Reaktive Arthritis in Folge einer Salmonellen-Infektion

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von MARK, 8. Februar 2010.

  1. MARK

    MARK Neues Mitglied

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    Hallo liebe Forum-Teilnehmer!

    Wir sind zur Zeit sehr ratlos und hoffen, hier im Forum etwas Unterstützung und Ratschläge zu erhalten. Folgendes ist geschehen....:

    Unser Sohn Leon (7) war vom 13.-20.01.2010 wegen starken blutigen Durchfalls und hohen Fiebers im Krankenhaus. Es wurde gegen Ende seines KH-Aufenthaltes eine Salmonellen-Enteritis diagnostiziert. Behandelt wurde Leon mit einer Infusionstherapie (Glucose/Elektrolyt-Lösung).

    Schon im KH klagte Leon über Schmerzen in den Ellenbogen. Wir haben das zunächst auf die mangelnde Bewegung geschoben!
    Er klagte auch Zuhause weiter laufend über Gelenkschmerzen - v.a. am Morgen. Nach wenigen Tagen ist dann sein linkes Knie stark angeschwollen und er bekam erneut Fieber (ca. 39°C).

    Er wurde daher am 27.01.2010 erneut in das KH eingewiesen. Zunächst wurde sein Knie punktiert (keine Bakterien nachweisbar). Er wurde 7 Tage mit Cefotaxim antibiotisch behandelt und erhielt 3x täglich Ibuprofen. Zunächst verbesserte sich Leons Zustand (Abschwellung, Entfiebern), doch dann ist das rechte Kniegelenk und kurz darauf das linke Handgelenk stark angeschwollen. Er klagte außerdem über eine Morgensteifheit v.a. in den Fingergrundgelenken und bekam erneut Fieber. Daraufhin wurde von Ibuprofen auf eine Indomedacin-Therapie umgestellt. 1-2 Tage später war er schmerzfrei und wurde darauf hin aus dem KH entlassen.

    Diagnose: ggf. reaktive Arthritis oder auch juvenile chronische Arthritis (dafür sprächen erhöhte BSG (71/73), Morgensteifheit und der Befall mehrerer Gelenke).

    Empfehlung: Wiedervorstellung im KH Anfang März 2010. 4-Wochen-Behandlung mit 3x täglich Indomedacin

    Am 1. Tag nach der Entlassung (4.2.) musste Leon erbrechen und hatte erneut Durchfall. Da keine Bakterien (Salmonellen u.a.) nachweisbar waren, gehen wir von einer Unverträglichkeit gg. Indomedacin aus. Durch homöopathische Behandlung bekamen wir die Durchfallerkrankung schnell in den Griff. Die Infomedacin-Therapie haben wir seither ausgesetzt.

    Eine vom KH empfohlene Augenarztuntersuchung blieb ohne Befund.

    Heute morgen war das linke Knie erneut stark angeschwollen. Nach Rücksprache mit dem Kinderarzt haben wir heute Abend wieder damit begonnen Leon Ibuprofen zu geben.

    Wir haben auf Empfehlung des Kinderarztes wegen eines Termins in der rheumatologischen Kinderklinik angefragt. Wir (gesetzl. Krankenkasse) bekommen einen Termin im Juli/August 2010 - sofern es sich um einen "Notfall" handeln sollte, kommen wir bereits in 6-8 Wochen dran.


    Wir machen uns ernsthafte Sorgen um den Gesundheitszustand unseres Sohnes. Insbesondere wollen wir nichts versäumen, um zu verhindern, dass aus den akuten Beschwerden eine chronische Erkrankung wird.
    Wir sind den Ärzten im Krankenhaus wirklich dankbar für eine - ich habe das Gefühl - gute und korrekte Betreuung und auch unser Kinderarzt ist sehr besorgt und bemüht - nur...es sind eben keine Spezialisten.

    Wir wissen jetzt nicht mehr wie es weitergehen kann???
    - An wen können wir uns denn noch wenden, um schnell Hilfe und Unterstützung bekommen?
    - Sind wir evtl. zu ungeduldig und sollten die Zeit bis zum Notfall-Termin -- wenn's denn ein Notfall ist -- in 6-8 Wochen "in Ruhe" und geduldig abwarten?
    - Kann Leon 4 Wochen lang 3x täglich Ibuprofen einnehmen, ohne erneut Magenprobleme zu bekommen?
    - ????


    Wir sind über jede Hilfe und Information sehr, sehr dankbar!!!

    Danke & viele liebe Grüße
    Mark
     
    #1 8. Februar 2010
    Zuletzt bearbeitet: 9. Februar 2010
  2. tevahe

    tevahe Neues Mitglied

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    Hallo Mark,

    Sind wir evtl. zu ungeduldig und sollten die Zeit bis zum Notfall-Termin -- wenn's denn ein Notfall ist -- in 6-8 Wochen "in Ruhe" und geduldig abwarten?

    Vllt hat euer Kinderarzt mehr Glück. Er könnte in besagter Kinderklinik anrufen und vllt kommt ihr dann früher dran. Wobei es immer die Möglichkeit gibt, direkt ins KH zu fahren.

