LANGER SAMSTAG IM ADVENT Am Samstag willst du in die große Stadt. Du möchtest einen Einkaufsbummel machen. Ein jeder, der damit Erfahrung hat, Der würde über diesen Plan nur lachen. Der Stress beginnt schon in der Straßenbahn. Du fühlst dich wie in der Konservendose. Du willst dir teure Parkgebühren spar'n, Dafür hast du jetzt Flecken auf der Hose. Mit Atemnot und unterdrückter Wut, Du denkst: "Wär ich doch lieber her gelaufen", Entlässt die Bahn dich und die Menschenflut. Als erstes trittst du in 'nen Hundehaufen. Vor'm Kaufhaus steht ein großer Weihnachtsmann, Verteilt Reklamezettel an die Kunden. Ein Straßenmusikant zeigt was er kann. Die Gage: Fünfzehn Mark in knapp zwei Stunden. Im Kaufhaus ist der Andrang riesengroß. Die Leute drängeln, drücken oder treten. Die Menschen sind so kalt, so rücksichtslos! Um hier zu überleben, hilft nur beten. Ein Wesen, wohl aus dem Jurassic Park, Mit Nasenring und lilagrünen Haaren, Klaut deinen Hut und fordert eine Mark. Du gibst ihm zwei, du willst dir Ärger sparen. Ein Kind mit Schokolade im Gesicht Verschmiert dir deine nagelneue Jacke. Dann läuft es fort und du erwischt es nicht. Und du wirst wütend, schreist: "verdammte K....!" Du schaust dich um und kannst es nicht verstehn, Du kommst dir vor wie in der Mausefalle. Und ein Verkäufer bittet dich, zu gehn: Dies sei ein Kaufhaus, keine Wärmehalle. Die Menschen sind heut außer Rand und Band. Du hast die Nase voll und fährst nach Hause. Denn sonst verlierst du auch noch den Verstand. Bis nächstes Jahr ist erst mal Einkaufspause! --------------------------------------------------------------------------------
VERSE ZUM ADVENT (von Theodor Fontane) Noch ist Herbst nicht ganz entflohn, aber als Knecht Ruprecht schon kommt der Winter hergeschritten, und alsbald aus Schnees Mitten klingt des Schlittenglöckleins Ton. Und was jüngst noch, fern und nah, bunt auf uns herniedersah, weiß sind Türme, Dächer, Zweige, und das Jahr geht auf die Neige, und das schönste Fest ist da. Tag du der Geburt des Herrn, heute bist du uns noch fern, aber Tannen, Engel, Fahnen lassen uns den Tag schon ahnen, und wir sehen schon den Stern
GLÜHWEINS WEIHNACHTSZEIT Weihnachtszeit, oh Weihnachtszeit Wächst in mir die Herzensfreud' Draußen kalt im Schnee versinken Lieber schnell'n Glühwein trinken Weihnachtszeit, oh Weihnachtszeit Ob allein oder zu zweit Alles liebe wir jetzt dürfen Und noch'n Glühwein schlürfen Weihnachtszeit, oh Weihnachtszeit Keine Zeit für Einsamkeit Jeder soll dem Nächsten geben Oder 'nen Glühwein heben Weihnachtszeit, oh Weihnachtszeit Wie sich alles so erfreut Alles tanzt und sing und klingt Und der Wirt Glühwein bringt Weihnachtszeit, oh Weihnachtszeit Huch jetzt bin ich ganz schön breit Weihnachten gibt mir den Rest Ich freu mich aufs Osterfest
Krippenlied Es wird schon gleich dunkel, es wird ja schon Nacht; drum komm i zu dir her, mein Heiland auf´d Wacht. Will singen ein Liedlein, dem Liebling dem klein´; du magst sonst net schlafen, i hör di nur wein´, Hei, hei, hei, hei schlaf süß, herzliebs Kind! Vergiß jetzt, o Kindlein, dein´ Kummer, dein Leid, daß du da mußt leiden im Stall auf der Heid. Es zieren die Engel dein Kripplein aus, es ist ja so schön wie dem König sein Haus. Hei, hei, hei, hei schlaf süß, herzliebs Kind! Schließ zu deine Äugerl in Ruh und in Fried, und gib mir zum Abschied dein´Segen noch mit! Ich wünsch dir von Herzen die süßeste Ruh, die Engel vom Himmel, die decken dich zu. Hei, hei, hei, hei schlaf süß, herzliebs Kind!