Selbstcoaching etc.

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von tilia, 22. Mai 2022.

  1. tilia

    tilia Bekanntes Mitglied

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    Hallo liebe @Maggy63 ,
    diese Frage, was ich möchte, kann ganz schön anstrengend sein, oder? Finde ich jedenfalls. Man kann sie bis ins letzte Detail stellen, selbst in einer auswegslosen Situation: Im Kurs zum Selbstcoaching erzählte eine Teilnehmerin, sie lebe in einer schönen, bezahlbaren Wohnung, verstehe sich gut mit fast allen Nachbarn - Aber! Ein unmittelbarer alkoholkranker Nachbar würde sie verzweifeln lassen: Durch die dünne Wand höre sie sein Erbrechen und andere unangenehme Geräusche. Sie überlege, umzuziehen. Allerdings gehe die Chance, noch einmal eine solche Wohnung zu finden, gegen Null. Die anderen Nachbarn baten sie, doch dazubleiben. Eine auswegslose Situation?
    Sie sollte sich vorstellen, wie sie sich fühlen wolle und was sie tun könne, wenn der Alkoholiker unangenehm in Aktion trete.
    Sie wünschte sich Gleichmut und nahm sich vor, auch in ein anderes Zimmer zu gehen, wo sie ihn nicht hörte.
    Ob das klappt, wird sie sehen, denke ich. Ich weiß nicht, wie es für sie ausgegangen ist, aber ich glaube, wenn sie diesen "Möchte-Prozess" bis zum Äußersten weiter geht, weiß sie, ob sie bleiben kann oder doch eine andere Wohnung finden muss.
    Das hat mich sehr beeindruckt. Ich finde, das gibt noch einmal neuen Spielraum...

    Ich denke, in extremen Situationen kann man schwerlich gelassen sein. Man kann es sicher trainieren und aus seinen Erfahrungen schöpfen. Aber man hat ja auch noch ein natürliches "Alarmsystem", das einen beschützen möchte und dies manchmal auch tut.
    Oder wenn man vor Schmerzen nicht weiß, wohin mit sich, fallt Gelassenheit schwerer...
    Es ist sicher sehr wohltuend, wenn man von einem tiefen Glauben aufgefangen werden kann, wie z.B.Mizi schreibt.

    Und die Sache mit den politischen Ereignissen ist wirklich schwierig, finde ich. Es wird ja immer gesagt, man solle sich allem möglichen stellen. Meiner Meinung nach ist das jedoch unmöglich, zu viel für einen Menschen, nicht auszuhalten...
    Und doch habe ich den Wunsch, mich in der Welt zu orientieren: Wie geht es dir damit?

    Liebe Grüße
    tilia
     
  2. Das ist eine sehr interessante Frage und treibt auch mich um...Aber genau wie ihr, bin ich seit der Erkrankung nicht mehr so belastbar. Seitdem ich zu Hause bin, versucht man sich manchmal aber auch mit den Medien abzulenken, besonders in der Zeit, als ich quasi nur noch gelegen habe. Letztlich hat mich das aber nur noch aufgeregt und mir nicht gut getan....Ich finde, die Medien stürzen sich heutzutage so extrem auf alles, alles wird auseinander gepflückt und nur noch in den dramatischsten Farben dargestellt, jedes Püpschen muss analysiert werden. Ständig hat man die Apokalypse vor Augen....Menschen werden auf gemeine Weise im Internet oder Fernsehen fertig gemacht und demontiert. Dazu die eigenen Sorgen wegen der Krankheit und sonstige, das hat mich überfordert und ich habe schließlich auch für mich beschlossen, mir das nicht mehr anzutun. Daher schalte ich die Nachrichten direkt weg und ignoriere auch hier bei RO politische Themen.
    Ich persönlich finde, wir befinden uns schon seit längerem in keiner politisch guten Situation weltweit, dazu die Klimakrise, Corona, Kriege und sonstiges....also für mich ist das zu viel und ich war eigentlich immer ein politisch interessierter Mensch. Das einzige , was ich tue und nach wie vor für wichtig halte, ist wählen zu gehen und so hoffentlich einen kleinen Beitrag zu leisten.

