Hallo Leute, Ich bin jetzt schon einen ganze Weile mit meinen Schmerzen und meiner Müdigkeit und den Versuchen meiner Umgebung (Kinder, Kollegen, Familie) mir nichts, bzw. so wenig wie möglich anmerken zu lassen, das ich gestern 2 wichtige Termine durcheinander gebracht habe. Ich war bis Juni 2001 13 Monate wg. meiner kaputten Bandscheibe krank, deshalb habe ich einen Horror vor Krankschreibungen. Wenn ich hier lese, was viele von Euch für Probleme haben oder hatten, merke ich das es mir eigentlich noch ganz gut geht. Mit der Basistherapie bin ich vor 1,5 Wochen angefangen. Die wirkt also noch nicht. Ich hangel mich von einer Schmerztablette zur anderen und kühle mal hier und mal dort. Ich bin total konfus und Urlaubsreif. Bei der Arbeit will ich tausend Sachen noch schnell erledigen oder abschließen, falls das Rheuma noch schlimmer wird. Bei meinen Vorgesetzten und Kollegen hatte ich bis jetzt immer die Taktik "Zähnezusammenbeißen und so wenig wie möglich anmerken lassen". Ich gehe bald auf einen Lehrgang und im Hinterkopf denke ich: 1. halte ich so einen Lehrgang überhaupt durch und 2. ob sich das überhaupt noch lohnt oder bin ich auf dem Weg in die Dauerkrankheit. Bitte gebt mir mal einen Tip, wie man sich mit dieser komischen Krankheit so arrangieren kann das sie einem nicht den ganzen Tag im Kopf herumspukt und ich nicht lauter wichtige Sachen vergesse. Denn loswerden kann man sie ja nicht mehr und verkriechen geht auch nicht. Heike (Hai)
Liebe Heike, zu aller erst mal: cool bleiben, gaaaanz coool bleiben. So, und dann machst du das, was du kannst ohne unter Stress zu geraten und ansonsten: cest la vie! Je weniger du dich damit beschäftigst, unnötige und unänderbare Fragen stellst - lass es auf dich zukommen! Ich habe 5 Jahre noch gearbeitet! Dann kam es ganz schlimm, dann war ich krank, dann war ich in Rente und dann bin ich wieder arbeiten gegangen. Nichts kannst du tun, um zu verhindern, daß die Krankheit kommt. Alles kannst du tun, um zu garantieren, daß sie wenig Chancen bei dir hat: Ruhe bewahren, schöne Dinge tun, entspannen, dich mit dir auseinander setzen, die cP begrüssen und ihr gleich klarmachen, bei mir hast du keine Chancen- dann annehmen, abhaken und durch. Alle hier im Forum kennen das und das wirst du auch lernen! Also, Kopf hoch, Nase in den Wind, tief durchatmen und immer daran denken, dass jeden morgen die Sonne aufgeht. Liebe Grüsse, Heike (Hai) Pumpkin / Uschi Ch.
Hallo! Also ich weiss wie das ist wenn man sich tag und nacht nur noch quälende fragen stellt, aber das legt sich, spätestens wenn deine Medis anfangen zu wirken und du wieder mehr zur normalität zurückkommen kannst. natürlich gibt es in vielen bereichen einschränkungen, aber bekanntlich wird die suppe ja nicht so heiß gegessen wie sie gekocht wird.
