Mtx - Krebs

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Monika, 5. April 2002.

  1. Monika

    Monika Guest

    Hallo!
    Hab seit ca 10 Jahren cP, nehme seit 4 Jahren MTX. War heute beim Frauenarzt und der sagte mirich soll umgehendst mit dem MTX aufhören, er habe schon einige Fälle von Tumoren von MTX-Patienten. Er wette mit mir, dass, wenn ich es weiternehme, auch ich eines Tages Krebs hab. Hat mich schon erschüttert und unsicher gemacht. Habt ihr das auch schon mal gehört?????
    Bitte um Antwort. Danke
     
  2. Hallo,

    normalerweise schalte ich mich in das Forum nicht ein. Solche Aussagen eines approbierten Arztes halte ich aber einfach für unverantwortlich. Inhaltlich ist es Unsinn; sämtliche Literatur (und es gibt dazu mittlerweile gerade für Mtx eine ganze Menge) spricht gegen ein Krebsrisiko unter Mtx bei den in der Rheumatologie verwendeteten Dosierungen. Die mit der Aussage verbundene Verunsicherung und Angstmache finde ich persönlich unärztlich. Außerdem sollte sich meines Erachtens ein Frauenarzt aus der Rheumatologie heraushalten. Wie schrieb es so schön letztens eine Userin: Rheumatologen bringen doch schließlich auch keine Kinder zur Welt.

    Also: Aus Expertensicht gibt es bei einer Mtx-Therapie im Hinblick auf ein möglicherweise erhöhtes Krebsrisiko keinen Grund zur Sorge. Grund zur Sorge gibt es in dieser Hinsicht allerdings bei einer nicht ausreichend behandelten rheumatischen Erkrankung. Dies geht in der Tat dann mit einem erhöhten Krebsrisiko einher, z.B. bei der chronischen Polyarthritis / rheumatoiden Arthritis mit einem erhöhten Risiko vor allem für Lymphome (Lymphdrüsenkrebs). Dieses Risiko besteht aber bei Patienten, die nicht mit Methotrexat oder anderen Antirheumatika behandelt werden, ist also nicht Folge der Therapie, sondern Auswirkung der Grunderkrankung und einer unzureichenden Therapie.

    Um es versöhnlich enden zu lassen: Sicher hat es der Frauenarzt gut gemeint. Aber wie heisst es doch so schön bei Gottfried
    Benn: Gut gemeint ist oft falsch gemacht.

    Mit besten Grüßen

    Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer
     
  3. Werner

    Werner Guest

    Hallo Monika,
    ich traue dem MTX auch nicht so ganz, aber bei den Rheumis, die ich kenne, ist sowas noch nicht vorgekommen.
    Was natürlich in 20 Jahren ist, weiß keiner.
    Man muß aber auch sehen, daß sich Rheumakranke nicht von der Statistik aller Menschen verabschieden können und nun denken, Ihnen könnte Krebs nichts mehr anhaben. Davor sind wir naturlich auch nicht geschützt.
    Ich denke, das mußt Du selbst entscheiden.

    Alles Gute und viele Grüße

    Werner
     
  4. Melli

    Melli Guest

    Hallo Monika,

    es ist sehr erstaunlich, was der Frauenarzt von sich gibt. Schließlich wird in der Krebsbehandlung (mein Mann arbeitete eine Zeit als Stationsarzt in der Strahlentherapie) Mtx hochdosiert zur Krebsbekämpfung eingesetzt.

    Solche pauschalen Aussagen finden sioch immer wieder.

    Gruß, Melli
     
  5. kukana

    kukana Guest

    hallo monika,
    ich kann mich nur anschliessen, denn wie schon oben erwähnt ist es ja ein medikament das hochdosiert zur krebsbekämpfung eingesetzt wird und nebenher niedriger dosiert als basismedikament beim rheuma hilft. von einer auslösung einer krebsart dadurch hab ich bisher nichts gehört.

    lieben gruss kuki
     
  6. Mechthilde

    Mechthilde Guest

    Hallo Monika,

    ach ja, das liebe MTX - soll ja nach meinen Informationen vor Krebs schützen, da es ja eine Chemotherapie (wenn auch in geringer Menge) in Spritzenform bzw. Tablettenform ist - oder liege ich da falsch???