    - Kann Leon 4 Wochen lang 3x täglich Ibuprofen einnehmen, ohne erneut Magenprobleme zu bekommen?


    Wie stark ist das Ibu denn? (200 (?), 400, 600 etc.)
    Auch da kann der Kinderarzt ggf. abhilfe schaffen und zusätzlich etwas für den Magen verschreiben.

    LG
     
  3. MARK

    MARK Neues Mitglied

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    Hallo tevahe,

    danke für die schnelle Reaktion!

    Wir werden den Kinderarzt bitten anzurufen - evtl. auch einen Arzt aus dem KH in dem Leon stationär lag. Wir werden sehen, ob das von Erfolg gekrönt sein wird.
    Ins Kinderkrankenhaus können wir direkt gehen, das wurde uns angeboten. Allerdings nur in die normale Ambulanz - hier gibt es dann aber keinen Rheumatologen/Spezialisten. Das macht dann meines Erachtens keinen Unterschied zum bisherigen KH (auch Kinderklinik).
    Wenn noch weitere Gelenke anschwellen werden wir wieder in KH gehen.

    Wir geben z.Zt. seinem Alter/Gewicht entsprechend die maximale Tages-Menge (15ml) Ibuprofen 4% (200mg/5ml).

    Gruß
    Mark
     
  4. Fynn

    Fynn Mitglied

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    Hallo,

    unser Sohn, 3 Jahre alt, hat auch die Verdachtsdiagnose reaktive Arthritis/JIA. Wir wurden von unserer KiÄ nach Garmisch in die Kinder-Rheumaklinik eingewiesen und haben dort von einem Tag auf den anderen einen Termin bekommen.
    Unser Sohn hatte zunächst auch Indometacin verordnet bekommen, das mussten wir absetzen, weil er aggressiv wurde und dauernd Bauchschmerzen hatte, außerdem half es nicht. In Garmisch wurde er dann auf Ibuprofen umgestellt, das hat er gut vertragen, hilft auch einigermaßen auch in der maximalen Tagesdosis für sein Gewicht. Allerdings bekommt er wegen seinem Reflux ohnehin schon Omeprazol, die Dosierung wurde für den Magenschutz dann nur erhöht. Ich würde beim KiA nachfragen.

    Einen schnellen Termin beim Kinderrheumatologen zu bekommen, ist wirklich sehr schwierig, je nachdem, wo ihr herkommt, würde ich überlegen evtl. auch in Garmisch nachzufragen. Auf einen Ambulanztermin mussten wir dort "nur" 18 Tage warten (auch eine lange Zeit, wenn das Kind vor Schmerzen weint) und stationär ging es dann sofort (allerdings hatte sich da unsere KiÄ dahinter geklemmt).

    LG, Kathrin
     
  5. MARK

    MARK Neues Mitglied

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    Hallo Kathrin,

    vielen Dank für Deinen Hinweis. Wir sind aus dem Kreis Böblingen. Nach Garmisch ist es schon ein gutes Stück. Aber wenn wir sonst nicht weiterkommen, werde ich das wieder aufgreifen.

    Ich hoffe, deinem Sohn geht es schon etwas besser. In seinem Alter ist das ja noch viel schwerer zu ertragen.
    Ist es denn abzusehen, wie lange er in Behandlung bleiben wird? Ich habe verstanden er ist jetzt stationär im Krankenhaus, richtig? Bekommt er dort noch andere Medikamente/Behandlungen neben Ibuprofen (und Omeprazol).

    Ich habe hier (http://www.rheuma-online.de/a-z/i/infektreaktive-arthritis.html) gelesen, dass eine frühzeitige, langfristige Behandlung mit Antibiotika evtl. Spätfolgen vermeiden kann. Wird in dieser Hinsicht etwas getan? Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden...?!?!

    Ich wünsche dir, dass sich der Gesundheitszustand deines Sohnes schnell bessert! Ich würde mich freuen, wenn du mich auf dem Laufenden halten könntest (wenn du die Zeit, Lust und Kraft dazu hast). Ich werde gerne dasselbe tun.

    Viele Grüße
    Mark
     
  6. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo mark,

    mein 3. kind, ein junge, hatte in der 2. jahreshälfte 1987 eine rektive arthritis nach yersinieninfektion, die nur einen leichten durchfall bei ihm hervorgerufen hat. allerdings war mein sohn schon älter, nämlich 19, er bekam es unmittelbar nach dem abi.

    dass erhöhte BSG, morgensteifigkeit und befall mehrerer gelenke eher für eine JIA sprechen, ist quatsch; denn all das war auch bei meinem sohn vorhanden. (die ärzte sind vielleicht eher unsicher wegen des alters.)

    auf jeden fall müsst ihr geduld haben, bei meinem sohn hat das ganze 7 monate gedauert. erst kam ein kkh-aufenthal tmit AB, darauf ging es etwa eine woche besser, dann kamen zwei horrormäßige wochen. da bekam er cortison verordnet, aufgrund etlicher untersuchungen, die vorher gemacht werden sollten, weil das cortison die ergebnisse verfälscht hätte, durfte er das aber in dieser zeit noch nicht anfangen und schließlich ging es ihm wieder soviel besser, dass er es nicht mehr brauchte.

