Kassenpatienten im Krankenhaus

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Nixe, 14. Juli 2005.

  1. merre

    merre Bekanntes Mitglied

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    keine Unterschiede in der Behandlung

    ..ist von der Formulierung und angedacht richtig. Ich würde aber erwähnen wollen, daß bestimmte medizinische Anwendungen und ärztliche Untersuchungen für die entsprechenden Erkrankungen standardisiert sind. Man kann sich über diesen Standart hinaus versichern und dann andere Leistungen in Anspruch nehmen, wie z.B. Chefarztuntersuchungen liegt so bei ca 90 Euro. Am besten setz ich mal etwas rein, was in einigen Praxen den Patienten angeboten wird:

    "Sehr verehrte Patientin,sehr geehrter Patient,

    Ihre gesetzliche Krankenkasse bietet Ihnen einen weitgehenden Versicherungsschutz im Krankheitsfall. Allerdings garantiert sie keine "Rundumversorgung".
    Zahlreiche ärztliche Leistungen, die durchaus empfohlen werden können, sind nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten und dürfen von Ihrer Krankenkasse nicht übernommen werden.
    Sollten Sie diese Leistungen wünschen, werden in einem persönlichen Gespräch diese Leistungen individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt.
    Sie haben noch weitere Fragen oder möchten detailliertere Informationen?
    Bitte sprechen Sie uns an........

    Ja da bleibt dann nur die Kostenfrage.....

    Auch muß man wissen, daß viele Krankenkassen auch Einzelfallregelungen machen. In bestimmten Problemsituationen kann man da dann Anträge zu stellen.

    Natürlich ist es immer möglich bestimmte Aufwendungen selber zu übernehmen. Trotz aller bisher disskutierten Punkte habe ich festgestellt, eine privat bezahlte Kur läßt einem einen durchaus angenehm zu empfindenden Status erfahren......warum??

    Gruß "merre"
     
  2. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Liebe Merre
    Das ist ganz einfach. Ich zahle auch oft das Vielfache vom Normalsatz.
    Ein Beispiel. Der Zahnarzt darf in besonders schwierigen Fällen, bis zum sechsfachen des Normalsatzes verlangen.
    Meine Krankenkasse fand aber, ich sei kein schwieriger Fall(ich auch nicht) und hat nur den üblichen 2,3
    fachen Satz bezahlt und das bei einer Rechnung von 12500,00DM. Ich war ja so glücklich, dass ich Privatpatient war.
    Poldi
     
  3. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Rheinland-Pfalz
    Ach im Übrigem, diese Leistungen, die da angeboten werden, zahlt unsere Privatkasse auch nicht.
    Poldi
     
  4. uli

    uli Mitglied

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    Hallo zusammen,



    m.E. macht bei der Behandlung nicht so viel aus, ob jemand privat versichert ist oder nicht.

    Allerdings nervt es mich auch, wenn man bei einem Erstanruf in der Praxis gefragt wird, wo man versichert ist. Eigentlich sollte so etwas erst bei dem Termin abgefragt werden. Als Privatpatient bekommt man in vielen Praxen wesentlich eher einen Termin. Dies ist aber nicht überall so. Man muss sich die Ärzte halt vorher aussuchen. Ggf. gehe ich dort nicht hin, wenn diese mir keinen Termin geben möchten. Wenn man eine CT oder MRT bekommt, soll man als Kassenpatient eigentlich z.T. Monate warten. Ich mache es dann so, dass ich einen Termin festmache und sage, dass ich mich noch bei anderen Praxen erkundige. Ich bekomme dann eigentlich immer innerhalb einer Woche einen Anruf, dass ich einen kurzfristigen Termin bekomme. Wenn eine Praxis einen Termin erst in einem Jahr geben möchte, nehme ich halt die, welche einen Termin in 14 Tagen hat. Man hat als Patient ja immer noch das Wahlrecht.

    Im Krankenhaus wird man als Privatpatient, glaube ich, auch nicht viel besser behandelt, als ein Kassenpatient. Ich war einmal auf der Chefarztstation und mir hat es dann gereicht, weil mir dort außer dem Chefarzt niemand Auskunft erteilt wollte, nicht einmal der Oberarzt. Wenn du mit der Behandlung nicht einverstanden bist, hast du kaum eine Chance, weil weder die Krankenkasse noch die Kassenärztliche Vereinigung etwas unternimmt, wenn man vom Chefarzt behandelt wird.

    Die anderen Ärzte sind auch gut und z.T. viel umgänglicher. Dies gilt natürlich nicht für alle Chefärzte, es gibt auch sehr nette.

    Als ich dann noch einmal im Krankenhaus war, bin ich nicht vom Chefarzt, sondern von einem netten Oberarzt behandelt worden. Ein Zweibettzimmer hatte ich auch und alle Untersuchungen habe ich ebenfalls bekommen. Manche müssen eben bei der Krankenkasse beantragt werden, aber dies ist bei Privatpatienten nicht anders. Eine Station für Privatpatienten gab es dort aber auch. Allerdings habe ich nichts vermisst.

