Mit Rheuma ins Referendariat - Verbeamtung? - Private Krankenversicherung?

Dieses Thema im Forum "Krankenkassen und Pflegeversicherung" wurde erstellt von Carina1987, 5. Juni 2012.

  1. Carina1987

    Carina1987 Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben!

    Ich habe im Studium (Grundschullehramt) die Diagnose chronische Polyarthritis erhalten, nehme seit 2010 Sulfasalazin & Predniloson (zwischenzeitlich auch ein knappes halbes Jahr Arava, allerdings seit Beginn 2011 wieder abgesetzt) und habe mein Rheuma damit ganz gut im Griff.

    Nun steht im Herbst der 18-monatige Vorbereitungsdienst an -- und damit die Frage, wie es mit der Krankenversicherung dann weitergeht. Derzeit bin ich noch gesetzlich familienversichert, aber da man im Ref Beamter auf Widerruf ist, sollte man sich ja privat versichern - das sei (bezogen auf Beihilfe) wohl günstiger.

    Dazu folgende Fragen:

    1.) Ich habe von einer Versicherungskauffrau bereits gesagt bekommen, dass man mit chronischer Polyarthritis definitiv abgelehnt wird - das heißt, es wird wohl schwierig werden, überhaupt eine PrivateKrankenVersicherung zu finden, die mich zu einem bezahlbaren Tarif aufnehmen würde. --> Könnt ihr mir PKVs empfehlen, die auch "unsereins" aufnimmt?!

    2.) Die nächste Sache ist, dass man nach dem Vorbereitungsdienst mit chronischer Polyarthritis nicht so einfach verbeamtet wird; laut einiger Forenbeiträge im Internet hängt das offenbar auch von dem jeweiligen Amtsarzt ab.
    Mal angenommen, ich würde also tatsächlich nicht verbeamtet werden: Dann wäre es für mich ja -finanziell gesehen- völliger Schwachsinn, als angestellte Lehrerin privat versichert zu sein. Ein Zurück in die GKV ist ja anscheinend auch nahezu unmöglich...
    --> Was würdet ihr mir empfehlen:

    a) In der GKV bleiben und im Ref höhere Beiträge zahlen (weil ich als Beamtin auf Widerruf ja dann 100% des Tarifs zahlen müsste); dann abwarten, ob ich im Anschluss weiter verbeamtet werde und eventuell erst dann in die PKV wechseln (und dabei in Kauf nehmen, dass die Beiträge dann aufgrund meines Einstiegsalters höher wären, als wenn ich bereits jetzt wechseln würde)?
    b) oder versuchen, eine PKV zu finden, die mich aufnimmt?!

    Wäre sehr dankbar für eure Ratschläge :)

    Viele liebe Grüße!
     
  2. Katharinaw

    Katharinaw Neues Mitglied

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    Hamburg
    Hey Carina,
    ich habe jetzt auch grad mein 1. Staatsexamen gemacht und warte auf einen Refrendariatsplatz für die Primarstufe und Sek. 1. Ich glaube es wird sehr schwer eine PKV zu finden. Eine Freundin hat nur aufgrund einer etwa ein Jahr bestehenden Sehnenentzündung im Arm und einer fehlgebildeten Hand keine gefunden. Das ist so gemein, weil die PKV im Ref. wirklich viel günstiger ist als die Gesetzliche. Ich fürchte es bleibt uns aber nichts anderes übrig. Hast du schon einen Platz? Wo möchtest du deinen Vorbereitungsdienst machen? Ich hab mich in HH beworben. Ich denke aber nicht, dass es zum 1.11. was wird.

    LG Katharina
     
  3. anurju

    anurju anurju

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    Hey Carina,

    mal ein paar Gedanken dazu:

    - wenn du eine PKV findest, wird man dir einen "Risikoaufschlag" berechnen und das wird dann nicht mehr so attraktiv sein...

    - die PKV machen zunehmende Schwierigkeiten bei der Bezahlung von Leistungen; zudem muss man ja immer in Vorleistung treten (bei mir z.B. für Enbrel 5.500 Euro für 3 Monate) - ich habe mir oft gewünscht, damals nicht in die PKV eingetreten zu sein - zumal man halt einen großen Abrechnungsaufwand hat, der in den gesetzlichen Versicherungen entfällt.
    Wenn man gesetzlich mit Zusatzversicherung z.B. fürs Krankenhaus versichert ist, kommt das vielleicht langfristig garnicht so viel teuerer.
    In meinem Bundesland zahlt z.B. die Beihilfe oft mit 2-3 Monaten Verspätung - wenn man dann die ganzen Zinsen rechnen würde (man will die Arztrechnungen ja pünktlich begleichen) und die ganzen Stunden die man an den Anträgen sitzt...