    du hast etwas von homöopathischer behandlung erwähnt. habt ihr dafür einen guten therapeuten? falls ja, das ist nicht nur was für durchfall, sondern auch zur generellen behandlung eures sohnes!

    unser sohn ist damals lediglich klassisch-homöopathisch behandelt worden und es sind alle symptome wieder vrschwunden, d.h. es ist nicht chronisch geworden.

    sein jüngerer bruder, der jetzt 19 ist, hat ne chronische JIA. er fährt aber mit homöopathischer behandlung auch recht gut (er weigert sich, mtx oder biologicals zu nehmen.)

    beide jungs haben HLA B27 im blut, vielleicht lasst ihr das bei eurem sohn auch mal überprüfen.

    ich wünsche deinem sohn baldige besserung ohne chronifizierung!

    lg, sabine
     
  7. MARK

    MARK Neues Mitglied

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    Hallo Sabine!

    Vielen Dank für deine guten Wünsche.

    Unseren Sohn nur homöophatisch zu behandeln, dazu fehlt uns derzeit der Mut. Wir hatten ernsthaft darüber nachgedacht, nachdem uns zunächst ja niemand etwas genaues zur weiteren Therapie sagen konnte. Wir haben es kurzfristig mit Homöopathie versucht, aber nach 2-3 Tagen beim ersten dicken Gelenk sofort wieder auf Ibuprofen umgestellt.
    Ob unser Therapeut ein Guter ist, stellt sich leider erst hinterher heraus. Beim Durchfall hat er gut helfen können, aber wer weiß, ob es nicht auch von selbst verschwunden wäre, denn wir haben ja gleichzeitig das Indomedazin abgesetzt?!? Mit einer derartigen Erkrankung hat er - wie alle - keine Erfahrungen und da erschien es uns waghalsig einfach entgegen dem allgemein-ärztlichen Rat zu handeln und empfohlene Medikamente wegzulassen.
    Egal wo man etwas über das Thema liest und auch aus den Erfahrungsberichten anderer Betroffener geht hervor, dass zunächst eine NSAR-Behandlung sinnvoll erscheint.

    Wir können uns aber gut vorstellen, bald wieder mit Homöopathie zu beginnen und unterstützend zu behandeln.

    Von HLA B27 wollte bei uns noch niemand etwas wissen. Ich werde das bei nächster Gelegenheit einmal ansprechen.

    Nochmal vielen Dank und für deine Söhne weiterhin alles Gute.

    Liebe Grüße
    Mark
     
  8. Savolo

    Savolo Neues Mitglied

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    hallo mark.

    vielen dank für deine guten wünsche!

    dass ihr der homöopathie allein nicht traut, ist verständlich, weil man ja allerseits die schulmedizinische therapie als die einzig wirksame angepriesen bekommt.

    das ist aber so nicht richtig! als homöopath (ich hatte 13 jahre eine hp-praxis für klassische homöopathie) weiß man, dass die schulmedizin oft nur dadurch erfolge verzeichnet, indem sie symptome unterdrückt (warum werden kinder auf indometacin-saft wohl oft so aggressiv? weil die symptome an den gelenken nicht mehr raus kommn dürfen, da machen sie halt die seele krank.

    und wenn man zuerst "nur" nsar gibt, bei längerer behandlung wird dann immer etwas verordnet, das dem immunsystem schadet: wenigstens cortison, oft aber auch mtx oder biologicals.

    weil diese mittel alle dem immunsystem schaden, hat sich unser jüngster ganz auf die homöopathie verlassen. der rheumatologe war zunächst nicht davon angetan, dass er nicht wenigstens zweigleisig fahren wollte, als er allerdings die gute wirkung sah, stimmte er dem vorgehen doch zu, weil die schulmedizinischen mittel ja doch ziemliche nebenwirkungen hätten und nachher hätte er dadurch mehr schaden genommen als durch das ursprüngliche rheuma.

    leider hatte er (er hat ja chronische JIA) im herbst einen rückfall. es begann mit leichtem durchfall (wohl durch einn virus), die woche drauf hatte er melonendicke anschwellungen der knie. er konnte daraufhin drei wochen nicht zur schule gehn, anschließend regenerierte er sich in den folgenden zweiwöchigen herbstferien. es war wohl eine parainfektiöse arthritis.

    wir waren in dieser zeit gar nicht beim arzt, behandelt wurde das ganze nur klassisch-homöopathisch. inzwischen geht es ihm wieder gut, er hat nur noch leichte beschwerden (durch die JIA).

    macht euer therapeut nur klassische homöopathie (das wäre wünschenswert). er muss nicht unbedingt viel erfahrung mit rheuma-behandlung haben, weil man in der homöopathie mehr nach den symptomen geht als nach dem namen einer krankheit!

    falls ihr doch einen anderen therapeuten suchen wollt, so findet ihr den sicher hier:
    http://www.dgkh-homoeopathie.de/

    alles gute für die ganze familie!
    lg, sabine
     
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