Nebenwirkung - Impotenz

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von wieselchen, 30. September 2006.

  1. wieselchen

    wieselchen Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. September 2006
    Beiträge:
    9
    [​IMG] Wer kann mir helfen wenn nicht ihr
    hallo guten Morgen,

    ich habe ein Problem und weiß nicht damit umzugehen.
    Mein Freund hat seit 1 1/2 Jahren Rheuma. Zu den sich
    aneinanderreihenden schlechten Nachrichten kam jetzt auch
    noch seine Vermutung, dass er impotent wird. Er nimmt Cordison
    und MTX kann das wirklich sein?? Gibt es eine Möglichkeit das abzu-
    wenden ??? Er war immer ein sehr sportlicher Mensch und lebensfroh.
    Mitlerweile ist er durch die Krankheit doch sehr am Boden zerstört und
    nun diese Vermutung. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll ich darf
    ihn in keinster Weise berühren nicht in den Arm nehmen oder sonst was.

    Was soll ich nur tun um ihm zu helfen??
     
  2. Bröselmartin

    Bröselmartin Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. September 2006
    Beiträge:
    25
    Ort:
    Rheinhessen
    Hallo Wieselchen,

    es kann natürlich sein, daß die Medikamente Potenzprobleme machen. Genauso können die Probleme von der Krankheit selbst kommen. Bei Erkrankungen aus dem rheumatischen Formenkreis können auch Nerven und Prostata etc. angegriffen werden.

    Durch die Gelenk- und/oder Muskelschmerzen kann die Gemeinsamkeit auch bei intakter Potenz unangenehm bis unmöglich werden. Auch die allgemeine Erschöpfung durch die Entzündungsreaktion kann die Wünsche schon im Vorfeld verhindern.

    Jeder gute Urologe kann abklären, ob organische Störungen vorliegen.
    Da sehr viele Männer Probleme haben und die Fachärzte täglich damit zu tun haben, braucht Ihr Euch wirklich nicht zu schämen, nach Rat zu fragen. Organische Störungen können vielfach behoben oder gebessert werden, so daß die Psyche hier nicht lange malträtiert werden sollte.
    Nur Mut. Ein Termin ist schnell vereinbart.

    Aber ganz sicher ist, daß ein großer Teil der Sexualität sich im Kopf abspielt. Durch eine so umfassende und unberechenbare Krankheit wie Rheuma werden auch noch so stabile Menschen verändert. Manche bekommen Kraft, andere verzweifeln. Und so wie der Verlauf der Krankheit, so fährt dann auch die Psyche Achterbahn.
    Wir Männer haben ohnehin Probleme, unsere Rolle zu finden und auszufüllen. Wenn wir nun noch vom vermeintlichen Versorger zum zu Versorgenden werden, sind wir total frustriert. Es dauert sehr lange, damit klar zu kommen.

    Wichtig für Euch ist, daß das Potenzproblem nicht zum zentralen Punkt wird und er sich total darauf fixiert. Denn das führt nur dazu, daß es schlimmer wird. Jeder Leistungsdruck schadet.

    Du solltes abklären, wie weit Berührungen bzw. Umarmungen ihm von den Schmerzen her unangenehm sind oder wie weit es psychische Ursachen hat.
    Könnte er durch die Krankheit einen gewissen Minderwertigkeitskomplex entwickelt haben und sich vielleicht sogar in eine fixe Idee verrennen, daß Du etwas mit anderen Jungs hast? Das wäre eine Erklärung für die Zurückweisung auch gegen normale Berührungen.

    Zeig ihm, daß Du ihn nicht wegen körperlichem Sex lieb hast, sondern weil er ein toller Mensch ist.
    Macht Euch klar, daß der Sex, wie er in den Medien gezeigt wird und wie er am Stammtisch beschrieben wird, weltfremd ist. Die Praxis sieht ganz anders aus.

    Versuch, ihn nicht spüren zu lassen, wie sehr auch Du unter seiner Erkrankung leidest. Bestimmt hast auch Du dich verändert. Denk mal drüber nach, wie Du vorher warst und wie Du jetzt denkst.

