann - ist die letzten Tage gestorben. Ich hoffe man lässt uns in Italien solange in den Häusern, bis eine funktionierende Therapie oder ein Impfstoff in ausreichender Menge vorhanden ist. Jede andere Entscheidung ist Menschenverachtend.
Hallo Kati, ich glaube, dass unter dem Vorwand der Einschränkung der Grundrechte und dass es den Menschen nicht weiter zumutbar wäre, die Einschränkungen sicherlich spätestens Anfang mai zumindest in Deutschland gelockert werden. Und das, obwohl nach einer repräsentativen Umfrage 95% der Bundesbürger damit einverstanden sind und die Einschränkungen sicherlich noch länger mittragen würden. Aber Wirtschaftsverbände und wirtschaftsnahe Wirtschaftsforschungsinstitute machen sehr viel Druck.
Ich befürche, dass man mittel- und langfristig lieber viele Tote in Kauf nimmt, als dass die Wirtschaft noch mehr Schaden nimmt.
Liebe Allina, ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass das irgendeine Strategie dahinter steckt - ist einfach schwer, das alles zu entscheiden. Um langfristig einen Schutz zu bekommen, muss halt irgendwann eine Herdenimmunität her und bei Dauer-Quarantäne wird die nicht entstehen. Wer möchte jetzt schon Entscheidungsträger sein? Ich jedenfalls nicht - und so wie in Schweden möchte ich auch nicht Versuchskaninchen spielen. Also: alles nicht leicht und ich denke, da wird es keine wirklich gute Lösung geben... LG von anurju
Hallo Anurju, daran besteht kein Zweifel, so die Fachleute, dass eine Herdenimmunität von großer Bedeutung ist. Aber es gäbe dennoch 2 Möglichkeiten: 1. Man strebt diese Herdenimmunität an, nur langsam über einen langen Zeitraum, so dass insbesondere die Krankenhäuser und die Intensivstationen nicht überlastet werden. Und so die Ärzte nicht selektieren müssen wen sie bei Mangel an Beatmungsbetten eine Überlebenschance geben und wem nicht. 2. Man legt den Fokus nicht auf die Herdenimmunität, sondern versucht durch die Quarantänemaßnahmen die Zahl der Corona-Infizierten so niedrig wie möglich zu halten und damit so viel Zeit zu gewinnen bis es dann in einem Jahr einen Impfstoff gäbe. Aber das würde sicherlich der Wirtschaft einen großen Schaden zufügen. Und bestimmt würden wir alle für einige Jahre uns auf einen niedrigeren Lebensstandard einstellen müssen. In Abwägung zwischen einer möglichst niedrigen Sterberate und dem Wohlergehen der Wirtschaft, ist schon erkennbar, dass man sich für die Wirtschaft entscheiden wird. Und sicherlich hängt unser Wohlstand vom Wohlergehen der Wirtschaft ab. Aber ich bin mir sicher, wenn sich jeder Einzelne zwischen Weiterleben oder der Beibehaltung seines Lebenstandards entscheiden müsste, man sich eher für das Leben entscheiden würde. Alles Liebe allina
Nurchen, ich denke, da hast Du Recht. Eine Strategie steckt, meiner Meinung nach, nicht dahinter. Nein, Entscheidungsträger möchte ich jetzt nicht sein.
