Hallo Ihr Leidensgenossen, ich stehe seit einiger Zeit vor einem großen Problem familiärer Natur. Mein Vater (92 1/2) und meine Stiefmutter (86, seit mehreren Schlaganfällen und Stürzen... gehbehindert und Demenz im Anfangsstadium) sind trotz Hilfsbedürftigkeit nicht bereit, eine Pflegestufe zu beantragen. Heute war meine Stiefmutter überhaupt nicht mehr ansprechbar. Im Moment ist sie beim Arzt. Dennoch verweigern die Beiden jegliche professionelle Hilfe. Ich selbst bin seit Jahrzehnten mit RA sero- positiv "gesegnet" und brauche auch gegen Depressionen entsprechende Medikamente. Zur Zeit habe ich einen unbefristeten Schwerbehindertengrad 60. Mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter und warte mit Bangen auf die Diagnose des Arztes meiner Schwiegermutter. Dieser Arzt ist nicht bereit (ich hatte ihn darum gebeten), sie auf die Beantragung einer Pflegestufe anzusprechen! Hatte jemand von Euch schon mal solch eine Situation und wie hat er sie bewältigt.
Liebe Hyrax, ich bin (ehrenamtliche) rechtliche Betreuerin. Du kannst beim Amtsgericht einen Antrag auf rechtliche Betreuung Deiner Eltern stellen - und diese Betreuung übernehmen. Gut wäre vorher die Kontaktaufnahme mit einem Betreuungsverein, die Dir bei diesem Weg helfen können. Wenn Du die rechtliche Betreuung für den medizinischen Aufgabenkreis erhältst, kannst Du Dich um Betreantragung der Pflegestufe etc. kümmern. Den Segen dazu wirst Du von Deinen Eltern sicher nicht bekommen. Demente Menschen können aufgrund ihrer Krankheit solche Entscheidungen nicht mehr selbst treffen. Sie brauchen aber dringend Hilfe, auch, wenn sie sie ablehnen! Wichtig ist, dass Du ein bisschen Luft und Hilfe bekommst! Pflege von Angehörigen kostet sehr, sehr viel Kraft (ich bin Mutter eines Leukämie-Teenies) und ich finde, wir sollten uns alle Unterstützung holen, die wir bekommen können! Dir alles Liebe Gabriele
Hallo hyrax Das du dich dennoch bemühst, obwohl du selbst krank bist, finde ich enorm. Du solltest dich bei der ganzen Problematik nicht vergessen. Wer hat denn die bisherige Pflege übernommen? Das sich der behandelnde Arzt nicht bereit erklärt dir zu helfen finde ich...... absolut befremdlich. Ruf doch mal bei der KK deiner Eltern an. Vielleicht helfen die Mitarbeiter dir weiter. Im Moment weiß ich auch nicht weiter, wünsche dir aber die Hilfe, die du und deine Familie benötigt. Viele Grüße Sylke
Hallo Hyrax! Ich kann mich im Grund den Worten von Siebenstein nur anschließen. Wende dich an einen Betreuungsverein, die werden dann erklären, was die nä Schritte sind. Es wird nicht soweit kommen, daß deine Eltern ihre Zustimmung dazu geben, weil sie selber ja der Ansicht sind, daß alles in Ordnung ist. Hilfe von außen ist immer die bessere Wahl, die HIlfe wird in der Regel eher angenommen, als von den eigenen Kindern.
hallo Hyrax, deine Situation ist echt nicht einfach, habe selbst jahrelang gepflegt und weiss wie schwer das ist. Beratungen bekommst Du bei Pflegestützpunkten oder Pflegeberatung der Krankenkassen. Das hat mir oft weitergeholfen. Bei uns bietet die Caritas Seminare zur Pflegehilfe an, die kennen sich auch in rechtlichen Fragen gut aus. Beim Familiengericht kann man sich auch beraten lassen, denn es steht ja auch eine Vorsorge- und Betreuungsverfügung im Raum, die durch Begutachtung eines Richters erlassen werden kann. Das hat meine Freundin so gemacht, weil es nicht anders ging. Das kostet alles viel Zeit und Mühe, ich wünsche Dir die Kraft und den Erfolg Deiner Bemühungen. "alles wird gut" Heidesand