Pseudogicht bzw. Chondrocalzinose

Dieses Thema im Forum "Ich bin neu!" wurde erstellt von annaaspidistra, 8. Januar 2006.

  1. annaaspidistra

    annaaspidistra Neues Mitglied

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    8. Januar 2006
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    Hallo,

    ich bin schon seit einiger Zeit auf der Suche nach Menschen, die wie ich die Diagnose "Chondrocalzinose" bekommen haben. Kurz zu mir: Ich bin 30 Jahre alt und leide schon seit 10 Jahren an plötzlich auftretenden Schmerzen und Schwellungen an Hand-, Fuß-, Knie-, Schulter-.....ach eigentlich an allen Gelenken, die ich besitze. Die Schwellungen und Entzündungen dauern dann unterschiedlich lange an, zwischen 1 und 4 Wochen, je nachdem, wieviel Diclofenac ich mir reinpfeife. Danach ist das Gelenk wieder völlig funktionsfähig. Mittlerweile war ich bei zwei Rheumatologen, die sich beide durch meine Röntgenbilder relativ sicher sind, das ich diese Autoimmunkrankheit habe. Sie sagten mir, dass ich an fast allen Gelenken bereits starke Verkalkungen habe und ich in meinem Alter eine absolute Ausnahme wäre, weil die meisten Menschen so ab 60 Jahre alt sind. Somit konnte mir auch keiner sagen, wie die Verlaufsform dieser Krankheit ist und ob ich mich in 10 Jahren überhaupt noch bewegen kann. Jetzt habe ich ziemlich Angst und suche dringend andere Betroffene, die eine ähnliche Diagnose wie ich haben und mir vielleicht sagen können, was man tun kann, um neue Verkalkungen zu verhindern.

    Viele Grüße und einen schmerzfreien Start ins neue Jahr!
    Andrea
     
  2. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    Diagnose

    Ja das heißt eingedeutscht Pseudogicht, also den spürbaren Beschwerden nach wie bei der Gicht. Relativ selten und deshalb gibts es wenig Spezialisten. Es handelt sich hier um zu hohe Kalzium- und Pyrophosphatkonzentrationen im Körper. Dabei können sich Kalzium- Phosphat Kristalle in den Gelenken ablagern - bei Gicht wären das Harnsäurekriastalle.
    Allerdings spricht man da nicht von Verkalkungen im Verständnis zum beispiel Bechterew sondern meint die Verkalkung der Knorpelschicht.
    Soweit ich weis behandelt da:
    "http://www.rheumaklinik-bad-wurzach.de/140.html"
    Dort kann man auch kontaktieren.
    Aufgrund der Seltenheit gibt es wenig Informationen dazu.
    Alles Gute "merre"
     
  3. Herpe267

    Herpe267 Neues Mitglied

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    Hallo Andrea,
    dein Eintrag ist zwar schon etwas älter, aber ich habe heute die selbe Diagnose wie Du erhalten, und hoffe jetzt das Du mir evtl. Tipps geben kannst wie man die Schmerzen lindern kann bzw. was mann generell ändern kann z.B. an der Ernährung oder ähnlichem. Bein Orthopöde war mir keine große Hilfe, da er meinte das man da leider nichts machen könne. Ich hoffe Du liest den Eintrag bald und kannst mir helfen.

    Alles Gute und Liebe Grüße
    Herbert
     
  4. annaaspidistra

    annaaspidistra Neues Mitglied

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    8. Januar 2006
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    Köln
    Hallo Herbert,

    komme erst jetzt dazu, dir zu antworten. In den letzten Jahren hat sich bei mir der Verlauf der Chondrocalzinose sehr gebessert, ich habe äußerst selten starke Schmerzen und geschwollene Gelenke. Meine Tipps bzw. mein Rat, um die Krankheit einzudämmen, sind folgende: 1. Sobald ein Gelenk schmerzt und heiß wird, mache ich sofort einen Quarkumschlag, den ich tagsüber alle paar Stunden wechsle und dann die ganze Nacht dran lasse. Einfacher Magerquark ist da völlig ausreichend. Ich weiß auch nicht, welchen Zusammenhang das hat, bei mir wirkt es Wunder.
    2. Eine Ärztin riet mir, oxalathaltige Lebensmittel (z.B. Spinat, Rote Bete, Rhabarber) zu meiden bzw. keine großen Mengen davon zu essen oder immer in Verbindung mit Milchprodukten zu mir zu nehmen, da dies sonst Kalziumphosphate bilden, ähnlich wie bei Nierensteinen. Diese lagern sich dann in unserem Fall leider in die Gelenke ab.
    3. psychische Anspannungen vermeiden (bei mir traten die Gichtanfälle immer direkt nach Situationen auf, in denen ich über eine längere Zeit psychisch angespannt war (z.B. Jobwechsel, Stress auf der Arbeit). Anders gesagt, Höhen und Tiefen meiden, mehr Ausgeglichheit schaffen.
    4. Wenn der Quark nicht nach 1-2 Tagen hilft, dann schnell Medikamente einsetzen (z.B. Diclofenac) und am Anfang lieber etwas höher dosiert einnehmen (75mg - 150 mg), dann wirken sie auch schneller und besser.

    Mehr Informationen/ Tipps fallen mir spontan nicht ein, aber wenn man sich daran hält, kann eine Besserung eintreten. Von Fachärzten bin ich sehr enttäuscht. Ich war inzwischen beim 3. Rheumatologen, der mir auch nicht weiter helfen konnte, da er wenig Ahnung von dieser seltenen Krankheit hat. Viel Glück wünsche ich dir und gesundheitlich alles Gute!

    Viele Grüße
    Andrea
     
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