    Aber ich verstehe dich gut, dass du die Chance gerne hättest.

    Liebe Grüße und alles Gute von anurju
     
  4. Pezzi

    Pezzi Mitglied

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    Hallo Carina,
    bedenke bitte, dass die Einstellungsbedingungen von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind und daher die Antworten, die du bekommen wirst, irgendwie an dein Bundesland (?) adaptiert werden müssen.
    Ich erlebe bei den Referendaren/innen in Bayern, dass sie nach dem Referendariat nicht unbedingt verbeamtet werden, wenn die Staatsnote nicht erreicht ist - und die liegt ja manchmal bei 1,7-1,9. Insofern müssen sie dann jahrelang von Angestellten-Verträgen leben.

    Ob du mit einer chronischen Erkrankung verbeamtet wirst - da bin ich mir auch nicht so sicher. 2 blinde Freunde von mir, beide Lehrer, werden wegen der Blindheit nicht verbeamtet sondern erhalten Angestellten-Verträge.

    Ich würde an deiner Stelle bei einer gesetzlichen Versicherung bleiben und zusehen, dass du dort in einen Ausbildungs-/Studententarif hineinrutscht.

    LG
    Pezzi
     
  5. Katharinaw

    Katharinaw Neues Mitglied

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    Ich denke nicht, dass der Studententarif bei der GKV noch greift. Meine Freundin zahlt als Refrendarin bei der GKV deutlich über 100 Euro. Deshalb ist das ja so eine fiese Sache. Refrendare mit der PKV zahlen "nur" um die 60 Euro, weil die eine Beihilfe bekommen. Das ist soooo gemein.:mad:

    LG Katharina
     
  6. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Hallo Katharina,

    ich bin verbeamtet, hatte bei der Verbeamtung schon meine Probleme, aber keine Diagnose.
    Nach dem ersten KG Rezept, das ich abrechnete, erkundigte sich die PKV wohl bei meinem Orthopäden, stellten fest, dass ich als Studentin schon mal Probleme mit dem Knie hatte ( das übrigens bis vor einigen Monaten friedlich war- 30 Jahre lang...) und stellten mich vor die Wahl einen chicen Aufschlag zu zahlen oder sofort aus der Versicherung zu fliegen.Ich zahle seither den Zuschlag, habe aber keine weiteren Probleme mehr mit Abrechnungen von Kg und Co- bis auf meine regelmäßigen REHA´s in einer Rhrumaklinik. Beihilfe zahlt, Debeka zahlt 33.-€ pro Tag, trotz extra Versicherung für Brille , Kur und Zähne....da kann man immer schön draufzahlen.Ginge nur , wenn ich in ein Akutkrankenhaus gehe, aber das ist mir "zu krank", wenn schon REHA in den Ferien, dann muss es auch etwas Urlaub sein.

    Als Referendarin wechselte ich in die PKV. Anschließend war ich 5 Jahre angestellt ( Lehrerüberschuss) und konnte- weil noch keine Krankheiten bekannt ( wenn auch vorhanden....)- dabei in eine Angestelltenkk wechseln- in der ich vorher bei meinen Eltern mitversichert war.

    Ich weiß nicht, wie die Aussichten für dich sind , verbeamtet zu werden.Bei Mangelfächern sind manche Bundesländer kulanter als andere, in Bayern ( da war ich früher) kannte ich einige, die wegen chronischer Erkrankungen ( Diabetes, Rheuma z.B. ) nicht verbeamtet wurden- durch einen Wechsel nach Schleswig-Holstein dann doch noch Beamte werden konnten, hatten allerdings das Mangelfach Physik bzw. im anderen Fall Latein dabei.
    Jetzt bekomme ich bei uns ( NIedersachsen) mit, dass sich junge normalgewichtige FRauen in Striche verwandeln müssen, weil Leute mit BMI 25 schon nicht mehr eingestellt werden, sie hungern sich runter und nach der Verbeamtung werden sie dann meist sofort wieder dicker. Wir alten Kollegen halten das für Quatsch.
    Falls du anschließend Probleme hast mit der Anstellung, dann ist auch die PKV sehr blöde, weil sehr teuer.Und du bekommst ja dann keine Beihilfe.Ich würde an deiner Stelle die Referendariatszeit in der Gestzlichen bleiben und anschließend neu überlegen.
    Ich weiß nicht, was deine Medis kosten, aber du musst sie immer erst mal selbst zahlen und erhälst Wochen später dein Geld zurück bei den PKV und der Beihilfe- das muss man auch erst mal zahlen können als Referndarin.

