ro-ler, nun seid ihr gefordert

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von bise, 12. März 2006.

  1. gisipb

    gisipb Neues Mitglied

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    Intressant

    Hallo Ihr Lieben :D

    hier erstmal ein Link:

    http://www.wer-weiss-was.de/theme64/article2682650.html

    Bundesministerium für Gesundheit (BMG):
    Wilhelmstr. 49, 10117 Berlin
    Fon: 018 88441 - 0
    Fax: 018 88441 - 4900
    info@bmg.bund.de

    Wahlkreisbüro in Aachen:
    Heinrichsallee 50-54, 52062 Aachen
    Fon: 0241 / 536640
    Fax: 0241/ 9039200
    ursula.schmidt@wk.bundestag.de

    Abgeordnetenbüro in Berlin:
    Platz der Republik, 11011 Berlin
    Fon: 030 / 227-75765
    Fax: 030 / 227-76883
    ursula.schmidt@bundestag.de

    @ ursula.schmidt@bundestag.de, ursula.schmidt@wk.bundestag.de,
    info@bmg.bund.de

    Fax: 030 / 227-76883, 0241/ 9039200, 018 88441 - 4900

    ******************************************************
    26.3.2006
    Frau
    Ulla Schmidt
    Bundesministerium für Gesundheit (BMG):
    Wilhelmstr. 49, 10117 Berlin

    Fon: 018 88441 - 0
    Fax: 018 88441 - 4900
    info@bmg.bund.de

    10117 Berlin


    Ihr Arzneisparmittelgesetz

    Sehr geehrte Frau Gesundheitsministerin Schmidt,

    das von ihnen geplante Gesetz haben der mich behandelnde Arzt, ich und meine dortigen Mitpatienten nicht nur gelesen, sondern auch darüber eingehend diskutiert.
    Sollte ihr Gesetzentwurf Wirklichkeit werden, muss das Gesetz befolgt werden.
    Dies steht für meinen Arzt und all seine Patienten fest.
    Sie haben uns allen versprochen, dass chronisch schwerst Kranke die medizinisch notwendige Versorgung auch zukünftig weiter erhalten werden.
    Für diese Zusicherung danken wir recht herzlich.
    Eine große Last ist uns Kranken damit genommen worden.
    Wir sind Patienten, die im Quartal für ca. 5.000 € Medikamente benötigen.
    Billigere Medikamente gibt es leider nicht auf dem Markt.
    Durch unsere Erkrankung sind wir schon frühzeitig zu Eu Rentnern oder Vollrentner geworden.
    Unsere Ersparnisse sind mittlerweile aufgebraucht.
    Unser Doc ist sehr kompetent, daher kommen wir auch zu ihm.
    Nun hat er ein Problem, das nur sie Frau Ministerin lösen können.
    In dem neuen Gesetz finden Praxisbesonderheiten keine Berücksichtigung mehr.
    Das Budget des Arztes reicht nicht aus, uns allen die notwendigen Medikamente zu verschreiben.
    Wem von uns darf unser Arzt im nächsten Quartal ein Rezept über das Medikament ausstellen?
    Welches sind die Kriterien, nach denen sich der Arzt richten muss?
    Was muss er unbedingt dabei beachten, was darf er ignorieren?
    Wir brauchen Transparenz um seine Entscheidung nachvollziehen zu können. Sollen wir uns im Wartezimmer versammeln und würfeln, ein los ziehen?
    Wir bedürfen alle dieser Medikamente. niemand will verzichten zugunsten eines anderen Mitpatienten.
    Ich weiß, dass gehört sich nicht. Doch wir wollen alle noch leben.
    Wir hoffen auf sie und vertrauen ihnen.
    Bitte helfen sie uns, geben sie die Richtlinien bekannt, nach der der Arzt die Mängel zu verwalten hat.
    Sollen die Alten verzichten, wenn ja, ab welchem Alter?
    Sollen die Schwerstbetroffenen verzichten, weil sie nicht mehr ins Erwerbsleben eingegliedert werden können?
    Wenn ja, sind Ausnahmen zugelassen?
    Wenn ja, welche?
    Wie viele Jahre muss man gearbeitet haben?
    Sollen Mütter mit Kindern die Medizin erhalten?
    Wenn ja bis zu welchem Alter können die Kinder berücksichtigt werden?
    Ist die Kinderzahl entscheidend?
    Negativ bzw. positiv Katalog aufstellen.
    Danach kann dann jeder Patient sich ausrechnen,
    ob und wann er bei der rezeptirung berücksichtigt werden muss.
    Darf der Arzt nach Sympathie / Antipathie entscheiden?
    Ohne irgendeine Kontrolle?
    Soll etwa bisheriges Wohlverhalten belohnt werden. z.B. erwischte Steuersünder werden abgestraft?