    Viele Grüße
     
  3. Liebe @ManuSkript, :xyxthumbs:
    Mein Bauchgefühl (Intuition, Sensibilität) ist auch sehr ausgeprägt und ich hätte manchmal im Leben mehr darauf hören sollen.... Hab es meistens bereut, wenn ich es nicht getan habe :D
    Gut, wie du das handhabst :)

    Viele Grüße
     
  4. Mizikatzitatzi

    Mizikatzitatzi Bekanntes Mitglied

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    @ManuSkript

    Das ist bei uns aufm Land ständig so. Mit der Zeit lernt man aber wem man vertrauen kann. Am Gartenzaun spreche ich grundsätzlich nur belangloses Zeugs.
     
  5. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ja das ist wahrscheinlich auch besser, denn was dabei rauskommen kann, wenn man mehr erzählt mussten wir auch schon erfahren. Mein Mann hatte da mal mit einem Nachbarn geplaudert unter anderem auch wegen unser beider Erkrankungen und Einschränkungen. Etwas später, einige Wochen danach klingelt es an der Haustür. Ein mir unbekannter Mensch steht vor mir und sagt: " Er hätte gehört das wir unser Haus und Grundstücke bald verkaufen wollen und er hätte Interesse daran". Ich sagte, ach was und wie kommen sie darauf und er meinte es ginge so rum und die Leute in der Gegend erzählten davon, weil wir sehr krank wären, es nicht mehr halten könnten und bald ins Alten/Pflegeheim möchten.
    Ich hab ihm dann gesagt das wir das gar nicht verkaufen wollen und es nicht stimmt was die Leute erzählen und mein Mann und ich haben nie irgendwelchen Nachbarn so etwas gesagt und wir auch noch drei erwachsene Kinder haben. Das war schon gruselig.
     
  6. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Mir geht es besser, seit ich mich eben nicht mehr allem und jedem stelle. Mein ganzes Leben war ich für alle und jeden da, habe mich selbst zurückgestellt, mir Schuhe angezogen, ob sie mir passten oder nicht, Hauptsache, die Mitmenschen waren zufrieden. Wie es mir selbst dabei ging, war da egal. Aber irgendwann kam der erste Zusammenbruch und damit das Nachdenken über mich selbst und mein Leben und dem, was ich eigentlich selbst will und brauche.
    Und was ich definitiv nicht brauche, ist künstliche Dramatik und Panikmache, was ich nicht brauche, sind die selbst geschaffenen angeblichen Probleme gewisser Leute, was ich nicht brauche, ist schlechte Stimmung und Streit wegen Banalitäten, was ich nicht brauche, ist eigene Überforderung, damit Andere zufrieden sind....
    Ich hab mich immer dafür zuständig gefühlt, dass es allen gut geht, dass sich keiner langweilt, dass sich keiner über Gebühr anstrengen muss... und dabei völlig übersehen, dass ich mir selbst damit schade.
    Deshalb mein Satz mit dem Egoismus, den musste ich tatsächlich erst lernen. Ich bin so erzogen worden, dass man alles erleiden und erdulden muss, dass es kein Entrinnen gibt, weil das Schicksal es so vorsieht und man nichts dagegen tun kann... Ich musste erst lernen, wer ich bin, wo ich stehe, wo ich Grenzen ziehen muss, wo ich mich durchaus zur Wehr setzen darf und kann...

