Patientenverfügung

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von Mara1963, 4. November 2018.

  1. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Auf jeden Fall! Als Nichtmediziner hat man von manchen Dingen eine falsche Vorstellung oder missverständliche Formulierungen. Außerdem kann man sich vom Arzt genau erklären lassen, was es an Möglichkeiten gibt, was sinnvoll ist und was nicht.. Alleine würde ich das niemals machen.
     
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  2. O-häsin

    O-häsin Guest

    Wie ich schon schrieb, gibt es auch Verfügungen -oder frühere Bekundungen, medizinisch alles erdenklich Mögliche zu tun. Wenn Du das von Deiner Mutter weißt, gibt es m.E. keine Zweifel und keine andere Entscheidung ob so oder so. Hier kann evtl. ein Gespräch mit dem Arzt helfen, Dich aus dem Konflikt (so versteh ich Deine Schilderung) zu nehmen.

    Wenn ich das richtig sehe, haben sich die wenigsten schon mit einer PV auseinandergesetzt. werden also kaum konkret etwas dazu sagen können. Ich würde Dir raten, einen Arzt Deines Vertrauens zu fragen. Der wird wissen. was alles möglich ist und was sich wie auswirkt. Trotzdem ersetzt das nicht die persönliche Auseinandersetzung mit dem, was man verfügt.

    Da ich alles -und das meiner Meinung nach in sachlichem Stil- geschrieben habe, was für`s Erste für eine PV wichtig ist zu wissen, auch, dass solche mit gegenteiliger Ansicht möglich sind, halte ich mich jetzt mit Informationen hier heraus. Denn offensichtlich kann das zu Urteilen von 'lebensunwertem Leben` bzw. etwas milder 'das Leben nicht schätzendend' führen, was ich sehr bedaure. Ich kann so etwas nicht mal denken.
     
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  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Mein Vater hatte ja eine Verfügung, die uns aber im Endeffekt auch nicht wirklich weitergebracht hat.
    Dass er intensivmedizinisch versorgt wurde, lag daran, dass es sich um einen Unfall gehandelt hatte und die Aussichten gut waren, dass er wieder gesund wird.
    Dass er nach der OP nicht mehr richtig zu sich kam, war nicht abzusehen, genauso wenig, wie es es weitergeht.
    Die Ärzte waren immer guten Mutes, aber wenn der Zustand so geblieben wäre, hätte ich in seinem Sinn entscheiden müssen und das könnt ihr mir glauben, das hat mich unglaublich belastet.
    Im Grunde bin ich froh, dass mir sein Herz die Entscheidung abgenommen hat.
    Ich möchte nie wieder vor einer solchen Situation stehen!

    Eine Patientenverfügung ist per se eine gute und wichtige Sache, aber es gibt Situationen, in denen sie Einem nicht weiterhilft.
    Sowas muss auch gut bedacht sein, damit man keine Entscheidungen trifft, die man selbst oder die Familie hinterher fürchterlich bereut.

    Ganz wichtig finde ich auch, dass man so eine Verfügung mit seinen Angehörigen bespricht, damit auch wirklich klar ist, was man will und meint. Das macht es ihnen im Ernstfall leichter, etwas zu entscheiden.
    Schließlich und endlich geht es um Leben und Tod und eine falsche oder falsch verstandene Erklärung kann verheerende Folgen haben.
     
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  4. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Das finde ich auch ganz wichtig, ich habe alles schon genau mit meinen Töchtern besprochen und ich vertraue ihnen, sie werden im Fall des Falles meine Interessen standhaft vertreten.
    Doch am allermeisten hoffe ich, dass ich keine PV brauche und keine Interessenvertretung meiner Kindern, sondern einfach eines Morgens mal nicht mehr erwache oder es mich in sekundenschnelle wegpfeift ohne Leid und Qual. Ich habe keine Angst vorm Tod, doch vorm Dahinvegetieren.
     