    Bitte öffnen Sie den Gesetzentwurf, so können wir als Patienten doch keine Einfluss nehmen und es geht doch um uns, wir müssen gefragt werden.

    Unser Leben/Schicksal liegt nun in ihrer Hand und wir hoffen das Sie ihr Versprechen einhalten werden.

    Mit freundlichen Grüßen



    ______________________




    LG Gisi (in 8 passt es wunderbar auf eine Seite)
     
  2. gisipb

    gisipb Neues Mitglied

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    Nachtrag von C.

    Hallo Leute,

    also es ist was geschehen von meiner Seite,
    es haben sich einige angeschlossen
    und Mails rausgeschickt "Lupis".

    Namen darf ich nicht hier schreiben
    doch soviel einen paar Sätze noch und der Link:

    http://www.bmg.bund.de/cln_040/nn_600110/sid_5F8DD2B245EA788B4CF3FFA3312F9D26/nsc_true/DE/Service/Kontakt/kontakt__node,param=.html__nnn=true

    Dieser Brief spiegelt die Situation, in die die neuen Gesetze uns Erkrankte und noch Erkrankende führen können.
    Das Einzige, was hilft, ist Protest. Sind die Aussichten auch schlecht,
    so haben wir wenigstens protestiert und zeigen kein Desinteresse an unserer Zukunft. Das gilt auch für die heute noch "Gesunden", denn das kann sich schneller ändern als einen lieb ist. Ich als chronisch Erkrankter hab heute schon mit den Sparmaßnahmen zu kämpfen und darf einiges von meine knappen Rente schon selber zahlen. Schlisst euch dem Protest an. Unten ist ein Brief den ich so schon an Frau Schmidt verschickt habe. Einfachste Möglichkeit ist ihn in das Formular auf der Seite von dem Link oben zu kopieren. Ich hoffe es finden sich Leute die mitmachen.
    Das würde mich freuen.

    Mit lieben Grüßen
    C.
    Alles liebe mein treuer Freund
    Deine Gisi
     
  3. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Ja Gisi, es ist gut, wenn geschrieben wird.
    Es ist gut, wenn überhaupt etwas passiert.

    Deshalb habe ich auch nichts zu den Briefentwürfen geschrieben, denn es soll nicht der perfekte Brief sein. Es soll ein betroffener Brief sein.

    Vielleicht wäre es gut, die Briefe auch an Merkel zu schicken. Die Merkel wird die einzige sein, die noch bremsen kann.



    Nebenbei und off-topic:
    Jetzt fängt die Schlachtung der Robbenbabies wieder an. Da werden Robbenbabies, die wenige Tage alt sind bei lebendigem Leib abgehäutet.
    Und die Kanadische Regierung hat die Quote sogar noch erhöht. Die Jung-Tiere sterben qualvoll in der arktischen Kälte, nachdem ihnen lebendig das Fell abgezogen wird. Das macht mich ganz fertig.
    Ich bin kein militanter Tierschützer, aber da kommt bei mir Übelkeit auf, wenn ich da Bilder sehe.
    Es sind die Schwachen, die leiden müssen in dieser Welt.

    Sorry, ich wollte nicht abgleiten, aber es musste raus.
     