hallo, also erstmal abwarten wie sich alles entwickeln wird. ich arbeite mit meiner cp immer noch vollzeit, nehme seit 3/2000 mtx und es dauerte fast ein halbes jahr bis es bei mir so richtig zum wirken kam. seither nur wenig probleme obwohl ich viel tippen und schreiben muss. zähne zusammen beissen ist mir nicht gut bekommen, hab fast ne krise dabei gekriegt und viel rumgenervt. seit ich nicht immer alles 150 prozentig machen will und auch mal "nein" oder "stopp" sage, gehts viel besser. ein tip, frage bitte bei der bfa nach einen zuschuss für arbeitsmittel, mit denen du deinen arbeitsplatz trotz rheuma gut ausfüllen kannst. so habe ich z.b. einen höhenverstellbaren tisch erhalten damit ich nicht nur sitze den ganzen tag, sowie einen orthopädischen stuhl. kann dir gerne tip geben, wenn du möchtest, wie das abläuft. drücke dir die daumen, gruss kuki
Hallo Heike, ich glaube, das ist uns allen so gegangen, daß man sehr viel erledigen will, weil man meint, am nächsten Tag ginge es noch schlechter. Beim Rheuma gibt es ein ständiges Auf und Ab. Geht es einem besser, versucht man alles nachzuholen oder übertreibt alles. Natürlich bekommt man dann die Quittung und fällt von dem Leistungshoch in ein tiefes Loch mit meist sehr starken Schmerzen. Ich habe daher gelernt, mir meine Kräfte einzuteilen. Ich kenne mein Tagespensum und teile mir körperliche Anstrengungen entsprechend ein. Vor allen Dingen mache ich eins nach dem anderen und nicht alles gleichzeitig. Auf der Arbeit kann man sich vielleicht Arbeitswege besser einteilen, damit man nicht immerzu aufstehen muß. Auch den Arbeitsplatz so gestalten, daß man praktisch immer an die wichtigsten Sachen rankommt, ohne aufstehen zu müssen. Den Kollegen bleibt die Krankheit nicht unbemerkt. Ehe es zu Mobbing oder Missverständnissen kommt, sollte man schon mit Ihnen sprechen. Dabei kannst Du ruhig positiv über den Krankheitsverlauf berichten und eine Besserung durch die neuen Basismedikamente in Aussicht stellen. Dadurch nimmst Du schon etwas Wind aus den Segeln. Mit der Zeit wächst allerdings trotzdem die Missgunst. Es sei denn, Du hast wirklich prima Kollegen. Aber insgesamt solltest Du locker bleiben und auch mal etwas für dich selbst tun. Mal relaxen und was schönes machen. Viele Grüße und alles Gute Werner
Liebe Heike, ich kenne dein gefühl genau,war 2 jahre krankgeschrieben und keiner konnte mir sagen was ich habe. bis doch gott sei gedankt einer auf die idee kam, das ich wohl doch ne fibro und ne sarkoidose habe. auch das gefühl ich muß ständig alles regeln für den fall es geht mir schlechter. aber genau das macht mich kaputt. ich arbeite wie blöd an einem tag und am nächsten tag bin ich fertig weil ich mich total übernommen habe. jetzt bin ich dabei mir immer wieder zu sagen langsam komm ich auch ans ziel. zu deinem lehrgang muß ich dir sagen: mir ging es genauso.habe mich 3 jahre um einen platz in einem lehrgang beworben, bekam immer absagen und genau da wo es mir total schlecht gegangen ist bekomme ich ne zusage. wollte zuerst auch nicht dran gehen, da ich eine zulassungsarbeit schreiben mußte, mein mann hat mich aber total unterstützt und ich habe alles geschafft. glaub mir das ist ein gutes gefühl, trotz krankheit es zu schaffen. jetzt bin ich stolz darauf und habe mich schon für den nächsten lehrgang angemeldet. ich denke aber noch nicht darüber nach ob ich es schaffe oder nicht, ich werde mich einfach darauf einlassen. Wünsche dir auch etwas gelassenheit und ruhe Jutta
Hallo Leute, Danke für Eure Antworten. Ich hoffe ich lerne noch irgendwann diese Gelassenheit die ich brauche. Schwächen zuzugeben ist nicht unbedingt meine Stärke. Schöne Grüße aus Berlin Heike
Hallo Heike! Uschi hat mir aus der Seele gesprochen.Genau so versuchen wir es zu schaffen. Schöne Grüße Anke