Ich brauche einen Rat

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Erwin, 17. Juni 2002.

  1. Erwin

    Erwin Guest

    Hallo, ich brauche einen Rat. Ich habe bereits seit vielen Jahren ( ca. 10 ) mal mehr, mal weniger starke Schmerzen an der Wirbelsäule. Am stärksten im Bereich der ISG und dann die WS hinauf über die BWS bis in den Kopf. Die Orthopäden haben immer diagnostiziert: Verschleiß( deg. Veränderungen). Ich habe immer stärke Schmerzmedis bekommen, aber so richtig half nichts. Seit Anfang dieses Jahres sind die Endgelenke meiner Finger angeschwollen und schmerzen stark. Der Rheumatologe hat diafnostiziert: Spondarthritis. Nach einer Therapie mit Sulfasalazin sollte ich MTX bekommen. Da ich ein bisschen Schiss habe, habe ich einen anderen Rheumatologen konfrontiert. Der sagte mir: Alls Quatsch, kein Wirbelsäulen- u. Gelenkrheuma, es ist Fibromyalgie, kein entzündliches Rheuma. Ich soll das MTX nicht nehmen, wegen der starken Nebenwirkungen. Das Sulfasalazin habe ja auch nicht geholfen.
    Jetzt habe ich zwei gegensätzliche Diagnosen. Welche ist die richtige?
    Wer kann mir einen Rat geben?
    Gruss Erwin
     
  2. Melli

    Melli Guest

    Hallo Erwin,

    welche der Diagnosen die richtige ist, weiß ich nicht.

    Aber: Fibromyalgie habe ich auch - ähnlich wie Du Schmerzen, als wäre ein Traktor über mich drüber gefahren. Es gibt Tenderpoints - sieh mal unter Rheuma A-Z bei Fibromyalgie nach - anhand derer sich die Fibro diagnostizieren läßt.

    Es ist trotzdem - nach dem Prinzip, man kann Läuse und Flöhe haben - nicht ausgeschlossen, daß Du auch Spondarthritis hast. Dabei lassen sich - im Gegensatz zur Fibro - die Veränderungen sehr gut durch bildgebende Verfahren (insbesondere MRT) darstellen.

    Anhand der Blutwerte kann man (eingeschränkt) bestimmte Rheumaformen bestimmen.

    Bei der Behandlung von Rheuma - egal in welcher Form - gilt bei den Medikamenten das Prinzip "Versuch und Irrtum". Das eine wirksame Medikament gibt es nicht. Bei Fibro sieht es sogar sehr mau aus, sofern Du nicht zu den Glücklichen gehörst, bei denen mit Antidepressiva Erfolge erzielt werden können.
    MTX ist gerade dann angezeigt, wenn die agressiven Veränderungen an den Gelenken gestoppt werden sollen.

    Viele Grüße,
    Melli
     
  3. Angie

    Angie Guest

    Hallo Melli (und Erwin),
    sind denn bei Fibro die Gelenke geschwollen? Ich meine, nicht nur so wie aufgepumpt, sondern heiß und z.T. auf den doppelten Umfang angeschwollen? Im übrigens hast Du Recht mit den Tenderpoints, die man mit etwas Anleitung und Treffsicherheit sogar selbst testen kann.
    Zudem wäre zur Unterscheidung von entzündlichem Rheuma und Fibro vielleicht mal eine Stoßtherapie mit Cortison angezeigt, die ja bei Fibro nicht hilft, bei entzündlichem Rheuma hingegen in fast allen Fällen, und das auch sehr schnell.
    Naja, und schließlich kann man tatsächlich beides haben - so wie ich cP und Fibro ...
    Grüßle aus der Tiroler Superhitze
    von Angie
     
  4. nofre

    nofre Guest

    Nein Angie, Gelenke sind durch die Fibro nicht sichtbar geschwollen und werden auch nicht heiß. Wie hoch sollte denn eine Stoßtherapie mit Cortison sein ? 20 mg für eine Woche und dann in den nächsten 3 Wochen ausschleichen ? Würde das bei Rheuma schon die Schmerzen lindern ? Das würde mich brenndend interessieren.
     
  5. Angie

    Angie Guest

    Hallo Nofre,
    ja so ähnlich.
    Hatte im August vorigen Jahres mit 25 mg Prednisolon begonnen und war innerhalb von 30 Stunden so gut wie schmerzfrei. Es war nach meinem 5 Monate andauernden Schub ABSOLUTER Balsam! Die Reduktion erfolgte im Zweiwochen-Rhythmus, was jedes Mal einen neuerlichen Schub auslöste. Teilweise musste ich mit der Dosis auch wieder ein bisschen raufgehen, um langsam bis zur heutigen Dosis von 5 mg zu kommen, was aber zu wenig ist. Jetzt werde ich abwechselnd einmal 5 mg und einmal 6,25 mg nehmen, bis bei mir endlich mal eine Basis greift.
    Im November zuvor hatte ich einge lebensgefährliche Infektion und wurde i.v. mit Cortison-Granaten gefüttert (glaube, an die 200 mg). Das Ausschleichen dauerte bis März. In jener Zeit hatte ich null Gelenkprobleme.
    In meinem Fall war die prompte Wirkung des Cortisons ein entscheidender Diagnose-Hinweis, da ich auch noch Fibro habe und meine cP bis zum Herbst vorigen Jahres seronegativ war und nicht einmal BSG oder CRP irgendwas aussagten. Erst eine Gelenkpunktion konnte echte Entzündungen in den Gelenken nachweisen.
    Grüßle von Angie
     
  6. isa

    isa Guest

    Hallo Angie,

    Was genau ist eine Gelenkpunktion?

    Grüsse - Isa
     
  7. nofre

    nofre Guest

    Danke, Angie, Dein Bericht hat mir erstmal sehr viel weiter geholfen.
     
  8. Erwin46

    Erwin46 Guest

    Hallo Erwin, Duhast die gleichen Symptome wie ich, (Knochenszintygramm) wegen der starken Schmerzen besonders Kopfschmerzen hat mir der Magen und Darmtrakt verrückt gespielt Saroten, Lantarel, Cortison, Ibuprof etc. es folgte Magen- Darmsspiegelung, Zysten in der Speiseröhre.
    Wegen der starken Kopfschmerzen bekomme ich ab jetzt 8 (einmal pro Woche) eine Akkupunkturbehandlung, hier 11,00Euro zuzahlung pro Akku. Abwarten was es bringt.
    Gute besserung wünscht Dir Erwin46
    P:S: Damit wir nicht verwechselt werden habe ich die *46* hinzugefügt.
     
  9. Angie

    Angie Guest

    Hallo Isa,
    bei einer Gelenkpunktion wird mittels einer Kanüle Flüssigkeit aus dem geschwollenen Gelenk entnommen. Bei mir hat man das bei drei Gelenken gemacht, um anschließend das Punktat zu untersuchen. Hierbei stellte sich heraus, dass es sich bei den schmerzhaften Schwellungen tatsächlich um eine Entzündung handelte.
    Hab ich Deine Frage beantwortet?
    Liebe Grüße von Angie
     
  10. isa

    isa Guest

    Hallo Angie,

    Ja - meine Frage ist damit beantwortet - danke nochmal.
    Liebe Grüsse

    Isa
     
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