  4. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Um wieder aufs Thema zu kommen:

    Ich denke schon, dass die Patienten eine Macht sind, vielleicht noch die einzige Macht, die das Ministerium anerkennt.

    Die ganzen Richtgrößen sind jetzt schon zu knapp. Was ist aber, wenn im April ein Arzt entscheiden soll, ob ein Patient nun neuerdings ein teures Mittel benötigt. Kann er das noch entscheiden ? Und was, wenn es nicht ein Patient ist, sondern es 10 sind ?

    Die Politiker entscheiden über Situationen, denen sie selbst nie ausgesetzt sind, weil sie nicht Kassenpatienten sind.

    Die Energiekosten haben sich hier um 30 % erhöht, Müll wird ab April 30% teurer, die ganzen Zuzahlungen steigen, Behandlungen sind selbst zu zahlen und da rät Herr Müntefering noch zur eigenen Altersvorsorge, weil die Renten nicht ausreichen. Woher soll denn das kommen.
    Er sagt die Renten reichen nicht aus und gleichzeitig verhängt er jahrelange Nullrunden für die Rentner.

    Ulla Schmidt versteht sich gut darauf, Beschwerden auf die Ärzte abzuwälzen, obwohl sie selbst die Bestimmungen ausarbeitet.

    Wenn ich mit einem Flugzeug fliege, das schlingert, weil man dem Piloten die Hände zusammen gebunden hat, bei wem soll man ansetzen?
    Doch wohl bei dem, der die Hände bindet.
    Nichts anderes macht Ulla Schmidt. Sie bindet die Hände der Behandler und schiebt hinterher die Schuld auf diese.

    Und der einzige Protest, der wirklich bei ihr ankommt ist der beharrliche Patientenprotest, der sich nicht von ihr auf die Ärzte umlenken lässt.
     
  5. Colana

    Colana Musikus

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    Mir stinkts

    Guten Abend allerseits,

    eben las ich, dass sich die Abgeordneten um ihre Diäten-Erhöhung während der laufenden Perioden streiten und wir dürfen

    höhere Zuzahlungen leisten
    den Gesundheitssoli erbringen
    Mehrwertsteuererhöhung
    Gas usw. wird teuerer
    Müllabfuhrgebühren werden teuerer
    4-8 Euro weniger Kindergeld

    hinnehmen.

    Ich habe eine Wut im Bauch, die ist nicht mehr feierlich.... Scheiß Politiker...

    Wütende Grüße
    Colana
     
  6. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

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    ...

    briefe und protest sind wichtig...finde ich auch. meine mail ist raus...an beide hübschen damen*würg*.

    frank stuttgart: ja das mit den robbenbabies macht mich wahnsinnig. bin bei jeder protestaktion dabei....ich kann es nicht verstehen.....

    der mensch ist meines erachtens oft das schlimmste tier auf erden...

    in diesem sinne..

    liebi
     
  7. Pukki

    Pukki immer wieder Aufstehn!

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    ...

    auch ich habe mich angeschlossen ..

    Ulla, Angie und Sabine Bätzing (Abgeordnete aus meinem Wahlkreis) haben deftige E-Mails erhalten.

    Ich hoffe inständig, dass eine Flut an Protesten losgetreten wurde.

    Vielen Dank liebe Biese für's Aufrütteln.

    Pukki (die oft liest, aber nur wenig schreibt)
     
  8. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Eine kurze Rückmeldung:

