seelisch mal wieder am ende (kräftiges ausjammern) - tut mir leid

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von tigge1979, 7. Dezember 2005.

  1. tigge1979

    tigge1979 Guest

    hallo ihr lieben,


    mehrere wochen war ich nun nicht mehr aktiv hier dabei, konnte aber zwischendurch immer mal wieder zumindest hier lesen.

    meine tochter bringt als kindergartenneuling seit dem sommer immer wieder infekte mit nach hause, die dann auf mich und meinen lebensgefährten übergehen.

    den vorletzten infekt habe ich verschleppt, es wurde eine bronchitis daraus und schließlich eine lungenentzündung.

    ich bekam erst nacheinander zwei antibiotikas, dann nr. 3 und 4 kombiniert. laut meinem hausarzt wird eine solche gabe normalerweise nicht ambulant durchgeführt und er riet mir dringend dazu, ins kh zu gehen.

    ich wollte nicht.

    wenn ich im kh liege, mache ich mir nur sorgen um meine familie, wie die unterbringung meiner tochter wohl funktioniert, ob alles klar ist usw. usf.

    ich war der meinung, nun alles auskuriert zu haben; stelle nun aber fest, dass meine lunge noch immer rasselt. ich habe seit letztem freitag wieder antibiotika (das 5. seit anfang oktober), da ich schon wieder einen neuen infekt habe.

    mein lebensgefährte versucht alles, um mich aufzuheitern und zu unterstützen. aber momentan ist mir alles zu viel.

    mir tut der körper so verflixt weh, ich bin totmüde und möchte nur noch meine ruhe.

    ich stecke in einer tiefen depression und freue mich wirklich regelrecht auf meine wöchentlichen gespräche mit meiner therapeutin.

    meine essstörung war so aktiv, dass ich kurz vor der einlieferung stand. mit müh und not habe ich mir nun wieder 4 kilo angefuttert und es k***tzt mich einfach nur noch an.

    ich fühle mich schlecht, ich sehe schlecht aus, ich komme schlecht mit meiner kleinen familie zurecht - momentan ist alles mal wieder schwarz.

    ich wünsche mir nichts mehr, als stationär in die klinik zu gehen - nicht wegen der essstörung, sondern wegen meiner seele. und ich werde ja doch nicht gehen.... ich kann mit fremden menschen im moment nicht um, mit einer neuen wohnsituation würde ich gar nicht klarkommen und meine tochter hat seelisch arg gelitten in den drei wochen, die ich im bett lag und sie quer durch die familie geschickt werden mußte, damit sie ordentlich betreut wird. da kann ich nicht für wochen in die klinik gehen oder sie mitnehmen. sie ist noch relativ neu im kindergarten und sooo sensibel. ich würde sie fünf schritte zurückwerfen - und das nur wegen mir.

    ich kann mir nicht vorstellen, von zuhause weg zu gehen. hier ist doch ein gewisser halt, meine stabilität - aber die ist sooo wackelig und im prinzip möchte ich nur meine ruhe.

    ich möchte mich nicht mehr fertigmachen müssen.

    und am schlimmsten empfinde ich im moment, dass es mir täglich schlechter geht - körperlich, meine ich. denn wenn meine seele leidet, zieht der körper nach. und das "nur" durch die fibro....

    ich möchte gern wieder aktiver bei euch sein - dann bin ich nicht so allein. ich fühle mich bei euch gut aufgehoben, und diejenigen, die mich hier schon länger kennen, wissen auch, dass das nur eine phase bei mir ist, wenn es mir so schlecht geht. dieses mal hat es mich zwar richtig erwischt, aber das wird schon wieder vorübergehen.

    soll ich mich darüber freuen ? dann habe ich wieder mein normales leben, meine normale realität..... und die ist echt bescheiden.

    vielleicht sollte ich doch eine höhere dosierung meines antidepressivas in erwägung ziehen. das verändert mir zwar so langsam aber sicher meine persönlichkeit, aber immerhin bin ich dann nicht mehr so wie jetzt.

    ich danke euch fürs ausjammern-dürfen. hoffentlich fühlt ihr euch um längen besser.