    Mir hat es bis jetzt sehr geholfen - obwohl sich die Rheumatologen und Dermatologen noch darum streiten, ob es eine meiner weiteren Erkrankungen - nämlich zirkumskripte Sklerodermie - zum Stillstand gebracht hat.

    Laß Dich bitte nicht verrückt machen.

    Liebe Grüße und schönes Wochenende Mechthilde
     
  7. Uschi

    Uschi Guest

    Sehr geehrter Herr Dr. Langer,

    es ist interessant zu lesen, was Ihre Meinung ist, nur muss ich leider aus persönlicher Erfahrung anmerken, daß der Frauenarzt gar nicht so unrichtig liegt.

    Eine Mitpatientin, die ich seit Jahren kenne, hat durch die Langzeiteinnahme von MTX ebenfalls einen Krebs entwickelt, der ohne diese Einnahme nicht aufgebrochen wäre. Gehört habe ich dies übrigens schon viel früher. Das war einer der Hauptgründe, wieso ich neben der sich zeigenden Unwirkung des MTXes bei meiner Person diese Therapie abgebrochen habe.

    Ich habe cP seit 1993 - seropositive cP - und bin in Baden-Baden erfolgreich noch von Prof. Lämmle auf einfaches Cortison eingestellt worden und nehme dieses Mittel seither frei von den üblichen Nebenwirkungen.

    Ich habe bei jedem Lungentest hervorragende Ergebnisse, bin nicht dicker oder hautempfindlicher geworden durch das Cortison. Ich selbst lehne jede Art von x-ray basierenden Medikas ab - auch unsere Forschung hat noch nicht genügend nachzuweisen, was sie Langzeitauswirkungen von speziell MTX sein kann!

    In diesem Sinne, Dr. Langer - nicht immer gleich abwinken, nur weil manche Aussagen und Ansichten von Nicht-Rheumaspezis kommen. Auch die, sehr verehrter Herr Dr. Langer, irren oft.

    Mit besten Grüssen aus Karlsruhe
    Ursula Choualia
     
  8. nati

    nati Guest

    hallo, uschi

    ich kann nicht verstehen, wie man sich so sicher sein kann, dass sich dieser krebs nicht entwickelt hätte, wenn die patientin kein mtx genommen hätte. meiner meinung nach sind das reine spekulationen oder man hat es ihr gesagt, um sie zu beruhigen, da krebspatienten sich ja auch immer wieder die frage stellen:
    warum gerade ich?????
    ich habe 6 jahre im nordwestdeutschen rheumazentrum in sendenhorst gearbeitet und ich habe dort gelenkdeformationen gesehen, davon würde dir übel werden. ich habe miterlebt, wie das mtx auf den markt kam und was für einen erfolg es in der behandlung der ra hatte. viele menschen würden ohne dieses medikament schon längst als pflegefall im bett liegen.


    mfg nati
     
  9. Elke

    Elke Guest

    hallo an alle,
    das ist nun wieder so ein frage antwort spiel welches ich nicht mag.

    denn: (alle mütterliche seite) meine urgroßmutter, mein großmutter und meine mutter hatten alle rheuma ( mit und ohne buckel) migräne und auch osteoporose und meine großmutter hatte auch eine augenerkrankung die sie mit 45 jahren blind werden ließ und mit 48 jahren starb sie an leukämie, ihre tante (schwester ihrer mutter) starb an brustkrebs.

    ja und nun stell ich mir wieder fragen ohne ende, also migräne habe ich, die augenerkrankung meiner oma hab ich auch und rheuma - cp und wirbelsäule - hab ich, die osteoporose hab ich auch, dann noch die blutgerinnungskrankheit meines vaters (sein bruder starb mit 42jahren an krebs) und und und.

