Maine Coonchen, bei uns ist es gerade meine Mutter (80,5) die sich gefesselt fühlt, lebt allein. Wir Kinder wollen ihr ihre Lebensfreude nehmen, in dem wir auf sie einreden, dass sie als hochrisikopat draußen , außer vielleicht zum spazieren gehen ( was herztechnisch nicht mehr geht), nichts verloren hat. Es gab Familienkrach deswegen. Meine ältere Schwester bat sie lediglich nicht einkaufen zu gegen und sie würde ihr alles notwendige besorgen... 2tage redeten beide nicht mehr miteinander, es flossen Tränen, man ging aus der familienwhatsappgruppe etc. Jetzt lässt meine Mutter alles für sich kaufen, nimmt das Ganze hoffentlich ernster und der Familienfriede ist halbwegs wieder hergestellt. Meine Mutter kann sich gut beschäftigen aber keine Leute mehr zu sehen hat sie wuschig gemacht. Ich kann es verstehen
@Clödi Ich möchte gar nicht sterben, zumindest nicht an diesem Kackvirus. Ich finde diese Massnahmen richtig und wichtig, denn ich möchte hier keine italienischen Zustände. Bei uns im Landkreis wird ein ehemaliges Krankenhaus reaktiviert, es soll ein Fieberkrankenhaus werden, also für die Fälle, die erstmal nicht beatmungspflichtig sind. Da wurde gestern Vollalarm für alle Hilfsorganisation ausgelöst, die das Gebäude gesäubert und mit Betten etc. eingerichtet haben. Bis Mittwoch soll das funktionsfähig sein. Das zeigt mir deutlich, dass wir noch nicht über den Berg sind und von daher stehe ich voll hinter den Massnahmen, die getroffen wurden, auch wenn es meine persönliche Bewegungsfreiheit einschränkt.
Moin Vorab... die getroffenen Maßnahmen sind wichtig und richtig. Trotzdem kann ich Clödi gut verstehen- und es gut, auch solche Gedanken hier zu schreiben. wohin das Virus uns steuert, wie viele Menschen daran sterben werden und was am Ende mit unserer Wirtschaft wird - wie unser Leben nach dem Virus aussieht - wissen wir nicht. Es ist alles anders, unsicher und beängstigend- und gerade jetzt müssen wir einen „Bogen“ um uns machen und dürfen genau die Menschen, die wir lieben und beschützen wollen, nicht umarmen. Das ist NEU und das tut weh. Mein Dad erzählt auch, dass sie zu Kriegszeiten und auf der Flucht viel erdulden und verzichten mussten, aber sie hatten sich und konnten sich an einander festhalten. An einander festhalten - genau das geht nicht.
Wir halten uns aneinander fest, gedanklich. Wir sind uns grad näher als sonst. Wir verstehen gegenseitung unsre Nöte und stehen uns bei, auch auf die Entfernung. Das geht. In unsrer Familie haben wir sowieso nie gebusselt und gedrückt, weils nämlich als gedankenlose Floskel viel zu oft und und auch von Leuten, die man garnicht wirklich herzen will, praktiziert wird und die Geste eigentlich abgeflacht ist. Wir wissen auch so, wieviel wir uns wert sind. Gerade jetzt, wo bald das Enkelchen kommt, und wir das Babybäuchlein nur aus Whatsapp-Bildern kennen. Diese Pandemie zeigt uns, was wichtig ist, und auch wenn sie schrecklich ist, verändert sie die Menschen sicherlich positiv. Es gibt wieder mehr Wertschätzung, denn erst durch Verzicht wirds manchen klar, das das, was sie vorher als selbstverständlich angesehen haben, garnicht selbstverständlich ist.
Ich mach es wie Maggy63. Das Virus ist aktiv, da, schlimm klar, aber solange niemand aus der Familie/ Bekanntenkreis betroffen ist kreisen meine Gedanken nicht ständig um Covid 19. Wir achten auf Hygiene, schon immer!! Da ich im Einzelhandel arbeite stand schon immer Desinfektion in meiner Nähe. Für mich ist das Abstand halten nichts ungewöhnliches, konnte noch nie leiden wenn in einem Geschäft oder bus/Bahn jemand auf "Kuschel Kurs" gehen wollte. Seit ein paar Tagen macht mein Mann seinen geliebten Nachrichten Sender aus wenn ich nach Hause komme, da wird man ja sonst kirre. Meine Hausarbeit erledige ich wie immer und dann wartet das ein oder andere Hobby, zu Hause. Die Enkelkinder sehen wir per Video Telefonie, leider, aber wir wollen ja gesund bleiben. Fazit für mich: Ich lebe mein Leben, mit leichten Einschränkungen (wenn man nen Schub hat ist es ja nicht anders), unnötig Angst machende Gedanken lass ich garnicht erst zu da ich mich ablenke und gelernt habe mich abzulenken. Ein schönes Wochenende euch
Chrissi, ich würde das gerne glauben und hoffe, dass du Recht behältst...….der Alltag zeigt mir aber eher etwas Anderes
Die Hoffnung stirbt zuletzt Ich spüre in meinem Umfeld - also private Kontakte - die positive Veränderung.
