Hallo Marie2, auch ich halte das Medium Internet in der heutigen Zeit für nicht mehr wegzudenken & auch für unersetzlich. Nirgends kann ich mir so viele Informationen holen wie dort und vor allen Dingen in so kurzer Zeit. Es liegt natürlich bei jedem selbst, wie sie/er mit diesen Infos umgeht. Ich denke jeder sollte für sich abwegen wieviel er von "anderen Meinungen" annimmt und man sollte m.E. mit gesundem Menschenverstand an die Dinge im Leben herangehen. So sollte man auch mit dem Medium Internet umgehen. Letztlich ist auch das Internet nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern nur eine Informationsquelle. Zu Bedenken sollte man auch geben: Auch Informationen können u.U. falsch sein. @Monsti: Ich hab mal nen schlauen Spruch gelesen "Nehmen Sie die Menschen wie sie sind - es gibt keine anderen" Habe schon so viel von dir gelesen und ich glaube du stimmst mir da zu ?! Bis bald Euer Garfield
hallo tini, es kommt immer darauf an, WIE du es dem doc rüberbringst. als erstes gilt immer: viele infos sammeln, zusammenhänge verstehen- dann kannst du dem doc gute argumete bringen. nie sagen: das habe ich im internet gelesen. besser wäre: habe das buch von dr. XY gelesen, er berichtet von seroneg. rheumaarten, ist so was möglich? diplomatie ist hier gefragt. bei so einer direkten fragestellung muss er reagieren. ich habe keine probleme mit meinen ärzten. sie sehen, dass ich zu den informierten pat. gehöre. viele freuen sich darüber, mit mir wirklich diskutieren können, und dass ich nicht nur *halbwissen* habe.
Hab ich schon probiert. Lilly. Ich hab ein Riesenproblem damit, ehrlich. Jeder der Fachärzte, bei dem ich schon gewesen bin, schüttelt mit dem Kopf. Keiner versteht, warum nichts vorwärts geht. Und noch muss ich warten. Der Rheumatologe... da ist der Ersttermin am 22.2. - ich hab´s ja bald geschafft... :o Und das Drama mit dem Orthopäden kann man an anderer Stelle nachlesen. Da hab ich jetzt den dritten Termin nächste Woche. Auf den warte ich seit August und der wurde von 13.12. auf 13.1. verschoben, dann abgesagt. Keine Massage, keine Therapie, keine Diagnostik. N I X ... rein gar nix. Ich fühle mich hier bei R-O gut beraten und richtig wohl, aber wenn du genau weißt, was mit dir los ist und der Arzt will von mir noch eine Begründung, warum du einen Krankenschein möchtest, stimmt irgendwas überhaupt nicht. Ich bin übrigens immer diplomatisch, aber das hat mich noch nie weitergebracht. (Bei meinem Sohn endete die Sache damals, nachdem ich aufhörte, Diplomat zu sein, 6 Wochen später mit einer Entschuldigung der Oberärztin, die mir nach einem Dreivierteljahr Diagnostik recht gab mt den Worten: "Manchmal kennen Eltern ihr Kind besser als Ärzte..." In der ersten Diagnose stand "Überfürsorge durch Elternhaus" mit drin. Die zweite ist vom Mai und endete mit der Diagnose, wegen dessen Verdacht ich ihn Ende August des Vorjahres (!) nach 3 monatiger Wartezeit in die Klinikamulante Sprechstunde gebracht hatte. Zwei Tage später war die erste Diagnostik stationär, bei der aus 6 Wochen dann 4 Monate wurden... Überfürsorge durch Elternhaus... Mann hab ich mich gefühlt... Als ich mich daraufhin zurückzog, kam mein Sohn gar nicht mehr klar. Das hat ihn zwar letztendlich ein Schuljahr gekostet, aber es ist mir letztendlich völlig wurscht. Die Woche hat er sich eigenständig um nen Praktikumsplatz gekümmert. Hat sich doch gelohnt - oder? Ich denke mal, das Elend liegt gar nicht in der Fülle der Informationen. Welcher Arzt ist in der Lage und Willens, sich bei ungelösten Fragen abends nach zig Patienten und Hausbesuchen noch im Internet weiterzubilden? Der Doc hat selbst eine seronegative Frau, hat er gesagt. (?) Vielleicht, wenn das Ärzte-Unterversorgungsproblem der Bundesrepublik mal gelöst wird, ist eine Steigerung der Qualität möglich. Das Wartezeitenproblem wird von jedem Arzt, bei dem ich war, mit dem Kommentar: "Oje - und das wird noch schlimmer" bedacht. Ich glaube, das Thema müsste nicht heißen, ob das Internet für den Patienten gut ist, sondern wie man den Ärzten und den Patienten gleichermaßen Hilfe bieten kann oder wie man sie beide zusammenbekommt. Oh Gott, das ist ja ein Roman geworden. Daran erkennt man, dass mich das Thema außerordentlich beschäftigt. Entschuldigung.