    Gruß Kröti und melde dich bei weiteren Fragen ruhig:vb_redface:
     
  7. Süpi

    Süpi Neues Mitglied

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    ich denke eine verbeamtung unter diesen gesundheitlichen beschwerden wird evtl. schwierig. kann man aber schwer beurteilen, ist ja von amtsarzt zu amtsarzt und in den einzelnen bundesländern unterschiedlich.

    ich hatte bei meinem sohn das problem mit der ablehnung, die bayerische beamtenkrankenkasse hat sich damals als einzige bereit erklärt ihn zu versichern. allerdings hielten sie rücksprache mit dem arzt, bezüglich einer prognose, ob besserung in aussicht ist und sie haben genau die kosten der medikamente mit dem beitrag abgeglichen. ich musste dann für mein kind 100% aufschlag zahlen. bei kindern noch bezahlbar, aber für einen erwachsenen wird das dann enorm teuer.
    (sohn hatte schweres asthma und wurde mit 6 jahren privat versichert, in dem alter steht die prognose einer besserung, da sich asthma oft in bestimmten altersstufen bessern bis verschwinden kann, nur wegen der positiven prognose wurde er versichert)

    optional kannst du dich auch in der gesetzlichen kk freiwillig versichern, die höhe des beitrages richtet sich dann nach dem einkommen.

    zum thema vorleistung und pkv: ich habe mir mitlerweile eine apotheke gesucht, die mir meine medikamente gegen rechnung gibt, so habe ich genug zeit die rezepte einzureichen und brauch erst 30 tage später bezahlen, also wenn ich das geld erstattet bekommen habe (allerdings ist meine beihilfestelle schnell in der bearbeitung, so 2-3 wochen. es gibt aber auch beihilfestellen die brauchen 4 mal so viel zeit). ist zwar nicht die apotheke um die ecke, aber dafür mache ich mir gerne den weg.
    wäre vielleicht auch für andere privatversicherte eine option, fragt einfach in verschiedenen apotheken nach, ob die sowas anbieten. ich habe damals mehrere telefonisch abgefragt.
     
    #7 5. Juni 2012
    Zuletzt bearbeitet: 6. Juni 2012
  8. Carina1987

    Carina1987 Neues Mitglied

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    Vielen Dank schonmal für eure schnellen Antworten!
    Bin jetzt erst ein paar Tage im Kurzurlaub, melde ich danach dann nochmal ausführlicher!


    PS: Zu der Bundesland-Frage: Bin aus NRW
     
  9. josie16

    josie16 PsA

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    Hallo Carina!
    In deinem Alter denkt man noch nicht an die Zeiten, ab 55J aufwärts. Ich erlebe es aber gerade in direkter Nachbarschaft bei einem Zahnarzt, die haben in den letzen 3 Jahren 3 Erhöhungen des Tarifes der PKV gehabt und die letzte Erhöhung lag bei 200€.
    Wenn das weiterhin so ansteigt, dann arbeitet er nur noch für die PKV, eigentlich könnte er vom Alter her schon in Rente gehen, aber er kann es sich so nicht leisten.

    Ich persönlich würde dir von der PKV eher abraten, vorallem auch bei den Kosten für die Rheumamedikamente, die ja im Quartal schon mal 2000€ sein können, falls Du ein Biologica bekommst und da mußt Du erstmal in Vorleistung gehen.
    Soviel ich weiß, kann man das aber mit der Apotheke regeln.

