Schmerzen Wirbelsäule ohne Befund

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von Lotti18, 3. Januar 2023.

  1. Lotti18

    Lotti18 Neues Mitglied

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    Hallo.

    Ich bin trotz monatelanger Schmerzen vor allem an der Wirbelsäule noch ohne Diagnose. In meiner Familie gibt es verschiedene rheumatische Erkrankungen unter anderem Morbus Bechterew. Allerdings wurden im Blut keine Entzündungswerte gefunden. Auch im Mrt wurden keine Hinweise auf eine Entzündung gefunden. Das wurde aber ohne Kontrastmittel durchgeführt. Man sieht lediglich chondrotische Veränderungen und Kyphose an Bws und hws. Dort hab ich auch die meisten Beschwerden. Die Ärzte haben das abgetan als Verschleißerscheinung allerdings bin ich erst 21 und habe bis vor ein paar Monaten immer Sport gemacht. Ist es möglich, dass Entzündungen ohne Kontrastmittel übersehen werden? Oder Abnutzungen an der Wirbelsäule andere Gründe haben? Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen und kann mir weiterhelfen.
     
  2. Tris

    Tris Bekanntes Mitglied

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    Hallo @Lotti18

    Willkommen auf RO! :)

    Ich habe eine axiale Spondylarthritis. Bei mir hat es auch mit ca. 21 Jahren angefangen, und bis heute sieht man auf den MRT Bildern ohne Kontrastmittel recht wenig.
    Ob man mit Kontrastmittel mehr sehen würde kann ich nicht beurteilen.
    Auch meine Entzündungswerte waren die ersten Jahre meistens unauffällig.

    Abnutzung kann schon verschiedene Ursachen haben, zb zu belastender Sport. Aber ich denke da müsste man schon leistungsmäßig Sport betreiben. Was für Sport hast du denn gemacht?

    Da du rheumatische Erkrankungen in der Familie hast, liegt der Verdacht ja eigentlich schon nahe, dass da bei dir etwas schlummern könnte...

    Warst du denn in der Rheumatologie in Behandlung schon oder bis jetzt nur bei Orthopäd*innen?

    Lg Tris
     
  3. Lotti18

    Lotti18 Neues Mitglied

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    Hallo!
    Danke für eure schnellen Antworten. Ich bin mein ganzes Leben lang schwimmen gegangen und hab in den letzten Jahren Kraftsport gemacht allerdings nicht in übertriebenem Maße. Die gefundenen Veränderungen sind wohl auch nur gering sodass die Ärzte gar nichts weiter machen wollen. Allerdings hab ich enorme Schmerzen, die sich auch auf die Nerven legen. Ich weiß nicht, ob solche Beschwerden auch bei so geringen Veränderungen entstehen können. @Tris wie äußert sich bei dir die axiale Spondylarthritis?
    Bei einem Rheumatologen hab ich leider erst in ein paar Wochen einen Termin, aber bei den Blutwerten von meiner Hausärztin hat man weder Entzündungswerte noch einen Rheumafaktor gefunden.
     
  4. francop

    francop Aktives Mitglied

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    Letztendlich haben die ja so wie du schreibst einen leichten Knorpelschaden und etwas Fehlstellung festgestellt, dass kann durchaus schon alles sein und ist oftmals zwar sehr langwierig, aber in den Griff zu bekommen. (grob gesagt: Physio, Kräftigung und Hilfsmittel)

    Natürlich gäbe es noch viele andere Möglichkeiten, aber es scheint ja erstmal scheint ja die Abnutzung eher durch die Fehlstellung ursächlich zu sein.

    Was ich täte:
    Zweitmeinung von anderen Orthopäden
    Hilfsmittel (nach Beratung durch Ortho) Rückengeradehalter, ggf Einlagen für Schuhe
    Physio
    Kraftübungen (nach Beratung durch Otho)
    Tagebuch über Schmerzen: Wann, Wie stark usw., welche Aktivität

    Wenn du etwas rheumatisches befürchtest, dann schon mal nach einen Termin suchen. Fürchte das wird nicht so einfach und braucht bestimmt ein paar Monate.

    Bezüglich Entzündungen: MRT ist schon recht gut, aber normalerweise kommen noch Blutwerte hinzu. Ist da bei dir was auffällig?
     
