rheuma-angst-körerliche reaktionen: eine zwangsläufige endlosschleife?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von lexxus, 28. November 2005.

  1. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

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    hallo miteinander,

    heute habe ich mir meine papiere fürs kh abgeholt und bin nun etwas irritiert, denn da schreibt meine rheumadocin doch tatsächlich: verdacht auf beginnende angsterkrankung (komplex), mit der bitte mich psychotherapeutisch zu beäugen. klar hab ich so meine ängste, wer hat die nicht, aber gleich eine angsterkrankung? darf einem eine krankheit unheimlich sein, bei der man nie wirklich drüber aufgeklärt wurde was einen erwartet (meine hier die polymyositis)? aber ist das dann gleich krankhaft? komplexe drücken ja zudem was schambehaftetes aus, nur, ich schäme mich nicht fürs rheuma und auch nicht dafür vielleicht gelegentlich mal eingeschränkter in meinen möglichkeiten zu sein. meine angst vor spinnen könnte man vielleicht als krankhaft bezeichnen, da diese angst ja nicht greifbar ist, denn mir hat nie eine spinne was zuleide getan, somit ist also keine ursache vorhanden. so wie es aussieht hält sie meine sämtlichen zipperleinchen für psychosomatisch.
    eigenartig finde ich auch, dass die rheumadocin nie mit mir darüber gesprochen hat.
    muss denn diese erkrankung zwangsläufig mit krankhafter angst einhergehen? die wiederum weitere zipperlein hervorruft?
    eigentlich habe ich für mich eher das gefühl, dass die zipperlein auftauchten, die mir dann wiederum angst machten, und nicht umgekehrt, dass ich die zipperlein bekam, weil ich angst habe, denn zu der zeit wie das alles begann ging es mir psychisch ganz gut.

    nur mal als beispiel: sie schreibt unter anderem: "gibt schwellung in der rechten kniekehle an". diese schwellung hatte die docin vor 4 monaten nicht gesehen, obwohl ich sie drauf hinwies. nach einem ultraschall in der kniekehle wurde deutlich, dass dort eine entzündung in der muskulatur vorhanden ist. da plötzlich konnte sie die schwellung auch erkennen. soll so was echt psychosomatisch sein?

    bin jetzt echt verwirrt und würde gern eure meinung dazu hören.

    liebe grüsse
    lexxus
     
  2. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo Lexxus,

    meine eigene Erfahrung sagt mir, dass sich physische und psychische Probleme gegenseitig stark beeinflussen, ob man das nun möchte oder nicht. Nichtsdestotrotz möchte ich bei vorherrschenden körperlichen Schwierigkeiten natürlich ernst genommen und auch adäquat therapiert werden.

    Ich persönlich bin jemand, der sehr wenig klagt. Wenn ich akut einen Doc brauche, ist meistens auch ein Notfall eingetreten, der dann fast immer stationär im KH weiterbehandelt werden muss. Trotzdem kenne auch ich die Hilflosigkeit von Ärzten, die einen mangels konkreter Diagnose gern in die Psychoschiene drücken. Mal im Ernst: An die 60% Patienten in einer ganz normalen Arztpraxis sind tatsächlich Leute, die unter psychosomatischen Beschwerden leiden. Diesen Menschen wäre mit einer Psychotherapie sicherlich mehr geholfen als mit der Verschreibung irgendwelcher Medikamente.