    Daß die PKV allerdings im Alter horrente Aufschläge hat, das solltest Du dir gut überlegen.
    Was die Beamtung betrifft, da kann ich dir nicht allzu viel Hoffnung machen. Mein zukünftiger Schwiegersohn beendet gerade sein Referendariat und hat jetzt längere Zeit mit der Muskulatur Probleme gehabt, da war auch V.a. Polymyositis, im Moment ist es wieder besser, aber da hat es auch schon geheißen, daß das ziemlich schwierig wird.

    Alles Gute!
     
  10. steffi 246

    steffi 246 Neues Mitglied

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    1
    Kopf hoch

    Liebe Carina,
    ich bin selbst vor meinem Referendariat in Bayern erkrankt (mitten im Studium). Seitdem habe ich Chron. Polyarthritis. Ich bin im Referendariat mit 50 % Aufschlag zur BBK. Das war sehr teuer - ich konnte mir deshalb kein Zimmer leisten und musste täglich fast 1 Std einfach zur Schule und zum Seminar gurken. Das war nicht einfach, doch habe ich es irgendwie geschafft. Hinterher bin ich zur Barmer zurück. Dann stand die Frage der Verbeamtung im Raum. Nach einigen Fehlinformationen wurde ich verbeamtet, denn: Wenn der Amtsarzt dir eine Dienstfähigkeit von 10 Jahren attestiert, dann müssen sie dich nämlich verbeamten. Ich musste dafür kämpfen, doch die Schwerbehindertenbeauftragten können dabei helfen. Ach ja, hast du einen Schwerbehindertenausweis? Mein Rat: Sofort beantragen, den brauchst du dringend und das dauert in der Regel. (Ich musste ihn sogar einklagen.) Dann wurde ich verbeamtet. Jetzt war die Kasse das Problem: Die Gesetzlichen wollten zwar "nur" den üblichen Prozentsatz, der ist aber derart hoch, dass ich ihn nicht bezahlen konnte. Da bei uns die Beihilfe die Hälfte übernimmt, müsste man diesen Teil in der Gesetzlichen selbst zahlen, das war bei mir ein Drittel des Einkommens. Damit war das ausgeschlossen. Nach einigen Anträgen bei Privaten, die natürlich alle ablehnten, verriet mir irgendwann ein mitleidiger Mensch, dass sich sämtliche große Kassen verpflichtet hatten, "Erstverbeamtete" ,mit einem Aufschlag von 50 % aufnehmen müssen. Das habe ich gemacht, bin zu einer weniger teuren gegangen und die haben mich mit Hinweis auf diese Vereinbarung auch genommen. Kuren sind zwar ausgeschlossen, alles andere läuft aber gut. Wie sich das im Alter auswirkt weiß ich nicht, aber da die Beihilfe die Hälfte übernimmt, wird es vielleicht nicht so schlimm.
    Ich hoffe, ich konnte dir helfen! Bei mir war es vor 13 Jahren ein harter Kampf, weil ich so viel erst nach und nach erfahren habe. Vielleicht kann ich dir aber helfen und alles läuft besser.
    Viel Glück, viele Grüße
    Steffi
     
  11. Lamoe

    Lamoe Neues Mitglied

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    3
    PKV Beamte

    Für Beamte ist die PKV doch immer sinnvoll. Denn der Dienstherr zahlt 50 Prozent dazu.
     
    #11 24. September 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24. September 2012
  12. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    sorry,
    eine klitzekleine richtigstellung zur erklärung, dass die beihilfe 50 % von allem zahlt:
    die beihilfe hat höchstbemessungsbeträge, von diesen wird dann 50 % gezahlt. das geht so lange gut, wenn docs und heil- und hilfsmittelerbringer sich an diese bemessungssätze halten. doch manche gehen drüber wie z.b. die ergos und die physios. denn diese gruppen müssen sich nicht an die beihilfesätze halten. habe damals in einem anderen thread darauf hingewiesen. (und bin hier mächtig und wüst angegangen worden!!!)

    von der pkv, die i.d.r. die anderen 50 % im rahmen der beihilfesätze übernehmen wird, ist dann auch nicht mehr zu erreichen.

    vieles, was die gkv übernimmt (z.b. hausbesuche) wird von beihilfe und pkv nicht getragen.
    andererseits wird manches medi, das von der gkv nicht mehr übernommen wird, noch von der beihilfe erstattet.
    allerdings orientieren sich jetzt auch die beihilfestellen an sog. medizinproduktenlisten.....

    ich glaube, diese gesichtspunke sollten sehr genau gegeneinander abgewogen werden.

    die gkv macht zunehmend schwierigkeiten bei manchen übernahmeanträgen, doch die pkv ist auch nicht viel besser.

    lg
     
  13. Julia123

    Julia123 rheumatic pixie

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    Hallo,
    ich bin Lehrerin und bin gesetzlich krankenversichert, habe aber für stationäre Aufenthalte eine private Zusatzversicherung abgeschlossen. Damit fahre ich recht gut. Vielleicht wäre das ja für dich eine Möglichkeit .....