    Es ist ein paar Jahre her, da saß ich heulend vor dem Fernseher und alle, die ganze Welt, tat mir leid. Überall Kriege, Hunger, Elend... Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, war richtig depressiv... Und dann hab ich drüber nachgedacht, wie ich selbst da helfen kann, ob ich selbst etwas dagegen tun kann, und bin zu der Erkenntnis gekommen: nein. Und dann hab ich den Entschluss gefasst, mich diesen Nachrichten nicht mehr auszusetzen.
    Genauso halte ich mich auch im persönlichen und privaten Umfeld von allem fern, was mich nur belastet und meinem labilen Seelenfrieden schadet.
    Mein persönlicher Egoismus 'im Kleinen'. Ich denke mir nur noch: ihr seid alle erwachsen, kümmert euch selbst um euer Leben. Um meins kümmern die sich nämlich auch nicht, also weshalb soll ich herhalten, und mir allen Sch* anhören? Mach ich nicht mehr. Für mich bin ich jetzt an erster Stelle. Punkt.

    Natürlich gibt es immer wieder Situationen im Leben, die Einen fordern oder auch richtig fertig machen, aber ich bilde mir ein, dass man für die echten Dramen im eigenen Leben mehr Kraft übrig hat, wenn man sich nicht immer für Andere(s) aufreibt.
    Nun hab ich natürlich den Luxus, dass ich mir meinen Tagesablauf jetzt selbst gestalten kann. Die Kinder sind groß, statt Arbeit jetzt Rente, die Verantwortung für die Eltern jetzt auch nicht mehr da... Ich geh auf die 60 zu (zumindest nach dem, was im Ausweis steht, innerlich bin ich da noch lange nicht...) und vielleicht ist es das, was man als Altersweisheit bezeichnet, wo ich gelassen bleibe, wenn andere sich aufregen... Wo ich für mich denke, ach das ist so dermaßen unwichtig und egal....
    Als ich jung war, war ich das reinste He-Männchen, ich bin schnell explodiert und hab mich über jeden Pups aufgeregt, das ist aber schon lange nicht mehr so. Vielleicht doch ein Nebeneffekt des älter werdens? Man sieht und bewertet ja dann doch vieles anders und der Fokus liegt dann auf anderen Dingen.
    Aber man kann auch in jungen Jahren lernen, wie man mit dem Leben umgehen kann, ohne selbst großen und überflüssigen Schaden zu nehmen. Vielleicht hätte ich mir selbst vieles ersparen können, hätte ich frühzeitig Therapien und Hilfen an die Hand bekommen, aber früher waren die Zeiten halt andere und da waren Themen wie Selbstliebe und Selbstfürsorge einfach nicht relevant. Oder einfach nicht bekannt? Keine Ahnung.
     
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  7. *huch* das ist schon heftig, Lagune ... tja, wie schnell doch in einer "Gerüchteküche" gekocht wird ...
     
    #27 25. Mai 2022
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 25. Mai 2022
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  8. Hallöchen Mizi

    Naja, kommt drauf an, welche Fragen gestellt werden. Welche Themen angesprochen werden.
    Doch es ist gut zu wissen, wo sich genau "die Fäden über Neuigkeiten" in einer Wohnsiedlung bündeln. :)

    *wink*
     
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  9. Ja Dankeschön ... :)
     
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  10. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ja das war wirklich heftig und seitdem sind wir noch vorsichtiger mit irgendwelchen Äußerungen. Obwohl das auch traurig ist, denn früher war es in unserer Straße ganz anders, als wir das Haus der Schwiegereltern übernahmen, aber nach und nach sind die älteren verstorben, so wie ja auch meine Schwiegereltern. Im Unterschied zu anderen haben wir das Haus und die Grundstücke, es ist nicht nur eines nach dem Ableben meiner lieben Schwiegermutter übernommen. Nach dem Tod von Schwiegermutter war es hier auch noch gut, aber nach und nach verstarben einige und die Häuser wurden verkauft oder abgerissen. Früher konnte man hier noch Nachbarn was erzählen und jeder hat geholfen oder sich gegenseitig geholfen. Seit einiger Zeit geht da kaum mehr was, fast die ganze Straße hat sich erneuert, der Charme und die Hilfsbereitschaft und Freundschaften sind im Laufe der Zeit verloren gegangen. Als älterer Mensch und Alteingesessener hat man hier mittlerweile nix mehr mitzureden und wird als alt und krank und gehört ins Altenheim abgestempelt. Ich vermisse unsere frühere Nachbarschaft sehr hier, einige Tod, andere ausgewandert.

