Termin beim Medizinischen Dienst - Ich war da

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Karin Großmann, 1. November 2002.

  1. Heute vormittag war ich nun also beim Medizinischen Dienst und es lief eigentlich ganz positiv.

    Ich war satte 2 Stunden da und hatte alle Zeit der Welt, meine Probleme anzusprechen. Die Ärztin stellte viele Fragen, lies sich die Symptome genau beschreiben und fragte natürlich auch nach meinem sozialen Umfeld. Aber es interessierte sie auch, wie gut ich mich von den verschiedenen Ärzten betreut fühle und lies sich auch erklären, warum ich zu dem ein oder anderen Arzt erst gar nicht mehr hingehe und unzufrieden bin. Ich habe da sehr ehrlich geantwortet, nach dem Motto, ist ja eh alles egal, und siehe da: Sie hatte ein offenes Ohr für diese Problematik!!! Das ist mir das erste Mal passiert, dass ein Arzt sich Kritik über Kollegen anhört und auch annimmt. Sie wolle versuchen zu forcieren, dass ich in Zukunft multidisziplinär betreut werde und ich nicht nur von einem zum anderen renne ohne nachher ein umsetzbares Ergebnis zu haben.

    (Beispiel: Ich habe auch seit 20 Jahren einen Diabetes und bereits mit Spätfolgen zu tun. Sagt der Rheumatologe, er könne für die Schmerzen rheumatologisch keine befriedigende Erklärung finden, die Schmerzen haben bestimmt mit der Beeinträchtigung der Nerven aufgrund des Diabetes zu tun. Ich geh zum Diabetologen und der sagt, das könne er sich in meinem Fall nicht vorstellen. Und ich sitze da, habe immernoch Schmerzen und weiss nicht weiter, aber keiner unternimmt etwas!)

    Wahrscheinlich kriegt jetzt mein Hausdoc erstmal einen auf den Deckel, weil er zum Teil von Fachkollegen empfohlene Untersuchungen einfach nicht veranlasst hat und die Medikamentengabe nicht kontrolliert. Ob das unserer Patienten/Arzt Beziehung gut tut, wird sich herausstellen.

    Die Ärztin des MDK stimmt nun mit meinem Hausarzt die weitere Vorgehensweise ab, es sollen jedenfalls noch weitere Maßnahmen zur Diagnosestellung erfolgen, u.a. soll ich mich in einer Psychosomatischen Klinik vorstellen. Hierbei habe ich zwar etwas Angst, komplett auf die Psychoschiene abgeschoben zu werden, aber ich gehe erstmal hin, vielleicht bringt es ja was! Außerdem soll eine Schmerztherapie eingeleitet werden, Vorschläge hierzu soll die Psychosomatische Klinik unterbreiten. Das ich gar keine Schmerzmittel einnehme (wegen evtl. Beeinträchtigung meiner schon geschädigten Niere) versteht sie nicht, es gäbe auch Schmerzmittel die überhaupt nicht auf die Niere wirken.

    Bis dahin bin ich jedenfalls weiter arbeitsunfähig geschrieben und das bedeutet immerhin, dass die Ärztin vom MDK mich mit meinen Schmerzen ernstnimmt und mir glaubt, dass es mir nicht gut geht. Allein das sehe ich schon als recht positives Ergebnis. Warum allerdings der eine Rheumatologe mir sagt, er hätte eine eindeutige Diagnose (nämlich die Spondarthritis) und der nächste fegt diese Diagnose mit den Worten "das glaub ich nicht" einfach vom Tisch, dass konnte sie mir auch nicht erklären, hat aber Verständnis dafür gezeigt, dass ich als Patient und "Leidender" dadurch mehr als verunsichert bin. Wir werden ja sehen, wieweit mich dieses Verständnis in der Zukunft bringen wird.

    Also, erstmal wieder vielen Dank für euer immer offenes Ohr
    und bis bald

    Easy
     
  2. Sia

    Sia Guest

    Hallo Easy!

    Das hört sich wirklich gut an. Ich denke, bei der Ärztin bist du gut aufgehoben. Es ist sicher angenehm, wenn man zur Abwechslung einmal ernst genommen wird.

    Gruß Sylvia
     
  3. Emma

    Emma Guest

    Hallo Easy!

    Ich freue mich sehr für Dich, dass es so wunderbar gelaufen ist!
    Es gibt uns die Hoffnung zurück, dass doch hier und da noch Menschen unter den Ärzten zu finden sind, die wissen, was sie tun!

    Viel Glück weiterhin!

    Emma
     
  4. Hofi

    Hofi Guest

    Hallo Easy,

    Es freut mich, dass es recht positiv gelaufen ist beim MDK.
    Ich kann dich gut verstehen, dass du Angst vor der psychosomatischen Klinik hast. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass es mir genau so ging. Ich wäre sehr froh gewesen, wenn ich zu diesem Zeitpunkt an dem ich zur psychosom. Rea mußte, bereits soweit warHilfe in Anspruch zu nehmen.(auch durch das Forum)

    Ich hatte einen sehr verständnisvollen Doc zur Reha.Dieser hat mich sehr ernst genommen. Gleich nach einer Woche hat er mir erklärt, dass er zwar nicht verstehe, warum ich gerade in seiner Einrichtung wäre, aber ich solle die Zeit doch für mich nutzen.

    Ich habe dort das erste Mal über meine gesundheitlichen Probleme(Psorias Arth.+Spondarthr.) gesprochen und bin gestärkt von der Reha zurückgekommen. Man hat mir dort sehr deutlich geasgt, dass ich meine Einschränkungen auch aktzeptieren müßte und mit der Krankheit und nicht gegen sie leben müßte. Zu Beginn meiner Behandlung beim Reumatologen bin ich immer noch davon ausgegeangen, dass das so und so alles nicht stimmt und er sich bei Diagnose sicher geirrt hatte.

    Obwohl ich mit sehr negativen Gefühlen gefahren war, habe ich vieles mitgenommen.

    Also wenn du dich für diese Reha entscheidest, wünsche ich dir dort alles Gute und nutze die Zeit für dich.

    Viel Glück weiterhin

    Hofi
     
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