Ich gehöre zu denen, die zwar das Internet für viele Rückfragen nutzt, aber weniger für Krankheitsfragen. Ich versuche, mich nicht so sehr mit meiner Psoriasisarthritis zu beschäftigen und nach vorne zu sehen, das kann ich aber nur, weil ich einen sehr guten Rheumatologen habe. Neulich ist mir etwas passiert, was meiner Meinung als abschreckendes Beispiel genommen werden kann. Ich bekam an einem Samstag meine Laborwerte zugeschickt, und sah zu meinem Schrecken, daß die Leukozyten im Urin 500 waren, Auf diesem Blatt und auch im Internet konnte ich dann lesen, daß im Urin keine Leukozyten sein dürften. Im Internet las ich dann , bei bis zu 10 Leukozyten sollte man unbedingt weiter beobachten, bei 10-20 müsste man unverzüglich zum Urologen und bei 20 und mehr hätte man Nierenkrebs. Da auch mein Hausarzt mir Anfang des vorigen Jahres gesagt hatte, ich sollte meine Nieren mal untersuchen lassen, war ich natürlich in äußerster Panik und stand am Montag auf der Matte bei meinem Urologen. In mehreren Sitzungen wurden meine Nieren geröntgt und geultraschallt und zum Schluß auch noch meine Blase gespiegelt, was mir große Angst und nicht besonderen Spaß machte. Anschließend wußte ich, daß alles in Ordnung war und die Panik unnötig, da nicht jedes Labor die Werte auf die gleiche Weise mißt. Aber sonst kann ich sagen, daß das Internet mir viel Freude bereitet, daß es auch viel Spielraum für Kreativität bietet, dass auch eine Seniorin - ich bin immerhin 69 Jahre alt - sich dort mit Leichtigkeit austoben kann und dass ich mir dort immer viel Hintergrundwissen holen kann. Ich bestelle per Internet auch Medikamente, Bücher und CDs und habe mir schon manch wunderbare CDs bei EBay ersteigert. Und natürlich finde ich es auch wundervoll, daß ich durch das Internet, hier in rheuma-online, so viele nette und liebe und außergewöhnliche Menschen kennengelernt habe. Viele liebe Grüße Neli
Hallo Tini, bei meiner obigen Äußerung ging es eigentlich nicht um das RO-Forum. Lies mal bei www.med1.de im Forum, dann weißt Du, was ich meine. Da schreibt ein 19-jähriger von Blähungen und davon, dass er alle paar Wochen mal Verstopfung hat, erzählt von allerlei Symptomen wie Schwitzen, Herzklopfen und kalten Füßen - und bildet sich ein, an Darmkrebs erkrankt zu sein. Derselbe schreibt in einem anderen Forum über seine Kopfschmerzen und ist sich nach seiner Internetrecherche sicher, einen Hirntumor zu haben. Dann wieder erzählt er was von Übelkeit nach "nur" 5 Bier und fragt, ob er vielleicht Leberkrebs haben könnte. Zwar wurde er - wie er selbst schreibt - bereits allumfassend durchuntersucht, er glaubt aber immer noch, unheilbar krank zu sein, wechselt ständig die Ärzte und kommt im Forum alle Woche mit irgendeinem anderen schweren Leiden daher. Von dieser Sorte gibt es leider nicht wenige. Das meinte ich mit Hypochonder. Für solche Menschen halte ich die Recherchemöglichkeiten des Internets für eher schädlich. Liebe Grüße von Monsti
@Garfild "Nehmen Sie die Menschen wie sie sind - es gibt keine anderen" Adenauer hat es gesagt, wann und zu welchen Zeitpunkt weiß ich nicht, aber recht hat er. Biba Gitta
Hi zusammen, und ich denke,genau diese Sorte Menschen sind den Ärzten verständlicherweise ein Dorn im Auge. Wenn in einer Praxis täglich mehrere Patienten auftauchen,die sich nach Internetrecherche hysterisch die schlimmsten Krankheiten selbst diagnostizieren,ist es kein Wunder wenn diese Art der Informationsbeschaffung kategorisch von der Ärzteschaft abgelehnt wird. Wobei meine persönliche Erfahrung ist,daß ich wohl auch erst einmal schief angeschaut werde,wenn ich sage,ich habe dieses oder jenes gelesen. Ich bleibe aber während meiner Ausführungen stets sachlich und erwähne sowohl pro-als auch contra.Spätestens da habe ich die volle Aufmerksamkeit des Docs und es kommt nicht selten zu einem konstruktiven Arzt-Patienten Gespräch. Ich meine immer,der Ton macht die Musik.Und auch einem neuen Doc muß man erstmal die Gelegenheit geben,den neuen Patienten kennenzulernen. Wobei es da natürlich auch Ausnahmen gibt,es gibt immer "Götter in weiß",die ein miteinander/mündige Patienten nicht kennen(wollen). LG, Diana
