Kreislaufprobleme beim Runterdosieren von Prednisolon

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von S70, 7. Mai 2019.

  1. S70

    S70 Neues Mitglied

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    Hallo ihr Lieben,

    ich bin gerade dabei Prednisolon auszuschleichen.

    Angefangen habe ich mit dem 1. Stoß

    3 Tage - 20 mg
    3 Tage - 15 mg
    3 Tage - 10 mg
    3 Tage - 7,5 mg

    Entzündung kam wieder, zurück auf

    7 Tage - 20 mg
    14 Tage - 15 mg
    14 Tage - 10 mg
    ... weiter mit 7,5 mg - 7 Tage, 5 mg - 5 Tage, 2,5 - 3 Tage, fertig...
    seitdem ich aber auf 10 mg reduziert habe, habe ich mit Kreislaufproblemen zu kämpfen.

    Um 6:00 Uhr nehme ich 10 mg Prednisolon und ca. 5-7 Std. später habe ich Schwindelgefühle, mein Puls geht hoch auf einen Wert von 110-125 (steigt bei der kleinsten körperlichen Anstrengung) und auch der Blutdruck geht in die Höhe (höchster Wert 160/104).
    Gegen frühen Abend beruhigt sich das Ganze dann langsam wieder.
    Schwindel legt sich, Puls und Blutdruck liegen wieder im akzeptabelen Bereich. Bis zum nächsten Morgen, wo ich die Tablette wieder einnehme.

    Mein Rheumatologe ließ mir auf Anfrage über die Praxis ausrichten, ich könne langsamer und/oder in kleineren Schritten reduzieren. Nach welchem Schema ließ er mir nicht ausrichten. Ich dürfe selbst nach Gefühl reduzieren.

    Mein HA, der die Blutwerte währenddessen kontrolliert meinte gestern, das könne nicht vom Kortison kommen...

    Habt ihr ähnliche Erfahrungen beim Reduzieren gemacht? Wie seid ihr bei der Reduktion vorgegangen?

    Viele Grüße und Danke für eure Einschätzung.
     
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  2. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Hallo,

    nach meiner Erfahrung kommt das nicht davon, dass du runterdosierst.
    Es kommt davon, weil du seit Wochen dauerhaft Cortison nimmst und gerade in den letzten Wochen ständig über 7,5mg. Das ist keine low-dose mehr und das kann NW machen.

    Bei mir hatte eine Therapie über längere Zeit genau die Auswirkungen, die du beschreibst. Es fehlte der Schwindel, aber BD und Puls waren immer so ab 11 Uhr viel zu hoch und gingen erst am Abend wieder etwas herunter. Die Werte waren aber insgesamt deutlich erhöht und wenn ich eine Treppe hoch ging, musste ich schon nach Luft schnappen.


    Als ich wieder ohne Cortison war, hat sich das alles gegeben.
    Ich würde ab 5mg etwas langsamer nach unten gehen. Falls du nur 5er hast, kannst du dir auch eine kleinere Dosis verschreiben lassen.

    Lg Clödi
     
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  3. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Irgendjemand hier hat doch ähnliche Probleme, war das Chrissi50? Vielleicht meldet sie sich ja noch.

    Du könntest es damit versuchen, dass du in kleineren Schritten reduzierst, so wie Clödi auch schon geschrieben hat. Vielleicht nur in 1 mg Schritten oder sogar nur 0,5 mg, das toleriert der Körper evtl. besser.
     
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  4. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

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    Hallo Maggy,

    ja , da gibt es eine Diskussion....
    Ich hatte so ähnliche Probleme auch immer wenn ich runterwärts zwischen 15 - 10 mg angekommen war.
    Da hat es mich jeden Vormittag regelrecht gerissen. Puls wie Dampfhammer, Schwindel, Kreislauf, Zittern... und am frühen Nachmittag war der Spuk vorbei.
    Bei niedrigerer Dosis wurde es dann besser.

    Ich suche mal den anderen Thread.
    LG
    Inge
     
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  5. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Gute Idee :top:
     
  6. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

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  7. S70

    S70 Neues Mitglied

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    Vielen Dank für den Link, ich les' gleich mal rein!

    Dann bin ich ja doch nicht ganz alleine damit.

    Wie geht es dir heute?
     
  8. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

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    Hallo S70,
    und erst mal Willkommen auch von mir (Wo ist bloss meine Erziehung geblieben ?).
    Danke der Nachfrage - mir geht es im Moment sehr gut und ich habe keine Probleme der o.g. Art mehr.
    Prednisolon bin ich am Ausschleichen. Derzeit noch 2,5 mg und hoffentlich demnächst ohne.
    Die ganzen häßlichen Nebenwirkungen waren unter 9 mg alle weg.

