Ich könnte platzen

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Brinki, 21. Oktober 2005.

  1. Brinki

    Brinki Neues Mitglied

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    hallo ihr Lieben,

    mann bin ich geladen und enttäuscht :mad: . Mein Sohn ( 12 Jahre ) hat juvenile idiopathische Arthrtis. Im Mai war er das erste Mal in Sendenhorst und wurde dort auch medikamentös eingestellt. Ich habe mich sofort mit der Klassenlehrerin in Verbindung gesetzt und sie über alles was mit der Krankheit zu tun hat infomiert. Ich habe sie damals gebeten auch mit der Klasse darüber zu sprechen, damit die bescheid wissen und wissen was mit unserem Sohn los ist. Sie sagte zu und ich habe ihr vertraut ( ich dooofe ). :( Unser Sohn wurde immer stiller bzw. agressiver und ging wegen jeder Kleinigkeit in die Luft. Wenn wir ihn fragten ,ob was in der Schule ist, ob er Streit habe sagte er immer nur nein. Anfang der Ferien explodierte Dominik und er sagte uns, das er in der Schule ein Aussenseiter wäre und gehänselt würde. Er äußerte auch den Wunsch, die Klasse zu wechseln. Als ich dann mit seinem Freund sprach, sagte er , es wäre schon ganz schön heftig, aber es wüste auch keiner was Dominik hätte. :eek: Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Da aber Ferien waren, habe ich die Lehrerin "natürlich" :mad: nicht telefonisch erreichen können. Nach den Ferien habe ich mit ihr darüber gesprochen und sie sagte, das sie alles gar nicht bestätigen könnte und auch ihre Kollegen haben nichts bemerkt. Wenn ihr was auffallen würde würde sie schon eingreifen. Unser Sohn sagte uns nach den Ferien , das alles in Butter sei, und er war auch wieder fröhlich und verabretet sich noch öfter als sonst. Aber leider blieb das nicht so. Er mußte wieder nach Sendenhorst und als er das seinen " Freunden " erzählt hatte ging das ganze von vorne los. :mad: In Sendenhorst hat mir dann das Elternbüro viel Tips und Broschüren mitgegeben, wie ich mich gegenüber den Lehreren verhalten soll und wie ich alle erreichen kann. Ich habe dann eine Lehrerinformation über Dominik geschrieben und an alle Blätter für jeden Lehrer nochmals ( habe ich schon beim ersten Mal abgegeben) eine Broschüre " Das rheumakrnke Kind in der Schule " angeheftet. Den Montag nach den Ferien bin ich dann in die Schule gefahren und habe mal wieder mit der Klassenlehrerin gesprochen. Sie nochmals und noch detalierter infomiert und auch noch einen Zettel abgegebn, in dem sich das Elternbüo anbietet in die Klassen zu kommen und über allgemeine Krankheiten zu sprechen, Rollenspiele durchzufüheren usw. Sie war sehr nett und wollte direkt nach der Pause mit der Klasse sprechen und auch das Angebot von dem Elternverein annehemen. Als ich ging war ich eingentlich guter Dinge, bis mein Sohn von der Schule wiederkam. Es ist nichts aber auch gar nichts gelaufen. :mad: :mad: :mad: Auch in ´den darauffolgenden Tagen nix. :mad: :mad: Ich hatte mir dann schon eingredet, das sie sich erst noch die Lehrerinformation durchlesen müsse, damit sie besser vorbereitet ist ( ich dussel). Nun hat unser Sohn auch noch Wasser in dem entzündeten Knie, und muß sich mal wieder schonen. Von Ärger in der Schule hat er uns aber nichts gesagt. Er ist wohl sauer, das wir die Geburtstagsfeier verschieben müssen, aber mehr wäre nicht. Dann rief mich heute eine Mutter an, das ihr Sohn erzählt hätte, das Dominik nur noch gehänselt würde und keine Freunde mehr hätte. :mad: Ich hätte vor Wut und enttäuschung schreien und heulen können. Wie kann eine Lehrerin so sein ? Unter Pädagogen stelle ich mir etwas anderes vor. Ich bin bald mit meinem Latein am Ende. Ich bin drauf und dran, alles mit dem Direktor zu besprechen, aber was ist dann mit Dominik? :confused: DIe Klassenlehrerin lässt dann alles an ihm aus. Wir sind doch in gewisser Weise auch von ihr Abhängig. :confused:
    Entschuldigt, das ich meine Wut und Enttäuschung mal aufgeschrieben habe, aber vielleicht hat jemand einen Tip wie wir die Situation ändern können. VIelen Dank dafür, das ihr alles gelesen habt
    Brinki
     
  2. KerstinB.

    KerstinB. Mitglied

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    Hallo Brinki!

    Lass Dich erstmal knuddeln!!
    Ist ja wirklich ätzend, was da passiert. Ich würde an Deiner Stelle schon zum Direktor gehen. Rede aber vorher mit Deinem Sohn darüber - vielleicht kommt er ja sogar mit.
    Ich hatte bisher auch immer bammel im Kindergarten was zu sagen, was mich total stört. Aber nach einem Gespräch mit den Elternvertretern haben die auch noch mal bestätigt, dass die ERzieher so professionell sein müssen und Kitik etc. nicht an den Kindern rauslassen. Gibt es bei Euch in der SChule nicht auch so was? Die könnten Dich doch unterstützen.
    Ich sage nun auch immer was, wenn mich was stört. Bei meiner Tochter geht es um "nur" um die Ernährung, aber wenn sie was falsches zu Essen bekommt, weil die Erzieher Mitleid habe, dass sie den Kuchen z.B. nicht essen darf, ihr dann aber doch was geben. Da muss man schonmal deutlicher werden. Genaus sehe ich dass auch bei Deinem Sohn. Ich habe damals (naja, vor ca. 1 JAhr) auch mit der Leiterin der Kita gesprochen, nachdem mir von der Gruppe versprochen wurde, das unsere Tochter anderes Essen bekommen würde - was aber nicht passiert ist. Erst nach dem Gespräch mit der Leiterin hat diese in der Küche Bescheid gegeben und es hat sich was geändert.
    Lange Rede kurzer Sinn --- Rede mit dem Direktor!!!
    Wenn das auch nicht klappt, würde ich schon überlegen, ob ein SChulwechsel nicht vielleicht doch sinnvoll ist. Ich hätte meine Tochter auch aus der Kita rausgenommen, wenn es nicht geklappt hätte.
    LIebe Grüße und lass Dich nochmal drücken.
    Kerstin
     
  3. Tabby

    Tabby Mitglied

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    145
    Ich kann deine Verärgerung sehr gut nachempfinden, Brinki.Dennoch möchte ich zu Bedenken geben, dass die Klassenlehrerin vielleicht deshalb keine Aufklärung betrieben hat, weil sie nicht möchte, dass dein Sohn ausgegrenzt wird ?
    Kinder können grausam sein und häufig sind sie mit der Tatsache, dass ein Kamerad krank ist, auch überfordert, so dass schnell mal ein:

    "Der kann ja eh nicht mitmachen, etc."

    fällt. Evtl. war dies der Beweggrund dafür ?

    Möchte dein Sohn denn, dass Alle um seine Krankheit wissen ?
     
  4. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    @Brinki

    Hallo du,
    gibt es bei euch keinen Vertrauenslehrer? Bei uns in Hessen, haben die Schulen einen. Wenn du mit der Lehrerin nun schon 2 mal gesporochen hast und es tut sich nichts, mach einen Termin mit dem Direktor und der Lehrein gemeinsamm.
    Ich selber war lange Jahre Elternbeirat und habe auch solche Gespräche begleitet, damit die Eltern nicht so allein da standen.
    Aber wenn schon eine Mutter anruft um dich zu informieren, stehst du nicht ganz allein oder? Was auch noch gemacht werden kann, es gibt Schulpsychologen, die in solche Klassen gehen können und somit vieleicht helfen.
    Liebe Grüße
    Gitta
     
  5. ibe

    ibe Guest

    Ich versteh dich so gut!!!

