Welke Rosen In einem Buche blätternd fand ich eine Rose welk, zerdrückt, und weiß auch nicht mehr,wessen Hand sie einst für mich gepflückt. Ach, mehr und mehr im Abendhauch verweht Erinn rung;bald zerstiebt mein Erdenlos,dann weiß ich auch nicht mehr,wer mich geliebt. Von Nikolaus Lenau
Blauer Sommer Ein blauer Sommer glanz- und glutenschwer Geht über Wiesen, Felder, Gärten her. Die Sonnenkrone glüht auf seinen Locken, Sein warmer Atem läutet Blütenglocken. Ein goldnes Band umzieht die blaue Stirne, Schwer aus den Zweigen fällt die reife Frucht Und Sens' und Sichel blitzt auf Flur und Feld, Und rot von Rosen ist die ganze Welt. Karl Busse (1872-1918)
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Ach hätte die Rose Flügel, sie flöge hinüber zu dir, und brächte dir tausend Grüsse, und du wüsstest sie kämen von mir. O könnte die Rose singen, ich sendete sie an dich und sie sänge dir dieses Liedchen, und du dächtest dabei an mich. Sie kann nicht fliegen, nicht singen! Ich bin die Sehnsucht so müd, drum fliege ich selber und bringe dir Gruß und Rose und Lied. (R. E. Wegener)
WILDE ROSEN. Ich ging im Wald in schönen Junitagen, Da sah ich einen Birnbaum vor mir ragen Mit seinen Zweigen stolz und dunkelgrün. Doch, welch' ein Wunder! Nahe seinem Gipfel Aus seinem Laub, dicht unter seinem Wipfel, Da sah ich hundert wilde Rosen blühn. Ich trat hinzu, das Räthsel zu ergründen, Und seltsam ist es, was ich muss verkünden Und was ich dort nach langem Suchen fand: Aus Dorngestrüpp kam eine lange Ruthe, Die hin und her mit ungebeugtem Muthe Sich durch des Baumes Aeste aufwärts wand. Und war es auch in Finsterniss geboren - Das kleine Reis hat nicht den Muth verloren, Es strebet tapfer auf zum goldnen Licht, Es tastet sich empor mit grünem Finger Und dreht und wendet sich in seinem Zwinger Und sucht und harrt und hofft und zaget nicht. O gebe Gott doch Allen die da streben, Sich aus der Finsterniss an's Licht zu lieben, Ein gut Gedeihn für redliches Bemühn, Und Muth und Kraft und freudiges Vertrauen, Damit auch sie des Sieges Stunde schauen, Damit auch ihre Rosen endlich blühn! Heinrich Seidel II. Sammlung
Ihr verblühet, süße Rosen Meine Liebe trug euch nicht; Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen Dem der Gram die Seele bricht! Jener Tage denk' ich trauernd, Als ich, Engel, an dir hing, auf das erste Knöspchen lauernd Früh zu meinem Garten ging. Goethe
Auch kleine Dinge können uns entzücken, Auch kleine Dinge können teuer sein. Bedenkt, wie gern wir uns mit Perlen schmücken; Sie werden schwer bezahlt und sind nur klein. Bedenkt, wie klein ist die Olivenfrucht, Und wird um ihre Güte doch gesucht. Denkt an die Rose nur, wie klein sie ist, Und duftet doch so lieblich, wie ihr wißt. Paul Heyse (1830-1914)
Stilles Verständnis An jedem Abend geh' ich aus Hinauf den Wiesensteg. Sie schaut aus ihrem Gartenhaus, Es stehet hart am Weg. Wir haben uns noch nie bestellt, Es ist nur so der Lauf der Welt. Ich weiß nicht, wie es so geschah, Seit lange küss' ich sie, Ich bitte nicht, sie sagt nicht: ja! Doch sagt sie: nein! auch nie. Wenn Lippe gern auf Lippe ruht, Wir hindern's nicht, uns dünkt es gut. Das Lüftchen mit der Rose spielt, Es fragt nicht: hast mich lieb? Das Röschen sich am Taue kühlt, Es sagt nicht lange: gib! Ich liebe sie, sie liebet mich, Doch keines sagt: ich liebe dich! Johann Ludwig Uhland (1787-1862)
