Schlechte Erinnerungen löschen Cannabis wird in der modernen Medizin zunehmend in der Schmerztherapie eingesetzt. Seine Wirkstoffe ähneln körpereigenen Botenstoffen und aktivieren die selben Rezeptoren im Gehirn. Die Münchner Anästhesiologin Shahnaz Christina Azad zeigte nun, wie das Endocannabinoidsystem eine maßgebliche Rolle beim Auslöschen unangenehmer Erinnerungen spielt. Sie erhofft sich daraus neue Behandlungsmethoden bei posttraumatischen Belastungsstörungen, Phobien sowie bestimmten Formen von chronischem Schmerz. Im Tierversuch wies die Forscherin nach, dass nur Mäuse antrainierte Angstreaktionen wieder vergessen können, deren Gehirn über Cannabinoid-1-Rezeptoren verfügt. Wurden die Mäuse an unangenehme Erlebnisse erinnert, erhöhte sich bei ihnen der Ausstoß von Endocannabinoiden, die die Erinnerung mehr und mehr dämpften. Besonders hoch waren die Wirkstoffkonzentrationen in der Amygdala, jenem Teil des Gehirns, der stark an der Verarbeitung von Sinneseidrücken und der Steuerung von Gefühlen beteiligt ist. Rauchen, um zu vergessen: www.mpg.de , www.mpipsykl.mpg.de , www.nature.com