    Auch ich hab an meine Bundestagsabgeordneten geschrieben und wirklich schon nach 2-3 Tagen Antwort per e-mail bekommen. An und für sich ja lobenswert, nicht wahr?
    Aber der Inhalt der Antworten hat mich frustriert: Nichts als Allgemeinplätze, so auf die Art, die Partei würde sich natürlich weiterhin für die Bedürfnisse von chronisch Kranken einsetzen, damit sie nicht benachteiligt werden. Und es ginge ja schließlich nur darum, dass die Ärzte ein billigeres Mittel verschreiben sollten, natürlich mit der gleichen Wirkung wie beim teuren Mittel, das ganze erklärt am Beispiel einer Kopfschmerztablette!!!
    Zum Schluß wurde mir die Möglichkeit eines persönlichen Gespräches aufgezeigt. Ich werde diese Möglichkeit wahrscheinlich nutzen, mache mir aber keine sonderlichen Illusionen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Abgeordneten einer Partei nicht aufsuchen möchte, da er mir ständig Übelkeit verursacht, wenn er hier pausenlos in der Zeitung Populismus verbreitet.
    Nachdem ich mir gestern abend - meine Animositäten unterdrückend - doch mal Sabine Christiansen angesehen habe, bin ich nun noch schlauer als zuvor. Das einzige, was mir aus dem bli und blub in Erinnerung geblieben ist, ist die Aussage, dass eine Grundversorgung den jetzigen Standard enthalten soll. Und die Wiederholung der Bemerkung von unserer Angie, dass es teurer werden wird.
    Dass eine Reform dringend nötig ist, ich denke, darüber sind wir uns alle einig. Und ich muss auch gestehen, dass ich jetzt nicht PolitikerIn sein möchte und Entscheidungen treffen möchte.
    Ach ja, ein Satz aus Sabine Christiansen ist mir noch in Erinnerung geblieben, und zwar von Heiner Geisler: Der Patient wäre kein Kunde sondern ein Hilfesuchender und dass es um die medizinische Ethik dabei geht. Über diesen Satz muss ich jetzt mal nachdenken, ganz ernsthaft.
    Also, ein schöne Woche für Euch alle,
    eine nachdenkende
    JMCL
     
  9. gisipb

    gisipb Neues Mitglied

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    Rückmeldung

    Hallo ihr Lieben,

    OP gut überstanden,
    war leider nicht in der Lage Nachrichten zu sehen.
    Werde mich erstmal einlesen
    und dann Antworten.

    Wenn jemand das Neue Gesetzt
    was zum 1.4.06 rausgekommen ist
    mal kurz hier reinsetzt das wäre nett.

    LG Gisi
     
  10. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    hallo Frank, das sehe dir doch bitte diesbezüglich mal bitte an:
    http://www.physio.de/forum/physiolink.php?id=7493 bzw. www.dbs-ev.de/pdf.BriefUlla Schmidt

    gruss
    bise
     
    #70 3. April 2006
    Zuletzt bearbeitet: 3. April 2006
  11. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Hm, Bise, ich komme in Deine links nicht rein.

    Ich vermute mal, Du meinst den Brief von Ulla Schmidt an einen Verband der Sprachtherapeuten.

    Ulla meint, die Ärzte würden die Patienten verunsichern, schreibt im nächsten Teil, dass bei Ärzten die Zulassung überprüft würde, wenn sie Verordnungen verweigern, Und dann preist sie die Begrenzungen als notwendig und gut an, um die Kosten zu senken.

    Das ist die übliche Taktik und genau das meine ich.

    SIE macht die Begrenzung, weitergeben und anwenden sollen sie die anderen und SIE ist dann die Unschuldige.

    Nun, ein Mann gibt seiner Frau 500 Euro Haushaltsgeld. Und wenn die Kinder 800 Euro brauchen sagt er, lasst Euch nicht verunsichern, Mama hat genug Geld von mir bekommen.

    So wie : Dusch mich, aber mach mich nicht nass.

    Wenn sie die Richtgrößen im Sozialgesetzbuch einführt, dann soll sie auch dazu stehen. In fast allen KV-Bezirken sind die Richtgrößen zu BEGINN des 3. Monats im Quartal ausgeschöpft.

    Als die Kassen durch die Praxisgebühr im 1. Jahr Gewinne erzielt haben, erhöhten sich die Kassenchefs als erstes ihre Gehälter. Da gibt es keine Richtgrößen.

    Ich wiederhole mich. Ulla hat in den letzten Jahren immer versucht, von ihren eigenen Entschlüssen abzulenken und die Gruppen gegeneinander auszuspielen.
    Und weil sie dabei immer Erfolg hatte, dreht sie die Schraube immer weiter.