Seerose Der Abend ist still und dunkel der See, im Schilfe leuchten die Rosen wie Schnee. Wir träumen zusammen im schwebenden Boot und schweigen in lastender Herzensnot. Es kommen die silbernen Sternelein und tauchen ihr Licht in das Wasser hinein; da kühlt ihr Händchen mein Lieb' in dem See ach! kühlte das Wasser auch unser Weh! Es hat keine Dornen die Wasserros' sie trägt den Frieden in ihrem Schoß. Bei ihr auf dem leuchtenden Seesgrund, da werden die Herzen alle gesund! Philipp, Fürst zu Eulenburg (1847-1921)
und noch einige schöne rosensites... http://www.rosenfoto.de/ http://members.aol.com/vdrbremen/Rezepte/rezepte.htm/ (rosenrezepte)
Das macht, es hat die Nachtigall Die ganze Nacht gesungen; Da sind von ihrem süßen Schall, Da sind in Hall und Widerhall Die Rosen aufgesprungen. Sie war doch sonst ein wildes Blut, Nun geht sie tief in Sinnen, Trägt in der Hand den Sommerhut Und duldet still der Sonne Glut Und weiß nicht, was beginnen. Theodor Storm
unter www.welt-der-rosen.de gefunden: [size=+2]Goethe, Johann Wolfgang von [/size] [size=+2](1749-1832)[/size] Ihr verblühet, süße Rosen Meine Liebe trug euch nicht; Blühtet, ach, dem Hoffnungslosen Dem der Gram die Seele bricht! Jener Tage denk' ich trauernd, Als ich, Engel, an dir hing, auf das erste Knöspchen lauernd Früh zu meinem Garten ging.
Als Allerschönste bist du anerkannt, Bist Königin des Blumenreichs genannt; Unwidersprechlich allgemeines Zeugnis, Streitsucht verbannend, wundersam Ereignis! Du bist es also, bist kein bloßer Schein, In dir trifft Schaun und Glauben überein; Doch Forschung strebt und ringt, ermüdend nie, Nach dem Gesetz, dem Grund Warum und Wie. Johann Wolfgang von Goethe
Die Phantasie Sie mag rosenbekränzt Mit dem Lilienstengel Blütentäler betreten, Sommervögeln gebieten, und leichtnährenden Tau Mit Bienenlippen von Blüten saugen. Oder sie mag Mit fliegendem Haar Und düstrem Blick Im Winde sausen Um Felsenwand - Und tausendfärbig Wie Morgen und Abend, Immer wechselnd, Wie Mondesblicke Dem Sterblichen scheinen : Laßt uns alle Den Vater preisen, Den alten, hohen, Der solch' eine schöne, Unverwelkliche Gattin Den sterblichen Menschen Gesellen mögen ! Johann Wolfgang von Goethe
.. Ich träume oft von einer bleichen Rose. Hell ragt ein Berg; sie blüht in seinem Schatten, Zum fernen Licht aufschmachtend mit dem matten Traumblumenblick aus ihrem dunklen Loose. Dann bangt sie mich; tief stockt mein Schritt im Moose. Doch weiter muss ich, muss das Ziel erreichen, Den Gipfel mit den immergrünen Eichen; So steh ich schwankend zwischen Berg und Rose. Denn wie sich auch mein Fuß bemüht zu kämpfen, Ich kann die süße Sehnsucht nicht mehr dämpfen, Aus ihrem Kelch den edlen Duft zu schlürfen. Da - Flügel - frei! - und an der Brust die Blume! Schon naht der Hain mit seinem Heiligtume, Wo auch die Rosen immer grünen dürfen. Richard Dehmel (1863-1920)
Es hat die Rose sich beklagt, Daß gar zu schnell der Duft vergehe Den ihr den Lenz gegeben habe. Da hab' ich ihr zum Trost gesagt, Daß er durch meine Lieder wehe, Und dort ein ew'ges Leben habe. Friedrich Martin von Bodenstedt (1819-1892)