hi, ich möchte auch noch was dazu schreiben. monsti, da bin ich mit dir konform, was hypochonder angeht. das internet lädt diese menschen geradezu mit seiner unerschöpflichkeit ein. nur, hypos hat es schon lange vor dem internet gegeben, zu allen zeiten. berichte gibt es aus dem mittelalter und länger zurück. nur die gute erreichbarkeit des internets lässt diese menschen deutlicher in erscheinung treten, da sie sich nun auch öffentlich vor einem grossen publikum äussern können, und so auffälliger sind. aber in diesem zusammenhang sicher für ärzte kein leichtes brot, aber mit "hypos" mussten sie sich schon zu allen zeiten auseinandersetzen. ein themaschwenk, mit einführung der neuen chipkarte der kk, wird es für diese erkrankten, denn das sind sie wohl auch, etwas schwerer, und für ärzte etwas leichter. vermute ich zumindest. meine eigene erfahrung ist, mein orthopäde (sehr gut) ist sehr angetan von einem informierten patienten und ermuntert auch dazu, sich zu informieren. o-ton : es macht doch viel mehr spass sich mit einem patienten zu unterhalten, der weiss worum es geht. mein rheumatologe spricht mit mir über ro und ist sehr kommunikativ. ich glaube, es wird den ärzten im laufe der jahre gar nix anderes übrigbleiben, als sich mit den internetinformierten patienten zu arrangieren. die zeit lässt sich nicht zurückdrehen. das internet kann nur die fülle an infos bieten, die ihm zur verfügung steht, der user muss schon so viel verstand haben, sich darin zurecht zu finden und auch vergleichsseiten zur sicherheit anklicken. wie war es vor 10 jahren? weit entfernt von heute! wie wird es in 10 jahren sein? kein mensch wird mehr die nützlichkeit des internets abstreiten können, es wird sich in unser leben vollends integriert haben. davon bin ich überzeugt. unsere kinder wachsen bereits ganz anders auf als wir, für sie ist das internet bereits in der schule normal. ich meine, es ist ein hervorragendes instrument, das nur richtig genutzt werden muss, und das wird es ja von den meisten. privat nutze ich es, um kontakt zu halten mit meiner familie in den usa, sogar mit meiner tochter hier am gleichen ort, ich nutze es für bankgeschäfte, ebay usw. es ist ein fester bestandteil meines lebens. einen lieben gruss an euch marie
Hallo Marie und @all, fast alle Ärzte, bei denen ich in Behandlung bin, schätzen meine "Patientenmündigkeit". Die Ausnahme bildete mein alter Gynäkologe, bei dem ich vor einigen Jahren wegen Dauerblutungen war. Als ich ihm das sagte, meinte er, woher ich den wissen wolle, dass das Blut aus der Vagina kommt, das Blut könnte ja auch aus der Blase oder dem Darm kommen. Ich zu ihm: "Sicher nicht - nicht die Hose ist voll, sondern der Tampon." *lächel* Dann meinte ich zu ihm, dass ich wegen der großen Beule am rechten Unterbauch eine große Zyste o.ä. als Auslöser der Blutungen vermute. Er: "Sie sollen sich nicht selbst diagnostizieren, das macht der Fachmann, und der bin ich!" Diagnose nach der Untersuchung: grapefruitgroße Eierstockzyste, die alsbald samt Eierstock und Eileiter entfernt werden musste ... Mit meinem Hausarzt hingegen kann ich absolut gleichberechtigt reden, d.h. wir überlegen uns gemeinsam irgendwelche Strategien. Teilweise bittet er mich sogar um medizinische Informationen (u.a. aus dem Internet) oder praktischen Rat aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen - erst vorletzte Woche z.B. wegen Portnadeln. Die Infos zu den verschiedenen Systemen bzw. Abmessungen dieser Nadeln hatte ich natürlich aus dem Internet. Ich denke, in der Arzt-Patienten-Kommunikation kommt es wie immer im leben sehr auf das WIE an, auf beiden Seiten. Liebe Grüße von Monsti