Das Leben, das ich selbst gewählt Ehe ich in dieses Erdenleben kam, ward mir gezeigt, wie ich es leben würde. Da war die Kümmernis, da war der Gram, da war das Elend und die Leidensbürde. Da war das Laster, das mich packen sollte, da war der Irrtum, der gefangen nahm. Da war der schnelle Zorn, in dem ich grollte, da waren Hass und Hochmut, Stolz und Scham. Doch da waren auch die Freuden jener Tage, die voller Licht und schöner Träume sind. Wo Klage nicht mehr ist und Plage und überall der Quell der Gaben rinnt. Wo Liebe dem, der noch im Erdenkleid gebunden, die Seligkeit des Losgelösten schenkt, wo sich der Mensch, der Menschenpein entwunden, als Auserwählter hoher Geister denkt. Mir ward gezeigt das Schlechte und das Gute, mir ward gezeigt die Fülle meiner Mängel. Mir ward gezeigt die Wunde, draus ich blute, mir ward gezeigt die Helfertat der Engel. Und als ich so mein künftig Leben schaute, da hört ein Wesen ich die Frage tun, ob ich dies zu leben mich getraute, denn der Entscheidung Stunde schlüge nun. Und ich ermaß noch einmal alles Schlimme. "Dies ist das Leben, das ich leben will!" Gab ich zur Antwort mit entschlossner Stimme. So war's, als ich ins neue Leben trat und nahm auf mich mein neues Schicksal still. So ward geboren ich in diese Welt. Ich klage nicht, wenn's oft mir nicht gefällt, denn ungeboren hab ich es bejaht. (Herrmann Hesse)
~ Gedankenklang ~ Über das Menschsein, Gott und die Welt sinne ich viel - Denkanstöße beleuchten, ist mir Anliegen und Ziel. Innere Klangbilder färben einen facettenreichen Stil, schreibe Gedanken nieder mit Tastatur oder Federkiel. Besinnlichkeit verleiht meinem Dasein Tiefe, dadurch reflektierend, Bewusstes erschließe. (M)
Ich hab in guten Stunden des Lebens Glück empfunden und Freuden ohne Zahl: So will ich denn gelassen mich auch in Leiden fassen; welch Leben hat nicht seine Qual? (Chr. F. Gellert)
Wenn Leben überhaupt einen Sinn hat, muss auch Leiden einen Sinn haben. Es kommt nicht darauf an, was man leidet, sondern wie man es auf sich nimmt. (Viktor Frankl)
Im Leben Eine Lebensbahn verläuft nicht immer gerade, unwegsam sind manchmal des Lebens Pfade. Der scheinbar kürzeste Weg ist leider oft, nicht immer der erfolgreiche, wie erhofft. Doch mancher Umweg zeigt sich dann, rückblickend als Reifungsprozess an. (M)
Das Gewicht des Lebens Ein junger Mann kam zu einem alten Weisen. "Meister", sprach er mit schleppender Stimme "das Leben liegt mir wie eine Last auf den Schultern. Es drückt mich zu Boden und ich habe das Gefühl, unter diesem Gewicht zusammenzubrechen." "Mein Sohn" sagte der Alte mit einem liebevollen Lächeln, "das Leben ist leicht wie einer Feder." "Meister, bei allem Respekt, aber hier musst Du irren. Denn ich spüre mein Leben Tag für Tag wie eine tonnenschwere Last auf mir lasten. Sag, was kann ich tun?" "Wir sind es selbst, die uns Last auf unsere Schultern laden." sagte der Alte, noch immer lächelnd. "Aber..." wollte der junge Mann einwenden. Doch der alte Mann hob die Hand: "Dieses "Aber", mein Sohn, wiegt allein schon eine Tonne..." (Quelle unbekannt)
Hoffnungsblick Wo führt mein Weg des Lebens hin? Hat mein Sein einen tiefen Sinn? Die Sehnsucht nach einem erfüllten Leben, bringt Bewegung, lässt mich vorwärts streben. Ein "Hoffnungshorizont" bleibt immer offen, solange ich atme will ich vertrauend hoffen und zuversichtlich mich weniger sorgen, nicht ängstlich nachsinnen wegen Morgen. Mit Geduld die kommenden Dinge erwarten, im Hier und Jetzt mein Dasein mitgestalten, Antworten finden auf offene Lebensfragen, Unvermeidliches annehmen sowie ertragen. (M)
Der Widerschein der Sonne in einem Tautropfen ist nicht weniger schön als die Sonne selber und die Spiegelung des Lebens in eurer Seele ist nicht weniger kostbar als das Leben selber. (Khalil Gibran)
Es sind die gleichen ordnenden Kräfte, die die Natur in allen ihren Formen gebildet haben und die für die Struktur unserer Seele, also auch unseres Denkvermögens verantwortlich sind. (W. Heisenberg)
Unsterblichkeit ist nicht der Zukunft aufgespart, Unsterblichkeit ist im Gefühl der Gegenwart. Du wärst nicht, der du bist, in diesem Nu der Zeit, Wenn du derselbige nicht wärst in Ewigkeit. So bald du denken willst, du wärest nicht mehr einst: So fühlst du, daß du dich insoweit selbst verneinst. Verneine nur dies Nein! dazu hast du empfahn Des Geistes Kraft allein, dich ewig zu bejahn. (F. Rückert)
"Unser Leben ist das, was wir von einer höheren Kraft als Geschenk erhalten haben. Das was wir daraus machen, ist das Geschenk zurück." (J. Garnitschnig)
"Die kleinen Alltagsleistungen setzen viel mehr Energie in die Welt als die seltenen heroischen Taten." (R. Musil)
"Die Größe und unendliche Weisheit des Schöpfers wird nur derjenige erkennen, der sich bestrebt aus dem gewaltigen Buche der Schöpfung, das wir Natur nennen seine Gedanken herauszulesen." (J. v. Liebig)
Damit der Eine des Anderen Sprache verstehe Verstehen Stehe dazu Dass Du verstanden sein willst Verstanden in all' Deinen Sprachen Verstanden in all' Deinen Facetten Verstehen Die Anderen Verstehen in all' ihren Sprachen Verstehen in all' Facetten Ver-Stehen wird ER Ver-Binden wird ER Ver-Einen wird ER Um SEINEN Tisch Um den runden Tisch Gleiche untereinander Gleiche miteinander In verschiedenen Sprachen In verschiedenen Facetten Verstehen Damit Jede(r) Um SEINEN Tisch Des Anderen Sprache versteht (Gertrud Brück-Gerken)
"Wer mit den Augen eines anderen sehen, mit den Ohren eines anderen hören und mit dem Herzen eines anderen fühlen kann, der zeichnet sich durch Gemeinschaftsgefühl aus." (A. Adler)