    Versucht zu akzeptieren, daß wir alle älter werden und alle Funktionen nachlassen. Das Rheuma beschleunigt nur. Macht das Beste aus dem, was noch geht.

    Gruß vom Bröselmartin
     
  3. wieselchen

    wieselchen Neues Mitglied

    Registriert seit:
    30. September 2006
    Beiträge:
    9
    mutlos

    danke für deine Nachricht. Ich habe mir diese genau und besonnen durchgelesen aber es ist halt so, dass er sich nicht mehr als vollwertiger Mann fühlt. Er empfindet sich nur noch als Last für mich obwohl das so nicht richtig ist. Ich habe kein Problem mit seiner Krankheit und bin auch bereit Rücksicht zu nehmen, das fällt mir keinesfalls schwer.
    Mein Problem ist seine Zurückweisung. Er kapselt sich ab ich komm nicht mehr an ihn heran. Darüber sprechen geht garnicht von seiner Seite aus und ich will ihn damit auch nicht löchern.
    Ich wäre ja schon damit zufrieden, wenn er mich spüren lassen würde, dass ich ihm noch wichtig bin, dass er mich noch mag. Sex allein ist nicht alles für mich weiß Gott nicht. Ich will ja auch nur das Gefühl haben das ich für ihn nicht Luft bin.
    Sämtlich Unterstützung die ich ihm anbiete weist er zurück. Er zieht sich regelrecht in ein Schneckenhaus zurück. Wir leben nur noch unter einem Dach wie Fremde und das ist das womit ich nicht klar komme.

    Ich habe das Gefühl, dass er wenn er könnte sich vom Acker machen würde und sich von der Außenwelt total abkapseln würde.

    Er fühlt sich nur noch als Belastung für andere und besonders als Last für mich. Dazu kommt der dauernde Stress auf der Arbeit die schwere Arbeit und das da kein Ende in Sicht ist im Gegenteil. Auf Anraten seines Arztes soll er seine Arbeit wechseln ich habe ihm gesagt er soll einen Verschlimmerungsantrag stellen und einen Antrag auf GG. Alles das blockt er ab. Es hätte ja eh keine Aussicht auf Erfolg. Er hat keinen Mut und keine Kraft mehr. Wie soll das nur noch weiter gehen ??

    Und zu dem Them Versorger. Er brauch mich nicht zu versorgen. Er muß nur für sich sorgen und hat Unterhaltsverpflichtungen seinem Sohn gegenüber, keine Miete sonst nix. Ich denke das ist doch irgendwie zu schaffen.
     
  4. Lilly

    Lilly offline

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    5.184
    hallo wieselchen,

    tut mir leid, deine zeilen zu lesen.

    ich denke mal, dass deinen freund nicht die medis impotent machen, sondern, dass er an einer ausgeprägten depression leidet. so eine depression macht jeder chron. kranker mehr oder weniger in seinem leben durch.

    du darfst nicht vergessen, dass seine ganzen lebensziele und planungen durcheinander gekommen sind- er muss sich neu orientieren. die körperlichen einschränkungen die noch hinzu kommen, machen es uns manchmal besonders schwer, zu handeln...

    falls dein freund nicht alleine mit seinen problemen zu recht kommt, sollte professionelle hilfe in anspruch genommen werden.

    zeige deinem freund, wie sehr du ihn liebst, und das dich sein verhalten sehr kränkt- lass das aber nicht in vorwürfen ausarten, sonst zieht er sich noch mehr von dir zurück...

    ich wünsche euch alles gute und dass ihr das problem schnell in den griff bekommt!
     
  5. Bröselmartin

    Bröselmartin Neues Mitglied

    Registriert seit:
    21. September 2006
    Beiträge:
    25
    Ort:
    Rheinhessen
    Hallo Wieselchen,

    ich denke, Lilly liegt richtig mit der Empfehlung professioneller Hilfe.

    Gruß vom Bröselmartin.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden