Schwangerschaft bei juv.chron Poyarthritis

Dieses Thema im Forum "Rheuma und Schwangerschaft" wurde erstellt von Petra, 25. September 2001.

  1. Petra

    Petra Guest

    Hallo alle zusammen,

    ich habe schon von Kind an (3.Lebj) cP und bin jetzt 36 Jahre alt.
    Nehme seit ca einem Jahr Arava und 5mg Prednisolon.Ich wünsche mir so sehr ein Kind und im Moment geht es mir richtig gut.Hat jemand Erhrfahrung damit, ob alles wieder anfängt wenn man zumindestens das Arava auswaschen lässt? Mein Kinderwunsch ist sehr stark, aber die Angst vor einem neuen Schub auch.
    Ich bin hin und her gerissen!
    Ich würde mich freuen von jemandem zu hören der ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
    Viele Grüsse von Petra
     
  2. Roxane

    Roxane Guest

    Liebe Petra!
    Dein Wunsch nach einem Kind ist verständlich. Aber nur Du kannst wissen , ob Du dieser Aufgabe gewachsen bist. Es reicht nicht, ein Kind gesund auf die Welt zu bringen, die Probleme für eine rheumakranke Mutter beginnen dann erst.Du mußt selber entscheiden ,ob Deine körperliche Verfassung gut genug ist , damit Du langfristig für ein Kind sorgen kannst. Auf Hilfe ist man auch angewiesen ( Oma, Schwester, Ehemann), allein geht es fast nicht. Schließlich mußt Du auch eventuelle Krankenhausaufenthalte bei Dir einplanen.
    Meine Tochter ist jetzt mit 13 aus dem Gröbsten raus, ich habe cP seit mind. 13Jahren und die Zeit nach der Geburt war sehr sehr schwer.
    Alles Gute und viele Grüße von Roxane
     
  3. Kathrin

    Kathrin Guest

    Hallo Petra,

    ich habe seit 6 Jahren CP und zuletzt auch Arava genommen. Hab es wegen Kinderwunsch und weil es mir nicht richtig geholfen hat abgesetzt, d.h. unter ärztlicher Aufsicht ausgewaschen. Meine Kortisondosis habe ich nun reduziert, weil ich ganz einfach auch sichergehen möchte, was eine Schwangerschaft betrifft. Ich muss sagen, dass es mir so ganz gut geht, ohne Arava. Meine Entzündungswerte haben sich erstaunlicherweise verbessert, nur jetzt durch die Kortisonreduzierung ist es etwas mehr geworden. Mein Arzt riet mir auf jeden Fall zur Schwangerschaft, dass wäre die beste Medizin.
    Ich kann auch sagen, da ich schon ein Kind (9Jahre) habe und sehr wohl weiß worauf ich mich einlasse. Es kommt auch immer darauf an, welche Gelenke betroffen sind. Vor 2 Jahren hat mir jeder Arzt gesagt, mit meinen kaputten Handgelenken kann ich bald nichts mehr machen. Aber die sind zum Stillstand gekommen, also ich kann alles machen damit.
    Ich kann Deine Angst schon verstehen, geht mir genauso, aber ich hab es für mich schon entschieden und bereue bis jetzt nichts.

    Sorry, ist wohl ein bisschen lang geworden, wenn Du noch Fragen hast, ich beantworte sie Dir gern.
    Also bis dann, Kathrin.
     
  4. Petra

    Petra Guest

    Hallo Katrin,
    Vielen Dank für Deine Mail. Habe noch paar Fragen!Verrätst Du mir dein Alter und wieviel Kortison du jetzt nimmst?
    Gibt es irgentwelche Medikamente die man nehmen darf in der Schwangerschaft?
    Die grössten Sorgen mache ich mir während der Schwangerschaft, denn danach habe ich keine Angst mehr. Ich bin nicht alleine, habe liebe Eltern und ein sehr verständnissvollen Mann. Auserdem hatte ich schon öfters Kinder für längere Zeiz zu Besuch und das war immer super. Sie wissen schon, dass ich eben manches nicht mit ihnen machen kann, doch das hat sie nicht gestört. Kinder gewöhnen sich schnell an solche Situationen.

    Nun alles Gute für Dich, uns Tschüss sagt Petra
     
  5. Michaela

    Michaela Guest

    Hallo Petra,

    also ich habe seit ca. 1 1/2 Jahren Rheuma. Bei mir sind am schlimmsten die Hände und die Füße betroffen. Ich bin allerdings anfangs sehr gut nur mit Schmerzmitteln klargekommen. Dann wurde ich im September letzten Jahres schwanger und habe während der gesamten Schwangerschaft keine Medikamente eingenommen, weil es mir wirklich super ging. Ich hatte absolut keine Schmerzen mehr. Vier Wochen nach der Entbindung ging es allerdings wieder los, und zwar viel schlimmer als vorher. Ich konnte meine Tochter manchmal nachts nicht mal aus dem Bett heben. Jetzt muß ich Cortison nehmen und habe noch Resochin bekommen, was ich allerdings noch nicht genommen habe, weil ich mich nicht so richtig traue wegen der Nebenwirkungen. Mein Arzt sagte allerdings, daß es ganz normal ist, daß es nach der SS schlimmer wird, wegen der Hormonumstellung. Also insgesamt kann ich Dir nur sagen, ich will noch ein zweites Kind bekommen, egal wie es mir geht. So ein kleiner Fratz läßt einen die Schmerzen oft vergessen und man hat einfach einen Ansporn, denn schließlich braucht ein Baby seine Mama. Ich habe es bisher nicht bereut!!!