    tja und nun ??????????

    meine mutter starb mit 59 jahren,
    ich bin 37 jahre bald 38

    muss ich nun auch noch angst haben auch noch krebs zu bekommen?????? ich nehme neben einigen anderen medis auch mtx!

    erlebe ich noch das größer werden meiner tochter?????

    naja, das weis wohl keiner!!!!

    aber ich wünsche es mir sehr, auch wenn ich manchesmal gerne aufgeben würde, wenn die schmerzen oder die depris oder beides stärker sind.

    frauenarzt??? ach ja das ist der wo ich schon seit 2 jahren nicht mehr war! sollte ich vielleicht auch mal wieder hallo sagen.

    ich wünsche euch alles gute, viel kraft und keine schmerzen
    Elke


    PS. entschuldigung war gerade so ein gedankengang und schon hab ich es geschrieben danke fürs zuhören/lesen
     
  10. kukana

    kukana Guest

    hallo elke,

    da kann ich mich nur einreihen: bei mir in der familie gibts magenkrebs, diabetes typ 1 und 2, herzgeschichten, darmprobleme, rheuma ( cP), und noch zumindest eine ungeklärte krankheit an der meine oma verstarb.

    und wenn du mal überlegst was du alles geerbt hast und aus wieviel generationen das zusammenkommt und sich addiert, dann kann einem schon komisch werden.

    aber ich denke mal bei jedem kommt es anders und sowieso verläuft das leben nicht nach schema F. und all diese dispositionen müssen nicht unbedingt heissen, dass nun auch wirklich eine krankheit ausbricht.

    ich mache mir da eigentlich weniger einen kopf drum, mit einer krankheit beschäftige ich mich dann wenn sie ausgebrochen ist. vorher mich verrückt machen? nein ist nicht mein ding.

    elke ich drücke dir die daumen , dass es auch dir wieder gut geht. alles liebe
    kuki
     
  11. Biggi

    Biggi Guest

    Hallo!

    Ich muß mich hier unbedingt zu Wort melden. Ich habe am 27.08.1997 die böse Diagnose " Krebs" bekommen. Ich habe seit 1995 cp und habe die zwei Jahre vor dem Krebs nur Resochin eingenommen. Also kein MTX. Wenn sich ein Krebs im Körper bildet, denke ich nicht das es unbedingt vom MTX kommen muß.
    Jetzt nehme ich allerdings MTX und mache mir darüber keine großen Gedanken. Nun darf aber bitte niemand auf die Äußerung kommen, es könnte ja vom Resochin gekommen sein. Quatsch.......sag ich da nur. Ich kenne ein paar Leute die Krebs bekommen haben und die haben davor keine Medikamente eingenommen. Ganz gesunde Menschen, die nie oft einen Arzt brauchten weil sie wirklich fit waren. Jetzt macht ihr alle Rheumakranken ganz schön verrückt und das muß nicht sein. Wenn man immer davon ausgeht es könnte etwas passieren, dann werden wir wohl nie fertig uns ständig nur noch Gedanken zu machen. Nebenwirkung hat jedes Medikament. Ich lasse mich jedenfalls nicht irre machen. Ich hatte so starke Schmerzen und bin sehr froh das mir MTX geholfen hat, wieder ein fast normales Leben zu geben. Zum Glück brauchte ich keine Chemotherapie sondern nur Bestrahlung. Sonst hätte ich wahrscheinlich MTX als Chemo bekommen.

    Ich wünsch euch allen noch ein schmerzfreies Wochenende

    Biggi
     
  12. Emlichheim

    Emlichheim Neues Mitglied

    Registriert seit:
    17. November 2012
    Beiträge:
    1
    Waschzettel Folsäure

    Ich habe gerade den Waschzettel meines ratio..... Folsäurepräparates gelesen und das irritiert mich. Was steht in Deinen Waschzettel unter/zu Methotrexat?
     