  5. Tris

    Tris Bekanntes Mitglied

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    Hey @Lotti18

    Bei mir hat es bis jetzt einen eher milden Verlauf zum Glück.
    Angefangen hatte es mit ca 21 Jahren, dass ich nicht mehr länger als 5 Minuten ohne Schmerzen sitzen konnte und mir dann immer das rechte ISG/ der untere Rücken weh getan hat.
    Dann hatte ich über die Jahre verschiedenste Sehnenprobleme und Ansatzentzündungen. (Achillessehnen, Handgelenk, Plantarfaszie, Beckenkamm, Daumensehne usw)
    Schmerzen am Nacken und der BWS habe ich so gut wie immer, verschieden stark ausgeprägt.
    In den schlechten Phasen wache ich so ab ca 3 Uhr auf weil mein Rücken umd meine Flanken weh tun. Dann muss ich mich bewegen und kann dann nochmal schlafen.
    Mir tut vor allem Wärme (außer in den Akutphasen) gut und wenn ich mich viel bewegen kann. Lange liegen/ sitzen ist nicht gut, vor allem nicht auf Bierbänken ohne Lehne und im Auto.

    Wann merkst du es denn am Meisten?

    Lg Tris
     
  6. Tris

    Tris Bekanntes Mitglied

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    Achja und die Spondyloarthritiden sind seronegativ, d.h. da hat man keinen Rheumafaktor.
    Und auch nicht unbedingt erhöhte Entzündungswerte, v.a. am Anfang muss das nicht sein.
     
  7. Lotti18

    Lotti18 Neues Mitglied

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    @francop vielen Dank für den Ratschlag. Wahrscheinlich werde ich mir einen anderen Orthopäden suchen. Mein jetziger hat mir nur einmal Physiotherapie verschrieben. Die hat leider nichts geholfen, weil die dort statt Krankengymnastik immer nur Massagen gemacht haben, um Blockaden zu lösen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass ich so derartig schlimme Beschwerden habe, obwohl ich immer Sport gemacht habe. Während andere aus meinem Umfeld sich nie bewegen und trotzdem gut klarkommen. Deshalb denke ich, das muss noch eine andere Ursache haben. Blutwerte waren aber immer normal.

    @Tris Wie wird deine Spondyloarthritis denn behandelt, wenn du trotzdem immer noch Schmerzen hast? Bei mir sind Schmerzen im Brustkorb an einer bestimmten Stelle immer da seit Monaten egal ob in Ruhe oder Bewegung. Die Beschwerden an der hws zeigen sich vor allem durch ein Gefühl als würde mein Hals meinen Kopf nicht mehr halten können. Das ist am schlimmsten, wenn ich lange sitze. Muss dann meistens meinen Kopf mit der Hand abstützen. Und dazu kommen Kopfschmerzen und kribbeln in den Füßen wohl aufgrund von Nerven denke ich.
     
  8. Tris

    Tris Bekanntes Mitglied

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    Hi Lotti,

    Ich nehme momentan auf Bedarf morgens und abends je 30 mg Etoricoxib. Höhere Dosen macht mein Magen trotz Pantoprazpl leider nicht lange mit.
    Wenn die Sehnenansätze akut entzündet sind kann ich kurzfristig auf 60 oder 90 mg am Tag hochgehen, aber dann muss ich mit dem Essen sehr aufpassen, weil ich dann schnell mit einer Ösophagitis reagiere.

    Da sich in letzter Zeit aber die Beschwerden häufen und die Intetvalle in denen die Schmerzen wenig sind immer kürzer werden, denke ich mit meinem Rheumatologen getade darüber nach auf ein Biologikum umzusteigen.
    Ich bin da selbst grade recht unentschlossen weil es halt so auf der Grenze ist, ob das schon nötig ist oder noch nicht.

    Dazu habe ich zweimal die Woche Physiotherapie mit Wärme. Das hilft mir sehr und wenn ich mal länger nicht gehen kann, dann merke ich das sofort.

    Ich versuche auch auf meine Ernährung zu achten. Wenig Zucker, wemig Schweinefleisch. Kurkuma und Zimt ins Müsli. Vit D3 und B-Komplex nehme ich. Und Weihrauchkapseln.

    Auch mit CBD-Öl habe ich gute Erfahrungen gemacht.
     