    Hallo Brinki,

    ich habe das alles mit meinem Sohn(damals auch ne ähnliche Rheumaart) erlebt, auch ungefähr in dem Alter deines Sohnes. Als ich deine Geschichte eben las, kam mir die Galle wieder hoch, obwohl es schon lange her ist. Mein Sohn ist heute 22 Jahre alt. Ich bin den Lehrern fast an den Kragen gegangen, bin auch zum Rektor, nichts half. Mein Sohn wurde wegen der Erkrankung auch nur gehänselt, zum Teil wurden seine Mitschüler sogar handgreiflich. Ich war am Ende, da gab mir ne Freundin der ich immer was vorgeheult habe, einen Tipp, den habe ich sofort wahrgenommen und es nie bereut, bis heute nicht. Ich bin zum Kinderschutzbund gegangen, anschließened noch mal mit meinem Sohn, über alles gesprochen. Dann, kannst mir glauben, ging es rund. Eltern der bestimmten Schüler mussten kommen, es wurde auch ne Sitzung in der Schule mit den Lehrern abgehalten. Ich sag dir, die waren alle geplättet. Keiner ließ ein Wort fallen. Was war das Endergebnis: Mein Sohn hatte endlich seine Ruhe. Das hatte ich mir eineinhalb Jahre mit angesehen, immer wieder hingeflitzt, selbst zu den Eltern, es brachte mir nichts. Aber diese netten Leute vom Kinderschutzbund waren einfach toll. Ich bin ihnen noch heute dankbar dafür.

    Also viel Erfolg wünsche ich dir und wünsche deinem Sohn endlich Frieden.

    Lieben Gruß von ibe, die sich auch mal dieses von der Seele schreiben konnte. Es sitzt eben tief.
     
    #5 21. Oktober 2005
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 21. Oktober 2005
  6. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

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    hallo brinki,

    ich kann deine enttäuschung und wut gut nachvollziehen. und ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass die lehrerin nichts mitbekommen haben will. als pädagoge sollte man ein gutes feingefühl für gruppendynamik haben und gerade aussenseiter fallen da schnell auf. ich sehe da im moment zwei (lösungs)möglichkeiten: zum einen, sich auf jeden fall an die nächsthöhere instanz (direktor) zu wenden, zum anderen, vielleicht anzubieten, dass du selbst oder vielleicht ein anderer angehöriger der familie, der dein kind und seine erkrankung gut kennt in die schule geht und die klasse aufklärt. ich könnte mir gut vorstellen, dass sich die lehrerin möglicherweise auch überfordert fühlt eine klasse über eine erkrankung aufzuklären, von der sie selbst kaum ahnung hat, was andererseits keine entschuldigung dafür ist, dass sie nicht in den momentanen gruppenprozess eingreift. die große preisfrage ist, ob es wirklich einen so großen unterschied macht, wenn dein sohn "nur" die klasse wechselt. ansonsten kann ich mich daran erinnern, dass es zu meiner schulzeit immer vertrauenslehrer gab, mit denen wir schüler über probleme reden konnten, die aber auch für eltern zugängig waren. vielleicht wäre auch das eine anlaufstelle. wichtig ist vor allem, dass bald was passiert, denn wenn dein kind länger in dieser situation stecken bleibt kann es passieren, dass es sich ein leben lang in gruppen als aussenseiter fühlen wird (spreche da auch aus eigener erfahrung).
    drücke euch ganz toll die daumen, dass eure bemühungen endlich auf offene ohren stossen und dein sohn wieder gern zur schule gehen kann.

    liebe grüsse
    lexxus
     
  7. Gitta

    Gitta Aktives Mitglied

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    Bärlin :-)
    @Lexxus

    Sich etwas vorstellen können und das reele Leben ist oft sehr unterschiedlich. Leider werden inder Opfer, die von zu Hause ein gutes Sozialverhalten mit´bekommen haben. Was ich am tollsten fans, das mit dem Knderschutzbund.
    Ras ist für mich der Hit.
     
