Neue Diagnose: Chondromalazia patellae - wer hat das auch?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Beezkneez, 12. August 2015.

  1. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Hallo ihr Lieben,

    heute habe ich von meinem Rheumatologen erfahren, nachdem er den Befund zu meinem letzten MRT gesehen hat, dass ich außer Rheuma offenbar noch eine andere, orthopädische Krankheit habe: Chondromalazia patellae, ein entzündeter Knorpelentzündung des linken Knies (mit Gelenkerguss und schmerzhafter Bakerzyste).
    Jetzt bin ich natürlich erstmal total durcheinander. Ich habe tausend Fragen. Meine erste: Hat jemand hier auch diese Diagnose? Ist dieses Symptom selten? (wahrscheinlich, habe es jedenfalls über die Suchfunktion hier im Forum nicht gefunden).

    Mein Rheumatologe sagt, dass diese Knorpelentzündung nicht auf die Rheumamedis anspricht (ich nehme zur Zeit MTX 7,5 - 15mg Spritzen) und bis heute noch Quensyl 200mg. Er meint es müsse immer wieder punktiert werden gegen die Bakerzyste :( Also dann bei mir so alle 3 Monate (so lange hilft es nach der Punktion/Injektion von Cortison, beschwerdefrei zu bleiben) Meine Erfahrung ist aber, dass Punktion und Cortsion nicht langfristig weiterhilft (doch, als ich ganz jung war hat es geholfen, doch jetzt um mein 30. Lebensjahr herum scheint es nicht mehr zu helfen). Der nächste Schritt wäre dann eine OP, z.B. einen künstlichen Knorpel. Aber ich bin gerade erst 30 geworden, fühle mich noch zu jung für eine Teilprothese!!! :'( Die ja dann auch wieder zum Entzündungsherd werden kann, wie alle Prothesen.

    Nach allem was ich bisher über Gelenke gelernt habe, kann man den Knorpel wieder aufbauen mit Chondroitin- und Glucosaminpräparaten (orale Einnahme). Diese Behandlung wird jedoch nicht von der Kasse bezahlt, und kostet ca. 140,- für 3 Monate. Was meint ihr, sollte ich das versuchen? (Es ist furchtbar, dass präventive Maßnahmen nicht von den Kassen bezahlt werden.)

    Und: Kennt jemand einen guten Orthopäden? Deutschlandweit?? (Ich wohne in Berlin aber um einen guten Orthopäden zu finden (falls es überhaupt einen einzigen gibt ;) ) würde ich jeden Weg auf mich nehmen!!!

    Euch danke im Voraus für eure Antworten (hoffentlich),
    liebe Grüße von beezkneez
     
  2. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo beezkneez,

    ja, schon länger ;)
    im letzten röntgenbericht steht:
    - zunahme der chondropathia patella medialseitig grad IV
    - flächige chondromalazie grad II
    bakerzyste hatte ich, kam nach behandlung nicht wieder.

    gemacht habe ich nichts dagegen ;-)
    die einnahme von diesem oder jenem könnte helfen oder nicht,
    jedenfalls nicht der geldbörse ... g
    meine frage beim orthopäden was zu tun sei kam wie aus der pistole geschossen:
    eine op! keine erklärung, kein nix. das war der kürzeste orthopädentermin meines lebens.
    da ich in diesem knie weitere "macken" habe bleibt das alles so, noch geht es.
    ob dir das weiterhilft? ;)

    liebe grüße marie
     
  3. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Hallo Marie, es freut mich schon mal, dass es zumindest eine Leidensgenossin gibt :)
    Freut mich dass du nicht allzusehr drunter leidest. Bei mir ist es halt schon ziemlich schmerzhaft und einschränkend.
    Ich denke ich werde erstmal die Schulmedizin aufs Notwendigste beschränken und mich auf alternative Heilmethoden verlassen. Schon in meiner Kindheit habe ich damit immer bessere, nachhaltigere Erfahrungen gemacht.

    Es ist ja ein weit verbreiteter Glaubenssatz (in Deutschland, nicht in den anderen Ländern, wo ich gewohnt habe), dass man, wo es geht, Kosten einsparen sollte. Aber ich investiere lieber in meine Gesundheit. Die KK finanzieren uns leider nicht immer die gesundmachendsten Therapien. Vielleicht habe ich gut reden, weil meine Eltern mich dabei auch unterstützen möchten und können. (Sie wollen ja keine kranke Tochter haben). Aber dennoch habe ich wegen meiner Gesundheit natürlich höhere Ausgaben. Aber ich fahre lieber seltener in den Urlaub oder kaufe meine Klamotten nur noch 2ndHand (macht eh mehr Spaß), als dass ich an meiner Gesundheit spare. Denn das ist das wichtigste. Mein allergrößter Wunsch wäre es, wieder gesund zu sein. Das Geld steht bei mir erst an zweiter Stelle.... Aber ich will dich natürlich nicht angreifen. Jeder hat seine eigenen Vorstellungen und das ist ok. Mir persönlich ist es aber am wichtigsten, gesund zu sein, und dahinein investiere ich dann auch mal (wenn die Behandlung sinnvoll ist, natürlich).