    Sorry für das etwas Abkommen vom Thema, werde aber auch noch direkt was zum Thema schreiben. @tilia , ich hoffe das ist noch so okay was ich geschrieben habe und ich überlege noch direkt was zum Thema zu schreiben und finde es gut das du den Thread eröffnet hast.
     
  11. Mizikatzitatzi

    Mizikatzitatzi Bekanntes Mitglied

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    @Lagune

    Genau so ist es. Man muss sehr vorsichtig sein, wem man was erzählt.
     
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  12. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Hmmmm ....

    Das ist ein ganz schön tiefgreifendes Thema und es zeigt sich, dass damit eine Menge Emotionen, Lebenserfahrungen, Lebenserwartungen, Bedürfnisse und Enttäuschungen mitschwingen.
    Wenn man sich in eure Beiträge hier im Thread einließt, zieht das ziemlich große Kreise. Eigentlich geht es ja um Selbstcoaching, aber da spielen scheinbar ganz viele Dinge hinein. Es geht um Glauben, um Selbsterkenntnis, Selbstfürsorge, was will ich oder auch nicht usw.

    Über allem schwebt immer eine Problemsituation mit der jemand nicht klar kommt. Hier im RO könnte man meinen, dass das Leben mit einer chronischen Krankheit im Mittelpunkt steht und mit welcher Einstellung man am besten damit umgeht.
    In Wirklichkeit erwachsen aus jedem individuellen Lebens-Erfahrungshorizont völlig verschiedene Ansätze und Herangehensweisen für ein Selbstcoaching.

    Selbstcoaching ist bestimmt eine prima Sache um Realitäten in ein besseres Licht zu setzen und einen Blickwinkel auf eigentlich unangenehme Dinge so zu verändern, dass es einen weniger negativen Einfluss auf die eigene Wahrnehmung hat.
    Aber ist das nicht auch Realitätsverdrängung und ein stückweit Verweigerung Probleme aktiv anzugehen?

    Wenn z. B. ein Arbeitskollege oder von mir aus auch ein geschwätziger Nachbar oder ein Familienangehöriger einfach ein Arsch ist und nur Probleme und negative Energie erzeugt, wird meine eigene Einstellung zu dieser Person nichts an der Realität ändern, das dieser Mensch existiert und mich negativ beeinflusst oder? Im besten Fall kann ich diese Person meiden, aber wäre es nicht zielführender mal ganz offen auszusprechen, was mich am anderen so sehr stört? Warum machen wir uns ständig Gedanken darum, was andere über uns denken? Klar es braucht schon etwas Mut unangenehmen Menschen mal ehrlich zu sagen was man über sie denkt, es hat aber auch etwas herrlich befreiendes. Das ist auch eine Art von Selbstcoaching. :biggthumpup:

    Mir ist inzwischen völlig gleichgültig, was andere über mich denken. Familie, Nachbarn, Kollegen vollkommen gleich, nur die Menschen die mir lieb, wichtig und wertvoll sind, da ist es mir nicht egal. Aber ich weis mitlerweile glücklicher Weise auch recht gut welche Menschen das sind.