    LG
    Julia123
     
  14. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

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    Hallo,

    ich denke, dass für Beamte eine Privatkasse schon immer interessant ist. Sie zahlt nicht die Hälfte dazu, wie irgendjemand schrieb, sondern man muss sich nur für 50% ( als Landesbeamter d.h. als Lehrer -bei Bundesbeamten ist das nur 30%) versichern.
    Wenn man in die gesetzliche eintritt, dann wird man dort nach Einkommen eingestuft, bekommt aber keinen Arbeitgeberanteil dazu- denn die Landesregierung hat dafür ja die Beihilfe.
    Mit ganz wenigen Ausnahmen habe ich in 26 Jahren keine Abrechnungen von Ärzten oder Physios bekommen, die ich nicht von der Beihilfe zu 50% ersetzt bekommen habe. Einmal genügte es, dass der Gynäkologe ein kurzes Schreiben verfasste, warum er den 3,2fachen Satz wollte. Bei einer anderen - auch wirklich komplizierten - Sache, war das gleich erläutert und wurde anstandslos übernommen. Bei Physios fragte ich immer, was sie als Satz nehmen. Einmal wollte eine mehr als ich ersetzt bekomme, tja , die hatte dann eben keine neue Patientin. Da ich jede Woche 3 Rezepte "abarbeite" und das auch nicht nur 6 mal und dann Pause ( so ist es ja wohl bei den Gesetzlich Versicherten) , sondern immer durch , wann immer ich nicht in Urlaub bin, hat sie sich selbst da ganz schön ausgetrickst.....Die 3 Rezepte jede Woche habe ich seit ich denken kann- ich zahle allerdings schon fast von Anfang einen "Risikozuschlag".
    Im Rentenalter wird es für uns auch nicht so happig: Rentner bekommen 70% Beihilfe, müssen sich dann nur noch 30% absichern-zumndest momentan ist das so. Bei rein Privatversicherten kann es wirklich teuer werden, sehe ich gerade bei meinem Mann, der seine PKV ja voll weiterzahlen muss, obwohl der Arbeitgeberanteil wegfällt, da er in Rente ist.
    Ansonsten orientieren sich die Privaten natürlich auch an den Gesetzlichen. so zahlt man auch einen Eigenanteil bei den Rezepten, zahlt seine 10€ im Quartal, bekommt nichts für Brillen.Ab und zu kann man sich durch eine Zusatzversicherung bei der PKV noch etwas retten, aber da muss man rechnen, was sich lohnt.
    Ganz blöde ist es mit Rehas: da gibt es von der PKV einen Festbetrag, der zwschen 20 und 33 € pro Tag liegt ( je nach Versicherung bzw. Zusatz) - ganz egal, was die REHA kostet und auch wenn die Beihilfe sie ohne Weiteres genehmigt hat... da haben sich manche schon sehr gewundert.
    Ich gehe demanächst für zwei Wochen über eine Pauschale zur Kur, ohne Genehmigung und Aufwand, im Prinzip als Urlaub- das kostet in etwa so viel, wie ich vor zwei Jahren für eine genehmigte Reha dazuzahlen musste....
    Die Erhöhungen bei meiner Krankenkasse halten sich in Grenzen, bei meinem Mann war das immer sehr viel drastischer.
    Gruß Kröti

    P.S. Ich hoffe für dich, dass es mit de Verbeamtung klappt!
     
  15. kaufnix

    kaufnix Mitglied

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    Zentralbayern
    Noch eine Anmerkung. Der Prozentsatz Beihilfe/PKV kann sich noch ändern, sobald Kinder ins Spiel kommen. Bei zwei Kindern im Kindergeld waren es dann 70/30 %

    Und zur Apotheke. Es gibt Apo´s, die direkt mit der Beihilfe/PKV abrechnen (einfach Abtretung unterschreiben). Die Abtretungen sind z.B. auch bei Krankenhausaufenthalten möglich.