Ich finde die ganze Diskussion, ob man die Erlasse etc. lockert als sehr schwierig und heikel. Und ich denke, dass deshalb sehr vorsichtig damit umgehen wird. Ich möchte nicht in deren Haut stecken, wenn sie eine Fehlentscheidung treffen und durch die Lockerung kommt es dann zu noch mehr Toten und andere Länder haben anders reagiert. Es ist ja nicht nur die deutsche Wirtschaft die "am Boden" liegt, sondern ein globales Problem. Was mich nur bei den großen aktiengeführten Großkonzernen ärgert ist, dass jahrelang eingespart wurde, um die Großaktioäre mit extrem hohen Dividenden zu bedienen. Egal ob an Personal, Ausstattung gespart und Verlagerung bestimmter Betriebsteile ins Ausland verlegt wurden, Hauptsache die Dividende und der Aktienkurs stimmt!!! Nur an Rücklagen für Krisenzeiten hat keiner gedacht, warum auch. Die soziale Marktwirtschaft ist old School und die alten kaufmännischen Grundsätze "Spare in der Zeit, dann hast du in der Not zählen nicht mehr. Und der Mittelstand und die Klein und Kleinstunternehmer, welche meistens in Deutschland produzieren, haben nicht die Lobby wie die Großen. Da ist das Notfallprogramm nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und diese werden es nicht schaffen. Zumal ja Internetriesen wie A... das Geschäft ihres Lebens machen zu Zeiten von Corona. Tja und dann ist ja auch noch der Mensch.... Da muss und sollte man abwägen was das kleinere Übel ist. Das Gejammer über die ach so schlimmen Einschränkungen und Eingriff durch den Staat in die Persönlichkeitsrechte für den Einzelnen meist nur auch im Privaten oder Hobbybereich widern mich an. Wir in Deutschland, Europa und anderen reichen Teilen der Welt jammern, ja Warum weil wir nicht in Clubs, zum Stammtisch oder Sportverein oder Reisen oder sonst noch was können und somit in unseren Grundrechten eingeschränkt sind. Wie perfide ist das denn? Der Kühl und Vorratsschrank ist zum Bersten gefüllt, das Internet beschert uns Unterhaltung in Form von Spielen, Filmen und sogar Shopping Wahnsinn (Ein Hoch auf die Nachhaltigkeit !!), Hunger und Frieren müssen die Jammerlappen auch nicht. Hinterlassen Mega Spuren zum Einkaufsverhalten, Standort etc. im Netz.... Aber wenn das Netz für etwas sinnvolles genutzt werden soll, für die Corona Erkennung schreien Sie "Hilfe meine Persönlichkeitsrechte!!!" Für mich unbegreiflich, weil es geht um unser aller Leben und Gesundheit!!!! Deshalb finde ich sollte jeder einzelne aufhören zu jammern, dass sind Kleinigkeiten und sollten nicht in die Abwägung, ob es kurzfristig zu einer Lockerung kommt nicht einfliessen, sondern medizinische Intentionen wie eine Lockerung aussehen könnte um den größten und sinnvollsten Schutz der den Menschen und deren Leben zu gewährleisten. Und die Menschen, die wirklich darunter leiden wie Wohnungslose etc., die durch den Wegfall der sozialen Hilfen wirklich leiden, hungern müssen jammern nicht! Deshalb sollte das ganze auf eine medizinisch vertretbare Diskussion begrenzt werden. Sorry das es so lang wurde, aber es musste raus! Weil es geht um unser aller Leben und Gesundheit und nicht um jammern auf hohem Niveau!!!
Die App, die seit heute an den Start ging, funktioniert nur mit Fitness-Uhr bzw Armband. Haben leider die wenigstens und ich behaupte mal, nur jene, die viel Wert auf ihre Gesundheit ergo Vitalwerte legen.
Hallo allina, ich glaube das hängt auch sehr vom eigenen Rheumadoc ab, ob eine neue Therapie begonnen wird. Meiner hat gerade mir Infliximab neu verordnet. Aber es geht mir auch sehr schlecht jetzt und sagte da muss nun endlich ein Medi greifen. Ich auch echt froh darüber trotz Corona. LG Money Penny
