Rheuma + Selbständigkeit!!!!

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von patti, 17. November 2007.

  1. patti

    patti Neues Mitglied

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    Hallo alle zusammen,

    ich bräuchte dringend den Rat derer, die Rheuma haben und selbständig sind.
    Ab Dezember werde ich nämlich freiberuflich als Grafikerin tätig sein.

    Mein Problem ist nun, da ich als Selbständige keinen Beitrag mehr in die gesetzl. Rentenversicherung einzahlen müßte, wie wäre ich denn dann abgesichert???
    Wie macht ihr das in eurer Selbständigkeit, seid ihr weiterhin dort versichert und zahlt die sehr hohen Pflichtbeiträge, damit der Anspruch auf die Erwerbsminderungsrente erhalten bleibt???
    Wie habt ihr denn eure eventuelle Berufsunfähigkeit abgesichert?

    Mit meiner jetztigen Berufsunfähikeitsversicherung, die ich vor der Erkrankung abgeschlossen hatte, ließen sich die Aufwendungen für meine Selbständigkeit nicht abdecken, nicht einmal meine kompletten Lebenskosten wären damit abgedeckt.
    Erschwerend kommt hinzu, dass mich keine Bu-Versicherung mehr nehmen würde. Doch nehmen vielleicht schon, aber meine Erkrankung ausschließen oder nur mit hohem Zuschlag.

    Auch habe ich mit meinem Rentenberater gesprochen und mit meiner Rheumatologin. Leider sind beide unterschiedlicher Meinung:
    Mein Rentenberater sagt, ich soll mich unbedingt bei der gesetzlichen RV weiterversichern. Meine Rheumatologin meint, dass bei meinem Erkrankungsbild (SAPHO-Syndrom, Schlüsselbeine + Brustbein) und meiner schon leichten Tätigkeit als Grafikerin, die Wahrscheinlichkeit, dass man die Erwerbsminderungsrente dort durchbekommt, nicht sehr hoch ist!!! Sie selbst macht auch Gutachten, sie müsste es ja eigentlich wissen.

    Was mach ich denn nu???
    Kann mir denn jemand bei meiner Entscheidung helfen?

    Irgend eine Idee?

    Liebe Grüße ausm Schwobaländle,

    patti
     
    #1 17. November 2007
    Zuletzt bearbeitet: 17. November 2007
  2. Frank_Stuttgart

    Frank_Stuttgart Neues Mitglied

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    Es ist zu überlegen, ob man mit einer rheumatischen Erkrankung freiberuflich tätig sein will. Die Probleme fangen nicht erst mit einer Berentung an.

    Viele hier sind vorher über Monate arbeitsunfähig geschrieben. Stehst Du das finanziell durch ? Könntest Du einen Verdienstausfall über mehrere Monate ausgleichen ?
     
  3. Gerhard 1848

    Gerhard 1848 der Gerd

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    Hallo Patti

    Es kommt darauf an was du bereits eingezahlt hast,
    die gesetzliche Rentenversicherung Zahlt bei Berufsunfähigkeit deswegen
    wenn möglich weiterzahlen Mindestbeitrag.
    Jede Private Versicherung wird die Erkrankung ausklammern bei Berufsunfaehigkeit werden sie immer versuchen die erkrankung als Ursache vorschieben
     
  4. couscous

    couscous Neues Mitglied

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    Ja, ich habe wärend meiner Selbständigkeit den Mindestbetrag von (damals) 78 Euro bezahlt, dadurch erhöht sich der Rentenanspruch nicht..... aber nur, wenn man diese Beitragszahlung nicht unterbricht erhält man sich überhaupt den Anspruch auf eine vorzeitige Rente.

    LG couscous
     
  5. couscous

    couscous Neues Mitglied

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    Berlin
    PS. wenn man schon eine Lücke in der Beitragszahlung hat, kann man nachzahlen (ich glaube für ein Jahr oder so)
     
  6. Erato

    Erato Guest

    Ksk

    Hallo Couscous (hmm, lecker :rolleyes: ),

    ich bin selbständige "Grafikerin" (allerdings mit - nun ja - krankheitsbedingt sehr bescheidener Auftragslage, um es mal sehr geschönt auszudrücken.

