MTX Einnahme unterbrechen / Folgen bei erneuter Einnahme

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Bruno-66, 21. April 2013.

  1. Bruno-66

    Bruno-66 Neues Mitglied

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    21. April 2013
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    2
    Hallo,
    ich suche nach verlässlichen Infos zu der Frage was passiert, wenn man eine MTX Therapie gezielt für längere Zeit (z.B. 1 Jahr) unterbricht und danach wieder anfängt.
    Es stellt sich die Frage, ob und wie die Wirksamkeit danach schlechter ist oder nicht. Welche Wahrscheinlichkeiten / Statistiken gibt es da? Wo kann ich fundierte Infos bekommen?
    Hat jemand damit selber Erfahrungen?

    Ich habe im Archiv die im Folgenden zitierte Aussage gefunden, denke aber das es da noch mehr info geben muss, die Info ist schließlich schon 9 Jahre alt.

    Zitat Anfang:
    In vielen Fällen wirkt Methotrexat nach einer Therapieunterbrechung wieder so gut wie vorher. Es gibt aber auch die gegenteilige Beobachtung, nach der nach einer Therapiepause mit Methotrexat die ursprünglich gute Wirkung nie mehr erzielt wird.

    Cortison beeinflusst die Wirkung der Pille nicht bzw. nur unwesentlich. Dasselbe gilt für Methotrexat. Keywords: Methotrexat, Schwangerschaft, Therapieplanung Experte: PD Dr. med. H.E. Langer, 22.07.2004

    Zitat Ende.
     
  2. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    Hallo Bruno-66,

    am Tenor der Aussage dürfte sich wenig geändert haben.
    "Verlässliche" Infos sind bei einem Spektrum von 0 Wirkung bis 100% Wirkung nach Pause naturgemäß schwierig....

    Viel entscheidender ist die Frage, WARUM eine derartige Therapie gezielt für einen bestimmten Zeitraum unterbrochen werden soll; vielleicht ist ja eine anhaltende Remission der Anlass.

    Im Falle einer schweren Infektion oder geplanten Operation wird ja in der Regel die Behandlung gar nicht oder nur relativ kurzzeitig (für Tage oder wenige Wochen) pausiert.
    Wird komplikationsbedingt eine längere Pause erforderlich, muss danach oft ganz neu strategisch entschieden werden.

    Grüße, Frau Meier
     
  3. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    hallo Bruno-66, herzlich willkommen!

    vor längerer zeit bin ich der frage allgemein auch mal nachgegangen (du gibst keinen hinweis, weshalb die therapie unterbrochen wurde), und stiess auf diesen artikel (allerdings auch schon von 2006), siehe link.

    prof. j. smolen, wien, und andere haben dazu eine studie veröffentlicht:

    Methotrexate in rheumatoid arthritis is frequently effective,
    even if re-employed after a previous failure


    http://arthritis-research.com/content/8/2/R46

    wer dazu neuere studien hat, ich bin interessiert ;-)

    lg marie
     
    #3 21. April 2013
    Zuletzt bearbeitet: 21. April 2013
  4. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hallo,
    Ich kann jetzt nur von mir berichten, dass ich aufgrund einer Remission mal mit MTX aufgehört hatte, aber nach einiger Zeit erneute Probleme bekam und wieder anfing. Allerdings half die zu letzt genommene Dosis nicht aus, erst eine Erhöhung brachte wieder Erfolg, das dauerte allerdings fast ein halbes Jahr bis ich wieder auf dem Stand wie vorher war.

    Es kann auch passieren dass MTX gar keine Wirkung zeigt oder nur in einer Kombination mit einem anderen Medikament. Das mit dem ganz absetzen sollte man sich wirklich gut überlegen, auch eine vordergründige Remission ist kein Garant dafür, dass im Hintergrund nicht doch noch was aktiv abläuft.