  5. Lisa4720

    Lisa4720 Guest

    also ich sehe das jetzt bei meiner 95 jährigen Mutter die keine Patientenverfügung hat.
    Wir haben das alles im Vorfeld besprochen was sie möchte, aber es hat ohne Verfügung kaum Wert.
    Ich kann nur an die Ärzte appellieren, sollte sie ins Krhs kommen, auf das Alter der Frau zu schauen und keine weiteren Maßnahmen mehr zu unternehmen.
    Ich habe das auch im Altenheim angesprochen damit ihr keine Ernährungssonde gelegt wird.
    Hier war das Heim dann einsichtig.
    Das muss man in einer Patientenverfügung unbedingt rein schreiben (das mit der Ernährungssonde) meine ich.
    LG
    Lisa
     
    #45 7. November 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 7. November 2018
  6. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    @Lisa,
    das problem liegt meist beim eintreffen des rettungsdienstes. die spulen ihr programm ab.
    so das beim eintreffen im krh, die ganze kette der lebenserhaltenen maßnahmen angelaufen ist.
    sie stehen zwischen "tür und angel"wie man bei uns sagt. ein spagat.
    das ist nicht einfach.
    sauri
     
  7. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    o-häsin,
    uns wurde nun eröffnet, das sie zwei narkosen für das legen der sonde und der trachealkanüle
    bekommt.
    ich hab mein unverständnis geäussert, da es vor
    3wo hiess, sie würde keine weitere op überstehen.
    aber da führte kein weg rein.
    nun muss man sehen.
    saurier
     
  8. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Wer von euch hat denn eine Patientenverfügung? Von O-Häsin habe ich das schon mitbekommen, sie hat das notariell gemacht, soweit ich das richtig verstanden habe.
    Gibt's auch jemanden, der / die es alleine für sich gemacht hat?

    Ich habe mir diese PV nun ausgedruckt und ausgefüllt und eingescannt.
    Das Original werde ich bei meiner Tochter hinterlegen.
    Es war alles ziemlich selbst erklärend, ein Arztbesuch hätte mir dabei wahrscheinlich nichts gebracht. Ich bin mir ja im klaren, dass ich überhaupt keine lebenserhaltenden Maßnahmen wollte, außer noch Wasser und lindernde Medikamente, somit ist das klar.
    Ich wollte das schon längst erledigt wissen.
     
  9. Heike68

    Heike68 Moderatorin

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    Mara, ich bzw. wir (mein Mann) haben schon seit vielen Jahren sowohl Patientenverfügung, als auch Generalvollmacht erteilt.
    Wir haben sie handschriftllich selber ausgefüllt und erneuern regelmäßig mit Datum die Unterschrift. Ist wichtig, wenn die Verfügung zu alt ist, halten sich etliche Ärzte nicht mehr daran, weil der Wille des Patienten sich geändert haben könnte. Einen Arzt etc. haben wir nicht hinzugezogen.
    Mein Mann ist Berufsbetreuer und somit durch seine Klienten und der Zusammenarbeit mit Ärzten mit der Materie vertraut. Wichtig sind, wie mehrfach schon erwähnt, klare Aussagen zu einzelnen Maßnahmen.
    Wir haben diese Unterlagen zusammen mit Testament etc. in einem extra Ordner.
    Ich habe übrigens ähnlich wie Du verfügt.
     
    #49 7. November 2018
    Zuletzt bearbeitet: 7. November 2018
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  10. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ich habe den Ärzten gesagt, falls es in der Narkose zu Problemen kommen sollte, sollten sie Wiederbelebungsmaßnahmen lassen. Das war eine klare Aussage, die angenommen wurde.
    Ich wünsche dir natürlich, dass deine Mutter wieder gesund wird, aber das müsste man halt auch ansprechen.
     
  11. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Das Problem ist ja, wenn die Beatmung so bleibt, wie sie jetzt ist, besteht die Gefahr einer Lungenentzündung oder dass irgendwas in die Luftröhre rutscht und blockiert, die Zunge zum Beispiel.
     
  12. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Mein Mann und ich auch, notariell beglaubigt und in einem zentralen Register von überall abrufbar.
     
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  13. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Ja, das ist ein schwieriges Thema. In meinem Fall war, wie ich bereits erzählte, das Gegenteil der Fall. Meine Mutter hatte beschlossen zu sterben und ich konnte es nicht begreifen und akzeptieren und versuchte sie vom Gegenteil zu überzeugen. Zumal sie zwar bettlägerig war, aber dies nicht zum ersten Mal. iIch hatte es immer wieder geschafft, sie auf die Beine zu bringen. Und sie hatte alles gut überstanden, hatte keine Schmerzen etc. Aber sie hatte keine Lust mehr zu leben und verweigerte jedewede Nahrung und Getränke. Ich versuchte ihr Fresubin zu geben, sie spuckte es aus. Sie bekam Kochsalzinfusionen und ubkutan Kochsalz.

    Ich sprach ihren Hausarzt auf künstliche Ernährung per Sonde an bis sie sich wieder berappeln würde. Er lehnte dies vehement ab. Meine Mutter hatte ihn kurz zuvor eindringlich darum gebeten, dies zu unterlassen.