    Bei Dir sehe ich ein mangelhaftes Vertrauen zur bisherigen Ärztin. Das wäre für mich auf jeden Fall ein Grund für einen Arzt-Wechsel.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
  3. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hi lexxus,

    liegt denn deine ha wirklich so daneben? :) eine angsterkrankung ist
    ja nichts schlimmes, und wenn deine ha die ärzte im kh darauf hinweisen möchte, dass u.u. dies bei dir vorliegt, finde ich das eigentlich verantwortungsbewusst. liebe lexxus, bitte lies dir noch einmal deinen eigenen thread: hyperventilieren
    durch. kann es nicht sein, dass deine ha aufgrund der gespräche mit dir
    darüber dies geschrieben hat? ganz bestimmt liegt hier ein zusammenspiel zwischen deiner rheumatischen erkrankung und einer verständlichen angst vor. unter einer angst unterschiedlicher stärke und ausprägung leiden wohl viele rheumatiker, ich finde das in diesem zusammenhang schon fast "normal" :) es ist etwas, wovor man durchaus auch mal angst haben darf. und die sollte
    ernstgenommen werden. und vielleicht macht deine ha genau das.
    versuch doch einfach mal, es von dieser seite zu betrachten.:)


    für's kh wünsche ich dir alles gute!
    lieben gruss marie [​IMG]
     
  4. Lilly

    Lilly offline

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    hallo lexxus,

    habe mir deinen bericht vom *hyperventilieren* auch noch mal durchgelesen. was du da angegeben hast, klingt für mich auch wie eine angststörung. angsterkrankungen sind für mich mit einem komplex nicht gleichzusetzten. hat der doc das so geschrieben, oder hast du dir gedacht, dass er *komplex* meinen würde?

    im grunde ist die reihenfolge egal, fakt ist: du hast angst.... und das kann breite ausmasse annehmen.

    finde es von deinem doc gut, dass er dir helfen will. finde es immer wieder komisch, dass leute angst haben, als psych. krank eingestuft zu werden. bei ausstehender diagnose kann ich es mir vorstellen, denn man muss mit schmerzen leben und keiner glaubt einem.
    die psyche und das körperlich sind eine einheit, ist eines davon krank, erkrankt meisten das andere auch.....- ist nicht negativ gemeint, sondern nur die natürliche folge...
    sind wir froh, dass die heutige medizin den menschen ganz einheilich sieht (lt. WHO: psychisch, physisch und das soziale umfeld).

    auch ich hatte lange zeit unter angststörungen zu leiden, und bin durch die hölle gegangen. war für mich schlimmer zu ertragen wie körperl schmerzen. durch die therapie bin ich sie jetzt seit ca. 5 jahre wieder los.

    lass dir helfen......
     
  5. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

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    hallo ihr drei,

    erst einmal vielen dank für eure antworten.
    ich habe an sich kein problem damit, wenn mir jemand sagt ich habe eine angststörung und fühle mich damit keineswegs in die psychisch-krank-schiene geschoben. der begriff angsterkrankung entspricht nur einfach nicht meinem momentanen empfinden. ich hab vor jahren mal 1 1/2 jahre lang eine gruppentherapie gemacht, hoffe somit, mich in der hinsicht auch ganz gut einschätzen zu können.
    was das hyperventilieren betrifft frage ich mich, warum es überhaupt auftauchte, denn es ist auch genauso schnell wieder verschwunden.
    @lilly: die ärztin schrieb wörtlich: "vd. auf beg. angsterkrankung (komplex)" vielleicht meint sie allerdings auch eine komplexe angsterkrankung, fällt mir da gerade auf, ist ja etwas doppeldeutig. gibts das überhaupt?
    bin mal gespannt, wie sie dass im kh handhaben. hoffe nur, dass dann überhaupt noch was gemacht wird und nicht gleich alles auf die psyche geschoben wird.

    liebe grüsse
    lexxus
     
  6. Monsti

    Monsti das Monster

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    Hallo lexxus,

    natürlich meint Deine Ärztin eine "komplexe Angsterkrankung". Mit komplex drückt sie aus, dass Du nicht an konkret einzugrenzenden Ängsten (z.B. Spinnenphobie, Agoraphobie, Sozialphobie u.ä.) leidest. Sie hätte auch "unspezifisch" oder ähnliches schreiben können. Zudem schreibt sie ja auch nur etwas von einem Verdacht.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
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