Rheuma, Burnout-Syndrom oder Hashimoto-Thyreoiditis

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von feorsteringrid, 9. Juni 2004.

  1. Hallo,
    seit 2 Tagen leide ich unter starken Erschöpfungszuständen mit starkem Herzklopfen. Vor ca. 1 1/2 Jahren wurde eine Hashimoto diagnostiziert, die aber bestimmt schon viel länger bestand. Ich leide auch seit 10 Jahren unter einem schwer einstellbaren Bluthochdruck, momentan mit Votum 20 und HCT 25 behandelt. Außerdem bekomme ich wegen einer deg. WS-Erkrankung noch Diclophenac 75 SL vom Arzt. Bei starken Schmerzen benötige ich 2 Tabletten am Tag, manchmal nehme ich auch Ibuprofen 400 dazu. Seit der Geburt meines 3. Kindes im Jahr 1990 leide ich auch unter Übergewicht, was mich besonders belastet, da ich nach der Geburt des 2. Kindes nur 61 kg wog, jetz wiege ich über 90 kg. Das ist beängstigend, da ich immer wieder versuche, abzunehmen. Aber wenn ich 2 kg abgenommen habe, nehme ich leider in kürzester Zeit 3 - 4 kg zu. Ich weiß nicht, wo das noch enden soll. Außerdem halten mich starke Schmerzen im Rücken und in den Beinen von Übungen und Gymnastik ab, obwohl ich bis vor kurzem immer noch auf dem Pferd gesessen und geritten bin. Momentan mag ich das dem Pferd aber nicht mehr zumuten. Bitte helfen Sie mir. Ist es möglich, dass sich aus einer Unterfunktion auch eine Überfunktion (mit starkem Schwitzen und Herzklopfen) bilden kann?
    Mit freundlichen Grüßen
    Ingrid F.
     
  2. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Probleme

    Hallo Ingrid
    Ja erstmal nur auf die Schnelle.
    Bei den von Dir eingenommenen Medikamenten Diclophenac und Ibuprofen kann es zu Wassereinlagerungen im Körper kommen, das könnte diese Gewichtszunahme sein.
    Weiter mindern beide Medikamente die Wirkung blutdrucksenkender Medikamente ab. Bei HCT 25 wird das direkt zu Diclophenac beschrieben.
    Bei den blutdrucksenkenden Medikamenten sollte bei Beiden eine ärztliche Kontrolle stattfinden. Ich würde da mal diese Problematik ansprechen.
    Vielleicht gibt es eine günstigere Kombination.
    Ich werde morgen mal meinen Arzt dazu befragen, habe Termin und der kennt sich aus.
    Was hast Du denn für eine Diagnose zu der WS-Erkrankung? Was nimmst Du denn wegen der Schilddrüse?
    Also erstmal gute Besserung "merre"
     
  3. Marcello

    Marcello Guest

    Hashimoto ist ein Trojanisches Pferd

    Hallo Ingrid,
    das trifft sich doch ganz gut: ich hatte vorgestern ein längeres Gespräch mit meinem HA, der wirklich okay ist. Er überlässt mir inzwischen die Einstellung mit Thyroxin, weil die Hashimoto ständig zwischen Über- und Unterfunktion rumflippt. Interessanterweise ist der Puls immer sehr hoch, wenn ich zu wenig Thyroxin nehme, umgekehrt wäre es logisch. Die Erschöpfungszustände kenne ich seit Jahren, da geht nichts mehr, ich lege mich hin und warte auf bessere Zeiten. Gegen die schilddrüsenbedingte Gewichtszunahme, ich plage mich seit 10 Jahren mit der Hashimoto, hilft eigentlich nur Heilfasten (bei mir !). Irgendwie bringen 2-3 Wochen Fasten den Stoffwechsel wieder ins Lot, danach reagiert er normal. Ich habe jedenfalls nie erlebt, dass das Gewicht, das durch verlangsamten Stoffwechsel, Hashimoto, zugenommen hat, von alleine runterging.
    Noch ein Wort zu den Folgekrankheiten. Ich hoffe da gerade sehr auf meinen Hausarzt, weil bei mir nach jedem Entzündungsschub, bei dem die Antikörper ins Uferlose ansteigen, Folgeerkrankungen auftraten: Muskelentzündungen, Gefäßentzündungen, Polyarthritis. Unter „Rheuma von A-Z“ gibt es beim Stichwort Hashimoto einen Hinweis, mehr steht da allerdings nicht. Dr. Geßner, man kann den Namen ja mal nennen, hat mir zugesagt, alles auszugraben was es zu „Hashimoto und Folgen“ gibt. Das gebe ich Dir dann gerne weiter. Ich habe den Eindruck, dass diese „niedliche“ Autoimmunentzündung der Schilddrüse gewaltig unterschätzt wird in ihren Auswirkungen auf den Organismus und die Psyche.
    Aber je besser man sie kennt mit all ihren Möglichkeiten, uns Bremsklötze zwischen die Füße zu werfen, desto besser kann man damit umgehen,
    lass Dich nicht entmutigen,
    Marcello
     