    Halte durch!
    LG
    Inge
     
  9. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Selbst beim runterdosieren von 0,25 mg hab ich 3 Tage später gegen 11:00 diese Erscheinungen. Einmal wars so schlimm, dass ich als Notfall in die Praxis gebracht werden musste, weil ich absolut weggetreten war. Ich hab gezittert, hatte Angst, konnte nicht mehr klar denken und nicht mehr gerade laufen. Die Welt verschwand im Dunst, es war schrecklich.
    Und Blutdruck-Krisen hab ich bei jeder Runterdosierung, teilweise bis über 200.
     
  10. hanninanni

    hanninanni Aktives Mitglied

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    Oh Chrissi,
    das ist echt übel.
    Ich bin heilfroh, dass das bei mir relativ schnell wieder nachgelassen hat. Unterhalb 10 mg hatte ich so ziemlich Ruhe.
    Dieser Zustand ist die Hölle. Depression, Übelkeit, Schwindel - alles, was man nicht braucht und das noch alles zur gleichen Zeit.
    Und die Ärzte winken ab - "die Nerven halt".

    Und sogar, wenn man dann weiß, woher das kommt - kann man nix dagegen tun.

    Daumendrück, dass es nächstes Mal nicht so schlimm wird!

    LG
    Inge
     
  11. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

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    Ich geh nicht weiter runter. Bin bei 1,5 mg, das macht mir keine Depris, nur Blutdruck.
    Ich hab Angst, denn mein Cortisolspiegel ist zwar noch in der Norm, aber laut Hinweisblatt zu niedrig um Auszuschleichen. Die Ärzte im Krankenhaus meinten zwar, die Nebennierenrinde würde schon mehr produzieren, wenns Prednisolon wegbleibt, aber darauf will ich mich nicht mehr verlassen. Dieser "Kollaps" hat mir nicht gefallen. Ich dachte ich sterbe.
     
  12. S70

    S70 Neues Mitglied

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    Oha, da haben die Meisten von euch ja schon einiges hinter sich gebracht.
    Ich drück allen ebenfalls die Daumen, daß sie die Dosis erreichen, die sie brauchen, um sich wohl zu fühlen.

    Scheint kein einfaches Thema zu sein, das Ausschleichen...

    Das ist auch erst mein 2. Stoß in 5 Jahren.
    Den ersten hatte ich damals intravenös in der Klinik - da wurde ich sehr schnell in großen Schritten runterdosiert und hatte keine Probleme.

    Dieses Mal ist es ganz anders.
    Nur Tabletteneinnahme, niedrigere Anfangsdosis und so viele Symptome bei der Reduktion...

    Ich bin auch ziemlich weinerlich und habe das Gefühl, daß meine Muskeln in den Beinen sehr kraftlos sind.

    Ich habe eh Hormonschwankungen durch die Wechseljahre, habe noch Hashimoto und muß Schilddrüsenhormone nehmen - nun kommt noch das Prednisolon dazu.

    Vielleicht auch ein 'zu viel' an unterschiedlichen Hormonen für den Körper...

    Aber vielen, lieben Dank für euren Zuspruch!
     
  13. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Beim hochdosierten IV Cortison Therapie mit 5 x 1000mg ueber fuenf Tage hatte ich viel weniger Nebenwirkungen, ausser das ich fuenf Tage gar nicht schlief und dann ins Schlafcoma fiel.. Ausgeschlichen habe ich da auch nicht..

    Jetzt unter hochdosierter oraler Einnahme ueber langen Zeitraum werden und sind die Nebenwirkungen prominent beim reduzieren ! Puls, Blutdruck usw spinnen auch (gefuehlt) aber ich messe auch nicht!
    Insgesamt denke ich koennte es aber auch eine Nebenwirkung des Prednis an sich sein da ich leider immer noch auf einer ordentlichen Dosis bin..
     
  14. Die Lia

    Die Lia Mitglied

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    Dasselbe Problem hatte ich auch. Hatte das Gefühl von herzrasen (dabei war mein Puls normal), ich war zittrig, mir war kalt und meine Handflächen haben geschwitzt. Nachts hatte ich kaltschweis und mein Gesicht war Knall rot. Ich sollte dann unter ärztlicher Anleitung natürlich, wieder was hochgehen und langsamer ausschleichen, damit ging es dann besser.
    Ich hatte prednison von Galen...