    Das Ministerium und das Parlament macht aber die Bestimmungen und deshalb gehört der Patientenprotest genau dorthin. Woanders hat er keinen Erfolg, weil woanders nicht entschieden wird.
     
  12. calla

    calla Neues Mitglied

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    ulla hat in diesem brief im märz ausgeführt, dass alles medizinisch notwendige bezahlt wird. kein arzt darf unter berufung seines bereits erreichten budgets etwas mediz. notwendiges ablehnen. die patienten haben darauf anspruch. wenn er etwas ablehnen sollte, könne er sogar die kassenzulassung verlieren.
    ähnlich hat sie auch gestern bei christiansen argumentiert. da wurde ihr vorgehalten, dass die privatpatienten eine kassenarztpraxis mitfinanzieren würden. (90 % kkpatienten und 10 % privatpatienten).
    ich habe mir den brief an den verband rauskopiert und werde ihn meinem doc zeigen. ich weiss jetzt schon, dass er mich auslachen wird und sagen wird, die ministerin kann viel schreiben, ich werde keinen regress riskieren. basta.
    überall sollten die ärzte aufstehen und für rheumis die aufhebung der budgetrichtlinien durchsetzen wie in nrw.
    calla
     
  13. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Stuttgart
    Das Zauberwort, das sich seit Jahren durch alle Stellungnahmen und alle Interviews zieht ist das "medizinisch notwendige".

    Wenn man die anderen Äusserungen und vor allem die schriftlichen Festlegungen zusammenfasst, ist für Frau Schmidt das medizinsch notwendige so etwas wie das Existenzminimum.

    Auf mehr ist kein Anspruch laut Frau Schmidt.

    Das medizinisch notwendige ist keinesfalls das, was der Patient für sich in Anspruch nimmt.

    Was medizinisch notwendig ist, das legt sie an anderer Stelle fest. Eben nur die Minimal-Grundversorgung.

    Wenn Sie Fragen beantwortet, zB warum ein Patient eine Verordnung nicht bekommt antwortet sie fast immer mit dieser Formulierung.

    Die meisten lesen/hören eben nur das, was sie für sich richtig finden. Und überhören das "medizinisch notwendige".

    Achte mal in den TV Sendungen auf diese Formulierung. Damit verspricht sie alles und gewährt doch nur das Minimum.
     
  14. JMCL

    JMCL Neues Mitglied

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    Harzer Umland
    Frank,
    hab ich das richtig verstanden: das "medizinisch notwendige" ist danach eine "Minimalversorgung" bei uns Ulla?

    Da stellt sich dann für mich als mündige RA-betroffene Staatsbürgerin die Frage, was wird denn diese zukünftige "Grundversorgung" für alle chronisch Kranken wohl enthalten?
    Ich phantasiere da mal ein wenig herum, nehme mich selbst als Beispiel: also, erstmal keinen Magenschutz mehr, dann würde vermutlich als nächstes bei mir MTX auf was weiß ich für eine Höhe dosiert werden, weil es billiger als Arava in der Kombinationstherapie ist (die hat nämlich bei mir wirklich gut angeschlagen), MTX natürlich als Tablette, ist ja billiger als Spritzen, wegfallen würde auch Calcium, das noch bezahlt wird, da ich mit dem Cortison über 7,5 mg tgl. liege, ach ja, und Sortis, das ich leider nehmen muss und das mir gut bekommt wird dann auch ausgewechselt.
    Von KG, Ergotherapie u.ä. müssen wir schon gar nicht mehr reden, die Reha-Kuren fallen mir noch ein. Auch mal an meinem Beispiel: ich gehöre sozusagen zur seltener gewordenen Spezies der hauptberuflichen Mutter und Hausfrau - also bekäme ich doch mit Sicherheit keine Reha-Möglichkeit, nicht wahr?
    Und wenn es mir dann richtig sauschlecht gehen sollte, vom Magen her, von der Beweglichkeit, von der Seele, dann ist ja die Familie da, die mich umsorgen muss und der HA verschreibt mir homöopathische Kügelchen, die ich ja selbst zahlen muss.