Auch ich möchte in diesen Tagen kein Entscheidungsträger sein. Ich könnte Nachts nicht mehr schlafen. Vielleicht ergeht es so auch manchen Politiker, Virologe oder Epidemiloge. Ich versuche den Entscheidungen die gefällt werden zu vertrauen. Was nicht bedeutet, dass man nicht hinterfragen sollte. Es lief auch bisher nicht alles glatt. Es sind Fehler passiert und es werden auch weiterhin welche geschehen. Aber im Großen und Ganzen wurden wir bisher gut durch diese außergewöhnliche Zeit geführt. In vielen Ländern dieser Erde gelten wir als Vorzeigemodel. Hat New York nicht vor ein paar Tagen ein Artikel über das bewundernswerte Krisen-Management bei uns ins Deutschland geschrieben. Was uns nicht die mittlerweile mehr als 2.000 Tote vergessen lassen sollten. Aber es könnten mehr sein. Viel mehr. Die Wirtschaft über Monate einzufrieren bis ein Impfstoff auf dem Markt ist, kann für niemanden eine wirkliche Alternative sein. Es ist einfach zu sagen, dass ein Menschenleben mehr zählt eine Handvoll Dollar. Und es stimmt auch nicht. In unserem kleinen Kreis ist es natürlich so. Aber eine Wirtschaft kann sich Gefühlsduselei nicht leisten. In unserer globalisierten Welt ist dafür kein Platz. Die Länder haben sich bereits jetzt so hoch verschuldet, dass wir an Corona noch die nächsten 20 Jahre denken werden. Wer möchte den die vielen Arbeitslosen verantworten und anschließend versorgen? Wer möchte das die Schere von Arm und Reich noch größer wird? Und Armut bedeutet im Umkehrschluss auch immer eine höhere Sterblichkeitsrate, insbesondere wenn die Staatskassen leer sind. Die Liste an mögliche Folgen ist unendlich lang. Ich wünsche mir das alle Entscheidungsträger besonnen mit der kommenden Aufgabe umgehen. Das Volk trägt bisher alles hervorragend mit und rechnet auch mit Einschränkungen für die nächsten Monate. Daran sollte es nicht scheitern. Ich wünsche mir, dass wir endlich das Dilemma mit der Schutzkleidung und Ausrüstung in den Griff bekommen. Davon hängt soviel ab, wie wir aus dieser Krise wieder den Ausgang finden. Ich würde mir wünschen, dass die Risikopatienten nicht aus den Augen verloren gehen. Aber auch das diese Gruppe die Sache ernster nimmt als bisher. Anders kann ich mir die Massen an alten Menschen in der Schlange vor dem Hornbach und im Laden selbst gestern nicht erklären.
Es ist aber so. Nach Ostern soll die Wirtschaft gerettet werden. Und da bleiben nunmal einige Menschen mehr auf der Strecke. Das wird einkalkuliert.
Chrissi, dass wir aber verinnerlicht haben, dass die Wirtschaft und unser Lebenstandard über Menschenleben geht, finde ich schon sehr erschreckend. Ich hoffe nicht, dass wir italienische, französische oder amerikanische Verhältnisse bekommen. In diesem Fall bin ich mir sicher, dass man über diese "Gefühlsduselei", Menschenleben Vorrang zu geben, anders denken wird.
allina, wer hat das denn verinnerlicht? Abgesehen davon wird es ohne eine Abwägung der Güter nicht gehen. Wir sind keine Insel, und auf der Erde leben knapp 8 Milliarden Menschen (Stand 11/2019). Da sind italienische, deutsche, amerikanische Verhältnisse bezüglich Corona allenfalls die Spitze des Eisbergs, wenn es dumm läuft. Es ist nachvollziehbar, dass wir uns alle retten wollen, aber eine Utopie. Und auch wenn uns das gar nicht gefällt: ganz ohne "die" Wirtschaft (ich führe den Begriff bewusst nicht detailliert aus) kann es hinten und vorne nicht funktionieren. Das bezieht sich ganz ausdrücklich nicht (jedenfalls nicht nur) auf Aktienkurse, Gewinne und Großunternehmer, sondern vordergründig auf die Volkswirtschaft.
