Moin an alle. Ich schreibe und frage für einen Freund, 55 Jahre alt, Busfahrer. Verlauf: Seit über einem Jahr immer wieder starke Schmerzen und Schwellungen im Zehengrundgelenk, in den Füßen, Knieen, Ellenbogen/Schleimbeutel, Händen. Einnahme von Diclophenac, Ibuprophen. Später Cortison Spritzen iV mit Diclofenac. Magenblutungen, Nasenbluten. Verdacht auf Zeckenbiss/Borreliose. Schließlich nach etlichen Untersuchungen die Diagnose RA. Start mit MTX Tabletten vor 6 Wochen, Magenschonern, Vitamin D hochdosiert, weil der Wert unter 10 war. Blutwerte ok bis auf die Entzündungswerte. Anfang des Jahres im März und April, 2 x geimpft. Und nun die Nebenwirkungen, der Mann kann nicht mehr: berstende Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Durchfälle, schmerzende Schultern und Nacken und Rücken. Taubheitsgefühl in den Händen, Schlaflosigkeit, Müdigkeit tagsüber, Kraftlosigkeit, Depression. Zur Zeit ist er krankgeschrieben. Hört das irgendwann auf? fragt er. Und möchte MTX nicht weiternehmen.
Hi. Nach 6 Wochen MTX ist noch kaum eine Wirkung da. Da heisst es durchhalten. Oder Therapie ändern. Ohne wird es ihm innerhalb kurzer Zeit noch schlechter gehen.
Wenn MTX wirkt werden die Beschwerden ja weniger. Das kann auch 12 Wochen bis zu einem halben Jahr dauern. Ich würde aber an deiner Stelle nicht darüber grübeln sondern ihn bitten zum Arzt zu gehen.
Tilla, ja, aber die Ergebnisse wäre nicht danach Inge, der Hausarzt weiß nicht wirklich weiter. Am Montag ist ein Termin in der Rheumapraxis Aurich. Würdet ihr ein Rheumazentrum / Klinik z.B. Bremen empfehlen?
Kukana, er ist ja unter ständiger Kontrolle . Und ich kenne Verläufe im Bekanntenkreis, die nicht unter so starken Nebenwirkungen litten. Er hat das ganze Spektrum. Ob die Impfung das verstärkt? Kann niemand sagen ♀️
Hallo Fischerbalje, willkommen hier bei rheuma-online. Alle diese Beschwerden müssen ja nicht zwangsläufig eine Nebenwirkung vom MTX sein, denn einiges passt auch zu einem Schub der rheumatoiden Arthritis und einiges eventuell auch durchaus zu anderen Begleiterkrankungen. Außerdem kann auch Stress viel ausmachen und die sitzende Berufstätigkeit als Busfahrer, da denke ich an Rücken und Nacken. Mein Mann war vor seiner EM Rente (mittlerweile in Altersrente übergegangen) Berufskraftfahrer und das geht auf Rücken, Wirbelsäule und Nacken und ich gehe davon aus das dieses nicht vom MTX eine Nebenwirkung ist. Würde dem Medikament noch eine Weile eine Chance geben, wie Kukana schrieb, es kann auch sein das die Wirkung erst nach 12 Wochen eintritt. Gegen Übelkeit und Co kann man ja einiges tun oder versuchen.
Moin, nicht wirklich was Neues, aber Trexject gibt’s jetzt anstelle der Tabletten. Wie wir nachgelesen haben, mit den gleichen beschissenen Nebenwirkungen. Habt ihr das besser vertragen?
Hallo, klingt für mich ehrlich gesagt wie ein Bandscheibenvorfall im Nackenbereich. Übelkeit,Schlaflosigkeit, unfassbare Müdigkeit, Kraftlosigkeit, depressive Verstimmung und Durchfall hatte ich auch vom MTX. Habe erst gespritzt, und habe danach Tabletten bekommen. Habe beides überhaupt nicht vertragen... War wirklich fix und fertig. Das war echt der Horror. Bin jetzt drei Monate auf Leflunomid und mir gehts deutlich besser. Vor allem von den Nebenwirkungen her. Vom MTX habe ich mich , gerade im nachhinein betrachtet, wie vergiftet gefühlt. Kann kaum glauben das viele das Zeug so gut vertragen. Ich hoffe deinem Freund gehts schnell wieder besser. Ich fühle mit ihm.
Danke woozy, das hoffe ich auch. Bandscheibenvorfall hatte er auch schon im Nacken, Versteifung der Wirbel und Platte eingesetzt. Die nächsten Untersuchungen Röntgen, MRT usw werden zeigen, ob da was Neues entstanden ist. Er ist eine einzige Baustelle und sehr unzufrieden mit der Situation.
Moin, ich komme nochmal zurück auf meine Fragen und Mtx. Mein Freund spritzt ja nun seit September und es wird nur schlimmer. Er ist jedes Mal für 2-3 Tage komplett außer Gefecht, mit Erbrechen und Durchfall, kann kaum etwas essen oder trinken. Dazu durch das Würgen berstende Kopfschmerzen. Eigentlich müsste er völlig ausgetrocknet sein. Jetzt sind am Wochenende Blutungen aufgetreten, aus dem Darm und beim Spucken. Er sollte ins Krankenhaus, hat das aber abgelehnt unter den derzeitigen Corona-Bedingungen. Ich plädiere für Absetzen. Hat das jemand von euch auch so schlimm gehabt? Er leidet sehr.
Fischerbalje, dein Freund gehört mit Blutungen ins Krankenhaus. Corona hin oder her....die Blutungen können unbehandelt auch lebensbedrohlich werden. Das MTX muss wahrscheinlich ersetzt werden gegen ein anderes Medikament. Aber immer vorher den Rheumatologen kontaktieren und das weitere Vorgehen besprechen! Was du denkst oder wir hier im Forum spielt überhaupt keine Rolle. Wir sind Laien und keine Ärzte.
Moin, ich wollte kurz zu meinem Post ein Update geben. Mein Freund war im Januar in Bad Bramstedt in der Rheumatologie und wurde dort durchgecheckt. Er hat sich sehr gut behandelt gefühlt. Diagnose: keine RA, sofortiges Absetzen von MTX - Gicht ja und diverse Entzündungsherde im Körper, evtl auch Nebennieren belastet. Lendenwirbelsäule auch. Massiver Bluthochdruck. Weitere Untersuchungen folgen. Leider haben sie es dort nicht gemacht. Nun muss er wieder los und weitere Praxen abklappern.