  13. Soschn

    Soschn Dr. Hinkebein

    Registriert seit:
    22. August 2010
    Beiträge:
    390
    Ort:
    eine kleine Kreisstadt an einem mittelgroßem Fluß
    Liebe Mittstreiter,
    sehr geehrter Hr. Dr. Langer,

    1. finde ich es sehr gut, dass Sie, Hr. Dr. Langer, sich zu diesem Thema zu Wort meldeten, es sind ja sehr viele patienten hier, die MTX nehmen.

    2. Auch wenn es unplausibel klingt, Ärzte sind auch nur Menschen und haben ihre Meinungen. Es gibt auch Mediziner aus dem naturheilkundlichen/komplementären Bereich, welche strikt von Biologica abraten.

    3. Jeder Waschzettel ist eine "kann" Bestimmung und nach Gesetz ist jede Nebenwirkung, sofern sie auch nur den Verdacht eines Zusammenhanges hat, aufzuführen. Dies bedeutet aber nicht, dass es gleich muss. Ich persönlich finde, dass manche Waschzettel den Patienten als medizinische Laien, nicht gerade viel Hoffnung machen. Aber: Lieber mal noch eine zweit oder Drittmeinung einholen und schlussendlich das auch bei Leuten, die der MATERIE NAHE STEHEN UND AUCH ÜBER EINEN GESUNDEN REALISMUS DIESBEZÜGLICH HABEN1
    Wenn man beginnt, die Vielzahl von Informationen über Medikamente und Pharmakologie zu lesen, von Medizinern, Forschern, Weisen und Wissenden aus allen Richtungen bis hin zur Esoterik zu lesen, kann man man es auch folgendermaßen halten:

    Dante, Die göttliche Komödie

    Schlussendlich sind wir beispielsweise alle selbstverschuldet krank, das ist klar. Nur durch eine der vielen, vielen vielen Sachen, vorausgesetzt, man ist gläubig genug und hat Geld genug, kann uns Heilung zuteil werden. Was aber nicht mehr funktioniert, wenn man zwischendrin nach dem Pipi machen nicht abklopft. (Sarkasmus aus).


    Beste Wünsche aus Oberbayern und ein schönes Wochenende

    Sosch
     
  14. Ablehnung

    Ablehnung Neues Mitglied

    Registriert seit:
    31. Januar 2012
    Beiträge:
    12
    Hallo alle zusammen, sehr geehrter Dr. Lange
    auch ich möchte mich kurz zu diesem Thema äußern.
    Ich bin auch der Meinung, dass die Gynäkologin sich sehr weit aus dem Fenster lehnt mit der Behauptung das Mtx Krebs auslösen kann und denke ein Arzt sollte seine Patienten nicht verunsichern, sondern eher aufbauen.
    Das gleiche denke ich dann aber auch über Ihren Beitrag Dr. Lange, wenn Sie schreiben, dass ein erhöhtes Krebsrisiko bei den Pat. Besteht, die kein Mtx oder andere Basis nehmen. Das verunsichert mich dann auch, da ich Mtx über Jahre genommen habe und es wegen schwerer Nebenwirkungen absetzten musste. z. Zt. Nehme ich nur Cortison und Celebrex und versuche mich damit über Wasser zu halten. Wenn ich Ihren Beitrag dann lese mache ich mir natürlich Gedanken :-((
    Nun ja letztendlich halte ich es wie die meisten auch. Es macht erst Sinn sich über best. krankheiten den Kopf zu zerbrechen, wenn sie aktuell sind.
    In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein schmerzfreies Wochenende

    Gruss Dane
     
  15. francop

    francop Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    26. Mai 2012
    Beiträge:
    260
    (ihr habt sicher gemerkt, dass zwischen den Kommentar von Dr. Langner und den letzten Antworteen 10 Jahre lieger, oder?)
     
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