    Am Ende musste ich sehr schweren Herzens hinnehmen, dass meine Mutter nicht mehr leben wollte.

    Allerdings hat mich das Ganze damals so umgehauen, dass ich einen derartigen Reflux-Schub bekam, dass permanent Säure in den Hals, Nase und v.a. in die Luftröhre schoß mit massiven Hustenattacken, Erstickungsanfällen. Ich konnte kaum noch schlafen und dann nur noch im Sitzen, nahm 10 Kg ab etc.
     
  14. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    mein lima und ich haben ebenfalls vorgesorgt,dies mußten wir schon vor fast 20 jahren (seitdem immer alles angepasst und auf den neuesten stand gebracht).
    allerdings müssen wir unseren neuen hausarzt noch darüber informieren (sind erst seid 2 monaten bei ihm)..........dies werden wir zusammen bei einem gemeinsamen termin machen und mit ihm auch nochmal genau die details klären.............die personen,die uns im falle eines falles vertreten sollen,wurden gefragt,
    wir haben mit ihnen unsere wünsche besprochen,das ganze wurde dann beglaubigt.
    wir haben eine vorsorgemappe,jeder von uns hat eine und die personen die uns vertreten haben die auch vorliegen.
    wenn einer von uns ins kkh muß,kommen die vorsorgemappen in kopie mit,inklusive vermerk wo die originale sind.
    entsprechende hinweise sind in unseren geldbörsen zu finden (beim personalausweis,organspendeausweis,kassenkarte und meinem mediplan).
     
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  15. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    allina,
    hättest du es besser akzeptieren können,wenn deine mutter vorher mit dir geredet hätte ? wenn du von ihrem wunsch zu gehen,gewußt hättest ?

    ich finde es wichtig,dass die angehörigen über die wünsche bescheid wissen.............allerdings stellt sich natürlich bei kindern die frage wann konfrontiere ich sie damit.
    leider bin ich immer wieder viel zu früh und auch immer unerwartet mit dem tod konfrontiert worden...........so,dass er schon immer zu meinem leben dazu gehörte.
     
  16. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Ja Katjes,

    das wäre wirklich für mich viel leichter gewesen. Andererseits nehme ich an, dass meine Mutter mir nichts vorher sagte, weil sie wahrscheinlich befürchtete, dass ich dann versucht hätte, sie davon abzubringen.

    Und das wäre wahrscheinlich auch so gewesen.

    Aber es war wirklich ein Albtraum!!!

    Liebe Grüße

    allina
     
  17. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    wo es schön ist :-)
    allina,das glaube ich dir !
    ich meine zu merken,wie sehr es dich noch immer aufwühlt.:pftroest:
    liebe grüße
    katjes
     
  18. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich finde das auch sehr wichtig darüber zu sprechen; kann man doch mal zum Thema machen, was wer wünscht, im Falle seines / ihres Todes. Ich habe da längst mit meinen Töchtern, meiner Mutter, Schwester ... darüber gesprochen. Der Tod gehört zum Leben dazu, wie die Geburt auch.
    Zum Glück hat der Hausarzt auf den Wunsch deiner Mutter gehört; ich finde es sehr wichtig den Willen eines Menschen und gerade des nächsten Anghörigen zu respektieren und zu achten. Schau allina, es ist passiert, wie sie sich das wünschte und dann war das auch gut so.
     
  19. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Kannst du sie nicht fragen saurier, wenn sie wach ist?

    Ich finde es ist sehr wichtig die Wünsche des Betroffenen zu akzeptieren. Der Patient liegt im Bett und kann selbst nicht mehr für sich einstehen.
    Was würdest du für dich wollen, wenn du an ihrer Stelle wärst?
     
  20. Lisa4720

    Lisa4720 Guest

    Mara, den Tod kann man aber nicht voraus planen und kommt immer anders als man denkt.
    Der Gevatter hat nun mal viele Gesichter und jeder wünscht sich friedlich einzuschlafen ohne Leid.
    Es ist ja nicht der Tod selbst, sondern das Leid wovor viele Angst haben.

    Vor allen Dingen hat Sterben auch etwas mit innerem Frieden zu tun und " L-O-S-L-A-S-S-E-N"
    Menschen die mit sich und der Welt im reinen sind, freuen sich sogar auf diese Reise.
    Und diese Erfahrungen habe ich gemacht bei Sterbenden.
    Und es waren sehr viele die ich begleitet habe.
    LG
    Lisa
     
    #60 8. November 2018
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 8. November 2018
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