    Liebe Grüße!
     
  4. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Ergänzung: Echt blöd, dass der Orthopäde dir nicht mehr erklärt hat. Warum geben die sich nicht mehr Mühe? Hat die OP denn wenigstens gravierende Vorteile? Oder möchtest du das unter keinen Umständen?
    (Meine Apothekarin meinte vorhin als ich nach Glucosaminsulfat gefragt habe, dass die KK halt weniger Geld in präventive Maßnahmen stecken, dafür aber schön in OPs, scheint sich mehr zu lohnen für die Gesundheitsindustrie :( )
    Ich würde es in meinem Fall schon in Betracht ziehen, (Ich meine ich bin 30, meine Freunde arbeiten Vollzeit und gehen danach tanzen und am Wochenende auf Festivals und Campen, ich will das auch wieder!) aber nur wenn es wirklich Sinn macht, also nachhaltig etwas bringt.
     
  5. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    @ Beezkneez

    das ist aber nett, dass du mich nicht angreifen möchtest,
    ich gucke immer noch verdutzt ......

    selbstverständlich ist das schmerzhaft und einschränkend, aber ich schrieb doch,
    dass ich noch andere "macken" in dem knie habe, meint, es gibt nicht die geringste
    garantie, dass eine behandlung mittels op oder mittelchen (ausreichend) gegen die schmerzen/beschwerden helfen, und ich habe knie-op-erfahrung,
    das brauch ich nicht nochmal. welche beweggründe der orthopäde für die neue op
    hatte kann ich nicht beurteilen. mit 30, und nicht in meiner situation bezogen auf den kniezustand, sieht es anders aus.

    viel erfolg und bis dann mal, marie
     
  6. Flocke85

    Flocke85 Neues Mitglied

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    Hallo.

    also erstmal ist eine Chondromalazie eine Knorpelerweichung und keine Knorpelentzündung.
    Sie entsteht eigentlich bei Überbelastungen und führt dann zu Veränderungen im Knorpel. Diese können dann auch zu Entzündungen führen.
    Eine weitere Ursache könne Autoimmunerkrankungen sein wie auch einige Rheumaarten.


    Selten ist es eigentlich nicht, zumindest in der Orthopädie und Chirurgie hat man regelmäßig damit zu tun. Die Bakerzyste wird übrigens auch durch chronische Entzündungen "gespeist". Dadurch wird die Produktion von Gelenkflüssigkeit angeregt, und die Zyste (also eine Ausstülpung der Gelenkkapsel in der Kniekehle) läuft wieder und wieder voll. Man kann sie punktieren aber das löst meist nur die Sympome. Die Ausstülpung ist weiter da und läuft meist wieder voll.
    Übrigens bitte aufpassen das sie unter möglichs sterilen Bedingungen gemacht wird, mit guter Desinfektion. Es ist eine Öffnung der Kapsel, und diese ist nicht darauf eingestellt das Sauerstoff und andere Sabstanzen eingebracht werden und reagiert oft etwas "genervt" auf alles was Ihr Gleichgewicht durcheinander bringt.

    Die OP Variante wäre als erstes mal eine Athroskopie also Kniespiegelung. Da sieht man erst richtig wie weit der Knorpel beschädigt ist und was man eventuell machen kann.
    Ein neues Knie oder eine Teilprothese ist der allerletzte Weg und in deinem Alter seeehr unwahrscheinlich. Man würde es wahrscheinlich zuerst mit einer Knorpelanbohrung versuchen. Und da hat man je nachdem welche Region betroffen ist gute Chancen.

    Mit Medikamenten wäre ich sehr Vorsichtig! Es ist fraglich ob die da ankommen wo du es gerne hättest. Der Knorpel wird nicht durchblutet und ernährt sich durch Diffusion. D.h. er zieht die für ihn wichtigen Substanzen aus der Gelenkflüssigkeit. Also müsste das Medikament erst mit dem Blut zu Kapsel transportiert werden, dann in die Flüssigkeit gelangen und so weiter. In wie weit das so funktioniert bin ich mir da nicht so sicher. Ebenso ist es mit Salben....
    Meist ist das nur teuer und bringt also nix

    Hoffe ich habe dir etwas geholfen
    Flocke
     
  7. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    @Flocke85: Ja, das hast du. Danke! Wahnsinn, du scheinst richtig Ahnung zu haben! :) Genau diese Art von umfassenden Infos würde ich mir auch von meinen Ärzten etc. wünschen... seufz.
    Ja du hast Recht, Knorpelerweichung. Wann ich jemals meine Gelenke überbelastet hätte weiß ich nicht, aber ich kann es mir vielleicht denken, beim Arbeiten als Messehostess in hohen Pumps letztes Jahr vielleicht. Oder weil einfach noch eine rheumatoide Entzündung im Gelenk war, die ich allerdings kaum noch gespürt habe, kurz vor dem Anschwellen des Knies und vergrößern der Bakerzyste letztes Jahr...