    Wie kann ein Arzt/ eine Ärztin dazu kommen, von einer "leichten Tätigkeit als Grafikerin" zusprechen, ahhh, da kommt mein Blut schon wieder in Wallung?
    Die Tätigkeit als Grafikerin (angestellt) ist eines der am höchsten von Zeitdruck belasteten Berufsbilder - viele Grafiker / Designer, etc. "brennen" regelrecht aus. Hinzu kommen grundsätzlich viele Überstunden. Man sitzt AUSSCHLIESSLICH vor dem Rechner, da gibt es keine Pausen durch Telefonate, Outdoortermine, etc. Man hockt wirklich den gesamten Tag und meist die halbe nacht vor dem - häufig nicht optimal ausgerüsteten - Computer. Das bringt eine enorme Überlastung von Sehnen- und Gelenken (Mausarm) sowie der Wirbelsäule mit sich.
    (Ich habe etwa ein dreiviertel jahr nach meinem Diplom ein Attest von meiner HA erhalten, dass ich nicht mehr als 20 Stunden vor dem Rechner arbeiten sollt - neinein, ich habe mitnichten darum gebeten, SIE HAT MICH GEBETEN, mir einen anderen Beruf zu suchen!)

    Zu Deinen Fragen vorerst eine Gegenfrage: Hast Du eine künstlerische Berufsausbildung für diese Tätigkeit? (= staatlich geprüfte Grafikerin oder Dipl.-Designerin? In den neuen BL gab es glaube ich sogar Dipl.-Grafiker)

    Dann kannst Du Dich in der Künstlersozialkasse versichern. Du kannst es aber mit SEHR VIEL GLÜCK (war früher leichter, heute kaum mehr möglich) schaffen, auch ohne eine solche Ausbildung, dort hineinzukommen. Dafür benötigst Du allerdings schon Belege und Nachweise, dass Du grafisch-künstlerisch arbeitest. (ein noch so künstlerisch arbeitender Goldschmied kommt da z.B. nicht rein, das wird als Handwerk, bze. Kunsthandwerk gewertet)

    Du kannst Dich darüber SEHR GÜNSTIG krankenversichern, ich persönlich zahle freiwillige Beiträge in die Rentenversicherung. Gleichzeitig habe ich mich FREIWILLIG ARBEITSLOSENVERISCHERT, diese Möglichkeit gibt es aber heute nicht mehr über das Arbeitsamt, aber gewiss privat. Ich bin auch der Meinung, Du solltest auf jeden Fall freiwillig weiterversichern, geht ja auch um REHA; Umschulung, etc...

    Gegen eine Berufunfähigkeit konnte ich mich leider nie absichern, da ich bereits sehr früh unter einem Anfallsleiden und einem Nierentumor litt, tja, da hat man schlechte Karten oder sehr sehr viel Geld, um sich noch irgendwo versichern zu können. Sei also froh, dass Du wenigstens die hast, die Dich grundversichert.

    Und Du willst wirklich als Grafikerin selbständig arbeiten?? Du hast es Dir sehr sehr gut überlegt, bzw. bist eigentlich "schon drin" (= Kundenstamm schon vorhanden) und weißt, was auf Dich zukommt?

    Naja, sorry, wg. meiner Verunsicherung, ich bin froh, wenn ich dieses "Projekt" von heute auf morgen wieder zu den Akten legen könnte... Selbständigkeit MIT schwerer Erkrankung ist mehr als Mist. Ein Klinikaufenthalt zu Beginn und man hat wochen- bis monatelange Verdienstausfälle... (könntest Du sowas überbrücken?)

    Dir dennoch viel Glück für Dein Vorhaben!

    Erato
     
  7. Erato

    Erato Guest

    Sorry

    ....ich meinte natürlich Patti, nicht Couscous (das muss wohl daher kommen, dass ich das so gerne esse :D ).....
    kleiner Lapsus, 'tschuldigung

    Erato
     
  8. Erato

    Erato Guest

    Anschluss

    Hallo Dörte,

    schließe mich Deinen Worten (und zwar jedem und allen) mit jeder Pore an.