  9. Schosl

    Schosl Bekanntes Mitglied

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    Hallo
    ich habe Morbus Bechterev im Frühstadium, noch nicht im Röntgen nachweisbaren Bereich und HLA B27 negativ. Bei mir waren im MRT ohne Kontrastmittel Reizung im ISG Bereich sichtbar. Der Rheumatologe hat dann noch Tests gemacht und das finale Kennzeichen war dann das Verhalten in der Nacht. Da werden die Schmerzen unterer Rücken / ISG mit Zug bis zu den Oberschenkel so schlimm, dass ich aufwache und mich bewegen muss. 10 Minuten rumlaufen und rumzappeln, dann kann ich mich wieder hinlegen und weiterschlafen. Das führt dann zur Müdigkeit und man ist auf kurz oder lang abgeschlagen. Ich hatte auch schon entzündete Augen. Und ich habe psoriasis Arthritis.
    Mit Medikamenten, aktuell MTX und Cosentyx geht es schon ganz gut.
    Mir hilft immer Wärme mit Moorpackungen und Bewegung.
    Der Orthopäde hat’s nicht gefunden, sondern der Neurologe hat bei mir das MRT angeordnet und der Rheumatologe hat in der Findungsphase der Diagnose alles irgendwann in den richtigen Zusammenhang gebracht.
    Ich würde auch mal schauen, ob Du einen Termin beim Neurologen bekommst, weil am Rücken gibt es auch viele Nervenbahnen.
     
  10. Lotti18

    Lotti18 Neues Mitglied

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    @Schosl Vielen Dank für deine Antwort. Ich dachte am Anfang auch an Morbus bechterew, weil es in der Familie liegt und viele Symptome passen. Hattest du denn am Anfang Entzündungswerte im Blut? Weil es bei mir keine gab und der HLA B27 negativ war, wurde es ausgeschlossen. Das mit dem Neurologen ist eine gute Idee. Mal schauen, ob ich eine Überweisung kriege. Meine Hausärztin ist allerdings nicht so kooperativ, da man ja im mrt nicht viel gesehen hat.
     
  11. Money Penny

    Money Penny Bekanntes Mitglied

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    Bei mir ist es wie bei Schosl und Tris.
    Blutwerte waren immer top.
    Es fing schleichend an und trotzdem bekam ich Untersuchungstermine beim Rheumadoc.
    Der Doc wußte ganz genau, dass sich es spät zeigt.
    Etwas war immer auffällig: der Beckenbereich schmerzte immer stärker, als die anderen
    Stellen. Da sah man am Anfang nix. Ich war da auch sehr enttäuscht
    . Fühlte mich wie ein Lügner.
    Auch bei den Gelenken war es so. Es schmerzte mal das Handgelenk, dann der Fuß usw. .
    Sehen konnte man ,wie immer, nix.
    Erst über die Jahre, zeigte sich das Gesamtbild.
    Es kommen auch immer noch Sachen dazu. Leider.
     
  12. Lotti18

    Lotti18 Neues Mitglied

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    @Money Penny
    Danke auch dir für deine Antwort. Ich fühle mich langsam auch wie eine Lügnerin und meine Hausärztin schiebt alles nur auf die Psyche. Dass sich manches erst nach Jahren zeigt, klingt schrecklich. Zur Zeit bin ich fast nur noch zu Hause, weil die Schmerzen so schlimm sind. Wie wurde bei dir dann die Diagnose gestellt?
     
  13. Money Penny

    Money Penny Bekanntes Mitglied

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    Ort:
    Niedersachsen
    Erst der Rheumadoc , der hat mich dann in eine Klinik eingewiesen.
    Nach vielen Untersuchungen wurde die Diagnose bestätigt.
    Die haben mich aber auch auf den Kopf gestellt.
    Und da wurde ich endlich mit den richtigen Schmerzmitteln und Biologika eingestellt/ behandelt.
    Dort arbeitet eine bekannte Rheumatologin.
     
  14. Schosl

    Schosl Bekanntes Mitglied

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    Hallo @Lotti18 meine Entzündungswerte sind immer leicht erhöht.
    Bei mir war es auch ne lange Suche. Aber bei mir hat man im MRT auch schon was entzündliches gesehen. Diagnosen sind meist langwierig. Wie @Money Penny sagt, man kann auch was mit Rheuma haben, ohne dass es sich gleich im Blut oder Röntgen nachweisen lässt.
    Auch wenn es zäh ist: dran bleiben, Termine machen. Und auch der Orthopäde kann eine Überweisung zum Neurologen ausstellen. Es muss nicht immer alles über den Hausarzt gehen. Aber jetzt bereite dich erstmal auf den Besuch beim Rheumatologen vor. Schreib deine Beschwerden auf, dann vergisst du im Gespräch nix und stellst alles realistisch dar. Nix schönen, sondern raus mit dem echten Erlebten. Gut ist auch die Fragen, die du hast, vorher nochmals überlegen.
    Und man ist kein Lügner o.ä, wenn der Doc nicht gleich was findet, die Diagnostik ist komplex. Und zur Nit gibts immer noch ne Zweitmeinung, die man einholen kann.
     
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