    Ähnlich ist es mit religiösem Glauben. Mit dem tiefen Vertrauen an einen Gott (warum eigentlich nicht Gott*in?), gibt man ja eigentlich in erster Linie mal Verantwortung ab und vertraut darauf, dass am Ende alles fein geregelt wird und wir sicher in warmer, leuchtender Liebe aufgefangen werden, wenn wir nur fromm genug daran glauben.
    Unterm Strich sind alle Religionen und Glaubensrichtungen gleich gestrickt. Sie haben nichts göttliches, sondern sind von Menschen gemacht um andere Menschen zu manipulieren und zu lenken und eine Art Wertesystem einzuführen, damit wir uns nicht alle gegenseitig die Köpfe einschlagen. Obwohl das global gesehen nicht wirklich funktioniert.
    Es liegt mir aber völlig fern irgend jemand in seinen religiösen Gefühlen zu verletzen oder gar von einem Gott abzubringen.
    Wenn Glaube oder Religion jemandem helfen mit schwierigen Lebenssituationen besser klar zu kommen, ist das ja grundsätzlich eine gute Sache und vielleicht ja auch eine Art Selbstcoaching.

    Ich denke ein gutes Selbstcoaching fängt damit an, herauszufinden wer man ist. Das klingt banal, aber ich habe den größten Teil meines Lebens nicht gewusst wer ich bin.
    Ich kenne auch sehr viele Menschen, die keine Ahnung haben wer sie sind. Nicht umsonst hecheln unmengen Leute Influenzern hinterher, weil sie scheinbar keine eigene Identität haben und lieber die Scheinidetität von anderen hätten.

    Es hat mich zwar schon früh interessiert wer ich wirklich bin, irgendwie hatte ich aber nicht die Zeit richtig darüber nachzudenken und andere Menschen lenkten viel zu lange mein Leben, ohne dass ich in der Lage gewesen wäre etwas daran zu ändern. Auf der jahrzehnte langen Expedition zu mir selbst habe ich dann festgestellt, dass es gut ist Dinge einfach mal zu tun, ganz intuitiv der ersten Emotion auch mal nachzugeben und nicht alles immer bis ins letzte Detail zu bedenken und immer Rücksicht auf andere zu nehmen. Eigentlich hatte noch nie jemand in irgend einer Weise Rücksicht auf mich genommen. Es wurde höchste Zeit mich selbst in dem Mittelpunkt meines Lebens zu stellen und bewusst Dinge zu machen die mir gut tun. Ganz ohne Egoismus aber mit einer gesunden Portion Selbstliebe :1luvu:. Auch das finde ich, ist Selbstcoaching oder?

    Aber auch sowas: Wer mich heute zu sehr mit seinem respektlosen Verhalten reizt, bekommt unmissverständlich die Meinung gegeigt.
    Wer mir nichts Gutes will und mir nicht gut tut, wird aus meinem Leben ausgeschlossen. Ich habe keine Zeit mehr für Arschlöcher (um mal Host Lichter zu zitieren). Viel zu viel Lebenszeit habe ich mit solchen Menschen verschwendet und mich mit ihrer schlechten Energie aufgeladen. Wahrscheinlich ist das Teil der Ursache meiner Krankheiten.

    Das wird aber alles nichts daran ändern, dass in der Welt viele schlimme Dinge passieren. Ich erteile mir selbst zwar von Zeit zu Zeit eine "Nachrichtensperre", weil ich diese ganze negative Energie der Geschehnisse nicht mehr ertragen kann, aber so zu tun, als wenn es das Alles nicht gäbe, einfach weil es schlimm und belastend ist, kann ich auch nicht. Ganz besonders über die Dinge, die in dieser Welt völlig aus dem Ruder laufen, sollte man mit möglichst vielen Menschen reden, um ein Bewusstsein zu schaffen, was falsch ist und was jeder Einzelne tun kann, damit es zukünftig besser wird. Den Kopf in den Sand zu stecken und alles Schlimme quasi zu verweigern, klappt mit dem Weltgeschehen genauso wenig wie mit unseren Krankheiten.

