Vor 2 Wochen war ich in der Lungenklinik. Dort haben alle eine Maske getragen, auch die Patienten mit einem Sauerstoffgerät. Deshalb habe ich für diese Maskenbefreiungen auch wenig Verständnis. Wenn man keine Maske tragen kann, bleibt man zu Hause. Liebe Allina, ich drücke auch ganz fest die Daumen
ich drücke zur Vorsicht auch noch die Füße mit.... für Deine Schwester, den Kleinen und die ganze Familie!
@Kati, ich finde es auch etwas seltsam was da in Deutschland wegen den Masken abgeht. Es ist kein Weltuntergang so eine Maske zu tragen, anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber ansonsten wird daran niemand ersticken. Mein Papa hat sie sogar getragen bis zuletzt, wenn nötig, er ist Ende Juni an Altersschwäche letztendlich verstorben. Vorher monatelang schon schwaches Herz, Sauerstoffgabe, aber mit der Maske konnte er bis zuletzt trotzdem atmen. Seine letzte Fahrt mit dem Krankenwagen ins Klinikum im Juni, da musste er auch eine Maske aufsetzen und daran ist er jedenfalls nicht verstorben. Mein ältester Sohn hat Asthma Bronchiale schon seit der Kindheit und er trägt in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln auch Maske, er kann damit trotzdem atmen.
Kati, ich kann dir teilweise zustimmen, was die nicht zitierten Anteile angeht. Der letzte Abschnitt deines Beitrags ist jedoch für mich unklar. Abgesehen davon, dass ich Berlusconi weder repräsentativ noch besonders erfreulich finde, würde mich Folgendes interessieren: 1. WIE hat man ihn denn behandelt? 2. Woraus schließt du, dass die Möglichkeit neu ist, "doch" zu überleben, wenn man früh genug behandelt? Die Mehrheit der Infizierten überlebt auch vorher schon trotz der schlimmen Verläufe - die Frage ist nur, wie. Auf der anderen Seite stehen auch früh Behandelte, die nicht überlebt haben. Meines Erachtens ist hier keine solide Prognose möglich außer der, dass Ältere und/oder Vorerkrankte ein statistisch höheres Risiko für ein schlechtes Outcome haben. Aber Statistik sagt herzlich wenig über das individuelle Geschehen! Ich selbst habe eine 85jährige erlebt, die ohne Beatmung und nach überstandener Infektion nach 2 Wochen aus der Klinik zurück war - und einen knapp 70-jährigen in einem körperlichen Topzustand, der 6 Wochen an der Infektion geknabbert hat und der maschinellen Beatmung nur knapp entkommen ist. In meinem persönlichen weiteren Umfeld sind 2 junge, gesunde Männer (Vater Anfang 50, Sohn Anfang 30, beides körperlich trainierte Bauersleut) binnen weniger als 2 Wochen nacheinander gestorben, Knall auf Fall. Wurden die alle nur falsch oder die alte Dame vielleicht richtig behandelt?
Gerade mal nach einem Tag Schule wurde der Jahrgang 11. Klasse eines Gymnasiums in Nürnberg in Quarantäne geschickt, ein Schüler hatte einen positiven Test. Alle anderen wurden nun getestet und ein zweiter Test soll nach 5 bis 7 Tagen stattfinden, solange ist Quarantäne angesagt.
Das wird nun bestimmt öfter passieren. Schule ist wohl der einzige Ort, an dem so viele Menschen ohne Mundschutz in einem Raum die gleiche Luft atmen. Die Kindergärten hier bei uns haben die Gruppen verkleinert und mischen selbst im Freien die Kinder nicht.
Masken/Mund-Nasenschutz wurden getragen, bei uns in Bayern besteht ab 5. Klasse derzeit Maskenpflicht, auch im Unterricht.
Vielleicht ist das hier für die eine oder andere interessant: https://www.msn.com/de-de/unterhaltung/other/lungen%C3%A4rztin-bei-maischberger-es-wird-nicht-mehr-so-wie-es-fr%C3%BCher-war/ar-BB18T9yB?ocid=msedgntp
https://www.ansa.it/sito/notizie/politica/2020/09/10/coronavirus-zangrillo-a-marzo-aprile-berlusconi-sarebbe-morto_5adcb75c-a169-4377-b110-7ba665470d00.html Ist die kürzeste Erklärung, dass das Hauptproblem die SCHNELLIGKEIT ist mit der bei Patienten dieses Alters und mit diesen Vorerkrankungen eingegriffen wird. Im März, schreibt dieser Arzt (einer besten, die man so als "Hausarzt"!!! in dieser Situation haben kann) wäre er gestorben. Und tatsächlich sagte man im März eben genau dies: bleibt zu Hause. Wie die Leute dann nicht mehr atmen konnten, kamen sie in KH um zu sterben, weil mit einer so schwer kompromittierten Lunge nichts mehr zu machen war. Und dann auch gar nicht mehr intubiert wurden, weil es keinen Sinn mehr machte. Womit Berlusconi behandelt wurde, darüber las ich im "vorbeigehen" verschiedene Aussagen - ich habe es nicht aus dem Munde des behandelnden Arztes gehört und weiß nicht einmal ob es von ihm gesagt wurde... Auf jeden Fall ist er auf dem Weg der Genesung. Und das finde ich ein gutes Zeichen für alle. Auch wenn Otto Normalverbraucher wahrscheinlich allein um auf die Untersuchungen zu warten, schon den "Zeitpunkt" verpassen würden... und es also tatsächlich besser ist, mit diesen Lebewesen keine Bekanntschaft zu machen. Kati
In Spanien hat man zur Hochzeit der Pandemie aufgrund der Knappheit der Krankenhaus- und Intensivbetten eine Patientenauswahl treffen müssen. Patienten, die im Alter Berlusconis waren, haben nicht nur in den meisten Fällen keine stationäre, sondern oft auch gar keine ärztliche Behandlung erfahren. Man beschränkte sich darauf ihnen das Sterben zu erleichtern. Es stellte sich, zumindest bei den älteren Erkrankten, gar nicht die Frage wie schnell ein Patient stationär aufgenommen wurde.