    Auch wenn man nicht so laut darüber spricht, Arzttermine bekommt man eindeutig schneller :D. Wobei mir mal ein Arzt gesagt hat, "Sie bekommen schneller einen Arzttermin, sind aber auch schneller unterm Messer" ;)

    Und bei der REHA, sind wir eindeutig im Nachteil :mad:. Ist aber anscheinend bei manchen Ärzten bekannt, da mir meine Rheumatologin den Vorschlag unterbreitet hat, mich bei Bedarf in den stat. Bereich der Rheumaklinik Oberammergau einzuweisen. Wäre ganz angenehm, dann gäbe es auch noch Krankenhaustagegeld :cool:.
     
  16. bise

    bise Neues Mitglied

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    bei Frau Antje
    @ kroeti.
    der jem., der -----, bin ich.
    ich kenne zur genüge beide systeme - gkv und beihilfe/pkv.

    als privatpatient ist man privat - ärzte, heil- und hilfsmittelerbringer schliessen i.d.r. eine honorarvereinbarung mit ihren privatpatienten ab. manche von ihnen berücksichtigen die beihilfesätze, manche nicht.
    wenn du bis jetzt dich gut mit den physiotherapeuten arrangieren konntest, sei froh drüber. doch das ist nicht immer so. es hängt ab von der jeweiligen marktsituation. hat der therapeut zwar eine gkv zugelassene praxis doch überwiegend privatpatienten, die erheblich mehr als beihilfesatz löhnen, hast du die a... karte gezogen.
    denn die 50 % beziehen sich immer auf die bemessungshöchstsätze der beihilfe.
    auch die arztrechnungen können sehr unterschiedlich hoch sein. ich kenne viele ärzte, die sagen, zahlen sie das, was beihilfe und pkv erstatten. doch manche beharren auch auf der höhe ihrer rechnung. schliesslich findet sich in beinahe allen honorarvereinbarungen der hinweis, dass die rechnungssumme unabhängig von der erstattung durch beihilfe und/oder pkv zu zahlen ist.

    unstreitig ist, dass für beamte die versicherungsbeiträge in die pkv weitaus geringer sind als der beitrag in die gkv.
    die beamten stehen sich daher finanz. gesehen sehr, sehr viel günstiger. wielange diese "ungleichbehandlung" noch bestand haben wird, kann niemand vorauszusehen. von bestrebungen, dies zu ändern, liest man gelegentlich in den medien.

    ausserdem werden nicht nur die leistungen der gkv gekürzt, auch bei den beihilfeleistungen werden mittlerweile abstriche gemacht.

    lg
     
  17. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo kaufnix,

    soweit ich weiß ist Oberammergau eine "gemischte Anstalt" , d.h. Reha und krankenhaus in einem. Da tun sich private Krankenkassen erfahrungsgemäß sehr schwer- sie schreiben regelmäßig erst mal, dass sie zwar die Kosten für einen Sanatoriumsaufenthalt übernehmen, aber keine stationäre Aufnahme. Habe ich selbst erlebt und bei mehreren Kollegn miterlebt.

    Hallo bise,

    die schlechten Erfahrungen bzgl der Kosten habe ich wie schon geschrieben, noch nicht gehabt, auch bei den vielen Privatversicherten, die ich kenne noch nicht mitbekommen. Man redet ja doch im Kollegenkreis oder beim Treffen der Schwerbehinderten im gesamten Umkreis mal über solche Themen.

    Da ich früher in einem anderen Bundesland war, wo ich sowas auch nicht mitbekam, würde ich nicht mal sagen, dass es regional bedingt ist.

    Wo bist du denn, dass die Ärzte sich so was im großen Stil erlauben?

    Dass bei den Beihilfeleistungen einiges schlechte geworden ist, habe ich ja auch geschrieben.

    Viele Grüße
    Kröti
     
  18. kaufnix

    kaufnix Mitglied

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    Zentralbayern
    Kann ich nicht ganz zustimmen. Man muss das Verhältnis Beitrag für Leistung beachten. Das heißt ich zahle meinen Beitrag nur für 50 % Leistung (Erstattung).
    Der pkv-Beitrag wird bei einem Bea. auch nicht mit dem Gehalt abgezogen. Sondern - da privat - wie jeder andere Versicherungsbeitrag nach dem Netto noch zusätzlich fällig. Dafür spart sich dann der Dienstherr ja den vergleichsweise höheren Bruttobetrag im Verhältnis eines TVöD Beschäftigten.
     