    Das man um einige Untersuchungen „kämpfen“ muss, liegt – glaube ich – einfach daran, dass man sich selber informieren muss, welche Behandlung im jeweiligen Fall angebracht ist. Wenn man dies den Ärzten sagt und diese merken, dass man Ahnung hat, leiten sie auch alles ein, an was sie vorher vielleicht nicht gedacht haben. Dies ist bei Privatpatienten aber sicher auch nicht anders.



    Bei Rezepten ist es ähnlich. Wenn man darauf besteht, ein Rezept zu bekommen, obwohl Ärzte eigentlich ein Privatrezept ausstellen wollen, bekommt man dieses – wenn es rechtlich möglich ist - mit der richtigen Argumentation auch von der Kasse bezahlt. Die Ärzte müssen dies halt begründen. Viele Ärzte geben einem auch ein Muster mit, so dass die Rezeptgebühr entfällt.



    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man als gut informierter Kassenpatient, die gleiche Behandlung bekommt, wie ein Privatpatient und dies finde ich auch richtig, da meine Beiträge als Kassenpatient um einiges höher sind, als die meiner Freunde, die privat versichert sind.





    Gruß



    Uli
     
  5. Neli

    Neli Optimistin

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    Ich bin auch privatversichert und zusätzlich behilfeberechtigt, weil
    ich Beamtin bzw. jetzt Beamtin a.D. bin.
    Es ist nicht immer alles so glänzend, wie Ihr Euch das vorstellt.
    Wenn ich im Krankenhaus liege, kann ich zwar Chefarztbehandlung
    wählen, aber für ein Zweibettzimmer zahle ich mengenweise zu,
    wenn ich nicht zusätzlich eine teure Zusatzversicherung abgeschlossen
    habe.
    Ich habe zwar den Vorteil, daß ich die Ärzte wirklich frei wählen
    kann, aber das heißt nicht, daß ich nicht genauso lange im Wartezimmer
    warten muß wie jeder andere, so ist es z.B. bei meinem Hausarzt.
    Wenn ich merke, daß ein Arzt, der nicht besonders freundlich ist,
    erst wenn er merkt, daß ich privat versichert bin,
    dann suche ich so einen Arzt nicht mehr auf, der ist mir dann für
    alle Zeiten zuwider. Das habe ich schon mehrmals bei neuen Ärzten
    praktiziert. Einem Chefarzt, der mich vorher schlecht behandelte,
    weil meine Akte nicht da war, habe ich feste die Meinung gesagt,
    als meine Akte mit dem Vermerk "Privat versichert" wieder da war,
    und er auf einmal unheimlich nett zu mir war.
    Er hat feste geschluckt und gesagt, daß ihm so etwas noch keiner
    gesagt hätte. Meine Antwort war dann, das es dann mal wirklich einmal
    Zeit dazu gewesen wäre, weil man kranke Menschen mit Schmerzen
    und nach Operationen so nicht behandeln könnte.
    Dieser Chefarzt wird mich auch nicht wiedersehen!
    Und beim Zahnarzt zahle ich natürlich auch mengenweise zu trotz
    verschiedener Zusatzversicherungen.
    Hinzu kommt, daß ich die Atteste in der Apotheke vorausbezahlen
    muss und sie dann erst zur Erstattung einreichen muss. Das kann
    bis zu 6 Wochen dauern. Bei den ärztlichen Rechnungen gibt
    es glücklicherweise meistens eine Zahlungsfrist von 4 Wochen.
    Ob Ihr es glaubt oder nicht, im vorigen Monat hatte ich mehrere
    Erstattungsbeiträge mit ca. 1500 Euro unterwegs, die Apothekenbeträge
    hatte ich natürlich vorbezahlt.

    Viele liebe Grüße
    Neli
     

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  6. kukana

    kukana in memoriam †

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    Für mich persönlich stellt sich da die frage, mit welchen Ansprüchen gehe ich denn in ein Krankenhaus? Ich möchte vorrangig meine Erkrankung gut behandelt haben. Zeit habe ich im Krankenhaus mehr als genug, also nehme ich ein Buch mit und vertreibe mir die Wartezeit. Wenn mich mein Arzt dann noch gut untersucht und sich auch anhört was ich zu sagen habe umso besser. Wenn nicht, liegt es an mir ihm zu sagen: halt-stop, ich will noch was wissen oder habe noch eine Information.
    Mein letzter Aufenthalt war zwar nur kurz, aber ich habe Chef-Ober-und Stationsarzt zu sehen bekommen. Sehr nette Schwestern gehabt und ein Zimmer das sauber war, 4 Bett mit 3 Leuten belegt.Für den Raum gab es gleich zwei behindertengerechte Bäder und keinerlei Murren seitens der Schwestern, als wir mangels Kenntnis einige Knöpfe ausprobierten und u.a. den Alarmknopf erwischten.