    Ich habe unheilbare Krankheiten die das Leben zu einer besonderen Herausforderung machen. Das ist eine Realität und die kann man auch nicht "schön choachen". Ich kann auch machen was ich will, ich werde dazu in diesem Leben keine positive Einstellung mehr bekommen. Ich kann es akzeptieren, damit Leben und versuchen das Beste daraus zu machen.
    Anders als bei allen anderen Dingen, die bisher in meinem Leben bedeutungsvoll waren und bei denen ich mit dem erlangten Wissen wer ich bin und was ich will, viel zu meinem inneren Frieden beitragen konnte, schaffe ich das in Bezug auf meine Krankheiten leider nicht.
    Ich nehme die Situation an und versuche nicht darunter zu leiden, sondern damit zu leben.
    Ja .... vielleicht ist das auch eine Art Selbstcoaching. :eyes:

    LG Manoul ;)
     
    #32 26. Mai 2022
    Zuletzt bearbeitet: 26. Mai 2022
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  13. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Sorry, ist ein kleiner Roman geworden. Es ist wohl ein bisschen mit mir durch gegangen :(
     
  14. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Danke für diesen Roman. Ich finde mich in vielen Dingen wieder.

    Allerdings kann ich mich von meinem Lieblingsmensch nicht trennen, weil er sich durch meine Krankheit, seine Angst um mich, mein Verhalten, meine Veränderung von der einst selbstbewussten Chrissi zum nachtragenden Supersensibelchen.... so verändert hat, dass wir gerade eine schwierige Phase durchleben, die wir aber nicht durch eine Trennung beenden wollen, sondern wieder zu einer liebevollen Beziehung zurückfinden wollen. Schwierige Sache, aber nach 40 Ehejahren wert, dran zu arbeiten.
    In dem Fall muss ich an mir arbeiten, denn ich bin der Schlüssel.
    Er reagiert ja sehr oft auf mich und sein Nervenkostüm ist ebenfalls sehr angeschlagen..
    Nur so kann sich unser Umgang miteinander wieder verbessern.
     
    Gunilla 7, tilia, Manoul und 2 anderen gefällt das.
  15. Hui Manoul ... sieht so aus, als hast Du ein Talent sogar ein Buch zu schreiben (Biografie, Memoiren ...?) *respekt*
    Hallöchen erstmal und nun muss ich nochmal Deinen "Roman" von Anfang an lesen ... :)
    *biiiiis gleich*
     
  16. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    Nein nein ... bisher nur technische Fachbücher o_O
     
  17. Siehste ... Dein Talent lässt sich gut erahnen ... :)

    Fein, dass Du diese "Gabe" hast ... !!!
     
  18. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    @ManuSkript
    Ich freue mich sehr über deine Resonanz :happy:
    Wir könnten bestimmt Tage und Nächte lang über solche und ähnliche Themen philosophieren. :juul: Ich liebe es mich auf diese Weise auszutauschen (gern auch kontrovers) und dabei meinen eigenen Horizont zu erweitern und Blickwinkel zu justieren.
    Auf deinen Anmerkungen muss ich jetzt aber erstmal ein bisschen "herumkauen", weil jetzt Frühstück angesagt ist. :rotaeye:

    LG Manoul ;)
     
    tilia gefällt das.
  19. Ja lass Dir erstmal Dein Frühstück schmecken, lieber Manoul .... und ... "verschluck Dich nicht" ... :)

    Auch bei mir gibt's erst jetzt mal Käffchen ... Käffchen.gif

    Ja, alles hat seine Zeit ... *wink*
     
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  20. Manoul

    Manoul Bekanntes Mitglied

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    östliches Ruhrgebiet
    Dazu könnte man ein eigenes, riesiges Thema aufmachen. Gehört jetzt hier leider nicht hin. Wäre aber natürlich trotzdem spannend.
    Nur soviel dazu, ich bin ein spiritueller Mensch, nur halt nicht mit Religion und ich finde den personifizierenden Begriff "Gott" ziemlich fehlleitend. :eyes:

    LG Manoul ;)
     
    tilia gefällt das.
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