  19. bise

    bise Neues Mitglied

    Registriert seit:
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    Ort:
    bei Frau Antje
    das ändert nix an der tatsache, dass der pkv betrag, der vom netto lohn bezahlt wird, geringer ist als der betrag, der an die gkv überwiesen werden muss, sollte sich der beamte entscheiden, in der gkv zu bleiben.

    schlussendlich hat der beamte dann weniger jeden monat netto zur verfügung. da bei beihilfe/pkv die rezeptgebühr, praxisgebühr und der häufig zu zahlende eigenanteil nicht fällig wird, kann sich diese summe noch steigern. geht man dann davon aus, dass zu lasten der gkv viele arzneimittel nicht mehr verordnet werden dürfen, diese arzneien beihilfe und pkv jedoch noch tragen, wird die schere noch grösser.
    wird einem chronisch kranken dann noch bewusst, dass bei heilmitteln nach den HMR immer eine pause eingelegt werden muss, in der der gkv versicherte die anwendungen dann selber löhnen muss, steigt die belastung noch weiter.

    das ist doch die ungleichbehandlung, gegen die immer wieder sturm gelaufen wird.

    lg
     
  20. kroeti

    kroeti Aktives Mitglied

    Registriert seit:
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    Hallo bise,

    da bist du nicht so richtig informiert:

    die Beihilfe zieht sehr wohl Eigenanteil usw. ab.Und zwar 10 € pro Quartal- bei Heilpraktiker z.B. noch mal 10 € pro Quartal. Und bei Rezepten ist jedes Arzneimittel auch nur bis zu einem Festbetrag beihilfefähig und es wird auch ein Eigenanteil von 5€ oder 10 € pro Arzneimittel abgezogen oder auch mal gar nichts bezahlt:

    z. B. aus meiner gerade zurückgekommenen Beihilfe:

    Arznei- und Verbandmittel
    Rechnungsbetrag - bhf. Betrag - Beihilfe
    17,89- 0 -0
    29,94- 0 - 0
    33,75- 10,96- 5,48
    46,88 - 16,89- 8,45
    27,03 -17,03 - 8,52
    50,17- 8,19- 4,10
    ( tut mir leid, es lässt sich nicht so formatieren, wie ich möchte)

    usw. usw. usw.
    Und das sind zum einen meine ganz normalen Medis, die ich immer einnehmen muss.
    Da ist mal was nicht verschreibungspflichtig, dann bekommt man nichts oder man hat ein anderes Medikament als so für einen vorgesehen haben, dann bekommt man weniger und wie oben schon geschreiben "Bei Arznei- und Verbandmittel mindern sich die Beihilfefähigen Aufwendungen um 10 %, mindestens jedoch um 5€ , höchstens um 10€" . Bei den Rezepten oben handelte es sich neben den üblichen Medis
    übrigens um Sachen , die ich nach einer OP brauchte zum Verbinden, HeparinSpritzen und Schmerzmedis.....

    Aber ich gebe natürlich zu, dass ich dennoch froh über Beihilfe/PKV bin, denn ein MRT bekomme ich innrhalb von ein paar Tagen und muss nicht Wochen warten und meine Dauerrezepte Physio/Krankengymnasitk usw. hätte ich da auch nie und nimmer. Ob ich ohne dies allerdings noch voll berufstätig sein könnte ( und ein schönes Sümmchen an Steuern zahle) weiß ich auch nicht, ---vermutlich nicht, wenn ich immer andere Fibros höre und lese

    Und einem Beamten kann man nicht raten in der GKV zu bleiben, weil er eben alles selbst zahlen muss und keinen Arbeitgeberanteil bekommt, wie die Angestellten. Denn statt des Arbeitgeberanteils zahlt der Staat die Beihilfe. Und ich denke, für ihn ist es billiger als für alle Beamten den Arbeitgeberanteil zu zahlen- sonst hätten sie die Beihilfe schon längst abgeschafft.

    Gruß Kröti
     
    #20 25. September 2012
    Zuletzt bearbeitet: 25. September 2012
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