    Hoffe dir geht es nun besser. Vielleicht braucht down Körper mehr Zeit zum absetzen...
     
  15. snoopy10

    snoopy10 Mitglied

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    Hallöchen, meine Rheumatologin hat mir gesagt, ich soll immer um 1 mg alle 4 Wochen reduzieren. Dauert zwar lange, aber man hat nicht so heftige Körperprobleme. Das ging bei mir ganz gut, bis ich auf 2 mg war. Da brach meine Grunderkrankung wieder komplett aus, dass ich ca 1 Woche hochdosiert Predni nehmen musste. Jetzt nehme ich 4 -5 mg täglich ein, bis eine Basistherapie bei mir in Frage kommt. :)
     
  16. Strippe-HH

    Strippe-HH Aktives Mitglied

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    Interessant das mal zu lesen.
    Da meine Rheumawerte in diesem Jahr ganz gut geworden sind, wurde im September vom Rheumatologen das Prednison von 5 auf 4 mg reduziert.
    Die neuen Tabletten die ich nun bekam sind Methypred 4 mg von Galen.
    Zuerst ging es eine ganze zeit gut und dann bekam ich abends Schwindel und Kopfschmerzen.
    Dem Hausarzt danach gefragt meinte er das läge nicht am Rheuma und ich bekam Tabletten dagegen.
    Aber das brachte dann wo es abends kälter wurde auch nicht viel, denn mir wurden die Beine schwach.
    Und ich muss abends noch mit meinem Hund raus, aber das geht nur mit Gehstütze die ich vorher nie brauchte.
    Voran liegt das, an den Tabletten von Galen mit der 4mg-Dosis?
    Das tolle daran ist, ich bekam diese wieder weil angeblich die 5 mg- Tabletten laut Apotheke nicht lieferbar sind.
    Ich muss das mal irgendwie klären weis aber nicht so recht wie.
    Der neue Termin ist erst im Januar wieder.
     
  17. Clödi

    Clödi Bekanntes Mitglied

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    Strippe, 4mg Methylprednisolon hat die gleiche Wirkstärke wie 5mg Prednison. Herunterdosiert wurde da ja erstmal nichts.

    https://www.rheuma-online.de/a-z/p/prednisolon-aequivalent/

    Ruf doch vor dem Termin mal bei deinem Rheumatologen an. Vielleicht kann er dir doch wieder das alte bekannte Präparat verschreiben.

    Lg Clödi
     
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  18. Banditensocke

    Banditensocke Bekanntes Mitglied

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    Methylprednisolon hat eine andere Wertigkeit als Prednisolon oder Prednison. Das ist bei einem Medikamentenwechsel zu berücksichtigen. So entsprechen beispielsweise 4mg Methylprednisolon = 5 mg Prednisolon.

    Ich verlinke hier zwei Tabellen, die weiter helfen können:

    http://www.klinikmanual.de/page.php?id=43&category=memo
    https://www.endokrinologie.net/krankheiten-glukokortikoide.php

    Schwindel und Frieren beispielsweise können Auftreten, wenn bei der Reduktion zu grossschrittig oder/und schnell vorgegangen wird oder Stressoren wie Infekt, hoher körperlicher Belastung oder psychischer Belastung, auch Eingriffe nicht berücksichtigt werden. Diese können eine Dosiserhöhung notwendig machen.

    Das liegt daran, dass die Zufuhr von Cortison die körpereigenen Regelkreise verändert. Der Organismus ist dann nicht mehr in der Lage, natürlich durch Anpassungsleistungen auf solche Stressoren zu reagieren, man muss ihm dabei helfen.

    DAS sollte im übrigen jeder Arzt, der Cortison verschreibt, jedem Patienten erklären, denn unter Umständen können durchaus bedrohliche Krisen entstehen (Addison Krise). Auch sollte jeder, der Cortison einnimmt, einen Zettel mit der Dosierung sowie eine Notfalldosis bei sich tragen.

    Das ist im oben verlinkten Text (Endokrinologie) alles gut erklärt.

    Hoffe, das hilft ein wenig weiter.
     
  19. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Wie Clödi schon richtig sagte, hier wurde gar nichts runterdosiert.
    Prednison oder Prednisolon (gleichstark wirksam) wurde durch eine ebenso stark wirksame, aber zahlenmäßig davon verschiedene Dosis Methylprednisolon ersetzt...
     
    #20 13. Dezember 2019
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. Dezember 2019
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