    Das ist so das Szenario, das ich mir nach der Reform vorstelle. Allerdings, Ulla hat bei Sabine Christiansen auch gesagt, dass der jetzige Leistungsumfang bleiben soll. Tschä, mal sehen, was wirklich kommen wird, ich kann nur für mich sagen, dass ich mit Sorge auf diese Reform blicke, mit Sorge und wütender Hilflosigkeit,
    JMCL
     
  15. Tabby

    Tabby Mitglied

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    Ich habe mir die Sendung mit Ulla Schmidt ebenfalls angetan und muss immer wieder feststellen, dass es ganz fatal ist, dass Menschen, die vor Gesundheit und Energie nur so strotzen, über die Zukunft chronisch Kranker bestimmen dürfen.
    Gestern habe ich in der ARD die äusserst interessante Sendung mit Heide Simonis, Frau von der Leyen und Prof. Grönemayer gesehen. Dort war auch deutlich zu spüren, dass Frau von der Leyen der Meinung ist, dass die meisten "Wehwehchen" mit Sport und gesunder Ernährung abzuhalten sind. :(
     
  16. Neli

    Neli Optimistin

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    Rheinland
    Neulich hat mal ein Arzt im Radio gesagt,
    daß er es unmöglich findet, daß eine Gesundheitsministerin
    keine medizinische Ausbildung
    und also keine Ahnung auf diesem Gebiet hat.
    Aber gesund scheint sie ja wenigstens noch zu sein,
    sonst hätte sie nicht solche Nerven.
    Und unsere Bundesministerin für Familie, Senioren,
    Frauen und Jugend hat auch so gute Nerven und ist
    scheinbar so gesund, daß sie ihren Beruf, ihre sieben
    Kinder, ihre Ehe alles mit links schmeißt und
    auch noch dazu immer lächelt.
    Aber dafür ist sie Ärztin. Sport hat sie ja wohl auch
    genügend, wenn sie sich spät abends manchmal von
    ihrem Chauffeur in ihren Heimatort fahren läßt, um
    ihren Kindern noch einen Gutenachtkuß zu geben.
    Das hat sie mal in "Hart aber fair" gesagt, warum
    wurde sie da nur so angegriffen? :rolleyes:

    So, jetzt wende ich mich mal wieder angenehmeren
    Dingen zu, denn das soll uns Rheumatikerin ja besser
    tun als sich zu ärgern und dadurch Säure im Körper
    zu entwickeln.
     

    Anhänge:

  17. Tabby

    Tabby Mitglied

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    145
    Das habe ich damals auch gesehen und gestern hat sie deshalb, mit Nachdruck gesagt, schliesslich fährt ein ICE zwischen Berlin und Hannover.

    Ich glaube ihr kein Wort davon. ;)
     
  18. calla

    calla Neues Mitglied

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    24. Februar 2005
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    172
    wahrscheinlich bin ich zu blöde,
    7 kinder - alle putzmunter, versorgen die sich von alleine - hausaufgabenbetreuung, kochen, kleiden, wäscheversorgen, musikunterricht, sportunterricht, trösten, erklären udgl.
    7 kinder zu erziehen und dabei keines zu vernachlässigen, ist ein vollzeitjob (siehe die mütter in den steinerkinderhäusern) .
    das bedeutet doch wohl, dass fremde kräfte immer gewehr bei fuss stehen. und wer löhnt diese helfenden hände?
    ganz zu schweigen vom putzdienst und ordnung halten im haushalt.