    Liebe Grüße Michaela
     
  6. Kathrin

    Kathrin Guest

    Re: Schwangerschaft bei juv.chron Poyarthritis/an Petra nochmal

    Hallo Petra,

    nun ich bin fast 32 Jahre alt. Ich habe bisher 6mg Kortison täglich genommen. Habe es jetzt auf 4mg reduziert, doch ich denke ich muss wieder auf 6mg erhöhen. Mein Arzt hat mir das frei gestellt mit der Reduzierung und Erhöhung, wie es mir halt geht, bis 7,5mg täglich ist das kein Problem.
    Er hat mir auch eine Liste an Schmerzmitteln aufgeschrieben, die ich nehmen darf, natürlich im Notfall, aber auf keinen Fall in den letzten 3 Monaten.
    Nun ich denke während der Schwangerschaft wird es sicher besser gehen. Sorgen mache ich mir nur, wenn ich aus Unwisssenheit vielleicht doch Schmerzmittel nehme, und hinterher feststelle ich bin schwanger. Um das abzuklären bin ich in 2 Wochen nochmal beim Arzt.
    Es gibt auch ein Basismedikament, die Azulfidine RA, die man in der Schwangerschaft nehmen darf. Ich wollte es vorerst ohne versuchen, wenn es sich aber herausstellen sollte, dass es nicht anders geht, werde ich es wohl nehmen müssen.
    Nun Petra, ich denke auch wie Michaela, wenn Du dann ein kleines Würmchen im Arm hältst, dann hat man alles vergessen. Mein Sohn weiß auch, dass ich nicht alles mitmachen kann, aber dafür gibt es andere schöne Dinge die wir gemeinsam machen können. Und er wünscht sich nichts mehr als ein Geschwisterchen. Ich denke wir werden das schon packen.
    Wie steht eigentlich Dein Arzt dazu, was hat er Dir geraten?

    Also Petra, wenn Du möchtest, dann können wir uns gern weiter austauschen per e-mail. Ich kann Dir auch die Schmerzmittel noch aufschreiben.
    Alles Gute für Dich und liebe Grüße Kathrin.
     
  7. nati

    nati Guest

    hallo petra

    die schwangerschaft bei ra ist so ein kapitel für sich.die zusammenhänge zwischen hormonen und der aktivität der ra werden schon lange diskutiert.es ist bekannt,dass die aktivität eher abnimmt,nach der geburt aber um so so wahrscheinlicher verstärt wieder aufflackert.während der schwangerschaft können 60-80% der frauen mit einer besserung rechnen,15-20% bleibt unbeeinflusst und der rest reagiert mit einer verschlimmerung.wie gross jetzt die wahrscheinlichkeit ist,dass das kind auch an ra erkrankt?????
    doch sollte man meiner meinung nach eines nicht vergessen,die mutterschaft ist eine aufgabe,die nicht mit der geburt endet,sondern weit darüber hinausgeht.
    hinzu kommen später auch sicherlich psychische probleme.als mutter möchte man sein kind selbst betreuen und erziehen b.z.w. mit dem partner zusammen.es hört sich toll an,wenn man liebe eltern hat,die einem helfen.doch da liegen noch weitere schwierigkeiten begraben.die eltern haben meist einen anderen erziehungsstil als man selber.was wir als kinder nicht durften,darf das enkelkind garantiert.ich selber war 12 jahrelang alleinerziehende mutter mit großeltern.tolle sache kann ich da nur sagen.weiterhin weiss man auch nicht,wie lange die eigenen eltern noch einsatzfähig sind.sowas kann sich sehr schnell ändern.ausserdem,habe ich das recht,meine eltern über so einen langen zeitraum einzuplanen?haben sie nicht nach all den jahren erziehungsarbeit,die sie an uns geleistet haben,ein recht auf ihr eigenes leben??????????entbehrungen und opfer haben sie in ihrem leben doch schon genug auf sich genommen.wie heisst es doch immer so schön:wenn die kinder erstmal aus dem haus sind,dann........und dann kommen wir wieder an und bestimmen über ihr leben.
    auch ich hatte einen zeitpunkt,wo ich gerne noch ein zweites kind gehabt hätte.habe davon so schwer es mir damals auch gefallen ist abstand genommen.
    jetzt noch ein gedanke zu der frage:wie gross ist die wahrscheinlichkeit,dass mein kind an ra erkrankt.es muss ja nicht sofort im kleinkindalter passieren.kann auch irgendwann im laufe seines lebens sein.was sage ich meinem kind wenn es fragt:mama,hast du gewusst,dass die möglichkeit bestand,dass ich an ra erkanken kann?warum hast du mich dann in die welt gesetzt?und du sagst ihm dann:ich brauchte damals eine aufgabe und das gefühl gebraucht zu werden,um mit meiner ra besser fertig zu werden!?!?!????
    ich will hier niemandem eine schwangerschaft ausreden.das ist und bleibt eine persönliche entscheidung.meine meinung soll lediglich noch einmal zum nachdenken anregen.denn mutterschaft mit ra ist endet einfach nicht mit der schwangerschaft.


    cu nati
     
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