    Toll, Deine ganzen Links!

    Hände weg von Selbständigkeit plus Krankheit ...

    Erato

    (Gott sei Dank demnächst wieder "ganz normal" arbeitslos)
     
  9. Erato

    Erato Guest

    Grafik

    Guten Morgen Roselo,

    darf ich fragen, WAS Du arbeitest?

    Wir sprachen vor allem vom grafischen, bzw. künstlerischen Sektor. D.h. ja nicht, dass das in anderen Berufen wunderbar klappt (würde mich sehr interessieren) und auch nicht, dass es sicher auch in diesen Bereichen Erflogsstories gibt - bloß leider gibt es gerade in der Grafik, wo die Arbeitsagentur in einen eh schon harten Markt auch noch tausende Mediangestalter hineingebildet hat schon "ohne Krankheit" nur wenige von diesen Erfolgsgeschichten. Ich denke, eine "Warnung" aus direkter Quelle ist da schon angebracht.

    @Patti: In der Künstlersozialkasse bezahlst Du, wie bei einem "normalen" Arbeitsgeber die Hälfte der Krankenkassenbeiträge. Du bist dort quasi "bei Dir selbst beschäftigt", bekommst Krankengeld, wenn Du krank wirst (ab wann, legst Du selber fest, ich habe den erhöhten Satz gewählt und bekomme ab der 3. Woche dann Krankengeld).

    Viele Grüße
    Erato
     
  10. patti

    patti Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    eislingen, bw
    danke für die tips

    hallo ihr lieben,

    das sind ja jede menge antworten.
    nun erstmal der reihe nach: ich bin Dipl.-Designerin (FH). das heißt ich denke, dass das mit der Künstlersozialkasse klappen wird. hoffe ich zumindest.

    ich war ganz schön erstaunt, wieviele mir eigentlich abgeraten haben, trotz meiner erkrankung mich selbständig zu machen. für mich ist es momentan die beste lösung, da ich keinen job aufgrund meiner erkrankung bekomme, bzw. durch die damit entstandene lücke von 2 jahren in meinem lebenslauf. durch meine kontakte hier zuhause zu 2-3 agenturen, deren chefs ich persönlich kenne und freunde und bekannte, die schon angefragt haben, wird das schon gehen. außerdem kann ich mir endlich meine zeit so einteilen, wie ich kann. und ich habe einen lebenspartner im rücken, der mich sehr unterstützt...

    die einzige lösung für mein problem der rentenversicherung ist wirklich wohl die künstlersozialkasse. nur leider weiß ich nicht, ob die mich wirklich nehmen werden. wir werden sehen...

    ich muss es einfach versuchen, auf diesem wege fuß zu fassen. länger untätig herumzusitzen, dass kann ich nicht. außerdem ergibt sich ja vielleicht durch eine freiberufliche mitarbeit ein job in der gleitzone, d.h. ein versicherungspflichtiges beschäftigungsverhältnis und ich kann dann nebenher freiberuflich arbeiten... ist alles möglich.
    zusätzlich werde ich mich trotzdem weiterhin bei agenturen bewerben. dass ich freiberuflich arbeiten möchte heißt ja nicht, dass ich den wunsch eines arbeitsverhältnisses aufgebe. wäre ja idealer, aber is momentan nicht drin.

    außerdem bin ich recht jung (30) und seit april absolut schmerz- und entzündungsfrei. das cortison ist auf 0 seit einem monat, im frühjahr werd ich dann mtx ausschleichen. humira wird bleiben.

    so, und jetzt zu denen, die mir geschrieben haben, dass sie nur den mindestbeitrag zahlen: das kommt für mich nicht in frage. das war bei denen, die vor einem bestimmten jahrgag geboren waren so, aber ich kann dadurch keinen anspruch auf EM-Rente aufrechterhalten. den anspruch dieser rente zu erhalten, das geht nur über die pflicht-regelbeiträge!
    bitte erkundigt euch doch bei eurem rentenberater, ob das überhaupt die richtige weiterversicherung dort für euch ist?

    nun gehts ab in den tag.

    a liabs grüßle, patti
     
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