Grüß euch, die Kathegorie Lebenskrisen trifft es nicht wirklich, find ich jetzt, aber Kaffeeklatsch gefiel mir auch nicht recht für mein Thema. Ich bin inzwischen so stark durch die Sehbehinderung eingeschränkt, dass ich mich langsam berufstechnisch umorientieren muss. Da ich nur auf einem Auge erblindet bin und ich durch die mäßige Restsehfähigkeit auf dem zweiten Auge durchs offizielle Raster falle möcht ich mich mal schlau machen welche Anlaufstellen es gibt. Ich bin offen gesagt ziemlich überfragt was ich machen könnte. Vor allem bin ich aber überfragt wo man Infos her bekommt. Damit bin ich sicher nicht alleine. Ich hab mich an den VdA gewendet, die Pfennigparade, die Krankenkasse, das Amt für Soziales, aber das größte was denen einfällt ist darauf hinzuweisen, dass ich nicht mehr Auto fahren darf und man mit den Führerschein auch abnehmen könnte. So viel Grips hab ich auch selber. Es muss doch Möglichkeiten geben - auch für nicht der Schublade entsprechende Menschen - den Lebensunterhalt zu verdienen und einer beruflichen Beschäftigung nachzugehen. Habt ihr Erfahrungen und könnt berichten? Viele Grüße Kira
Hallo Kira, ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Rentenversicherungsträger gemacht. Allerdings war ich auch schon viele Jahre im Job, als mein Augenlicht durch die Erkrankung schwächer wurde. Ich habe eine Reha beantragt und kam nach Würzburg ins Berufsförderungswerk Veitshöchheim. Die haben sofort einen Termin für mich in der Augenklinik Würzburg gehabt, wo mein Restsehvermögen festgestellt wurde. Es war nicht so berauschend: unkorrigiert rechts 0,1 und links 0,2. Im Berufsförderungswerk war eine Optikerin, die Sehhilfen angepasst hat und danach waren es 0,6 und 0,4. Dann gab es noch einen Erprobungsraum, wo Vergrößerungsgeräte für den Computer ausprobiert werden konnten, sogenannte Fernsehlesegeräte. Kosten einige Tausend Euronen, aber die Rentenversicherung hat mir sowas bezahlt. Und seit über einem Jahr kann ich wieder arbeiten und Geld verdienen, darum geht es mir ja. Und letztendlich haben wir an einem Strang gezogen: die Rentenversicherung und ich. Meine Arbeit ist im Büro, hauptsächlich am Computer Formulare ausfüllen mit Publikumsverkehr und es klappt gut. Das könnte jeder einigermaßen Sehbehinderter. Im Bus treffe ich immer auf einen jungen Mann, der beim Finanzamt arbeitet, er geht mit dem Blindenstock zur Arbeit. Das geht also auch. In Hessen gibt es einen Integrationsbeauftragten, ich glaube, sowas müsste auch in Bayern zu finden sein. Ansonsten würde ich an Deiner Stelle direkt das Berufsförderungswerk Würzburg Veitshöchsheim kontaktierten mit der Frage: "Auf welchem Weg kann ich bei Ihnen eine Berufsfindungsmaßnahme erhalten". Viel Erfolg wünscht Luna-Mona
Ich danke euch für eure Antworten. Der BBSB war eine gute Idee, man merkt ich bin noch immer in NRW verwurzelt und in Bayern nicht so trittsicher. Danke dafür. Eine Berufsfindungsphase ist gut gesagt . Ich bin seit 25 Jahren in meinem Beruf und ich möchte den an sich auch nicht loswerden. Nur, ich kann den eben kaum noch ausüben und Hilfsmittel sind soweit denkbar sind bereits vorhanden. Der beste Weg weiter zu sehen ist eine Reha. Das sehen wir auch so. Da kriegsbedingt die Anlaufstelle No 1 für uns nicht in Frage kommt haben wir uns mit der deutschen Alternative in Verbindung gesetzt. Ich bin mal gespannt was dabei heraus kommt und welche Möglichkeiten sich dann eröffnen. Das blöde ist halt man weiß nicht wirklich welche Optionen es gibt und die Infos sind manchmal recht versteckt, als ob es auf dem Weg dahin eine natürliche Auslese geben soll, wer hartnäckig genug ist oder sowas. Danke euch und schönen Sonntag Kira
Hi Kira, Vielleicht findest du ja auf der Seite von http://www.rehadat.info/de/ etwas. Die bieten Infomaterial zum Arbeitsleben, Reha usw. auch viele Adressen. Gruß in den Süden, Kuki