  4. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    30. April 2003
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    1.653
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    Brakel, Kreis Höxter
    Hallo Ingrid,

    beide von Dir genommenen Präparate sind sog. NSAR - also Nichtsteroidale Antiphlogistiker.
    Es sollte eigentlich bekannt sein, dass man zwei Präparate aus der gleichen "Produktreihe" nicht miteinander kombiniert. Dadurch kann es zum erheblichen Ansteigen der Nebenwirkungen kommen.
    Bei starken Schmerzen solltest Du Dich zunächst nur für eines dieser Präparate entscheiden, zusätzlich können z.B. Novalgin, Paracetamol, Valoron, Taramal etc. eingenommen werden.
    Vielleicht ist ja auch durch diese Medi-Kombi für einen Teil Deiner Probleme verantwortlich.

    Wünsche Dir trotz allem baldige Besserung

    Birgit
     
  5. Uschi

    Uschi in memoriam † 18.7.18

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    Guten Morgen,

    also ich habe seit Jahren Schilddrüsenprobleme, sie sollte schon raus. Ich habe Bluthochdruck mit schwankenden Ergebnissen - ich habe chronische Polyarthritits und nehme seit über 10 Jahren Cortison, Voltaren-Kapseln und seit nunmehr 3 Jahren DOCITON 40 mg. Das ist ein besonders gutes Beta-Blocker-Mittler, das speziell für Schilddrüsenprobleme verordnet wird. Es hat fast keine Nebenwirkungen, ist auch in Dosen über 160 mg täglich gut verträglich und meine Schilddrüse hat sich extrem beruhigt (Zysten, Knoten etc. )

    Das Übergewicht ist weitgehendst oft auch eine Folge der "inneren Depressionen" und der berühmte Jojo-Effekt bei Diäten ist wohl unübersehbar. Du brauchst Hilfe und zwar würde ich einfach behaupten: gezielte Medikamenten-Änderung, Therapeuten der Seele (sollte medizinisch ausgebildet sein und wissen, was Rheuma der Psyche antut) und einfach aufhören abnehmen zu wollen - lebe, esse was schmeckt und davon ausreichend, lass das Süsse und Fette weg, nimm einen Direktkurs auf gesundes Essen: viel Gemüse, Obst, Olivenöl, gute Butter, keine Schweinefleischprodukte mehr - es gibt soviel gute Putenware etc., kein helles Brot usw.

    Ich empfehle dir auch, dich mal wieder oder überhaupt richtig von einem Rheumatologen untersuchen zu lassen, evtl. eine richtige Therapie anzustreben und vielleicht auch mal in eine gut Kur zu gehen. Bei chronischen Erkrankungen erschöpft sich der Körper schneller und mit zunehmender Belastung werden die Speicher nicht mehr voll gefüllt. Denk daran !! Nur eine fitte Mutter kann ihren Kindern viel geben.

    Alles Gute wünsche ich Dir.

    Pumpkin
     
  6. Erschöpfung, Burnout oder aktivierte Hashimoto?

    Hallo Merre,

    herzlichen Dank für Deine Antwort. Meine degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen sind: Osteochondrose der unteren Lendenwirbelsäule sowie Bandscheibenvorwölbungen der LWS und der HWS sowie ein nachgewiesener Bandscheibenvorfall, es könnten aber noch mehr sein. Ich leide des öfteren unter kolikartigen Bauchschmerzen sowie Herzstechen, es gibt hier aber keinen krankhaften Befund, der Arzt meint, dass es sich hierbei um eine Interkostinalneuralgie handelt. Auch die Bauschmerzen könnten daher rühren, dass die Nerven durch die degenerativen Veränderungen hervorgerufen werden könnten. Weiterhin habe ich auch eine Skoliose, der Arzt sprach auch von einer Spondylose deformans, was wohl eher eine Beschreibung der deg. Veränderungen an der WS ist.

    Wegen der Schilddrüse nehme ich L-Thyroxin 125 µg.

    Liebe Grüße

    Ich freue mich schon auf Antwort.