    die familienministerin ist sicherlich eine patente und sehr kluge frau. doch es sollte mal nicht vergessen werden, dass sie schon als kind die besten chancen hatte, die sie dann auch genutzt hat. ihr vater war ministerpräsident in hannover und vorher bei bahlsen aufsichtsratsvorsitzender. ihr standen von kindheit an alle türen offen, musikunterricht, sportunterricht, fremde sprachen lernen, auslandsaufenthalte... schlaflose nächte, in denen sie weinend ihren träumen nachhing, die mangels begrenzter finanzieller möglichkeiten nicht realisiert werden konnten, hat sie wohl nie kennenlernen müssen. musste sie als junges mädchen je nach der schule arbeiten, um sich endlich mal ein schönes kleidungsstück im ausverkauf kaufen zu können? hat sie je abseits gestanden, weil das taschengeld nicht reichte?
    ich glaube kaum, dass sie grössere entbehrungen kennengelernt hat. diese entwicklung gibt sicherheit und erklärt auch ihre offene art. sicherlich ist sie nicht realitätsblind. doch was sich wirklich in haushalten abspielt, insbesondere in hartz IV haushalten, das wird sie nie nachvollziehen können.
    das wollte ich mal loswerden.
    für frau schmidt ist ebenso alles ganz einfach. wahrscheinlich hat sie nie die erfahrung gemacht, im mehrbettzimmer zu liegen und von überfordertem und gestresstem personal behandelt zu werden. oder in praxen 5 und mehr stunden zu warten, obwohl ein termin vereinbart war, anschliessend rückwirkend einen urlaubsantrag für 1 tag stellen zu müssen, weil der arbeitgeber wg. der langen abwesenheit sauer war ; mehrfach in einer praxis zu erscheinen, und um ein rezept zu betteln; bei telefonischen rückfragen auf die warteschleife gelegt zu werden usw. auch sie hat nie diese erfahrung gemacht, wie soll sie sich nun in chronisch kranke einfühlen, wie wir rheumis, die unserer behandlung hinterherlaufen müssen?
    gruss
    calla
     
  19. liebelein

    liebelein Carpe Diem.....

    Registriert seit:
    30. April 2003
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    5.781
    Ort:
    NRW bei Dortmund
    antwort...*oder doch keine antwort*?

    Sehr geehrte Frau rheumatikerin,
    vielen Dank für Ihre Zuschrift.

    Bitte haben Sie Verständnis, dass die Ministerin nicht selbst antwortet. Angesichts der vielfältigen Aufgaben unseres Hauses und der damit verbundenen Verpflichtungen von Bundesministerin Ulla Schmidt wird sie bei der Beantwortung der zahlreich eingehenden Bürgerbriefe durch ein engagiertes Team von Experten unterstützt.

    Die an das Bundesministerium für Gesundheit gerichteten Einzelfragen, aber auch allgemeine Stellungnahmen werden hier ausgewertet. Sie tragen dazu bei, Probleme zu erkennen und fließen, soweit sie verwertbare Hinweise für die weitere Entwicklung des Krankenversicherungsrechts enthalten, in die Gesetzgebung ein. Der Gedankenaustausch mit Bürgern dient dazu, Probleme zu benennen und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen sowie die Diskussion darüber zu vertiefen. Vielen Dank für Ihre Anregungen.
    Die gesetzlichen Regelungen bieten dem Vertragsarzt keine Handhabe, die Verordnung notwendiger Arzneimittel mit der Begründung zu verweigern, sein "Budget" sei erschöpft. Zwar gibt es arztbezogene Richtgrößen für die Verordnungskosten je Behandlungsfall, jedoch sehen die gesetzlichen Vorgaben ausdrücklich vor, dass Praxisbesonderheiten zu berücksichtigen sind. Diese Praxisbesonderheiten sind entweder bereits durch die Selbstverwaltung festgelegt worden und werden damit ohne weitere Maßnahmen des Arztes anerkannt, oder aber der Arzt kann die Anerkennung seiner Praxisbesonderheiten selbst anmelden. Die gesetzlichen Regelungen sind getroffen worden, weil durch Richtgrößen überflüssige Kosten vermieden werden können und damit die Beitragszahler vor unnötigen Beitragssteigerungen geschützt werden. Gleichzeitig sind die gesetzlichen Regelungen so ausgestaltet, dass die medizinisch notwendige Versorgung gewährleistet wird.