Liebe Leute, ich kann @Maine Coonchen nur zustimmen!! Wir müssen außer auf unsere sozialen Kontakte nicht wirklich auf etwas verzichten. Und diese sozialen Kontakte, das Kümmern um geliebte Menschen, vor allem, wenn sie am Virus erkrankt sind, das dürfen wird nicht. Das ist natürlich das Schlimmste und ich darf nicht dran denken, dass es in meiner Familie genauso geschehen kann wie in Italien, Spanien oder USA. Letztlich gehen mir allerdings diese komplett verblödeten Verschwörungstheorien auf den Nerv, damit werden all die, die bereits so viele Tote zu beklagen haben, verspottet. Um unser aller Leben zu schützen, bin ich gerne bereit, meine Freiheit einschränken zu lassen - denn was nützt sie mir, wenn ich meine Lieben sterben sehe oder selbst das Zeitliche segnet? Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten, der Freiheit schlechthin entwickelt sich gerade zum am schlimmsten betroffenen Land. Die Menschen sterben wie die Fliegen, wenn sie nichtz verstehen, was dieses Virus anrichtet. Und zwar auch mit Jugendlichen und jungen Leuten, nicht nur mit den Alten und Vorerkrankten!! Die Kontakteinschränkungen sind nervig, sie sind im schlimmsten Fall eine persönliche Katastrophe - aber sie sind notwendig, um die Kurve flach zu halten!! Da irgend jemandem die Schuld zu geben, ist unsinnig. Es muss jetzt eben so reagiert werden und das wird sich auch wieder ändern. Nicht nach Ostern, aber irgendwann bestimmt. Und wer sich über die "furchtbaren Umstände" beklagt, möge nur einen Blick in die Flüchtingslage werfen. Diese Menschen dort würden ALLES geben dafür, dass sie mit uns hier tauschen dürften!! So much for that! Haltet die Ohren steif und: Flatten the curve!! Lu
Aktuell siehst du deine Lieben gar nicht sterben. Das ist ja das eigentliche Drama. Der Mann einer guten Bekannten hatte Anfang der Woche eine OP am Fuß. Durch Komplikationen liegt er jetzt auf der Intensivstation ohne Bewusstsein und wird künstlich beatmet. Besuch nicht erlaubt, nur ein Anruf pro Tag zwischen 14 und 15 Uhr.
@Ludovica12, genauso sehe ich das auch. Ich bin der Meinung, dass in Krisensituationen wie dieser jeder seine Opfer bringen muss, wenn das Ganze nicht eskalieren soll. Wären wir im Krieg, wäre alles noch viel schlimmer! Wenn die Menschen aus den wirklich schlimm betroffenen Gebieten (ob durch Corona, Krieg, Erdbeben etc) lesen, welche 'Probleme' manche mit dem Maßnahmen hier haben, werden die nur den Kopf schütteln. DA geht es nämlich tatsächlich täglich um Leben und Tod, da ist es zweitrangig, ob man spazieren gehen darf, Klopapier zu kaufen kriegt oder Besuche stattfinden können. Uns geht es hier (noch) RICHTIG gut und damit das so bleibt, muss eben jetzt jeder Abstriche machen. Sonst haben wir hier bald italienische Verhältnisse und dann wirds richtig kacke!
So bitter das für die Angehörigen ist, der Patient selbst kriegt davon eh nichts mit und telefonischer Kontakt ist meiner Meinung nach immer noch besser als gar keiner.
@Maggy63 In diesem speziellen Fall hast du sicher recht. Aber viele Menschen warten Wochen oder Monate auf ihren Tod und sind dabei noch lange bei Bewusstsein.
https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-covid-19-risikopatient-1.4852072 "Mir ist nicht egal, ob meine Patienten und ich das überleben" Diese Frau spricht mir aus der Seele..Wort für Wort.
Nee, die Realität kommt einem leider überall entgegen, man muss sie nicht noch mehr betonen, denke ich.
Hallo zusammen, Wenn Corona zu seelischen Belastungen führt oder Unsicherheiten erzeugt, gibt es neben fachlichen Infos (z.B. von den Podcasts von Prof. Drosten https://www.ndr.de/nachrichten/info/podcast4684.html und Prof. Kekule https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/kekule-corona/index.html) noch weitere Hilfen: Der Corona-mat bietet Antworten und Ideen für diverse Alltagsprobleme in Corona-Zeiten: https://www.coronamat.de/ Hier findet man eine Hotline für Fragen zum Corona-Virus, bei der auch Psychologen mitwirken. Erreichbar unter (0800) 8 123 456. Es gibt vom Berliner „Tagesspiegel“ einen tollen Beitrag, in dem erklärt wird, warum Angst okay ist, Panik aber eher kontraproduktiv wirkt und wie man mit der Situation umgehen könnte. https://www.tagesspiegel.de/wissen/umgang-mit-dem-coronavirus-angst-kann-helfen-panik-jedoch-schadet/25666034.html Die Asklepios-Klinik bietet ein kostenloses Online-Selbsthilfetrainings mit Modulen zu den Themen Achtsamkeit, Dankbarkeit, Entspannung, Stress und Grübeln an. (sowohl als App oder für den Computer): https://asklepios-ehealth.minddistrict.de/ Von einigen Anbietern gibt es kostenpflichtigen Online-Programme, die jetzt kostenlos freigeschaltet wurden. Es gibt Ähnliches auch von Krankenkassen oder auch von der RheumaLiga: https://www.rheuma-liga.de/infothek/app https://www.selfapy.de/corona/ https://www.hellobetter.de/corona-krise/ Vielleicht ja mal zum Ausprobieren... würde mich freuen, wenn es jemandem hilft. Liebe Grüße von anurju
Moin Anurju... zu welcher Zeit bist du den unterwegs. Da habe ich noch schön geschlummert. vielen Dank für die vielen Links. Das hilft bestimmt dem ein oder anderen weiter. Zeit ist umgestellt. Dank Funkuhr klappt es fast von allein. hier schneit es - ich dachte, ich sehe nicht richtig.