     
  7. Rheuma, Erschöpfung oder aktivierte Hashimoto-Thyreoiditis

    Hallo Birgit,
    ich danke für deine Antwort. Mir war nicht bewusst, dass sich die Antiphlogistika aus der gleichen Produktgruppe nicht vertragen bzw. dass man sie nicht kombinieren soll.
    Ich habe als Notfallpräparat noch Paracetamol zu Hause.
    Für meine Atemnot bekam ich Theophyllin vom Arzt, das ich diese Woche erstmals einnahm. In der Apotheke habe ich nachgefragt, und der Apotheker meinte, dass das Herzklopfen mit Erschöpfung evtl. mit diesem Präparat in Zusammenhang stehen kann. Mal sehen, was der Arzt nächste Woche sagt.
    Mit freundlichen Grüßen

    Ingrid

    Hallo Ingrid,

    beide von Dir genommenen Präparate sind sog. NSAR - also Nichtsteroidale Antiphlogistiker.
    Es sollte eigentlich bekannt sein, dass man zwei Präparate aus der gleichen "Produktreihe" nicht miteinander kombiniert. Dadurch kann es zum erheblichen Ansteigen der Nebenwirkungen kommen.
    Bei starken Schmerzen solltest Du Dich zunächst nur für eines dieser Präparate entscheiden, zusätzlich können z.B. Novalgin, Paracetamol, Valoron, Taramal etc. eingenommen werden.
    Vielleicht ist ja auch durch diese Medi-Kombi für einen Teil Deiner Probleme verantwortlich.

    Wünsche Dir trotz allem baldige Besserung

    Birgit[/QUOTE]
     
  8. Dorothee

    Dorothee Neues Mitglied

    Registriert seit:
    6. Februar 2004
    Beiträge:
    113
    Ort:
    Scheinfeld
    Hallo Ingrid,

    mit Hashimoto kenne ich mich nicht aus, aber mit Theophyllin (habe auch Asthma bronch.). Herzklopfen/rasen kommt häufig vor, aber sonst kann man damit eher nicht schlafen, man ist aufgeregt, denn Theophyllin ist ja ein Art Coffein-Produkt. Man sollte es z.B. abends erst im Bett nehmen, damit man gut einschläft und dann eben nachts keine Atemnot hat.

    Schnarchst Du eigentlich? Lach bitte nicht (wenns Dir nicht ohnehin vergangen ist momentan). Denn das gibt es bei Schilddrüsenerkrankungen oft. Und dadurch Atemaussetzer - erklärt so Sachen wie Bluthochdruck, Erschöpfungszustände, nächtliches Schwitzen, Herzrasen, starkes Übergewicht - man nennt es Schlafapnoe. War nur ein Tip, vielleicht hilft er Dir ja weiter. Bei mir war das so.

    Ansonsten viel Glück und alles Gute

    Dorothee
     
  9. Hallo Dorothee,

    Danke für Deine Antwort. Laut Aussage von meinem Mann schnarche ich wohl wirklich. Ich habe im Juli einen Termin bei einem Lungenfacharzt, vielleicht kann der mir weiterhelfen. Aber ich denke, dass das Theophyllin wirklich gegen die Atemaussetzer nachts hilft. Ich bin zwar immer noch erschöpft, aber ich denke, dass die Gedächtnisstörungen wirklich schon besser geworden sind.

    Liebe Grüße

    Ingrid

     
  10. Angie

    Angie Alte Häsin

    Registriert seit:
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    Gera
    Hashimoto

    Hallo Ingrid,
    ich kann auch noch was zum Thema Herzrasen beitragen:
    Habe seid ca. fünf Jahren einen diagnostizierten Hashimoto, aber eigentlich habe ich ihn sicherlich schon länger.
    Vor Weihnachten habe ich abends Herzrasen bekommen, es war ganz komisch, wie angeknippst. Ich habe dann irgendwie die Nacht überstanden und bin dann am nächsten Morgen zu meiner Hausärztin. Ruhepuls ca 180!! Die hat mich dann gleich zum Kardiologen geschickt. ( Nach einigen Hin und her, weil ich nicht mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus wollte ;) ). Der hat dann Verapamil i.v. gespritzt und es hat sich innerhalb von Minuten normalisiert. Danach war er dann der Auffassung das ich ein Herzmittel nehmen sollte. Darüber habe ich erst mal mit meinem Schilddrüsendoc gesprochen. Nun hat er mein Thyroxin etwas runterdosiert.
    Er hat mir erklärt das die Schilddrüse sich ja nach und nach "zerfleischt". Und wenn es halt so eine akute Phase gibt, dann gelangen halt viel Hormone ins Blut und man hat eine zeitliche Überfunktion, daher das Herzrasen. Sonst zeigt sich der Hashimoto ja immer gerne als Unterfunktion, aber das wäre ja zu einfach *lach*
    Nun nehme ich weniger Thyroxin und es geht mir, zumindest was das Herz angeht, besser.
    Ich hoffe, das Du mein Durcheinander einigermaßen verstehst.

    Viele liebe Grüße
    Angie
     
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