    ganz herzliche grüße



    manuela
     
  2. towanda

    towanda Neues Mitglied

    Registriert seit:
    5. November 2003
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    Hessen
    liebe Manuela,
    lass' dich mal umarmen von mir, du bist ja wirklich in einem richtigen tief. wochenlange lungenentzündungen und schmerzen und jetzt noch eine depression, da sollst du dich wohl nur noch in eine ecke zurückziehen und deine ruhe haben wollen. bitte mach' dich nicht noch zusätzlich fertig.
    auch wenn ich dich nicht persönlich kenne lese ich aus deinen zeilen, dass du ein sehr feinfühliger und liebenswerter mensch bist (schon alleine wie du dich um das wohl deiner tochter sorgst), dass aber im moment nicht sehen kannst.
    wenn dir die gespräche mit deiner therapeutin im moment so gut tun, könntest du nicht im notfall - und ich finde, dass ist jetzt einer - 2 oder 3 x pro woche zu ihr gehen? oder gibt es vielleicht die möglichkeit in eine tagesklinik zu gehen?
    ich war die letzten 3 wochen auch in einem ziemlichen tief mit sehr viel tränen und bin immer wieder erstaunt, wie schnell sich das ändern kann. ich habe seit einem jahr das große glück endlich einen therapeuten gefunden zu haben, wo ich das gefühl habe, mich wirklich entwickeln zu können, mich zu finden. und dann ist es manchmal nach einer sitzung mit ihm wieder ganz frei und lebendig in mir.
    du willst dich ja auch "finden" (und nicht mit antidepressiva "verändern" lassen) und stärker werden, um sagen zu können "die welt ist schön".
    ich umarme dich nochmal ganz sanft...
    herzlichst
    Towanda



    ;)
     
  3. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2005
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    900
    Ort:
    Berlin
    Liebe Manuela!

    Lass Dich erstmal drücken!
    Die Sorgen mit Deiner Tochter kenne ich nur zu gut. Bei mir fing der Wegener genau dann richtig an als sie in den Kindergarten sollte. D.h. wir hatte gerade mal 3 Tage zeit für die Eingewöhnung und dann musste sie schon den ganzen Tag dort hin. Sie wurde frühestens gegen 16:30 Uhr abgeholt. DAs war schon echt hart. Aber ich glaube eher für mich. Meine Tochter hat es ganz gut gemeistert. Sie war ja auch noch recht klein - gerade mal 10 Monate alt. Sie hat noch viel geschlafen udn die eine Erzieherin war richtig lieb. Hat sich hauptsächlich um sie gekümmert, da wir ihnen die Situation gleich erklärt hatte.
    Vielleicht gibt es ja wirklich die Möglichkeit, dass Du in eine Tagesklinik gehst oder mal die Großeltern/Freunde Deine Tochter in den Kindergarten bringen und abholen und sie erst abends wiederbringen. So hättest Du einen Tag richtig ruhe. Mir hat diese Hilfe damals wirklich sehr geholfen, als ich gerade wieder aus dem Krankenhaus raus kam.
    WEnn Du eine gute Therapeutin hast gibt es ja vielleicht wirklich die Möglichkeit sie derzeit mehr als einmal die Woche aufzusuchen. ist doch eigentlich ein Notfall bevor Du noch in ein tieferes Loch fällst und dann nachher richtig ausfällst.
    Fühl Dich nochmal richtig dolle gerdrückt.
    Alles liebe
    Kerstin
     
  4. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

    Registriert seit:
    7. Februar 2005
    Beiträge:
    465
    Ort:
    Harzer Umland
    Liebe Manuela,
    ich finde es bewundernswert, dass Du die Kraft hattest, hier über Deine Nöte so offen zu schreiben und ich hoffe für Dich, dass es Dir ein wenig gutgetan hat.
    Den Vorschlag, eventuell zweimal wöchentlich zur Therapeutin zu gehen, finde ich übrigens auch überlegenswert.
    Ich wünsch Dir, dass Du Dich bald aus dem Loch herausarbeiten kannst, dass die Schmerzen zurückgehen, dass es Dir einfach nur besser geht - fühl Dich umarmt,
    liebe Grüße
    JMCL
     
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