Hallo Resi, es geht nicht darum, dass niemand stirbt. Denn, wenn das auch wünschenswert wäre, ist es, wie du selbst sagst utopisch. Aber zwischen null Mortalität und einer sehr hohen Mortalität gibt es ja auch noch was dazwischen. Und genau, es geht um eine Güterabwägung. In Madrid kann man selbst Menschen, die infoge einer Corona-Infektion, an einer Lungentzündung und Atemnot leiden, nicht stationär aufnehmen. Die Krankenhäuser sind total überfüllt. Menschen sterben zuhause und die Familien müssen oft 2-3 Tage warten bis ihre verstorbenen Verwandte in ein Kühlhaus verbracht werden. Ich telefoniere täglich mit meinen Verwandten in Madrid. Die Menschen sind in dem Hotspot Madrid sehr verzweifelt. Die Regierung hat viel restriktivere Maßnahmen als hier erlassen und nach einer repräsentativen Umfrage sind über 90% der Bevölkerung mit diesen Maßnahmen einverstanden und möchten sogar, dass diese noch länger als geplant weiter beibehalten werden. Mag kann das natürlich als Gefühlsduselei bezeichnen... Und Spaniens wirtschaftliche Lage ist seit der Euro-Krise sehr schlecht, eine hohe Arbeitslosigkeit, hohe Staatsveschuldung etc. etc. Wie gesagt, es geht nicht darum jedes Leben retten zu wollen, was ja auch gar nicht möglich wäre. Aber ich denke schon, dass es darum gehen sollte alles zu tun, um sehr hohe Ansteckungs- und Sterblichkeitsraten zu verhindern. Auch im Interesse der Wirtschaft. Denn sollten z.B. in großen Unternehmen wie in Automobilkonzernen, Maschinenbauunternehen oder Pharmaunternehmen etc. etc. Corona sich ausbreiten, dann wird das diese Unternehmen auch lahm legen. Aber, wie gesagt, sollten wir solche Verhältnisse auch hier bekommen, was hoffentlich nicht eintritt, dann bin ich mir sicher, dass ein Großteil der Bevölkerung sehr restriktive Maßnahmen fordern werden. Alles Liebe allina
Was ich bezeichnend finde ist, dass seit Urzeiten geduldet und meistenteils zur Kenntnis genommen wird ( manchmal nicht mal das) wie viele Lebewesen tagtäglich sterben an bloßem Hunger, Dreck und Ignoranz aus Gründen die mir persönlich völlig schleierhaft bleiben und in Summe mit Profit zusammenhängen. Ich finde das beschämend.
Hallo Kira, da hast du Recht. Ich war früher engagiert in einer Initiative, die zumindest auf EU-Ebene erreichen wollte, dass die unfaire Handelspolitik zwischen der EU und Afrika geändert wird. Leider hat mein Engagement aufgrund der unterschiedlichen Erkrankungen stark abgenommen. Aber ich kaufe z.B. keine Hähnchenbrustfilets, sondern nur ganze Hähnchen. Ausrangierte, aber noch gut erhaltene Bekleidung gebe ich einer Kirchengemeinde, die damit Bedürftige versorgt statt sie in die Altkleidercontainer zu schmeißen etc. etc. Es gibt so einiges, was man als Individuum so machen kann. Ich weiß, dass dies sehr bescheidene Maßnahmen sind. Und dass es tatsächlich grundlegender weltweiter sozioökonomischer Änderungen bedarf, um diese große Ungerechtigkeit zu beheben. Das wird übrigens auch nicht ohne eine Absenkung unseres Lebensstandards gehen. Alles Liebe allina
allina, ich kann verstehen, wie Du denkst und fühlst. Und das ist auch keinesfalls falsch. Im Gegenteil. Auch ich persönlich habe Angst um meine Lieben und Trauer um jeden Menschen der wegen diesen verfluchten Virus sterben musste. So wird es wohl uns allen hier gehen. Ich scheine Dich mit dem Wort "Gefühlsduselei" erschrocken zu haben. Aber wir müssen uns der Realität stellen. Und die sieht anders aus, als wir es uns wünschen würden. Und wenn wir diesen jetzigen Zustand noch so lange weiter führen, bis es endlich einen Hoffnungsträger im Form eines Medikaments oder Impfstoff gibt, hat dies sehr tiefe Folgen für fast jeden von uns. Wirtschaftlich oder bei gar nicht so wenigen Menschen auch im familiären Umkreis. Denke da an das Thema häusliche Gewalt an Ehepartner oder Kinder. Oder auch einen Anstieg an Depressionen usw. Darum hoffe ich und versuche auf unsere Regierung zu vertrauen, dass ein richtiges Maß an Lockerungen und Schutz gefunden wird. Sicherlich wird auch hin-und wieder an manchen Schrauben nachjustiert. Aber wir müssen aus dieser Situation raus. Und das werden wir auch schaffen.
Allina, ich kaufe auch nur ganze Hähnchen, aber nur, weil uns das besser schmeckt, bei DIr klingt es, als gäbe es einen anderen Grund?