    Die Op Nachversorgung war einwandfrei und ich persönlich kann mir da kaum einen Unterschied vorstellen zu einem Privatpatienten.

    Ich möchte im Krankenhaus nicht verhätschelt werden, sondern nach Möglichkeit gesunden.

    Gruss Kuki
     
  7. Nixe

    Nixe Neues Mitglied

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    Ambulanztermine

    Wir haben auch bei den Ambulanzterminen erhebliche Unterschiede bemerkt.

    Bei normalen Ambulanzterminen wartet man ca. 3 Monate auf einen Termin. Sofern man dann einen Termin für 14 Uhr hat, ist man mit Glück um 16 Uhr dran.

    Beim Chefarzt gibt es einen Termin innerhalb von zwei Wochen, Wartezeit bisher maximal 30 Minuten. Und keine langen Schlangen von Leuten, da die kassenärztliche Ambulanzsprechstunde nur einmal die Woche statt findet.

    Wir sind nicht privat versichert, sondern haben eine Zusatzversicherung für die Mädchen bei Krankenhausaufenthalten - Chefarztbehandlung und Einzelzimmer. Die kostet mich nicht mal 10 Euro im Monat - wobei ich beide Kinder bei verschiedenen Gesellschaften versichert habe. Speziell bei Kindern machen solche Versicherungen unbedingt Sinn, denn die Mitaufnahme von Eltern ist oft nur möglich, sofern entsprechende Kapazitäten noch da sind. Bei Unterbringung im Einzelzimmer ist die Mitaufnahme auf alle Fälle gewährleistet. Sinn macht auch eine Krankentagegeldversicherung, die entstehende Extrakosten z.B. durch Verdienstausfall, Fahrkosten etc. ausgleicht. Diese Versicherungen sind für Kinder nicht sehr teuer. Man muß allerdings Vorerkrankungen angeben und Neurodermitis ist z.B. für viele Versicherungen schon ein Ausschlußgrund.

    Für mich persönlich ist es schon eine Beruhigung, wenn meine Kinder von erfahrenen Ärzten operiert und betreut werden.

    Heute ging es Inken übrigens schon besser als gestern. Morgen werden die Schläuche gezogen, dann kann sie - hoffentlich - auch mal wieder auf der Seite liegen.

    Liebe Grüße von Nixe
     
  8. poldi

    poldi Aktives Mitglied

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    Hallo manggi
    Die Abtretungserklärung kann ich bei einer Krankhausrechnung machen. Aber wenn ich 1200,00€
    in einem Monat für Medikamente ausgebe, kann ich nichts abtreten, denn die Kk brauch für sollche Anträge einpaar Wochen und bis dahin bin ich eingegangen.
    Gruß Poldi
     
  9. Jula

    Jula Der Solling ist groß

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    Am schönen Solling
    Hallo,
    was mich letztens echt geärgert hat war,das ich einen Termin beim Doc hatte,war da zum ersten Mal,und zur gleichen Zeit war da noch ein Patient.Der war nach mir an der Anmeldung und hatte seinen Termin später als ich und ich bekam nur mit,wie die Frau an der Anmeldung irgendwas von Aha,Privat,Natürlich murmel murmel!Der wurde vom Doc persönlich und natürlich auch vor mir aufgerrufen.
    Wenn dann tatsächlich unterschiede gemacht werden,dann bitte so geschickt,das Otto-Normal das nicht so mitkriegt.
    Übrigens finde ich da mit dem System im Ösiland ganz gut gemacht und ihr lieben Ösis:Danke für Euer Mitgefühl(ernst gemeint).
    Lieben Gruß Jula
     
  10. Monsti

    Monsti das Monster

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    am Pillersee in Tirol
    Servus zusammen,

    solange ich gut behandelt werde, ärgert mich überhaupt nix. Ich will eine passende Therapie und ein sauberes Zimmer, der Rest ist mir egal. In unserem Bezirksspital, in dem mich jeder zur Genüge kennt, ist es ganz einfach. Dort kriege ich alles, was ich mir wünsche, obwohl ich (wie schon erwähnt) nur stinknormale Kassenpatientin bin. Allerdings habe ich auch keine besonderen Ansprüche. Deshalb werde ich bei stationären Aufenthalten immer positiv überrascht. In so einem kleinen Bezirksspital geht sowas halt herrlich problemlos, weil alles sehr persönlich ist - ganz unabhängig davon, ob ich Kassen- oder Privatpatientin bin. Wenn ich sage, ich möchte in diesem oder jenem Fall von Dr. xy operiert werden, geht das dort auch ohne Probleme.

    Wie gesagt, das ist die Situation in Österreich bzw. in meinem speziellen Fall auch noch auf dem dicken Lande. Die Vorteile, die ich als Privatpatientin hätte, sind für mich keine, weil nebensächlich.

    Liebe Grüße von
    Monsti
     
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