  8. Moloko

    Moloko Guest

    Hm... ich hab selbst mit 12 Rheuma bekommen, bin jetzt 23. Für mich war das damals ziemlich hart, gerade in die Pubertät gekommen, wo man sowieso so unsicher ist und langsam mit Ausgehen etc beginnt.
    Gehänselt wurde ich nie, auch nicht aktiv ausgegrenzt, das hat sich eher so "ergeben", weil zwar die LehrerInnen, aber meine MitschülerInnen nicht wirklich informiert waren. Ich kann mir auch vorstellen, dass das für einen Bub auf eine andere Art schwierig ist als für Mädchen: Die Rollenbilder geben vor, dass Buben stark, körperlich fit usw sein müssen - da passt eine schwere Krankheit so gar nicht ins Bild.
    Meine Eltern haben es damals nicht geschafft, mit mir ausführlich über diese ganzen Probleme zu sprechen. Ich glaube, sie waren selbst überfordert, wir hatten auch so viel damit zu tun, die Krankheit in den Griff zu bekommen, da blieb das darüber-Reden auf der Strecke. Deshalb find ich es super, dass du das so gut hinkriegst und auch die Schule genau informieren willst etc.

    Mein Rat: Versuch es ein letztes Mal bei der Lehrerin, ihr könntet doch gemeinsam mit der Klasse sprechen, das kann sie fast nicht ablehnen. Ansonsten auf zum/r DirektorIn!

    Am wichtigsten sind aber m.E. nach, das Selbstbewusstsein deines Sohnes so gut wie möglich zu stärken - ich hab mich damals z.B. extrem dafür geschämt, Hilfe zu brauchen, konnte mit FreundInnen nicht über meine Probleme sprechen. Dadurch hab ich anderen die Möglichkeit genommen, das alles verstehen zu können.

    Und alles Gute für euch!!
     
  9. Brinki

    Brinki Neues Mitglied

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    Langenberg NRW
    Guten Morgen,

    erstmal möchte ich mich für euer Verständnis, aufmunternden Worte und den vielen Ratschlägen bedanken. :) Nachdem ich mich gestren ein wenig beruhigt habe, :rolleyes: habe ich am Nachmittag bei der Klassenlehrerin angerufen und mit ihr nochmals gesproche. Sie wußte sofort warum ich anrief und entschuldigte sich damit, das es nach den Ferien immer sehr viel zu tun gäbe und sie es schlicht weg vergessen hat. :confused: Sie sagte mir aber zu, das sie es am Montag sofort mit der Klasse besprechen wird ( Ihr Wort in Gottes Gehöhrgang ). Dominik sagte uns auch , das andere Lehrer sich gestren sehr im Unterricht für ihn eingesetzt hätten und die andren " gefalten hätten wie ein Tempotuch ". Nun warten wirs mal ab und hoffen das sich nun alles zum guten wendet.
    OHHHH und nun muß ich sofort den Text hier beenden, denn zwei hungriege Kinder stehen hinter mir und sind ziemlich am schimpfen ;)
    Ich danke Euch nochmals ganz herzlich und wünsche Euch ein schönes Wochenende
    Brinki
     
  10. trombone

    trombone die Schreibtischtäterin

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    Hallo Brinki,

    aus meiner beruflichen Erfahrung heraus (habe mal 2 Jahre im Bereich der Schulverwaltung gearbeitet) kann ich Dir eigentlich nur raten: Nimm Kontakt mit dem Schulamt auf - sollte Dein Sohn auf die Realschule oder ein Gymnasium gehen, ist die Bezirksregierung zuständig. Außerdem solltest Du Kontoakt zum Schulpsychologischen Dienst aufnehmen und hier ein Gespräch vereinbaren, an dem auch alle Lehrer, bei denen Dein Sohn unterricht hat ebenfalls teilnehmen. Denn es scheint ja, dass es dort erheblichen nachholbedarf gibt.
    Außerdem: Hat Dein Sohn eigentlich Probleme bein Schreiben??? Bei solchen Problemen gibt es z.B. auch die Möglichkeit die Zeit von Klausuren und Klassenarbeiten zu verlängern.
    Und mein letzter Tipp: Ruf Die Klassenlehrerin nochmals an und sag ihr, dass Du an einem speziellen Tag (bitte gleich Datum und Uhrzeit nennen, denn Du kennst ja den Stundenplan Deines Sohnes) in die Klasse kommst und zu der Erkrankung deines Sohnes die Klasse informieren wirst (würde ich deffinitiv drauf bestehen und nicht wieder abwimmeln lassen).
     
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