    Gruß Kukana
     
  5. Bruno-66

    Bruno-66 Neues Mitglied

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    Hallo, vielen Dank für Eure Hinweise erstmal.
    Den Artikel von Marie 2 habe ich mir runtergeladen und angefangen zu lesen. Da geht es darum eine Therapie, z.B, mit MTX zu unterbrechen, z.B. wegen schlechter Wirksamkeit, und durch die Therapie mit einem anderen Medikalment zu ersetzten. Dieses andere Medikament kann dann nach Jahen ggf auch wieder unwirksam werden oder Nebenwirkungen haben und wird wiederum durch MTX ersetzt. Das ist schon mal dsehr nahe dran an dem ewas ich so wissen möchte. In dem Artikel stehen auch Wahrscheinlichkeiten drin. Danke.
    Jetzt ergibt sich natürlich eine neue Frage ;-)

    Ich nehme erst seit 08.Januar 2013 MTX (gerade mal 3 Monate), 15mg pro Woche als Tablette. Mein RA ist noch im frühen Anfangsstadium (keine Veränderungen auf den Röntgenbildern) und MTX scheint gut zu wirken (fast keine Beschwerden mehr).
    Meine Frage:
    MUSS man bei einer Unterbrecheung von z.B. 1 Jahr ein anderes Medikament einnehmen? Was passiert wenn man nichts macht, außer das die Gelenke wieder weh tun?
    Grund für eine mögliche Unterbrechung bei mir ist eine Kinderwunsch (obwohl ich diesbezüglich schon ein alter Knacker bin) , d.h. also 3-6 Monate Auswaschzeit plus Zeit bis zu einer erfolgreichen Schwangerschaft.
    Gibt's da Medikamente die das RA unterdrücken, aber nicht die Spermien schädigen?

    RA ist echt ne hinterlistige Krankheit muss ich feststellen :-(
    Gruß Bruno-66
     
  6. Frau Meier

    Frau Meier Guest

    @Bruno-66

    Auf die Gefahr, dass diese Antwort nicht vollständig gefällt: du bist vermutlich deshalb (fast) beschwerdefrei, WEIL du MTX nimmst. Ich persönlich würde nach nur 3 Monaten Behandlung sicher MTX nicht ohne Alternative absetzen; Konsens in der rheumatologischen Betreuung ist nach meiner bescheidenen Kenntnis eine mindestens halbjährliche, eher sogar einjährige Freiheit von Aktivität unter stabiler Therapie, BEVOR eine Pause erwogen wird.
    Üblich ist nach dieser Frist, falls eine Pause angestrebt wird, eine fraktionierte Reduktion der Dosis unter engmaschiger Kontrolle.

    Ohne Kenntnis der Details (prognostische Marker, Aktivitätsscore etc., warum MTX, ist Kinderwunsch bei Therapieeinleitung bekannt gewesen etc.): es gibt prinzipiell alternative Möglichkeiten bei Kinderwunsch. Die würde ich an deiner Stelle definitiv mit meinem Arzt besprechen; vielleicht ist ja eine frühzeitige Umstellung der Therapie durchaus möglich.

    Zu deiner Frage nach 1-jähriger MTX-Pause und "Mussersatz": es gibt kein absolutes Muss, und den individuellen Verlauf kann niemand vorher absehen (kukana sprach es bereits deutlich an).
    Deshalb sind Aussagen auch immer in einem gewissen Maß spekulativ - allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz.

    Viel Glück und eine baldige, stabile Remission wünscht dir die Frau Meier :)
     
    #6 21. April 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21. April 2013
  7. kukana

    kukana in memoriam †

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    Köln

    Hi,
    das mit dem Kinderwunsch hättest du deinem Arzt vorher sagen sollen, er hätte dann ein Medikament gewählt das besser wäre.
    Möglicherweise kann es ohne Medikament zu Gelenkveränderungen kommen, die dann später trotz Med. nicht mehr zu ändern sind. Also: abrutschen der Fingergrundgelenke nach aussen z.B. Da wäre ichs ehr vorsichtig.

    LG Kukana
     
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