Lustige Stilblüten deutscher Schüler Der Titel von Dieter Kroppachs neuestem Buch ist Programm. In dem Band "Ich will lernen, wie man Kinder pflegt und kocht" hat der Gymnasialdirektor die lustigsten Stilblüten aus dem Schulalltag zusammengetragen. Wenn Kinder im Erdkunde-Unterricht nicht aufgepasst haben, kann es schon einmal vorkommen, dass sie über die eigene Heimat schreiben "Frankfurt ist kaum weiter von Köln entfernt als Köln von Frankfurt". Zu Überzeugungen wie "Vögel können fliegen, weil sie keine Schwerkraft haben" und "Der Mond ist wichtiger als die Sonne - denn tagsüber ist es ja sowieso hell" führen Wissenslücken in den Naturwissenschaften. Ihren Sinn fürs Praktische lassen deutsche Schüler sich vom Religionslehrer übrigens nicht nehmen. Das beweisen Sätze wie "Wenn Jesus nicht gestorben wäre, hätten wir keine richtigen Osterferien" oder auch "Wir bitten Gott im Vaterunser um das tägliche Brot, weil es frisch sein soll". Beeindruckend sind die geschichtlichen Kenntnisse einiger Gymnasiasten: "Um 1800 war Frankreich noch recht billig; es gab auch noch keine Autobahngebühren" oder "Die deutsch-französische Freundschaft entstand durch das Zusammenstoßen von de Gaulle und Adenauer". Von großer Weisheit zeugt das Zitat: "Ich wollte mich vergewissern, ob ich Geburtstag hatte, und schaute auf den Kalender. Und gleich darauf wurde ich noch aufgeregter, denn mein Gedanke hatte Recht." Ein Gymnasiast hat die Probleme deutscher Schüler auf den Punkt gebracht: "Ich schreibe erst meine Gedanken auf und gucke später hin." Schuld an den schlechten Pisa-Ergebnissen sind aber wie immer die Pauker: "Der Fuchs ist schlau und stellt sich dumm, bei Lehrern ist es andersrum." Dieter Kroppach: "Ich will lernen, wie man Kinder pflegt und kocht", Eichborn, 7,95 Euro.