Das Problem gab es in Italien nicht. Da die Schwägerin meiner Freundin als Ärztin eine COVID Station leitete, kann ich mit Sicherheit sagen, dass die Probleme nicht in erster Linie mit der Anzahl der Betten zusammenhingen. In Italien war nur der reiche Norden betroffen. Natürlich waren die Krankenhäuser überfüllt. Aber das Militär flog die Leute / intendivstationspatienten / aus. Wer in Bergamo intubiert wurde wachte zum Teil Wochen später in Palermo auf. Das Problem war auch nicht das Alter. Viele alte und tatsächlich uralte Menschen wurden gesund gepflegt. Das Problem war und ist: eine völlig zerstörte Lunge wird nicht wieder heil. So wurden manche gar nicht erst intubiert, weil keine Lebenschance bestand. Und: weil die Krankenhäuser überfüllt waren, wurde dazu aufgerufen zu Hause zu bleiben so lange es geht. Und das war der wesentliche Fehler. Der zweite natürlich der, dass man bis kurz vor Ostern zwar in jedem KH was man wollte an Therapien experimentieren durfte, aber erst da ein paar Behandlungen gute Erfolge zeigten. Heute erhält man eine Behandlung und die Todeszahlen sind ja nun sehr erträglich...aber noch gefaked... es gibt ein Politisches Interesse sie hoch zu halten. Dennoch: eine bilaterale, virale Lungenentzündung ist für einen alten Menschen mit verschiedenen schweren Vorerkrankungen auch vor 2020 eine Todesursache gewesen. Dass man diese Form doch nun behandeln kann, und auch solche Menschen eine Chance haben, ist eine gute Sache. Aber besser ist natürlich gar nicht kriegen! kati
So richtig zu verstehen ist das nicht warum dann die Bundeswehr italienische COVID19-Intensivpatienten nach Deutschland transportieren mussten und sie dann hier bei uns in Krankenhäusern behandelt wurden. Nicht falsch verstehen, ich finde europäische solidarität auch in der jetzigen Situation wichtig. Nur, wenn ich dich richtig verstanden habe, war dies gar nicht notwendig. Allina
Ich wollte auch kurz Bescheid geben, dass das Testergenis meines kleinen Neffen zum Glück negativ ist. Ich bedanke mich bei euch allen, die ihr Daumen gedrückt habt. Es hat geholfen! Alles Liebe allina
Das war genauso sinnvoll wie sie nach Palermo zu fliegen. Man entlastete die überfüllten Krankenhäuser in der Pandemiezone. Aber die „europäische„ Hilfe kam als es eigentlich gar nicht mehr nötig war.... Im übrigen war das auch eine Versuch die Sache mit den nicht ausgelieferten und an der Grenze für Eigenbedarf „festgehaltenen“ Geräte usw.wieder „gut“ zu machen und das Ansehen Deutschlands, bzw. derdeutschen Regierung wieder „aufzupolieren“. Ich wollte im übrigen nicht sagen, das alles super geklappt hat... um Gottes Willen! Es sind in Italien so viele Menschen gestorben, dass gar keine Frage darüber besteht, dass vieles Falsch gelaufen ist und zum Teil aufgrund der Idioten an der Regierung falsch lief (es ist seit 31.1. in Italien der Ausnahmezustand ausgerufen... der Regierungspräsident regiert ohne Parlament... aber noch Mitte/ Ende Februar schickte unser Aussenmister Tonnen Hlfsgüter (Masken, Schutzkleidung) nach China. Dafür starben viele Ärzte, die nichts hatten im sich zu vermummen um zu den kranken Patienten zu gehen ausser Müllsäcken... naja. Hoffentlich ersparen wir uns alle solche Zustände in Zukunft. kati
Dein Posting klingt so, als hätte Deutschland bzw. die deutsche Regierung die Intensivbetten im Ausland wie Sauerbier angeboten. Das Gegenteil ist der Fall. Patienten aus dem Europäischen Ausland wurden auf Anfrage der jeweiligen Regierungen nach Deutschland transportiert und in Deutschland behandelt. Von Ansehen aufpolieren kann da gar keine Rede sein, das ist gelebte Solidarität. Im Übrigen ist es auch außerhalb der Pandemie üblich, dass Krankenhäuser aus dem Ausland in Deutschland nach freien Behandlungskapazitäten anfragen, sei es weil eine Behandlung durch einen bestimmten Spezialisten benötigt wird oder weil dringend ein Intensivbett gebraucht wird. Ich wohne nahe der niederländischen Grenze und in unserem Krankenhaus werden öfter Niederländer behandelt.
Anmerkung: allina, auch das hatte ich oben gemeint: Berlusconi ist sicher nicht repräsentativ, weil ihm aus naheliegenden Gründen wohl eher NICHT der Intensivbehandlungsplatz verwehrt worden wäre......