Seronegative Polyarthritis - Mtx Basistherapie?

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Kerstin_K, 24. August 2022.

  1. Kerstin_K

    Kerstin_K Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. August 2022
    Beiträge:
    2
    Hallo zusammen,

    seit gestern habe ich die Diagnose seronegative Polyarthritis - mein Blut zeigt keinerlei Antikörper oder Rheumafaktor, nur leicht erhöhte Entzündungswerte. Seit ca. 3 Monaten habe ich starke Schmerzen an allen Gelenken, das kam ganz plötzlich, ohne Vorankündigung, über Nacht! Bin eines Morgens aufgewacht und konnte kaum mehr aufstehen, alles tat weh.
    Der Orthopäde hat im Ultraschall überall teils recht starke Gelenkergüsse gefunden. Überweisung zum Rheumatologen, dort eben die etwas unspezifische (für mich persönlich zumindest) Diagnose. Symptome außer der Gelenkschmerzen und anfänglicher Abgeschlagenheit habe ich nicht.
    Ich habe mit 25 mg Kortison angefangen, bin jetzt seit gestern bei 15 mg und soll im September mit Mtx anfangen (Spritzen). Ich muss dazusagen, dass meine Mutter mit Anfang 50 ebenfalls an RA erkrankt ist und inzwischen im Rollstuhl sitzt. Meine Tante hat ebenfalls RA. (Ich bin Anfang 40).
    Die Diagnose liegt natürlich gerade aufgrund der familiären Vorbelastung nahe, aber mich irritiert doch ein bisschen die Therapieform, da man ja nicht 100% sicher sein kann, dass es wirklich RA ist? Kann es nicht vielleicht ein anderer Auslöser sein, der die Gelenkschmerzen verursacht? (Borreliose wurde z.B. bereits ausgeschlossen, aber mein Epstein-Barr-Wert war erhöht). Ich hatte in den letzten Wochen und Monaten wirklich extremen Stress, kann es denn nicht auch davon kommen?
    Mein Gedankengang ist gerade, dass ich eine Basistherapie beginne und etwas therapiere, das ich gar nicht habe. Ich will nicht verleugnen, dass ich die Krankheit habe, aber was wenn nicht? Versteht jemand, was ich meine?
    Bin mir allerdings auch nicht ganz sicher, was die Alternative wäre - nichts nehmen und hoffen, dass es weg geht? Ist ja auch keine Lösung und unterbewusst habe ich natürlich immer den Gedanken: Was ist, wenn in der Zwischenzeit, während ich warte, meine Gelenke bereits angegriffen werden? Momentan ist, zum Glück, noch alles intakt (MRT und Röntgenbilder).
    War jemand von euch vielleicht in der gleichen Situation und würde sich mit mir austauschen?

    Liebe Grüße! Tina
     
  2. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    22. August 2009
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    8.178
    Hallo Tina,

    und herzlich willkommen bei RO!

    Das Ding ist ja, dass man heutzutage nicht genau weiß, was das Immunsystem derart aus dem Gleichgewicht bringt, dass eine rheumatische Erkrankung entsteht. Man weiß nur, dass die Veranlagung dazu weitergegeben wird. Aber selbst mit der Veranlagung erkrankt nicht jeder.

    Da ist es in meinen Augen auch unerheblich, ob man seropositiv oder seronegativ ist. Wenn du nach drei Monaten eine Diagnose hast, ist das schon fast wie ein 6er im Lotto. Andere ohne Anzeichen im Blut tingeln jahrelang von Arzt zu Arzt und bekommen keine Behandlung, während die Gelenke Schaden nehmen.

    Wenn dir das Cortison gut geholfen hat, wovon ich jetzt mal ausgehe, dann würde ich schnellstmöglich mit dem MTX beginnen. Denn dieser Test mit dem Cortison ist ja auch aussagekräftig. Ohne Entzündungsgeschehen in deinem Körper hättest du gar keine Wirkung gehabt durch das Cortison.

    Lg Clödi
     
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  3. Lütten

    Lütten Bekanntes Mitglied

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    Beiträge:
    2.876
    Hallo Tina ,
    Ja bei mir ist es ähnlich. Seronegative,CCP-AK negative RA. Sonst nur leicht erhöhte Entzündungswerte. Röntgen zum Glück ohne Befund.
    Wie Clödi schon schrieb , wenn das Cortison hilft ist es ja schon ein Hinweis.
    VG Lütten
     
  4. Kerstin_K

    Kerstin_K Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. August 2022
    Beiträge:
    2
    Hallo Clödi, hallo Lütten,

    ganz lieben Dank für Eure Antworten. Clödi hat recht, dass das überhaupt bei mir diagnostiziert werden konnte ist sowieso ein Wunder. Da hatte ich das "Glück" (wenn man das mal so nennen mag), dass da bei mir durch meine Mutter eine genetische Prädisposition vermutet wurde und ich auch die letzten Jahre ein paar Merkmale hatte, wie mehrere Iritis-Schübe usw. Es bleibt eine Restverunsicherung, ich bin jemand, die immer alles zu 100% erklärt und bewiesen haben möchte, aber mir ist sehr bewusst, dass das in der Medizin gar nicht möglich ist ;-)
    Ich werde mit meiner Kortison-Dosierung wohl erstmal wieder ein wenig hoch gehen müssen, denn nachdem ich gestern von 20 auf 15 gegangen bin, habe ich heute starke Schmerzen im Handgelenk. Und dann werde ich demnächst wohl mit dem Mtx anfangen.

    Liebe Grüße, Tina
     
  5. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    22. August 2009
    Beiträge:
    8.178
    Versuche es doch mal ein paar Tage im Wechsel von 15 und 20mg pro Tag. Vielleicht schaffst du es dann bei 15mg zu bleiben.
    Wenn es gar nicht funktioniert, auf jeden Fall den Arzt befragen.

    Gute Besserung und viel Erfolg für deine weitere Therapie mit MTX.
     
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