    Das mit der Knorpelanbohrung hört sich interessant an. Ja, vielleicht werde ich das mal machen (müssen). Vielleicht hat das mein Doktor heute sogar angesprochen, und ich habe es nicht verstanden weil er einen Fachbegriff verwendet hat. Irgendwas sagte er von Arthroskopie, oder, aber das ist etwas anderes, oder?

    Liebe Grüße und schönen Abend,
    beezkneez
     
  8. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    Übrigens: Ich habe manchmal das Gefühl, dass meine Bakerzyste, der angegriffene Knorpel und die rheumatischen Schmerzen (morgens auch in den Handgelenken spürbar) sich gegenseitig "anfeuern" oder "speisen". Wie so eine Abwärtsspirale.
    Kann so etwas sein? Bei der Bakerzyste ist es ja klar, dass sie nur entsteht durch den Erguss des entzündeten Gelenks, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass auch diese wiederum mein Knie davon abhält, sich wirklich zu regenerieren. Oder bilde ich mir das nur ein?
     
  9. Flocke85

    Flocke85 Neues Mitglied

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    Danke.

    Ich bin Physiotherapeutin und hab all diese Beschwerden behandelt, war also auf der anderen Seite der Behandlungsbank:). Deshalb das medizinische Wissen, zumindest in der Orthopädie ganz speziell.

    Gaanz viel stehen und gehen (auch mit geeignetem Schuhwerk) kann schon zu viel sein bei "vorgeschädigten" Organismen. dann vll noch etwas Sport und schon kann es passiert sein.

    Er könnte es auch Mikrofrakurierung genannt haben. Da wird der Knorpel mehrfach angebohrt bis auf den Knochen. Entweder sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers angekurbelt werden oder alternativ werden Zellen entnommen und aufbereitet später wieder an Ort und Stelle gesetzt. oder mit Knochenmarkstammzellen oder oder oder. Jeder Arzt hat da so seine Methode.
    Ist aber auch ein langer Weg, über Nachbehandlung bis zur Heilung. Wenn Überhaupt es ist und bleibt ein Versuch.

    Das mit der Aufwärtsspirale kann sehr gut sein. Die Entzündung ist fast überall im Körper nachzuweisen also auch in der Gelenkflüssigkeit. Je nach Typ des Rheuma sogar im Knorpel selber.
    Das ist wie mit der Frage: Was war zu erst da, das Huhn oder das Ei.....

    Und ich habe noch mal genau gelesen. Du kommst aus Berlin was ist denn da mit dr Charite. ich habe Patienten die fahren aus dem Ruhrgebiet extra dahin. Die Ergebnisse die ich bisher hatte bei denen waren auch durchaus gut.
    auch wenns nicht viele waren:vb_confused:
    bis dann Flocke
     
  10. Beezkneez

    Beezkneez Mitglied

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    @Flocke85: Toll, Physiotherapeutin. Man sagt ja, Physiotherapeuten sind die besseren Ärzte ;) Oder zumindest die besseren Orthopäden. Mein Rheumatologe verschreibt mir vielleicht deswegen nur so wenige Physiotherapiestunden...? ;)
    Aber da werde ich jetzt mal drauf pochen, denn ich habe recherchiert, dass man bei Chondromalazia intensive KG-behandlung bekommen sollte.

    Ja, Sport könnte es auch gewesen sein, vor einem Jahr habe ich auch sehr viel Yoga gemacht, das könnte es auch gewesen sein was den erneuten Schub ausgelöst hat.. insbesondere in einer naturheilkundlichen Klinik nach der Kältekammer als ich direkt danach zum aufwärmen Yogaübungen gemacht habe, danach ist mein Knie schnell angeschwollen, vielleicht war der Knorpel noch eingeforen ;) Was es auch immer war, egal bleibt wohl ein Mysterium.

    Hmm nein von Mikrofraktuierung hat er glaube ich nichts gesagt... Mal sehen. Die Idee mit den Zellen oder Stammzellen gefällt mir besonders gut, auch wenn ich nicht jedes Detail darüber weiß. Aber hört sich nach einer vernünftigen Methode an. Doch jetzt erstmal einen guten Orthopäden finden.

    Und mit der Charité hast du ganz richtig getippt, ich hatte da letztens tatsächlich angerufen und wollte einen Termin ausmachen. Leider haben sie mich wieder abgewimmelt, ich hatte aus Versehen etwas Falsches gesagt. Ich muss es nochmal probieren.
    Warum ich mich nicht eher um einen Termin bemüht habe? Weil man von der Charité hier in Berlin in anderen Bereichen nicht nur Gutes, eher im Gegenteil, hört. Aber letztens habe ich gehört, der Bereich Rheumatologie soll wohl ganz gut sein, deshalb habe ich dort angerufen.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend (oder Morgen, je nachdem wann du das liest) dir.
     
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