    Ich bitte um Verständnis, dass ich zu Fragen nach einzelnen Arzneimitteln im Zusammenhang mit Entscheidungen der Selbstverwaltung oder der behandelnden Ärzte keine Stellung nehmen kann. Das Bundesministerium für Gesundheit ist nicht berechtigt, über die Anwendung des Krankenversicherungsrechts im Einzelfall verbindlich zu entscheiden.

    Auf der Internetseite www.die-gesundheitsreform.de finden Sie umfassende Informationen zum Arzneimittelversorgungs- Wirtschaftlichkeitsgesetz. Dort heißt es u.a. :


    "Auf dem deutschen Arzneimittelmarkt gibt es eine Vielzahl von
    Arzneimitteln in vergleichbarer Qualität, mit vergleichbarer Wirkung und
    zum Teil auch identischer Zusammensetzung, deren Preise aber sehr
    unterschiedlich sind. In einem solidarischen Gesundheitssystem sind
    überhöhte Preise zu Lasten der Versicherten jedoch nicht zu rechtfertigen.
    Wesentlich für die Ausgabenentwicklung ist vor allem, welche Arzneimittel
    von den Ärztinnen und Ärzten verordnet werden. Denn klar ist: Jeder Griff
    zum Rezeptblock, jede Verordnung ist nicht nur eine therapeutische
    Handlung, sondern hat auch unmittelbare ökonomische Auswirkungen.
    Ärztinnen und Ärzte haben eine Schlüsselstellung und müssen einer
    doppelten Verantwortung gegenüber ihren Patienten gerecht werden: Sie
    sind verpflichtet, die im Rahmen der Therapie notwendigen Arzneimittel zu
    verordnen. Und sie müssen dafür sorgen, dass ihre Verordnung auch
    unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten vertretbar bleibt. Das bedeutet: Ein
    vergleichsweise teures Präparat soll nur dann verordnet werden, wenn es
    medizinisch begründet und notwendig ist. Und immer dann, wenn dies
    ohne Qualitätsverlust für den Patienten möglich ist, soll der Arzt auf
    gleichwertige, günstigere Alternativen zurückgreifen."

    Dieses Schreiben ist im Auftrag und mit Genehmigung des Bundesministeriums für Gesundheit durch das Kommunikationscenter erstellt worden und dient Ihrer Information.

    Mit freundlichem Gruß

    Gerlind Nestler

    Kommunikationscenter
    Bundesministerium für Gesundheit

    info@bmg.bund.de


    Bürgertelefone (Gebührenpflichtig: 0,12Euro/min aus dem Festnetz der deutschen Telekom):

    - GKV 0180 5 99 66 02
    - Pflege 0180 5 99 66 03
    - Gesundheitliche Prävention 0180 5 99 66 09


    Speziell für Gehörlose und Hörgeschädigte zu oben genannten Themen:

    - Schreibtelefon 0180 5 99 66 07
    - Fax 0180 5 99 66 08
    - E-Mail info.deaf@bmg.bund.de
    info.gehoerlos@bmg.bund.de
    - SMS 0163 767 3425
    (Vanity: 0163 SMS DIAL)









    das anschreiben sah all das in der mail vor, was die grundlegenden probs sind. also kann ich nur sagen, leute schreibt ja weiter, bis denen die augen überquellen. vielleicht könnte man daraus mal einen HOAX, sogenannten kettenbrief machen *bg*.
     
  20. calla

    calla Neues Mitglied

    Registriert seit:
    24. Februar 2005
    Beiträge:
    172
    eine wunderschöne diplomatische antwort. man kann daraus alles lesen, wenn man will. leider wird keine der aufgetretenen fragen beantwortet. kein doc wird so eine antwort berücksichtigen.
    allein praxisbesonderheiten ist ein schwammiger begriff. jede praxis hat schwere fälle, so lange es einzelschicksale sind, können sie sicherlich nicht als praxisbesonderheit anerkannt werden.
    auch der hinweis auf nachahmerpräparate ist irreführend. die neuen medis haben noch keine.
    wenn man bedenkt, dass erst nach 20 jahren der patentschutz abläuft, wird man doch eiskalt auf alte medikamente verwiesen.
    gruss
     
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